Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Musik
  3. 4 Musikgeschichte
  4. 4.3 Musik im Zeitalter des Absolutismus und Barock (1580-1760)
  5. 4.3.1 Barock, Generalbass, konzertierender Stil
  6. Generalbass

Generalbass

Der Generalbass (Abkürzung B. c. für basso continuo, oft auch Continuo) bezeichnet eine durchlaufende Basslinie, nach der auf einem Tasten- oder Akkordinstrument harmonische Füllstimmen und -akkorde improvisiert werden. Der Generalbass lag beinahe allen Kompositionen des 17. und 18. Jh. zugrunde und ist damit kennzeichnend für die Epoche des Barock, die deshalb auch als Generalbasszeitalter bezeichnet wird.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Charakteristisch für den Generalbass ist die Ableitung der begleitenden Akkorde eines Musikstückes aus der notierten Bassstimme nach festgelegten Regeln. Die Grundlage der Notation ist eine Kurzschrift aus Zahlen, die üblicherweise unter dem Notensystem notiert wurde. Die Ziffern 1, 2, 3 usw. stehen für die Intervalle, die sich jeweils auf den Basston beziehen. Eine 4 und 6 bedeutete demnach, dass der Spieler Quarte und Sexte über dem Grundton zu greifen hat, wobei er die Lage der Töne frei wählen kann. Akkorde in Grundstellung bleiben unbeziffert und für nichtleitereigene Terzen werden meist nur Erhöhungs- oder Erniedrigungszeichen angegeben. Soll eine Harmonie bis zum nächsten Basston liegen bleiben, so wird dies mit waagerechten Strichen notiert. Da also durch die Bezifferung nur die Harmonie festgelegt war, konnte der Spieler seine Begleitung dem musikalischen Zusammenhang entsprechend frei gestalten. Die Verbindung der einzelnen Akkorde musste jedoch den Regeln des Kontrapunkts entsprechen.

Generalbassinstrumente

Als Generalbassinstrumente wurden je nach Gattung, Stil und Ort vor allem

  • Orgel,
  • Cembalo und
  • Laute eingesetzt (Fundamentinstrumente),

wobei die Basslinie meist noch von einem Streich- oder Blasinstrument wie

  • Viola da Gamba,
  • Fagott oder
  • osaune verstärkt wurde.

Generalbassspiel

Das Generalbassspiel kam gegen Ende des 16. Jh. in Italien in der Kirchenmusik auf, als man vorhandene mehrstimmige Vokalwerke für die Orgel oder Laute bearbeitete, indem man die Stimmen in einer Begleitung zusammenfasste. Dies sollte den solistischen Vortrag von Motetten und Kantaten ermöglichen. Erst LODOVICO VIADANAs (um 1560–02.05.1627) geistliche Konzerte („Cento concerti ecclesiastici“, 1602) waren dann neu komponierte Werke für Singstimmen und Generalbassbegleitung.

Daneben gab die Entstehung der Oper um 1600 in Florenz Ausschlag für die Weiterentwicklung des Generalbasses, denn der neue Kompositionsstil der Monodie, bei dem sich eine Singstimme in freier Deklamation entfaltete, verlangte nach einem stützenden Akkordgerüst. Voraussetzung dafür war der im 16. Jh. zur Grundlage des harmonischen Geschehens gewordene Dreiklang.

Im Hochbarock wurde in fast allen Formen der Instrumentalmusik sowie im Rezitativ der Oper die stützende Funktion des Generalbass vorausgesetzt. Ab Mitte des 18. Jh. verlor er dann nach und nach an Bedeutung, da die Komponisten die Mittelstimmen der Begleitung zunehmend ausschrieben (obligates Akkompagnement), weil die starren Akkordschläge des Generalbasses inzwischen häufig als störend empfunden wurden. Komponisten wie

  • JOHANN MATTHESON (1681–1764),
  • CARL PHILIPP EMANUEL BACH (1714–1788) und
  • GEORG PHILIPP TELEMANN (1681–1767)

schrieben Lehrwerke für Schüler des Generalbassspiels, die gleichzeitig als Einführungen in die Komposition dienten.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Generalbass." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/musik/artikel/generalbass (Abgerufen: 11. July 2025, 12:30 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Cembalo
  • Kantaten
  • mehrstimmige Vokalwerke
  • LODOVICO VIADANA
  • Kurzschrift aus Zahlen
  • Generalbassspiel
  • Kompositionen
  • Motetten
  • Fundamentinstrumente
  • Lehrwerke
  • Terzen
  • Generalbasszeitalter
  • harmonische Füllstimmen
  • Johann Mattheson
  • Intervalle
  • harmonische Füllakkorde
  • GEORG PHILIPP TELEMANN
  • freie Deklamation
  • Basston
  • Akkordinstrument
  • Oper
  • Notation
  • Tasteninstrument
  • CARL PHILIPP EMANUEL BACH
  • Orgel
  • Blasinstrumente
  • Streichinstrumente
  • Grundton
  • Monodonie
  • Basso continuo
  • Generalbassinstrumente
  • Harmonie
  • Fagott
  • Komponisten
  • durchlaufende Basslinie
  • Hochbarock
  • Kontrapunkt
  • Dreiklang
  • Italien
  • obligates Akkompagnement
  • stützendes Akkordgerüst
  • Florenz
  • Instrumentalmusik
  • B. C.
  • Erhöhungszeichen
  • Erniedrigungszeichen
  • Laute
  • Cento concerti ecclesiastici
  • Posaune
  • Kirchenmusik
  • Viola da gamba
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Art Rock

Art Rock – auch als Classic Rock, Culture Rock oder Symphonic Rock bezeichnet – war eine in der ersten Hälfte der 1970er-Jahre vor allem in Großbritannien verbreitete Spielart der Rockmusik, in der ein Kunstverständnis durchzusetzen versucht wurde, das an den Normen des bürgerlichen Kunstwerkbegriffs aus dem 19. Jh. orientiert war.

Bachs Passionen

JOHANN SEBASTIAN BACH (1686–1750) hat laut des aus Anlass seines Todes verfassten Nachrufs fünf Passionsmusiken komponiert. Es sind aber nur zwei der Werke vollständig überliefert: die Johannes-Passion (BWV 245) und die Matthäus-Passion (BWV 244). Diese überlieferten Passionen zählen zu den bedeutendsten Werken der Musik. Von BACHs Markus-Passion (BWV 247) ist lediglich der Text erhalten. Bei den zwei weiteren Passionen sind Herkunft und Verbleib weitestgehend unbekannt. Es handelt sich dabei um die Lukas-Passion (BWV 246), die sich inzwischen als unecht erwiesenen hat, und um die sogenannte „Weimarer Passion“.

Requiem in der Musikgeschichte

Im textlich-liturgischen Kern besteht das Requiem aus neun sehr verschiedenartigen Teilen. Die ältesten mehrstimmigen Requiem-Sätze sind vom Ende des 15. Jh. überliefert; der erste vollständig erhaltene Zyklus stammt von JOHANNES OCKEGHEM (um 1410–1497). Eine der jüngsten Requiem-Kompositionen schrieb HANS WERNER HENZE (1926–2012). Er orientiert sich in der Satzfolge am traditionellen Requiem und verwandelt die Gattung in eine rein instrumentale, politisch dimensionierte Totenklage (1990/92).

Sonate

Die Sonate ist eine besonders vielgestaltige, bis an die Schwelle der Gegenwart lebendige instrumentale Gattung. Sie entstand aus Ansätzen seit etwa den 1580er-Jahren nach 1600 mit der Herausbildung von Generalbass und konzertierendem Stil. Die Bezeichnung „Sonaten“ meint zunächst nicht mehr als „Klingstücke“. Sie sind Ausgangspunkt sowohl für Orchester- wie für Kammermusik. Die Sonate ist seit dem Barockstil im Absolutismus eine charakteristische Gattung der Kammermusik. Barocke Hauptform der Sonate wurde seit etwa 1680 die Triosonate. Die Sonata da chiesa („Kirchensonate“, für die Verwendung im Gottesdienst) umfasst in der Regel vier bereits standardisierte Sätze und bildete den wichtigsten Ausgangspunkt für die klassische Sonate. Diese bereitete sich um 1700 mit der Klaviersonate vor. Mit und seit der Wiener Klassik wird sie die führende Ausprägung der Gattung bis ins 20. Jh. hinein.

Haydns große Oratorien

JOSEPH HAYDN (1732–1809) komponierte zwei deutschsprachige Oratorien – „Die Schöpfung“ (1798) und „Die Jahreszeiten“ (1801). Mit beiden erreichte das volkssprachliche Oratorium nach den Werken von GEORG FRIEDRICH HÄNDEL (1685–1759, englische Oratorien ab 1732) einen neuen Höhepunkt. Die erste öffentliche Aufführung der „Schöpfung“ 1799 war ein Ereignis von europäischer Reichweite. Und beide Werke wurden sofort von anspruchsvollen gemischten Chören begeistert aufgeführt und galten als weit ausstrahlende Leuchttürme der bürgerlichen Musikkultur im 19. Jh. Besonders „Die Schöpfung“ bildet bis heute mit ihrer maßvoll-christlichen, weltoffenen Frömmigkeit einen festen Bestandteil des Konzertrepertoires.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025