Max Reger
* 19.03.1873 Brand
† 11.05.1916 Leipzig
MAX REGER steht mit seinem Werk an der Schnittstelle zwischen Spätromantik und Moderne. Seine Kompositionen vereinen traditionelle musikalische Formen mit einer bis an die Grenzen der Tonalität erweiterten Harmonik und weisen vielfältige stilistische Einflüsse auf. REGER sah sich in der Tradition der „absoluten Musik“ und wandte sich gegen das Konzept der Programmmusik von BERLIOZ oder LISZT.
Anfänge und erste Erfolge
MAX REGER wurde am 19.03.1873 in Bayern geboren und erhielt ersten musikalischen Unterricht von seinem Volksschullehrer, den er ab dem 13. Lebensjahr auch an der Orgel im Gottesdienst vertrat. Doch erst ein Besuch bei den Bayreuther Festspielen 1888, wo er zwei Opern von RICHARD WAGNER (1813–1883) hörte, weckten in REGER den Wunsch, professioneller Musiker zu werden. Unter dem Musiktheoretiker HUGO RIEMANN (1849–1919) studierte er von 1890–1895 am Konservatorium Sondershausen sowie in Wiesbaden.
In dieser Zeit lernte er die Werke von
- JOHANN SEBASTIAN BACH (1685–1750) und
- JOHANNES BRAHMS (1833–1897)
kennen, die seine eigenen Kompositionen nachhaltig beeinflussen sollten.
Zwischen 1898 und 1901 lebte REGER nach einem Nervenzusammenbruch erneut im Elternhaus, wo die Werke seiner ersten großen Schaffensphase entstanden.
Lehrer und Komponist
1901 zog der Komponist nach München und komponierte dort freischaffend, bevor er ab 1905 an der Akademie der Tonkunst Orgel und Komposition unterrichtete. In dieser Zeit erlangte sein Werk erste öffentliche Anerkennung, vor allem auch durch die Konzerte des Organisten KARL STRAUBE (1873–1950), der REGERs Kompositionen dem Publikum nahebrachte. Außerdem verfasste REGER in München Beiträge zur Modulationslehre, mit denen er seine musiktheoretischen Auffassungen leicht verständlich darlegen wollte.
1907 siedelte er nach Leipzig über und übernahm dort den Posten des Universitätsmusikdirektors. Während er bisher in erster Linie Kammermusik geschrieben hatte, komponierte er in seinen Leipziger Jahren große Orchesterwerke, darunter
- das Violinkonzert A-Dur op. 101 (1908) und
- „Symphonischer Prolog zu einer Tragödie“.
Eine weitere Anstellung folgte 1911 am Hof von Meiningen, wo er zunächst Kapellmeister und später Generalmusikdirektor war. Eine Nervenlähmung zwang ihn 1914, den Dienst zu quittieren und er ließ sich in Jena nieder, wo in den nächsten zwei Jahren das Requiem und die Choralkantate „Der Einsiedler“ entstanden. Nach einer Konzertour in die Niederlande verstarb REGER am 11.05.1916 in Leipzig.
Musikalisches Schaffen
MAX REGER stand gegen die Mode seiner Zeit in der Tradition der „absoluten Musik“. Er lehnte programmatische Unterlegungen in der Instrumentalmusik ab. Damit unterschied er sich von den Zeitgenossen RICHARD STRAUSS (1864–1949) und HANS PFITZNER (1869–1949), die zahlreiche sinfonische Dichtungen und Programmmusik schufen. REGERs Werk umfasst mit Ausnahme von Bühnenwerken alle musikalischen Gattungen, doch sein eigentlicher Schwerpunkt lag bei der Orgel- und Kammermusik. Hier kommt sein Gespür für fein abgestuften Farbenreichtum in besonderem Maße zum Tragen.
Sein Kompositionsstil, der besonders von BACH und BRAHMS beeinflusst war, zeichnet sich durch komplexe kontrapunktische Konstruktionen aus.
In seiner mittleren Schaffensperiode wandte REGER sich barocken Formmodellen wie der Passacaglia und der Fuge zu, doch auch die klassische Variationsform war bedeutend für sein Schaffen. So komponierte er unter anderem Variationen auf Themen von WOLFGANG AMADEUS MOZART (1756–1791) und LUDWIG VAN BEETHOVEN (1770–1827).
REGERs Interesse an einfach zu spielender Haus- und Gebrauchsmusik zeigt sich vor allem in seinen Choralvorspielen, die für den reformierten Lutheranischen Gottesdienst gedacht waren.
Zukunftsweisend war REGERs Harmonik, die mit intensiv verwandter Chromatik und fortlaufenden Modulationen an die Grenzen der Tonalität stieß.
Werke
Zu den Werken von REGER gehören:
- Orchesterwerke, darunter:
– Variationen und Fuge über ein Thema von Hiller op. 100 (1907),
– Lustspielouvertüre op. 120 (1911),
– Romantische Suite op. 125 (1912),
– Vier Tondichtungen nach A. Böcklin op.128 (1913),
– Variationen und Fuge über ein Thema von Mozart op. 132 (1914);
- Solokonzerte, darunter:
– Violinkonzert A-Dur op. 101 (1908),
– Klavierkonzert f-Moll op. 114 (1910);
- Kammermusik, darunter:
– 6 Streichquartette (1888–1911),
– 2 Klavierquartette (1910–1914),
– Streichsextett (1910),
– Klavierquintett (1897/1998),
– Klarinettenquintett (1915);
- Klaviermusik, darunter:
– Variationen und Fuge über ein Thema von J. S. BACH op. 81 (1904),
– Variationen und Fuge über ein Thema von Beethoven op. 86 (1904),
– Variationen und Fuge über ein Thema von G. P. TELEMANN op. 134 (1914),
– Träume am Kamin op. 143 (1915);
- Orgelmusik:
– über 70 Choralvorspiele,
– Choralfantasien,
– Phantasie und Fuge über B–A–C–H op. 46 (1900);
- Vokalmusik, darunter:
– der 100. Psalm op. 106 (1908/1909),
– 250 Klavierlieder.
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