Mondfinsternisse

Die dafür notwendige kosmische Lichtquelle ist die Sonne.
Sonne, Erde und Mond liegen dann näherungsweise auf einer Geraden.

Partielle Mondfinsternis: Der Mond befindet sich teilweise im Schatten der Erde.

Partielle Mondfinsternis: Der Mond befindet sich teilweise im Schatten der Erde.

Mondfinsternisse - Partielle Mondfinsternis

Aus Bild 2 ist das Zustandekommen einer Mondfinsternis erkennbar: Die Erde wird von der Sonne beleuchtet. Da die Lichtquelle Sonne und die von ihr beleuchtete Erde ausgedehnte Objekte sind, entsteht auf der sonnenabgewandten Seite ein Kernschatten und zwei Halbschatten der Erde, die weit in den Raum hinaus reichen. Bewegt sich der Mond in diesen Schatten hinein, so entsteht je nach Bedeckungsgrad durch den Erdschatten eine partielle Mondfinsternis oder eine totale Mondfinsternis. Diese Mondfinsternis ist für alle Beobachter zu registrieren, die sich auf der sonnenabgewandten Seite der Erde aufhalten.

Eine Mondfinsternis ist dann zu beobachten, wenn sich der Mond im Schatten der Erde befindet.

Eine Mondfinsternis ist dann zu beobachten, wenn sich der Mond im Schatten der Erde befindet.

Voraussetzungen für das Zustandekommen

Das Zustandekommen einer Mondfinsternis ist an zwei Voraussetzungen geknüpft:

  • Da die Erdbahnebene und die Mondbahnebene einen Winkel miteinander einschließen (Bild 3), stehen Sonne, Erde und Mond nur dann näherungsweise in einer Linie, wenn sich der Mond in der Nähe eines Schnittpunktes der beiden Ebenen, also nahe eines sogenannten Knotens, aufhält.
  • Es muss gerade Vollmond sein. Nur dann steht die Erde zwischen Sonne und Mond und erzeugt einen Schatten in Richtung des Erdbegleiters.

Häufigkeit von Mondfinsternissen

Mondfinsternisse sind zwar von einem bestimmten Standort auf der Erdoberfläche aus häufiger zu beobachten als Sonnenfinsternisse, sie treten aber insgesamt nicht so häufig auf. Das scheint ein Widerspruch zu sein, ergibt sich aber daraus, dass eine Mondfinsternis von allen Beobachtern auf der sonnenabgewandten Seite der Erde zu beobachten ist, während eine Sonnenfinsternis immer nur von einem relativ kleinen Gebiet der Erdoberfläche aus zu sehen ist.
Insgesamt ereigneten sich im 20. Jahrhundert 148 Mondfinsternisse und 228 Sonnenfinsternisse. Ähnliche Relationen gelten auch für andere Jahrhunderte. In 1000 (julianischen) Jahren ereigneten sich 1543 Mondfinsternisse (716 totale und 827 partielle). In dem gleichen Zeitraum fanden 2375 Sonnenfinsternisse (838 partielle, 773 ringförmige, 105 ringförmig totale und 659 totale) statt.

Die nächsten Mondfinsternisse

In der nachfolgenden Übersicht sind die Mondfinsternisse für die nächsten Jahre angegeben.

16.05.2003totale MondfinsternisBeginn Totalität 4.14 Uhr MEZ
09.11.2003totale MondfinsternisBeginn Totalität 2.07 Uhr MEZ
04.05.2004totale MondfinsternisBeginn Totalität 20.53 Uhr MEZ
28.10.2004totale MondfinsternisBeginn Totalität 3.24 Uhr MEZ
07.09.2006partielle MondfinsternisMitte der Finsternis 19.51 Uhr MEZ
04.03.2007totale MondfinsternisMitte der Finsternis 0.21 Uhr MEZ

Für die exakte Vorhersage einer Finsternis sind im Einzelfall genaue Berechnungen erforderlich. Dabei stellt sich heraus, dass während eines Jahres höchstens entweder zwei Mond- und fünf Sonnenfinsternisse oder drei Mond- und vier Sonnenfinsternisse stattfinden können.

Mithilfe einer einfachen Überlegung lässt sich vorhersagen, in welchen zeitlichen Abständen sich der Verlauf der Finsternisse wiederholt. Fand beispielsweise eine totale Mondfinsternis statt, dann tritt dieses Ereignis mit Sicherheit beim nächsten Vollmond nicht mehr ein. Das ergibt sich daraus, dass der synodische und der drakonitische Monat eine unterschiedliche Länge besitzen. Stimmt jedoch ein ganzzahliges Vielfaches des synodischen mit einem ganzzahligen Vielfachen des drakonitischen Monats überein, dann fällt das Ereignis „Vollmond“ wieder mit dem Ereignis „Mond im Knoten“ zusammen. Es sind:

223 synodische Monate=6 585,32 Tage und
242 drakonitische Monate=6 585,36 Tage

Das entspricht einem Zeitraum von 18 Jahren und 11 Tagen. Nach diesem Zeitraum wiederholt sich eine ganz bestimmte Finsterniskonstellation. Diese Zeitspanne, die man Saroszyklus nennt, wurde bereits im Altertum entdeckt. Sie ist von außerordentlich großer kulturhistorischer Bedeutung. Die Kenntnis des Saroszyklus begründete zu einer Zeit, als Finsternisse mit göttlichen Erscheinungen in Zusammenhang gebracht wurden, die Macht der astronomische Beobachtungen betreibenden Priesterkaste. Da die Menschen die sie bewegenden Finsternisse in künstlerischen und sprachlichen Darstellungen aufzeichneten, ermöglichen Finsternisberechnungen umgekehrt auch die Rückdatierung historischer Ereignisse und archäologischer Funde.

Erdbahnebene und Mondbahnebene schließen einen Winkel von 5° miteinander ein. DieSchnittpunkte der Ebenen werden als Knoten bezeichnet.

Erdbahnebene und Mondbahnebene schließen einen Winkel von 5° miteinander ein. DieSchnittpunkte der Ebenen werden als Knoten bezeichnet.

Mondfinsternis - Grafik zur Erdbahn- und Mondbahnebene

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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