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Differenzialgleichungen zur Beschreibung der Füllstandssteuerung einer Talsperre

Der Füllstand einer Talsperre wird ausgedrückt durch das (aktuelle) Stauvolumen V(t), das sich durch den Zu- und Abfluss von Wasser mit der Zeit t ändern kann. Zu- und Abfluss von Wasser geben an, welches Wasservolumen pro Zeiteinheit in die Talsperre hinein- bzw. aus ihr herausfließt.
Beide werden zusammengefasst zur Wasserzufuhr Z(t), die sich ebenfalls mit der Zeit ändern kann. Überwiegt der Zufluss, so gilt Z ( t ) ≥ 0, überwiegt dagegen der Abfluss, so ist Z ( t ) ≤ 0.

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Eine Wasserzufuhr Z ( t ) ≠ 0 bewirkt eine Änderung des Stauvolumens V(t). Da die Änderung des Stauvolumens durch die erste Ableitung V ′ ( t ) beschrieben wird, gilt die Gleichung V ′ ( t ) = Z ( t ) . Dabei ist der Füllstand zur Zeit t = 0   m i t   V ( 0 ) = V 0 als Anfangsbedingung gegeben. Für t ≥ 0 beschreibt die Funktion Z(t) die Einstellung des Zu- und Abflusses der Talsperre zu einer beliebigen Zeit t.

Der Füllstand der Talsperre kann durch die Wasserzufuhr Z(t) gesteuert werden. Je nach der verfolgten Zielstellung muss eine geeignete Funktion Z(t) ausgewählt oder eine durch Umweltbedingungen diktierte Funktion Z(t) akzeptiert werden.

Es soll nun für einen speziellen Fall die Entwicklung des Füllstandes betrachtet werden:

Der aktuelle Füllstand einer Talsperre liege mit dem Volumen V ( 0 ) = V 0 noch deutlich unter dem maximalen Volumen V max . Die Zufuhr Z(t) soll so gewählt werden, dass das Stauvolumen V(t) ständig zunimmt, V max aber nicht überschreitet. Das wird erreicht, wenn die Wasserzufuhr Z(t) stets proportional zum momentan noch freien Stauraum V max − V ( t ) gehalten wird, wenn also gilt:
   Z ( t ) = V ′ ( t ) = r ( V max − V ( t ) )   m i t   V ( 0 ) = V 0

(Man sieht:
F ü r   V ( t ) < < V max   i s t   Z ( t )   g r o ß ,   f ü r   V ( t ) = V max   g i l t   Z ( t ) = 0. )

Hierbei handelt es sich um eine lineare Differenzialgleichung 1. Ordnung. Man kann diese auch in der Form V ′ ( t ) + r V ( t ) = r   V max schreiben, was der Differenzialgleichung f ′ ( x ) + q   f ( x ) = s   m i t   q = r   u n d   s = r   V max entspricht. Ihre allgemeine Lösung lautet f ( x ) = s q + k   e − q x , hier also V ( t ) = V max + k   e − r     t . Um den Parameter k zu bestimmen, muss die Anfangsbedingung eingesetzt werden:
V ( 0 ) = V 0 = V max + k   e − r   ⋅     0 = V max + k ⇒ k = V 0 − V max   b z w .   k = − ( V max − V 0 )

Die Lösung des Anfangswertproblems lautet somit:
V ( t ) = V max − ( V max − V 0 ) e − r   t

Bild

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Differenzialgleichungen zur Beschreibung der Füllstandssteuerung einer Talsperre." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/mathematik-abitur/artikel/differenzialgleichungen-zur-beschreibung-der (Abgerufen: 20. May 2025, 16:53 UTC)

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Terminologie der Differenzialgleichungen

Eine Differenzialgleichung ist eine Gleichung, in der Ableitungen unbekannter Funktionen auftreten. Handelt es sich bei den Funktionen um Funktionen einer Veränderlichen, so nennt man die Differenzialgleichungen „gewöhnliche Differenzialgleichungen“, bei mehreren Veränderlichen „partielle Differenzialgleichungen“.

Beispiele für gewöhnliche Differenzialgleichungen sind x   y ′ − y + c     x = 0 oder auch y ″ = c   y .

Die Theorie der Differenzialgleichungen untersucht, ob es eine oder mehrere Funktionen gibt, die (in die Differenzialgleichung eingesetzt) diese für jeden Wert der Variablen erfüllen und wie diese Funktion bzw. diese Funktionen gefunden werden können. Für einige Typen von Differenzialgleichungen lassen sich exakte Verfahren zum Auffinden von Lösungen angeben, sonst müssen Näherungsverfahren oder numerische Verfahren verwendet werden. Für numerische Verfahren werden auf modernen Rechenanlagen leistungsfähige Programme angeboten.

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Im Folgenden werden einige wichtige Begriffe aus der Theorie der gewöhnlichen Differenzialgleichungen erläutert.

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Viele Differenzialgleichungen – auch solche 1. Ordnung – lassen sich nicht oder nur aufwendig lösen. Deshalb ist es wichtig, neben exakten auch über numerische Lösungsverfahren zu verfügen, die Näherungslösungen für Anfangswertprobleme liefern. Da sich numerische Lösungsverfahren mithilfe von Computern abarbeiten lassen, werden Differenzialgleichungen für einen immer breiteren Interessentenkreis zugänglich.

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