Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Musik
  3. 4 Musikgeschichte
  4. 4.4 Musik im Zeitalter der bürgerlichen Aufstiegsbewegung (1760-1871)
  5. 4.4.4 Restauration, Romantik, Rebellion
  6. Giuseppe Verdi

Giuseppe Verdi

* 10.10.1813 Le Rocole
† 27.01.1901 Mailand

GIUSEPPE VERDI ist einer der berühmtesten italienischen Opernkomponisten. Mit seinem Werk erreichte die italienische Oper im 19. Jahrhundert ihre vollendete Fassung. VERDI schuf in seinen Charakteropern einen neuen dramatischen Stil, der sich vom Ideal des reinen Belcanto-Gesangs verabschiedete. Für die Libretti seiner Werke griff er auf die europäische Literaturgeschichte zurück und trug Wesentliches zur Gattung der Literaturoper bei. Er war außerdem stark an den politischen Prozessen in Italien beteiligt.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

GIUSEPPE VERDI wurde am 10.10.1813 in Le Rocole in der Provinz Parma in eine alteingesessene Familie von Bauern, Handwerkern und Händlern geboren. Ersten Musikunterricht erhielt er von dem Organisten seiner Geburtsstadt sowie ab 1824 auf dem Gymnasium. 1832 ging VERDI nach Mailand, wurde dort jedoch am Konservatorium abgelehnt und nahm privat Unterricht bei VINCENZO LAVIGNA (1776–1836).1836 übertrug man ihm dann die Leitung des städtischen Orchesters und der Musikschule in Busseto.

VERDIs erste Oper „Oberto“ (1839) wurde bei ihrem Debüt in Mailand positiv aufgenommen, sein zweites Werk „Un giorno di regno“ (1840), eine Opera buffa, dagegen war ein Misserfolg.

Die 1840er-Jahre

Mit der Oper „Nabucco“, in der VERDI erstmals seinen ernsten, dramatischen Personalstil fand, hatte er dann 1842 durchschlagenden Erfolg in Mailand. Die Oper erzählt vom Kampf der Despoten und der leidenden Gefangenen im antiken Babylon; am Ende siegen Freiheit und Gerechtigkeit. Der Klagechor der jüdischen Gefangenen aus dieser Oper wurde in Italien zur Hymne des Risorgimento, einer politischen Bewegung, die für die Einheit des Landes und soziale Reformen kämpfte. VERDI war stark am politischen Geschehen beteiligt und sein Name wurde zur Parole für die Unterstützung von Viktor Emanuel II: Vittorio Emanuele RE D'ITALIA.

Bis 1850 folgten 12 weitere Opern, weshalb VERDI diese Jahre später seine „Galeerenjahre“ nennen sollte; darunter

  • „La battaglia di Legnano“ (1849), die zum Symbol für das Risorgimento wurde, das in der Revolution von 1848 gesiegt hatte.
  • Außerdem entstand in dieser Zeit auch „Macbeth“ (1847), VERDIs erste Beschäftigung mit den Dramen SHAKESPEAREs, die vor allem für sein Spätwerk entscheidend werden sollte.

Musikalisch knüpft VERDI an die Tradition der italienischen Gesangsoper an, wie sie von

  • GIOACCHINO ROSSINI (1792–1886),
  • VINCENZO BELLINI (1801–1835) und
  • GAETANO DONIZETTI (1797–1848)

geprägt worden war, doch er zielt mehr auf eine dramatisch glaubwürdige Darstellung der Charaktere als auf die reine Schönheit des Gesangs. Es ist die Psyche der Figuren, die bei VERDI die Musik motiviert. Das veranlasste ihn zu intensiver Beschäftigung mit den Libretti seiner Opern, zu denen er sich häufig von literarischen Werken inspirieren ließ. Seine Librettisten folgten akribisch seinen Textvorstellungen.

Die 1850er- und 1860er-Jahre, mittlere Schaffensperiode

Die Opern

  • „Rigoletto“ (1851),
  • „Il trovatore“ (1853) und
  • „La Traviata“ (1853)

bildeten den Höhepunkt von VERDIs Ruhm.

„Rigoletto“ nach einer Vorlage von VICTOR HUGO (1802–1885) war ein typisches Charakterdrama, „Il trovatore“ in erster Linie eine Gesangsoper, bevor in „La Traviata“ (nach dem Drama „Die Kameliendame“ von ALEXANDRE DUMAS (1824–1895) beide Elemente miteinander verschmolzen.

Charakteristisch für VERDIs Schaffen wurde die große, vielfach gegliederte Ensembleszene, in der die traditionellen Teile der Oper

  • Arie,
  • Rezitativ,
  • Ensemble und
  • Chor

zu einem zusammenhängenden Ganzen verwoben sind. Das Orchester begleitet den Gesang mit hochromantischem Klangbild, das jedoch nicht sinfonisch konzipiert ist wie bei RICHARD WAGNER (1813–1883).

VERDIs Dramatisierung wurde von der französischen Grand Opéra beeinflusst, die dem Chor und großen Massenszenen entscheidende Bedeutung einräumte. Erstmals lässt sich dieser Einfluss in „Les vêpres siciliennes“ (1855) bemerken und er blieb für das weitere Werk VERDIs entscheidend.

Zur Eröffnung des Suez-Kanals in Ägypten komponierte VERDI die „Aida“ (1870), deren Aufführung jedoch um ein Jahr verschoben werden musste, da die Kulissen und Kostüme aufgrund der deutschen Belagerung der Stadt nicht aus Paris an den Kanal gebracht werden konnten.
Weitere Opern dieser Phase waren u.a.

  • „Un ballo in maschera“ (1859)
  • „La forza del destino“ (1862) und
  • „Don Carlos“ (1867).

Alle Kompositionen waren Auftragswerke von Opernhäusern in ganz Europa, darunter Paris und St. Petersburg.

Das Spätwerk

In den 70er Jahren zog VERDI sich auf sein Landgut zurück und komponierte sein einziges Streichquartett sowie die „Missa da Requiem“ (1874) zu Ehren des Schriftstellers ALESSANDRO MANZONI (1785–1873).

Erst 1879 begann er mit den Arbeiten an seinen letzten beiden SHAKESPEARE-Opern

  • „Otello“ und
  • „Falstaff“.

„Otello“ (1887) ist das stärkste seiner Charakterdramen, dessen Musik fast kammermusikalisch konzipiert ist, da alle Komponenten subtil aufeinander abgestimmt sind und so zur Gesamtwirkung der Oper beitragen. Anstelle des üblichen Wechsels von Rezitativ und Arie trat ein Gesangsstil, der in jedem Moment dem dramatischen Geschehen angepasst war. Mit „Falstaff“ (1893) schuf VERDI noch einmal eine Komödie im Stil der Opera buffa, wobei er die Gattung entscheidend veränderte. In „Falstaff“ ist die Gliederung der Oper in einzelne Nummern endgültig aufgehoben und die Vertonung folgt dem Sprachgestus des Librettos.

VERDI verfügte, dass sein gesamtes Erbe und alle Einnahmen aus seinen Opern einem von ihm gegründeten Altersheim für Musiker in Mailand zugutekommen sollten und nannte diese Einrichtung das Beste seiner Werke. Er starb am 27.01.1901 in Mailand.

Werke

Zu VERDIs Werken gehören u.a.:

  • 26 Opern, darunter:
    – „Nabucco“ (1842),
    – „Rigoletto“ (1851),
    – „La Traviata“ (1853),
    – „Il trovatore” (1853),
    – „Aida” (1871),
    – „Otello” (1887),
    –„Falstaff“ (1893);
     
  • 1 Streichquartett in e-Moll (1873);
     
  • diverse Vokalwerke, darunter:
    – „Missa da Requiem“ (1874),
    – „Te Deum“ (1895).
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Giuseppe Verdi." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/musik/artikel/giuseppe-verdi (Abgerufen: 20. May 2025, 01:56 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Dramatisierung
  • Grand Opéra
  • La Traviata
  • Opera buffa
  • Psyche der Figuren
  • vielfach gegliederte Ensmbleszene
  • Streichquartett
  • Falstaff
  • Risorgimento
  • Les pres siciliennes
  • Chor
  • ALESSANDRO MANZONI
  • Tradition der italienischen Gesangsoper
  • Un giorno di regno
  • Auftragswerke
  • Werke
  • GIOACCHINO ROSSINI
  • Otello
  • GIUISEPPE VERDI
  • Missa da Requiem
  • Rigoletto
  • Aida
  • Biografie
  • Un ballo in maschera
  • VINCENZO LAVIGNA
  • Don Carlos
  • Biographie
  • Massenszenen
  • GAETANO DONIZETTI
  • Macbeth
  • VINCENZO BELLINI
  • RICHARD WAGNER
  • Il trovatore
  • Shakespeare
  • ALEXANDRE DUMAS
  • Nabucco
  • Oberto
  • VICTOR HUGO
  • La battaglia di Legnano
  • La forza del destino
  • Literaturoper
  • Charakterdramen
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Episches Musiktheater

Das epische Musiktheater mit seiner bewussten Stilisierung und betonten Künstlichkeit anstelle einer fiktiven „Natürlichkeit“ der Kunst ist eine terminologische Neuprägung von BERTOLT BRECHT (1898–1956). Den Begriff „Episches Theater“ wandte BRECHT auf die „Dreigroschenoper“ (1928) an. Doch hat dieser Theatertyp viele Wurzeln.

Opera buffa bei Mozart

WOLFGANG AMADEUS MOZART (1756–1791) schrieb insgesamt sechs komische Opern, von denen eine jedoch nur fragmentarisch blieb („Lo sposo deluso“, 1783). Die zwei Werke seiner Jugendzeit „La finta semplice“ (1768) und „La finta giardiniera“ (1775) standen ganz in der Tradition der Gattung, die Opern der Reifezeit dagegen führten die Form nicht nur auf ihren Höhepunkt, sondern sprengten den bestehenden Rahmen der Opera buffa. Mit „Le nozze di Figaro“ (1786), „Don Giovanni“ (1787) sowie „Così fan tutte“ (1790) schuf MOZART Meisterwerke, die heute zum Standardrepertoire der Opernbühnen gehören.

Offenbachs Operetten-Typus

Der Komponist, Cellist, Dirigent und Theaterunternehmer JACQUES OFFENBACH (1819–1880) gehört zu Hauptvertretern der Opéra bouffe (französische Operette) und gilt für dieses Musikgenre als stilprägend. Aus diesem Grund wird die Opéra bouffe häufig auch als Offenbachiade bezeichnet.

Die Opéra bouffe entsteht nach 1850 in Paris aus der Opéra comique. Es handelt sich um ein Bühnenwerk mit gesprochenen Dialogen und mitreißender Musik. Sie unterscheidet sich von der Opéra comique vor allem durch den Rückgriff auf zeitgenössische Tänze und Märsche von rhythmischer Prägnanz. Ironische musikalische Zitate aus fremden Werken sind ein Charakteristikum der Opéra bouffe. Die Besetzung der Orchester ist sehr reduziert. Es gibt keine Mehrfachbesetzungen der Bläser und auch der Streichersatz muss mit einer Minimalbesetzung auskommen.

Die Bühnenwerke OFFENBACHs behandeln meist die Moral der Gesellschaft und die Politik des Zweiten Kaiserreichs, die er satirisch darstellt. Die „goldenen“ Jahre der Offenbachschen Operette sind mit dem Ende der Gesellschaft des zweiten Kaiserreichs vorbei.

Opéra comique, Singspiel, Melodram

Es lassen sich zwei Grundtypen des Musiktheaters unterscheiden:

  • Oper ohne gesprochene Dialoge und
  • Oper mit gesprochenen Dialogen.

Der italienische Operntyp seit dem ausgehenden 16. Jh. hebt alle Textelemente in Musik auf, gleichgültig, ob es sich um eine ernste, „seriöse“ Oper handelt (Opera seria) oder um eine heitere, komische Oper (Opera buffa). Das gilt auch für die höfische französischsprachige Oper, die „Tragédie lyrique“ (soviel wie „musikalische Tragödie“) des ausgehenden 17. und des 18. Jh.

Davon unterscheidet sich grundsätzlich der Singspiel-Typus, der sich im 18. Jh. entfaltete. Er steht dem Sprechschauspiel näher, und enthält mehr oder minder ausgedehnte, gesprochene Dialoge. Dieser im Deutschen „Singspiel“ genannte Typus heißt im Englischen „Ballad opera“ (Balladen- oder Liederoper), im Französischen „Opéra comique“ (komische Oper) und im Spanischen „Zarzuela“ (benannt nach dem Ort ihrer ersten Aufführungen im 17. Jh., dem königlichen Lustschloss Palacio de la Zarzuela).

Robert Schumann

* 08.06.1810 Zwickau
† 29.07.1856 Endenich bei Bonn

ROBERT SCHUMANN verkörpert den romantischen Komponisten par excellence. Von den zeitgenössischen Schriftstellern beeinflusst, bemühte er sich in seinen Kompositionen um einen Ausdruck des „poetischen Ganzen“. Dabei ging von der Klaviermusik aus und erneuerte die klassischen Formen. Mit Leidenschaft schrieb er als Musikkritiker gegen Mittelmaß und Philistertum, pflegte schwärmend den Austausch mit seiner Frau, der Pianistin und Komponistin CLARA SCHUMANN, und den wichtigen Komponisten seiner Zeit. Er starb schließlich in geistiger Umnachtung in einem Sanatorium.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025