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Kretisch-mykenische Kunst

Als kretisch-mykenisch wird die Kunst in zwei räumlich getrennten Zentren auf der Insel Kreta und der Peloponnes in der Bronzezeit (3000 v.Chr.- 1200 v.Chr.) verstanden. Nach dem sagenhafte König Minos bezeichnet man die Kunst des 3. und 2. Jahrtausends v.Chr. auf der Insel Kreta auch als minoisch. Deshalb ist auch der Begriff minoisch-mykenisch für diese Kultur gebräuchlich.

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Auf den Inseln und an den Küsten des östlichen Mittelmeeres (Ägäis) lebten um 3000 v.Chr. Völker, die sich gegenseitig durch einen ausgedehnten Seehandel beeinflussten. Von den verschiedenen Kulturen der Bronzezeit im Mittelmeerraum sind die Kykladenkultur und die kretisch-mykenische Kultur am bedeutsamsten. Wissenschaftlich besteht keine Einigkeit, ob diese ägäischen Kulturen bereits zur griechischen Kultur zu zählen sind, da diese Territorien in späterer Zeit zu Griechenland gehörten. Deshalb gibt es in der Kunstgeschichte bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt diesbezüglich keine einheitlichen Aussagen.

Erste kretische Staaten entstanden. Die Insellage isolierte und schützte diese Kultur. Um 1950 v.Chr. wanderten indogermanische Stämme (Achäer, Ionier, Äolier) nach „Griechenland" ein und vermischten sich mit der dortigen Bevölkerung. Diese Völker müssen wild und kriegerisch gewesen sein. Davon zeugen gewaltige Festungsanlagen und wertvolle Waffenfunde. Erste Machtzentren mit einem Verwaltungsapparat entstanden. Auf der Peloponnes hatten sich um 1600-1200 v.Chr. eine Anzahl kleiner Königreiche gebildet – u.a. auch Mykene – nach dem diese Kultur benannt wurde.

Architektur

Kretische Kultur
Als Besonderheit der Architektur auf Kreta gelten die verschachtelten Grundrisse der Paläste von

  • Knossos,
  • Malia und
  • Phaistos.

Irrgartengleich baute man relativ schmale Gänge, die ständig die Richtung wechselten, mit Vor- und Rücksprüngen ausgestattet waren und schließlich zum Innenhof führten. Dieser Hof diente wahrscheinlich kultischen Zwecken.

Die Sage vom Minotaurus, der im Labyrinth lebte und jedes Jahr ein schönes Mädchen forderte, hatte in dieser Palastarchitektur vermutlich ihren Ursprung. Bemalte, sich nach unten verjüngende Holzsäulen, die farbige Gestaltung von Türen, Fenstern, Treppen und Wänden, dazu Fußböden aus Stein, beheizbare und luftige Räume, Toiletten und Bäder deuten auf eine verfeinerte und üppige Lebensweise. Große Tempel waren in Kreta unbekannt. Zur Verehrung der Götter dienten

  • Hausaltäre oder
  • kleine Kulträume in den Palästen.

Mykenische Kultur
Im Unterschied dazu errichtete man in der mykenischen Kultur auf gut zu verteidigenden Anhöhen (Mykene, Tiryns, Troja) Festungen mit zyklopischen Mauern, die Männer-, Frauen-, Bade- und Lagerhäuser schützend umgaben. In den Mauern fanden auch die Bewohner der Umgebung Zuflucht. Zyklopenmauerwerke wurden aus großen Steinblöcken ohne Mörtel verzahnt aufgeschichtet.

Im Zentrum der mykenischen Festungen lag meist ein Megaron. Ein Megaron (griech. „Saal, Halle“) ist ein rechteckiger Einraum mit Herd als Mittelpunkt und einer Vorhalle, die durch vorgezogene Seitenmauern entstand. Es war der wichtigste Gebäudetyp und hat wahrscheinlich auch kultischen Funktionen gedient. Vor einer der Längswände befand sich ein Thron. Meist trugen vier Holzsäulen eine flache Decke.

Typisch für diese Kultur sind die aufwendig ausgestatteten Kuppelgräber. Sie deuten auf einen Heroenkult. Das „Schatzhaus des Atreus“ war das berühmteste dieses Gräbertyps. Ein 35 m langer repräsentativer Korridor führte durch eine Fassade mit Eingangstür in einen Kuppelraum. Für Totenkult und Opfergaben errichtete man diesen 13,20 m hohen Raum mit falschem Gewölbe. Durch das Vorkragen und Behauen großer Steine entstand ein richtungsloser Rundraum, von dem seitlich die eigentliche Grabkammer in den Felsen gehauen wurde. Außer den Kuppelgräbern war der Typ der Schachtgräber verbreitet.

Skulptur

In Kreta gab es mit Ausnahme von kleinformatigen Werken – vielleicht Weihegeschenken – keine Kunstwerke mit kultischer Bedeutung und keine Herrscherplastiken wie in Vorderasien und Ägypten. Berühmt geworden ist die kleine Statuette einer Schlangengöttin (ca. 1600 v.Chr.) aus dem Palast von Knossos.

Auch in der mykenischen Kunst fehlt großformatige Plastik. Allerdings sind große Reliefs bekannt. Das Relief am Haupttor von Mykene, dem Löwentor (um 1300 v.Chr.), ist das berühmteste. Zwei auf den Hinterläufen stehende Löwen, deren Vorderläufe auf einem Altar ruhen, flankieren eine kretische Säule. Sicherlich war diese Darstellung als besonderer Schutz für die Burg gedacht. Außerdem sind kleine Terrakottafiguren erhalten, die mit dem religiösen Brauch in Zusammenhang zu sehen sind.

Im Kunsthandwerk wurde zur Gestaltung für eine reiche Oberschicht vor allem Gold verwendet. Getriebene Goldmasken für die Männer und Zackendiademe für die Frauen waren wichtige Ausstattungsstücke für die Toten. Auch einfache Gräber enthielten Masken aus Gold. Bekanntgeworden ist die von HEINRICH SCHLIEMANN in Mykene ausgegrabene sogenannte „Goldmaske des Agamemnon“ (ca. 1500 v.Chr.).

Malerei

Bewegte, gut beobachtete Szenen aus dem Alltag, aus Spiel- und Kulthandlungen schmückten die Wände der Paläste auf Kreta. Schlanke Jünglinge mit Wespentaille, geschmackvoll gekleidete Mädchen, springende Delphine und immer wieder Stiere sind die Motive der Fresken. Die Themen der minoischen Kunst sind hauptsächlich der Natur entnommen. Viele Motive lieferten das die Insel umgebende Meer und die Landschaft. Vor allem auf bemalten Tassen, Krügen, Schalen und Vasen findet man Wasserpflanzen, Fische, Tintenfische, Vögel, Blumen usw.

Auch die mykenischen Paläste in den Festungsanlagen waren mit Wandmalereien geschmückt, die im Unterschied zu Kreta vorwiegend Jagd- und Kampfszenen darstellten. Eine gestalterische Verwandtschaft zu kretischen Fresken ist nicht auszuschließen.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Kretisch-mykenische Kunst." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/kunst/artikel/kretisch-mykenische-kunst (Abgerufen: 20. May 2025, 02:58 UTC)

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