Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Physik Abitur
  3. 4 Elektrizitätslehre und Magnetismus
  4. 4.1 Das elektrische Feld
  5. 4.1.2 Elektrische Felder
  6. Kondensatoren

Kondensatoren

Ein Kondensator ist ist elektrisches Bauelement, mit dem elektrische Ladung und damit elektrische Energie gespeichert wird. Die einfachste Form eines Kondensators ist ein Plattenkondensator, der aus zwei sich gegenüberstehenden, voneinander isolierten Metallplatten besteht, zwischen denen sich Luft befindet. Wird zwischen diesen Metallplatten eine elektrische Spannung angelegt, dann sammeln sich auf ihren Oberflächen getrennt voneinander positive und negative Ladungen an. Zwischen den Platten baut sich ein elektrisches Feld auf, in dem Feldenergie gespeichert ist. Die Kapazität eines Kondensators hängt von seinem Aufbau ab und kann in weiten Grenzen variieren. Kondensatoren können in Reihe oder parallel geschaltet werden. Sie verhalten sich im Gleichstromkreis anders als im Wechselstromkreis.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Grundsätzlich besteht ein Kondensator aus zwei Metallplatten, zwischen denen sich ein Isolator, das Dielektrikum, befindet. Die einfachste Form eines Kondensators ist ein Plattenkondensator, der aus zwei sich gegenüberstehenden, voneinander isolierten Metallplatten besteht, zwischen denen Luft ist. Wird zwischen diesen Metallplatten eine elektrische Spannung angelegt, dann sammeln sich auf ihren Oberflächen getrennt voneinander positive und negative Ladungen an. Zwischen den Platten baut sich ein elektrisches Feld auf, in dem Feldenergie gespeichert ist (Bild 1).

Achtung: In einem Kondensator können teilweise beträchtliche Ladungsmengen gespeichert sein. Diese Ladungen können auch noch vorhanden sein, wenn der Kondensator längere Zeit nicht mit einer elektrischen Quelle verbunden war. Berührt man die Anschlüsse eines solchen Kondensators, können kurzzeitig hohe Entladungsströme fließen. Außerdem erreicht die Spannung zwischen den Kondensatorplatten mitunter beträchtliche Werte. Deshalb gilt:
Berühren Sie niemals die Anschlüsse eines Kondensators, wenn Sie nicht sicher sind, ob er sich noch im aufgeladenen Zustand befindet!

Bauformen von Kondensatoren

Neben Plattenkondensatoren, der aus zwei gleich großen, sich parallel gegenüberstehenden Platten bestehen, gibt es eine Reihe weiterer Bauformen, die in der Übersicht in Bild 2 dargestellt sind.

Blockkondensatoren: Um Kondensatoren mit möglichst kleinen Abmessungen zu bauen, ersetzt man die stabilen Metallplatten durch dünne und biegsame Metallfolien. Zwischen sie wird eine isolierende Schicht aus Papier oder Kunststoff gelegt und die drei Folien anschließend zusammengerollt. Deshalb nennt man solche Kondensatoren häufig auch Wickelkondensatoren . Sie haben trotz ihrer kompakten Bauweise recht hohe Kapazitäten, denn die genutzte Fläche ist relativ groß, der Abstand zwischen den Platten hingegen sehr klein.

Keramikkondensatoren: Zur Herstellung von Keramikkondensatoren dampft man auf eine keramische Isolierschicht zwei leitende Schichten auf. Keramikkondensatoren finden in vielen elektronischen Baugruppen Anwendung.

Drehkondensatoren: Für viele technische Anwendungen benötigt man Kondensatoren, deren Kapazität regulierbar ist. Das bekannteste Beispiel ist der elektrische Schwingkreis im Empfangsteil eines Radios, den man auf die Frequenz des Senders abstimmt, indem die Kapazität des Kondensators verändert wird. Drehkondensatoren bestehen aus einem festen und einem drehbar gelagerten Plattensatz. Mithilfe einer Regulierungsschraube kann man den beweglichen Plattensatz zwischen die unbeweglichen Platten schieben. Die Kapazität des Drehkondensators erhöht sich dabei, denn Ladungs- und Feldspeicherung erfolgen im Wesentlichen nur in demjenigen Teil des Kondensators, in dem sich die Platten direkt gegenüberstehen.

Daneben gibt es weitere spezielle Arten. Ein Kugelkondensator besteht aus zwei konzentrisch angeordneten Kugeln. Er findet vor allem in Großbauweise zur Speicherung größerer Ladungsmengen Anwendung. Historisch bedeutsam ist eine Leidener Flasche . Darunter versteht man einen zylinderförmigen (flaschenförmigen) Kondensator. Der Glaszylinder ist innen und außen mit Stanniolpapier beklebt, das Glas bildet das Dielektrikum.
Solche Leidener Flaschen haben eine hohe Durchschlagfestigkeit und werden noch heute bei Influenzmaschinen verwendet. Für größere Kapazitäten verwendet man Elektrolytkondensatoren.

Die Kapazität von Kondensatoren

Die Kapazität C oder das Speicherungsvermögen eines Kondensators hängt allgemein davon ab, wie viel Ladung Q bei einer bestimmten Spannung gespeichert wird. Es gilt:
C = Q U Q gespeicherte Ladung U angelegte Spannung

Bei einem Plattenkondensator hängt die Kapazität davon ab, wie groß die Platten sind, welchen Abstand sie voneinander haben und welcher Stoff sich zwischen ihnen befindet. Für die Kapazität eines solches Plattenkondensators gilt:

C = ε 0 ⋅ ε r ⋅ A d ε 0 elektrische Feldkonstante ε r Permittivitätszahl (Dielektrizitätszahl) A Fläche einer Platte d Abstand der Platten

Aufladen und Entladen von Kondensatoren

Wird ein Kondensator an eine Gleichspannungsquelle angeschlossen, dann lädt er sich auf. Es fließt ein Ladestrom, zwischen den Platten des Kondensators liegt eine Spannung an. Der zeitliche Verlauf von Spannung und Stromstärke ist in Bild 3 dargestellt. Die Ladekurven und die Entladekurven lassen sich auch mathematisch beschreiben.
Für das Aufladen eines Kondensators (Bild 3) gilt:


U C = U ⋅ ( 1 − e − t R ⋅ C ) und I = I 0 ⋅ e − t R ⋅ C U C Spannung am Kondensator U angelegte Spannung t Zeit R ohmscher Widerstand im Stromkreis C Kapazität des Kondensators I Stromstärke I 0 Anfangsstromstärke

In analoger Weise gilt für das Entladen eines Kondensators (Bild 3):
U C = U ⋅ e − t R ⋅ C und I = − I 0 ⋅ e − t R ⋅ C

Schaltung von Kondensatoren
Mehrere Kondensatoren können parallel oder in Reihe geschaltet werden. Die betreffenden Gesetze ähneln denen für Widerstände bei Parallel- oder Reihenschaltung. Sie sind in der nachfolgenden Übersicht zusammengestellt.

Bild

Energie des elektrischen Feldes eines Kondensators und elektrische Feldstärke in ihm

Die in einem Kondensator gespeicherte Feldenergie hängt von der gespeicherten Ladung und der Spannung ab. Allgemein gilt für die elektrische Energie:
W = Δ E = ∫ 0 Q U   d Q

Das ist die Energie, die zum Aufladen eines Kondensators erforderlich ist. Es ist damit zugleich die in ihm gespeicherte Feldenergie. Die Gleichung kann man aus der grafischen Darstellung (Bild 4) ableiten. Es gilt:
E = 1 2   Q ⋅ U oder mit Q = C ⋅ U : E = 1 2   C ⋅ U 2 Q Ladung des Kondensators C Kapazität des Kondensators U Spannung am Kondensator

Die elektrische Feldstärke in einem Kondensator hängt von seinem Aufbau ab. In einem Platenkondensator ist das elektrische Feld homogen. Für einen solchen Kondensator gilt für die elektrische Feldstärke:
E = U d U Spannung zwischen den Platten d Abstand der Platten
Achtung: Sowohl die Energie als auch die elektrische Feldstärke haben das Kurzzeichen E. In der Regel geht es dem Zusammenhang oder aus der Einheit hervor, welche Größe gemeint ist. Die Feldstärke hat die Einheit V/m, die Energie die Einheit J.

Kondensator im Gleich- und Wechselstromkreis

Legt man an einen Kondensator im Gleichstromkreis eine Spannung an, so lädt er sich auf. Verbindet man die Anschlüsse miteinander, so entlädt er sich.
Durch den Kondensator hindurch fließt aber kein Strom. Er bildet im Gleichstromkreis einen unendlich großen Widerstand.
Im Wechselstromkreis dagegen kommt es zu einem ständigen Auf- und Entladen. Im Gesamtstromkreis wirkt das so, als ob sich ein zusätzlicher (endlicher) Widerstand im Stromkreis befindet. Genauere Informationen dazu sind in dem Beitrag „Kapazitive Widerstände“ zu finden.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Kondensatoren." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/physik-abitur/artikel/kondensatoren (Abgerufen: 10. June 2025, 21:14 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Berechnung
  • elektrische Feldstärke in einem Kondensator
  • Blockkondenstoren
  • Speicherungsvermögen eines Kondensators
  • Plattenkondensatoren
  • Kapazität eines Kondensators
  • Entladen eines Kondensators
  • Ladestrom
  • Leidener Flaschen
  • Energie eines Kondensators
  • Energie des elektrischen Feldes
  • Kondensatoren
  • Entladestrom
  • Kondensator im Gleichstromkreis
  • Influenzmaschinen
  • Keramikkondensatoren
  • elektrisches Bauelement
  • Kugelkondensatoren
  • Aufladen eines Kondensators
  • Elektrolytkondensatoren
  • Wickelkondensatoren
  • Kondensator im Wechselstromkreis
  • Rechenbeispiel
  • Schaltung von Kondensatoren
  • Feldenergie
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Blitze und Blitzschutzanlagen

Blitze sind elektrische Entladungen zwischen Wolken bzw. zwischen einer Wolke und der Erdoberfläche. Die mittlere Stromstärke beträgt ca. 40.000 A bei einem Durchmesser der Blitze von 10 bis 20 cm, ihre Länge meist 2 bis 3 km und ihre Dauer weniger als 1 s. Weltweit werden 70 bis 100 Blitze in jeder Sekunde registriert.
Blitze können erhebliche Schäden hervorrufen. Um sich vor solchen Schäden zu schützen, werden in gefährdeten Gebieten an Gebäuden Blitzschutzanlagen angebracht. Vor Blitzen geschützt ist auch ein von Metall umgebener Raum, etwa eine Pkw-Karosserie. Sie wirkt wie ein FARADAY-Käfig. Elektronische Geräte oder Kabel werden durch eine metallische Ummantelung vor starken elektrischen Feldern abgeschirmt.

Charles Augustin de Coulomb

* 14.06.1736 in Angouleme (Südfrankreich)
† 23.08.1806 in Paris

COULOMB war französischer Physiker, der sich große Verdienste um die Entwicklung der Elektrizitätslehre erworben hat. Er entdeckte u.a. das coulombsche Gesetz, das eine quantitative Aussage über die Kraftwirkung auf geladene Körper im elektrischen Feld gestattet. Damit und mit anderen Untersuchungen führte maßgeblich quantitative Betrachtungen in die Elektrizitätslehre ein und knüpfte damit an NEWTONs Vorgehen an.

Elektrisches Feld der Erde

Neben einem magnetischen Feld besitzt die Erde auch ein elektrisches Feld. Da die Erdoberfläche negativ gegenüber der umgebenden Atmosphäre geladen ist, verlaufen die Feldlinien im Idealfall senkrecht zur Erdoberfläche und von dieser weg. Das elektrische Feld der Erde kann näherungsweise als Radialfeld angesehen werden. Die Feldstärke beträgt in Erdbodennähe im Durchschnitt 130 V/m. Durch Bebauung, Bäume und natürliche Unebenheiten treten erhebliche Deformationen des elektrischen Feldes der Erde auf, die durchaus auch von praktischer Bedeutung sind, etwa im Hinblick auf den Blitzschutz und das Auftreten weiterer luftelektrischer Erscheinungen wie Elmsfeuer.

Elektrisches Potenzial und elektrische Spannung

Ähnlich wie beim Gravitationsfeld wird auch beim elektrischen Feld ein Potenzial definiert. Unter dem elektrischen Potenzial eines Punktes versteht man den Quotienten aus der potenziellen Energie in diesem Punkt und der Ladung des Körpers. Sein Betrag hängt nur vom Ort und von der felderzeugenden Ladung ab. Das Potenzial ist demzufolge geeignet, ein Feld zu beschreiben. Das kann auch grafisch mit Äquipotenziallinien in der Ebene oder Äquipotenzialflächen im Raum erfolgen.
Die elektrische Spannung zwischen zwei beliebigen Punkten eines elektrischen Feldes ist gleich der Potenzialdifferenz zwischen diesen beiden Punkten.

Feldstärke und dielektrische Verschiebung

Elektrische Felder können mithilfe von Feldlinienbildern beschrieben werden. Zur ihrer quantitativen Beschreibung nutzt man die feldbeschreibenden Größen elektrische Feldstärke und dielektrische Verschiebung. Die elektrische Feldstärke E ist definiert als Quotient aus der Kraft F, die das Feld auf einen positiv geladenen Probekörper ausübt, und dessen Ladung Q:
E → = F → Q
Die dielektrische Verschiebung D (Verschiebungsdichte) ist ein Maß für die auf einer Fläche im elektrischen Feld durch Influenz hervorgerufenen Ladung:
D = Q A
Beide Größen sind durch die elektrische Feldkonstante und die Permittivitätszahl miteinander verbunden:
D → = ε 0 ⋅ ε r ⋅ E →
Bevorzugt wird mit der elektrischen Feldstärke gearbeitet.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025