Systematische Klassifizierung der Musikinstrumente

  • Bei den Aerophonen („Luftklinger“) beruht die Tonerzeugung auf einer schwingenden Luftsäule in einem Rohr (Flöte, Trompete, Pfeifenorgel).
  • Bei den Chordophonen („Saitenklinger“) beruht die Tonerzeugung auf der Schwingung von Saiten; der Korpus dient zur Klangverstärkung (Geige, Gitarre, Klavier).
  • Bei den Membranophonen („Fellklinger“) dient ein schwingendes Fell zur Tonerzeugung; der Korpus dient der Verstärkung (Trommel, Pauke).
  • Bei den Idiophonen („Selbstklinger“) dient der Klangkörper selbst zur Tonerzeugung (z.B. Becken, Xylophon).
  • Bei den Elektrophonen („Elektroklinger“) gescheit die Tonerzeugung durch elektrische Generatoren (Oszillatoren), die eine periodische elektrische Spannungsschwankung erzeugen. Diese wird elektrisch verstärkt und über Lautsprecher wiedergegeben.

Die Violine ist ein vielseitiges und beliebtes Instrument.

  1. Nach ihrem praktischen Einsatz ist sie ein Orchesterinstrument, wird aber auch in der Volksmusik und - elektrisch verstärkt - in der Rockmusik verwendet.
  2. Nach ihrer Spielweise ist sie ein Streichinstrument.
  3. Nach der Tonerzeugung ist sie ein Chordophon (Saiteninstrument).

Eine eindeutige Zuordnung eines Instruments zu einer Kategorie ist nicht immer möglich, da einige Instrumente mehreren Kategorien angehören. Die Orgel beispielsweise gehört von der Tonerzeugung her zu den Blasinstrumenten (Aerophonen), von der Spielweise her jedoch zu den Tasteninstrumenten.

In den folgenden Tabellen werden deshalb die Kategorien Spielweise und Tonerzeugung gemischt, um einen einfachen Überblick zu ermöglichen. Die Tabellen enthalten nur bekannte und heute gebräuchliche Instrumente.

Aufgeführt sind nur die „akustischen“ Instrumente. Auf eine Kategorie von Instrumenten mit elektronischer oder digitaler Tonerzeugung wird hier verzichtet, weil eine übersichtliche und umfassende Darstellung kaum noch möglich ist: Mit der Digitalisierung verwischen sich die Grenzen zwischen der eigentlichen Erzeugung des Klanges auf elektrischem Wege und seiner bloßen „Abbildung“ durch die Technik des Sampling.

Der Begriff „Keyboard“ (ursprünglich: Tastatur, Tasteninstrument) ist heute nicht mehr klar zu definieren oder vom Begriff „Synthesizer“ zu trennen, denn die Anschläge auf der Tastatur lösen zunächst eine digitale Klangsynthese aus, bevor deren Berechnung in ein analoges Klangsignal umgewandelt wird. In den folgenden Tabellen sind daher nur elektronische Instrumente aufgeführt, bei denen der Klang mechanisch erzeugt wird und die elektrische Ausstattung nur zur Verstärkung dient, wie z.B. bei der E-Gitarre.

Hackbrett

Hackbrett

Weltmusikinstrumente, Klassifikation - Hackbrett

Saiteninstrumente (Chordophone): Streichinstrumente

NameSaitenstim-mungNotation/
Klang
Tonerzeugung
Geige
(Violine)
 ViolinschlüsselSaite wird mit dem Bogen gestrichen oder gezupft
Bratsche
(Viola)
 Altschlüssel (Bratschen-schlüssel)Tonerzeugung wie bei der Geige
Cello (Violoncello) Bass- oder TenorschlüsselTonerzeugung wie bei der Geige; das Instrument wird zwischen den Knien gehalten.
Kontrabass

 

(auch mit 5 Saiten gebräuchlich)

Bass-Schlüssel; klingt eine Oktave tiefer als notiertTonerzeugung wie bei der Geige; das Instrument wird im Stehen gespielt.
Gambe (Viola da gamba) Bass-SchlüsselTonerzeugung wie bei der Geige; das Instrument wird zwischen den Knien gehalten. Es wurde bis zum 17. Jh. eingesetzt.

Saiteninstrumente (Chordophone): Zupfinstrumente

NameTon-umfang/
Saiten-
stimmung
Notation/
Klang
Tonerzeugung/ Bemerkungen

Gitarre

 Violinschlüssel; klingt eine Oktave tiefer als notiertMit Fingerkuppe, Fingernagel oder Plektrum gezupft oder geschlagen. Auch Arpeggio-Akkordspiel („Schlaggitarre“) mit dem Daumen üblich.
E-Gitarre Violinschlüssel; klingt eine Oktave tiefer als notiertMit Fingerkuppe, Fingernagel oder Plektrum gezupft oder geschlagen (Akkorde). Meist ohne Resonanz-Hohlraum („solid body“, „Brettgitarre“). Saitenschwingung wird vom Tonabnehmer abgenommen und über ein Kabel zu einem Verstärker geleitet.
E-Bass Bass-Schlüssel; klingt eine Oktave tiefer als notiertMit Fingerkuppe gezupft.
Korpus wie E-Gitarre.
Mandoline

 

Klingt wie notiert. Saiten doppelt vorhanden.Mit Plektrum gezupft, oft mit Tremolo gespielt. Verwandtes Zupfinstrument: Balalaika.
Hackbrett (Zimbal)  Saiten sind kreuzweise über einen Kasten gespannt und werden von oben mit Klöppeln angeschlagen. Herkunft aus der Volksmusik des Balkan.
Banjo Klingt eine Oktave tiefer als notiert.Mit Plektrum gezupft oder geschlagen (Akkorde). Hat oft eine fünfte Saite für das Solospiel.
Laute Mit Fingerkuppen gezupft.Fünf der sechs Saiten sind doppelt vorhanden.
Harfe Diatonisch gestimmt; jeder Ton mit Hilfe von Pedalen separat um einen Halbton herauf- und herunterstimmbar.Mit den Fingerkuppen beider Hände gezupft.
Zither 5 Melodiesaiten auf einem Griffbrett und bis zu 42 Bass- oder Begleitsaiten, die nicht abgegriffen werden.Mit der linken Hand werden die Melodiesaiten abgegriffen; mit dem rechten Daumen (Metallring) zupft der Spieler die Melodiesaiten, mit den übrigen Fingern der rechten Hand die Begleitsaiten.

Blasinstrumente: Holzblasinstrumente

Flöteninstrumente
NameTon-umfangNotation/
Klang
Tonerzeugung/ Sonderformen
Flöte (Querflöte) Violinschlüssel; klingt wie notiertLuftstrom schneidet sich am Anblasloch.
Piccoloflöte: klingt eine Oktave höher als notiert.
Blockflöte (Alt in f’) Violinschlüssel; klingt wie notiertLuftstrom aus der Kernspalte schneidet sich am Labium. In unterschiedlichen Größen gebräuchlich: Sopran (c“), Alt (f’), Tenor (c’), Bass (f).
Rohrblattinstrumente
NameTon-umfangNotation/
Klang
Tonerzeugung/ Sonderformen
Oboe Violinschlüssel; klingt wie notiertSchwingendes Doppelrohrblatt.
Oboe d´amore in a (klingt eine kleine Terz tiefer als notiert).
Englischhorn in f (klingt eine Quinte tiefer als notiert).
Fagott Bass-, in hohen Lagen TenorschlüsselSchwingendes Doppelrohrblatt.
Kontrafagott (klingt eine Oktave tiefer als notiert).
Klarinette in B Violinschlüssel; klingt einen Ganzton tiefer als notiert (Violinschlüssel für alle Bauarten der Klarinette)Schwingendes Einfach-Rohrblatt.
In verschiedenen Stimmungen und Größen gebräuchlich: in Es (klingt eine kleine Terz höher als notiert), C (klingt wie notiert), A (klingt eine kleine Terz tiefer als notiert).
Bassetthorn in F (klingt eine Quinte tiefer als notiert).
Bassklarinette in B (klingt eine große None tiefer als notiert).
Saxophon (Alt) Violinschlüssel, klingt eine große Sexte tiefer als notiert (Violinschlüssel für alle Saxophone)Schwingendes Einfach-Rohrblatt.
In verschiedenen Stimmungen und Größen gebräuchlich: Sopransax in B (klingt einen Ganzton tiefer als notiert), Tenorsax in B (klingt eine große None tiefer als notiert), Baritonsax in Es (klingt eine goße Tredezime tiefer als notiert).

Blasinstrumente: Blechblasinstrumente

NameTon-umfangNotation/
Klang
Tonerzeugung/ Sonderformen
Horn (Waldhorn) in F Violinschlüssel; klingt eine Quinte tiefer als notiertTrichtermundstück; Lippenspalt des Bläsers schwingt.
Verschiedene Stimmungen gebräuchlich, z.B. in B (klingt eine große None tiefer als notiert); in Es (klingt eine große Sexte tiefer als notiert).
Trompete in B Violinschlüssel; klingt einen Ganzton tiefer als notiertKesselmundstück; Lippenspalt des Bläsers schwingt.
In verschiedenen Stimmungen gebräuchlich: C (klingt wie notiert), F (klingt eine Quarte höher als notiert), hoch B (klingt eine kleine Septime höher als notiert);
Kornett: weitere Rohrmensur als Trompete.
Posaune Bass-, in hohen Lagen Tenorschlüssel; klingt wie notiertBechermundstück; Lippenspalt des Bläsers schwingt.
Mit und ohne Zusatzventil gebräuchlich.
Tuba (Basstuba) Bass-Schlüssel; klingt wie notiertBechermundstück; Lippenspalt des Bläsers schwingt.
Wagnertuba (Tenortuba), Helikon, Sousaphon.
Bügelhörner(unterschiedlich)Flügelhorn, Althorn, Tenorhorn, Baritonhorn.

Wichtige Schlaginstrumente (Idiophone und Membranophone)

NameTon-
umfang
Notation/
Klang
Tonerzeugung/ Sonderformen
Pauken 2 Pauken, in Quarten gestimmt; Notation im Bass-SchlüsselMit 2 Schlegeln gespielt. Gebräuchlich sind 2 bis 4 Pauken, die während des Spiels umgestimmt werden können.
Große Trommel Notation auf einer einzelnen NotenlinieMit einem weichen Schlegel gespielt.
Kleine Trommel Notation auf einer einzelnen NotenlinieMit 2 Trommel-stöcken gespielt.
Becken Notation auf einer einzelnen NotenlinieEinzelnes Becken (stehendes Becken, mit Schlegeln gespielt) oder zwei Becken, die gegeneinander geschlagen werden.
Gong

Gong und Tamtam in verschiede-
nen Größen (verschie-
dene Tonhöhen) gebräuchlich.

Notation auf einer einzelnen NotenlinieMit weichem Schlegel gespielt.
Tamtam (dünnes Metall, glatte Oberfläche).
Triangel Notation auf einer einzelnen NotenlinieMit Metallstab gespielt.
Kastagnetten Notation auf einer einzelnen NotenliniePaarweise mit einer Schnur verbunden oder auf einem Ständer montiert.
Drumset Notation gemischt aus Kreuzen und Notenköpfen im herkömm-
lichen Fünflinien-
system ohne Noten-
schlüssel
Kombination aus kleiner und großer Trommel (mit Fußmaschine), verschiedener Becken und Tomtoms; von einem Spieler im Sitzen mit Stöcken oder Jazzbesen gespielt.

Lateinamerikanische Rhythmusinstrumente (Latin Percussion)

Die gebräuchlichsten Instrumente sind

  • Congas,
  • Bongos,
  • Holzblock (Woodblock),
  • Kuhglocke (Cowbell),
  • Agogo-Bell,
  • Guiro,
  • Maracas.

Schlaginstrumente: Stabspiele mit bestimmter Tonhöhe

NameTon-
umfang
Notation/
Klang
Tonerzeugung
Xylophonunter-
schiedlich, je nach Größe
Notation im Violin-
schlüssel; klingt eine Oktave höher als notiert
Mit 2 Schlegeln aus Holz oder Hartgummi gespielt.
Chromatisch oder diatonisch gestimmte Holzplättchen.
Marimbaphon Notation im Violin- und Bass-Schlüssel; klingt wie notiertChromatisch gestimmte Holzplättchen; darunter Resonanzröhren. Auch akkordisches Spiel mit 4 Schlegeln möglich.
Metallophon (Glocken-
spiel)
unter-
schiedlich, je nach Größe
Notation im Violin-
schlüssel; klingt eine Oktave höher als notiert
Mit 2 Schlegeln aus Holz oder Hartgummi gespielt.
Chromatisch oder diatonisch gestimmte Metallplättchen.
Vibraphon Notation im Violin-
schlüssel; klingt wie notiert
Chromatisch gestimmte Metallplättchen, darunter Resonanzröhren mit einer Vibrato-Einrichtung.
Auch akkordisches Spiel mit 4 Schlegeln möglich.
Röhrenglocken Notation im Violin-
schlüssel (Oktav-
bereich des Klanges nicht genau bestimmbar)
Mit Holzhämmern angeschlagen. Senkrecht aufgehängte, chromatisch gestimmte Metallröhren.
Celesta otation wie Klavier; klingt eine Oktave höher als notiertChromatische Klaviatur; die Hämmer schlagen Metallplättchen an.

Tasteninstrumente

NameTon-
umfang
Notation/
Klang
Tonerzeugung
Klavier, Flügel Notation in einem Doppelsystem, in der Regel mit Violin- und Bass-SchlüsselChromatische Klaviatur; die Hämmer schlagen Saiten an.
Cembalo
(abweichend, je nach Größe)
Notation in einem DoppelsystemChromatische Klaviatur; die Saiten werden durch Kiele angerissen.
Orgel (Pfeifen-
orgel)
 Notation in drei Systemen (unterstes System für das Pedal)Mehrere chromatische Klaviaturen (Manuale und Pedal); durch Tastenanschlag werden Pfeifenventile geöffnet. Durch oktavierende Register steht ein größerer Umfang als der notierte zur Verfügung.
Keyboard
(E-Piano)
unterschied-
lich; etwa wie Klavier
Notation wie KlavierChromatische Klaviatur; Hämmer schlagen kurze Saiten an, deren Schwingung elektrisch verstärkt wird.

Harmonika-Instrumente

NameTon-
umfang
Notation/
Klang
Tonerzeugung/ Bemerkungen
Akkordeonunter-
schiedlich, je nach Größe
Notation wie KlavierDurchschlagende Metallzungen; Luftzufuhr durch Auseinanderziehen und Zusammenschieben eines Balgs.
Knöpfe oder chromatische Tastatur im Diskantteil; Knöpfe für das Akkord- oder Einzeltonspiel im Bassteil.
Bandoneon und Bajan (aus der folkloristischen Musik).
Mundharmonikaunter-
schiedlich, je nach Größe
 Durchschlagende Zungen; Luftzufuhr durch Saugen oder Blasen. Chromatische und diatonische Bauweise; Umschalten der Grundstimmung möglich.

Menschliche Stimme (Chorstimmen)

NameTonumfang
(bei professionellen Sängern größer)
Notation
Sopran Notation im Violinschlüssel;
früher Notation im Diskantschlüssel (c’-Schlüssel)
Alt Notation im Violinschlüssel,
früher Notation im Altschlüssel (c’-Schlüssel)
Tenor Notation im oktavierten Violinschlüssel,
früher Notation im Tenorschlüssel (c’-Schlüssel)
Bass Notation im Bass-Schlüssel

 

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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