Kugel und Feder - Bewegungsgleichung oder Energiesatz
Für die mathematische Beschreibung bzw. Berechnung von Bewegungsvorgängen gibt es oftmals verschiedene Vorgehensweisen. Die Berechnung kann mithilfe des newtonschen Grundgesetzes oder auch mithilfe des Energieerhaltungssatzes erfolgen. Ein Beispiel soll diese beiden Möglichkeiten demonstrieren.
Beispiel: Ein Körper mit einer Masse von 12 kg fällt aus einer Höhe von 0,7 m auf eine Feder mit der Federkonstanten von .
Es soll berechnet werden, um welches Stück die Feder beim Aufprall zusammengedrückt wird.
1. Berechnung mithilfe des newtonschen Grundgesetzes
Für die Aufschlaggeschwindigkeit gilt
Im Folgenden versehen wir alle nach unten gerichteten Größen mit positivem Vorzeichen und umgekehrt. Dann können wir für die Kraft, die auf die Kugel wirkt bzw. für deren Beschleunigung schreiben:
Wenn wir schreiben, treten in der Gleichung drei Variable auf: v, s und t.
Um deren Zahl auf zwei zu reduzieren, die wir dann trennen können, schreiben wir und erhalten
Integration auf beiden Seiten ergibt:
Die Integrationskonstante c bestimmen wir aus der Anfangsbedingung zu und erhalten
Damit haben wir für die gesamte Bewegung ab Aufschlag des Körpers die Geschwindigkeit in Abhängigkeit vom Ort berechnet, was die Aufgabe nicht verlangt.
Um zu berechnen, um welche Strecke die Feder zusammengedrückt wird, setzen wir .
Das führt auf die quadratische Gleichung
mit der einzigen positiven Lösung s = 0,235 m.
2. Berechnung mittels Energiesatz
Daraus erhält man nach kurzer Rechnung dieselbe quadratische Gleichung wie oben.
Wir sehen, dass die Berechnung mit dem Energiesatz wesentlich einfacher und kürzer ist, sie liefert aber auch weniger Information. Für viele Probleme in der Mechanik gibt es diese beiden Vorgehensweisen.