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Vollplastik

Wenn eine Plastik keinen Kontakt mehr zu einer Hintergrundplatte hat, spricht man von einer Vollplastik. Diese kann auf unterschiedliche Art ausgearbeitet worden sein, je nachdem, für welchen Aufstellungsort sie bestimmt ist. Sie kann einansichtig, mehransichtig oder allansichtig sein. Sie kann raumoffen oder blockhaft wirken.

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Ansichtigkeit

Steht die Plastik in einer Nische oder an der Wand, sodass sie nur von vorn betrachtet werden kann, dann ist die Rückseite meist wenig bearbeitet. Man nennt dies eine einansichtige Form.

Bei mehransichtigen Plastiken kann man alle Seiten betrachten, aber meist ist nur eine Ansicht der Träger der Hauptaussage.

Die Einbeziehung aller Ansichten, also ein Zusammenfassen aller Eindrücke und Aussagen, erfordert eine allansichtige Plastik. Man muss also diese Plastik umschreiten. Je nach Blickwinkel des Rezipienten ändern sich die Silhouette und die Erfahrbarkeit der Einzelformen. Nicht nur Raumausdehnungen (Höhe, Länge, Breite) von geschlossenen Räumen beeinflussen ihre Wirkung auf den Betrachter, sondern auch die Ausgestaltung der Umgebung von Skulpturen im Freien:

„Plastik im Freien sieht kleiner aus, als wenn man sie in geschlossenen Innenräumen sieht. Die Landschaft, die Wolken, der Himmel zehren an der Plastik und verringern ihre Maße, dünne, lineare Formen gehen leicht verloren“ (HENRY MOORE).

  • Allansichtige Plastik:Laokoon-Gruppe von HAGESANDROS, ATHANODOROS und POLYDOROS Bildquelle.

Körper-Raum-Bezug

Jede Plastik nimmt einen realen Raum ein. Vollplastiken sind als Raumplastiken raumoffen und/oder raumgreifend, d.h. sie haben einen positiven Bezug zum Raum, in dem sie sich befinden. Vollplastische Darstellungen des menschlichen Körpers bewirken eine Raumoffenheit durch ihre vertikale Ausdehnung. Ihre horizontale Raumbezogenheit ergibt sich aus der Position des Körpers, der Gliedmaßen usw. Konkave wechseln mit konvexen Formen. Offene Formen von Vollplastiken sind dynamisch, vielseitig, sie können aber auch kantig wirken. Als Kernplastiken wirken sie eher blockhaft, abstrahieren die körperhafte Form, sind massebetonter Körper, verdrängen den Raum.

Plastiken sind jedoch nicht notwendigerweise Raumplastik oder Kernplastik. Sie können beides zugleich sein, wie MAX ERNSTs Skulptur „Capricorn“ (deutsch „Steinbock“).

  • Raumplastik oder Kernplastik?: MAX ERNSTs Capricorn, 1947, Bronzeabguss einer Collage aus Zement und Fundstücken,Unter den Linden, Berlin

    D. Langermann, Berlin

Licht-Schatten

Plastiken verändern sich durch die Intensität und Strahlungsrichtung des Lichtes. Stärkeres Licht wirft stärkere Schatten, Licht von oben ergibt andere Schatten als Licht von nur einer Seite oder Licht von mehreren Seite. Die Lichtwirkung von Plastiken ist außerdem abhängig von Material, aus dem sie bestehen: Stumpfes Material, wie Gips, ergibt eine andere Wirkung als durchscheinendes, wie Wachs, oder glänzendes bzw. leuchtendes, wie polierter Marmor. Licht und Schatten hängen zudem davon ab, wie die Oberfläche bearbeitet wurde, ob sie poliert worden ist, ob der Bildhauer sie eher lediglich grob behauen hat.

Eine weitere Licht-Schatten-Wirkung geht von der Art des Schattens selbst aus: Wirft die Plastik einen Schlagschatten, oder weist sie einen Kernschatten auf? All diese Faktoren wirken auf den Betrachter zurück.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Vollplastik." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/kunst/artikel/vollplastik (Abgerufen: 16. July 2025, 12:43 UTC)

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Bodenplastik

Bei einer Bodenplastik oder auch Bodenskulptur hat der Künstler gänzlich auf einen Sockel oder eine Plinthe verzichtet. Der Betrachter befindet sich also auf der gleichen Ebene wie die Plastik. Häufig entsteht dadurch für den Betrachter eine Draufsicht, so dass sich ihm die Plastik „unterwirft", zumindest aber entsteht eine Gleichwertigkeit von Plastik und Betrachter. Ende des 20. Jahrhundert fand diese Form der Präsentation größere Verbreitung und kann als Zeichen für demokratische Ansichten interpretiert werden.

Begriff Plastik

  1. Der Begriff Plastik (frz.: plastique = Kunst des Gestaltens) ist der Oberbegriff für dreidimensionale Kunstwerke, z.B.
    • Plastik,
    • Skulptur,
    • Objektkunst
    und ein Teilgebiet der bildenden Kunst.

Ein synonym gebrauchter Begriff ist Bildhauerkunst, d.h. die Kunst, aus festen Stoffen körperhafte Gebilde zu schaffen.

Der Kunstwissenschaftler EDUARD TRIER formulierte den Unterschied zwischen Plastik und Skulptur:

„Der Bildhauer nimmt weg, der Plastiker baut auf.“

Allerdings ist diese Definition für viele neue Techniken nicht geeignet.

  1. Auch das einzelne Werk wird als Plastik bezeichnet. Man unterscheidet grob in
    • Freiplastik und
    • Reliefplastik.
       
  2. Plastik ist drittens auch die Bezeichnung für dreidimensionale Kunstwerke, die durch Antragen oder Gießen von weichem Material (Ton, Wachs, Gips, Papiermaché oder Metall, Kunststoff) entstehen.

Der Begriff Plastik ist abzugrenzen von dem gleichnamigen Kunststoff. Dieser wird regional auch als Plaste bezeichnet.

Formen

Dem Bildhauer stehen viele Möglichkeiten offen, um mit einer Vielzahl an unterschiedlichen Formen zu arbeiten.

Gleichgewicht – Schwerpunkt

Da Bildhauer sich im besonderen Maße stets mit der Darstellung menschlicher Figuren beschäftigt haben, gibt es eine Vielzahl von Plastiken, die Haltungen einnehmen, die realen Bewegungen nachempfunden wurden. Aber auch eine Überhöhung oder Verzerrung ist möglich, wenn ein besonderer Aspekt betont werden sollte. Während archaische Plastiken z.B. noch mit gleichmäßig belasteten Füßen dargestellt wurden und so eine starre Körperhaltung aufwiesen, wurde in der griechischen Frühklassik der Kontrapost eingeführt. Dazu wurde das Spielbein vom Boden gelöst. Eine gegenläufige, leichte Drehung des Oberkörpers glich diese Bewegung aus, sodass ein ausgewogenes Verhältnis von Be- und Entlastung hergestellt wurde. So konnten dynamisch, ausdrucksvolle Figuren geschaffen werden.

Karyatiden

Karyatiden (griech.: aus Karyai stammend) sind weibliche Gewandfiguren, oft mit korbähnlichen, oben manchmal abgeflachten Kopfbedeckungen. Sie stehen an Stelle einer Säule oder eines Pfeiler bei Balkonen, Erkern sowie Portalen und tragen das Gebälk.

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