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Wirbelströme

Wenn sich ein elektrisch leitender Gegenstand in einem Magnetfeld bewegt oder von einem zeitlich veränderlichen Magnetfeld umschlossen ist, dann werden in ihm Ströme induziert. Handelt es sich bei dem Leiter um einen langen Draht oder eine Spule, dann ist die Richtung des induzierten Stromes eindeutig vorgegeben. In räumlichen oder flächenhaften Metallstücken unterliegt die Stromrichtung turbulenten Veränderungen. Diese nicht gerichteten Ströme bezeichnet man als Wirbelströme.

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Wenn sich ein elektrisch leitender Gegenstand in einem Magnetfeld bewegt oder von einem zeitlich veränderlichen Magnetfeld umschlossen ist, dann werden in ihm Ströme induziert. Handelt es sich bei dem Leiter um einen langen Draht oder eine Spule, dann ist die Richtung des induzierten Stromes eindeutig vorgegeben. In räumlichen oder flächenhaften Metallstücken unterliegt die Stromrichtung turbulenten Veränderungen. Diese nicht gerichteten Ströme bezeichnet man als Wirbelströme.

Auch wenn die Wirbelströme keine raumfeste Richtung besitzen, trifft auf sie das lenzsche Gesetz zu: Wirbelströme wirken der Ursache ihrer Entstehung entgegen. Dieser Effekt zeigt die verschiedensten Auswirkungen.

Wirbelströme, die aufgrund einer Relativbewegung von Magnetfeld und Leiter entstehen
Bewegen sich ein Magnetfeld und ein leitender Gegenstand relativ zueinander, dann werden Wirbelströme im Leiter induziert. Wir betrachten als Beispiel einen Stabmagneten, über dem sich eine frei beweglich Metallscheibe befindet (Bild 1). Dabei sind zwei Möglichkeiten denkbar.

a) Die Scheibe ist zunächst in Ruhe, der Stabmagnet rotiert und bewegt sich damit relativ zu ihr. Nach dem lenzschen Gesetz wirken die Wirbelströme der Induktionsursache entgegen. Sie versuchen deshalb, die Relativbewegung zwischen Leiter und Magnetfeld zu reduzieren. Dies geht aber nur, wenn die Metallscheibe in gleicher Drehrichtung wie der Stabmagnet zu rotieren beginnt. Dieses Wirkprinzip nutzt man zum Beispiel im Tachometer bei Autos. In einem solchen Geschwindigkeitsmesser führt ein rotierender Magnet eine Tachonadel durch Wirbelstrominduktion in Drehrichtung mit. Eine Feder bewirkt eine Rückstellkraft auf die Tachonadel, die sich deshalb nicht vollständig mitdreht, sondern lediglich aus ihrer Ruhelage ausgelenkt wird.

  • Beschleunigung einer Metallscheibe

b) Der Magnet ist in Ruhe und an einer Halterung befestigt, die Metallscheibe rotiert (Bild 2). Auch in diesem Fall bewirken die Induktionsströme eine Reduzierung der Relativbewegung. Dies geht aber nur, wenn die Metallscheibe abgebremst wird. Dieses Prinzip wird in Wirbelstrombremsen genutzt.

  • Abbremsung einer Metallscheibe

Wirbelströme, die aufgrund eines zeitlich veränderlichen Magnetfeldes induziert werden
Nach dem Induktionsgesetz kommt es auch in allen elektrisch leitenden Bauteilen, die sich in unmittelbarer Nähe eines zeitlich veränderlichen Magnetfeldes befinden, zur Induktion von Strömen. Besonders nachteilig wirken sich die Wirbelströme in den Eisenkernen größerer Magnetspulen aus. Durch die Ströme erwärmt sich der Eisenkern, sodass wertvolle elektrische Energie in Wärme umgewandelt wird.
Nutzbringend wirkt sich die Stromwärme aus, wenn man sie zum gezielten Erhitzen metallischer Gegenstände nutzen will. Dies geschieht beispielsweise beim Induktionshärten.

Die Unterdrückung von Wirbelströmen
Damit sich Wirbelstromgebiete in einem metallischen Gegenstand ausbilden können, muss ihnen ein genügend größer Raum innerhalb des Körpers zur Verfügung stehen. Wirbelströme lassen sich daher wirkungsvoll unterdrücken, wenn man die betreffenden Objekte aus vielen kleinen Teilen zusammensetzt oder sie so konstruiert, dass sie von mehreren Luftspalten durchsetzt werden.
In Magnetspulen verwendet man häufig Eisenkerne, die aus dünnen Eisenblechen zusammengenietet sind. Sie werden als Dynamobleche bezeichnet.

  • Genietete Eisenbleche als Spulenkern

    L. Meyer, Potsdam

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Wirbelströme." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/physik/artikel/wirbelstroeme (Abgerufen: 20. May 2025, 07:15 UTC)

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Selbstinduktion und Induktivität

Eine stromdurchflossene Spule wird von einem Magnetfeld durchsetzt und ist auch von diesem Feld umgeben. Bei konstanter Stromstärke ist dieses Feld zeitlich konstant. Verändert sich die Stromstärke, so verändert sich auch die Stärke des Magnetfeldes, das von der Spule umschlossen wird. Damit wird nach dem Induktionsgesetz in der felderzeugenden Spule selbst eine Spannung induziert. Diese Erscheinung wird als Selbstinduktion, die entstehende Spannung als Selbstinduktionsspannung bezeichnet. Der Bau der Spule, der für den Betrag der Induktionsspannung eine erhebliche Rolle spielt, wird durch die Größe Induktivität charakterisiert.

Grundversuche zur elektromagnetischen Induktion

Die elektromagnetische Induktion ist ein Vorgang, bei dem durch Bewegung eines elektrischen Leiters im Magnetfeld oder durch Änderung des von einem Leiter umschlossenen Magnetfeldes eine elektrische Spannung und ein Stromfluss erzeugt werden. Umfassend wird dieser Vorgang durch das Induktionsgesetz erfasst. Aus historischer Sicht wesentlich sind eine Reihe von Versuchen, die man als Grundversuche zur elektromagnetischen Induktion bezeichnet und mit denen gezeigt werden kann, unter welchen Bedingungen überhaupt eine Induktionsspannung entsteht und durch welche Faktoren der Betrag der Induktionsspannung beeinflusst wird. In dem Beitrag sind die wichtigsten Grundversuche zusammengestellt und erläutert. Sie waren letztlich die empirische Grundlage für die Formulierung des Induktionsgesetzes, das MICHAEL FARADAY 1831 fand.

Transformatoren

Transformatoren oder Umformer werden verwendet, um elektrische Energie eines Wechselstromes von einem Primärstromkreis auf einen Sekundärstromkreis zu übertragen. Bei dieser Übertragung kann man die Werte für die Spannungen und die Stromstärken verändern. Das Funktionsprinzip von Transformatoren beruht auf der elektromagnetischen Induktion, wobei die eine Spule als felderzeugende Spule und die andere als Induktionsspule dient.
Für die praktische Anwendung wesentlich ist die Anpassung eines Transformators an die jeweilige Belastung. In der Technik gibt es auch eine Reihe von speziellen Transformatoren, zu denen beispielsweise Netzgeräte oder Zündspulen gehören.

Entdeckung der elektromagnetischen Induktion

Ausgangspunkt für die Entdeckung der Induktion waren Vorstellungen von der Einheit der Naturkräfte und vermutete Zusammenhänge zwischen Elektrizität und Magnetismus.
1820 bemerkte OERSTED in einem Versuch, dass eine Magnetnadel in der Nähe eines elektrischen Leiters abgelenkt wird, wenn man den Strom einschaltet. Andere Wissenschaftler, wie AMPÈRE und FARADAY, bauten die Versuche von OERSTED nach und entwickelten sie weiter. Dabei fand FARADAY 1831 die elektromagnetische Induktion.
Innerhalb von drei Monaten entwickelte er alle Grundversuche der Induktion und eine Urform eines elektrischen Generators.

Wirbelströme

Wenn sich ein elektrisch leitender Gegenstand in einem Magnetfeld bewegt oder von einem zeitlich veränderlichen Magnetfeld umschlossen ist, dann werden in ihm Ströme induziert. Handelt es sich bei dem Leiter um einen langen Draht oder eine Spule, dann ist die Richtung des induzierten Stromes eindeutig vorgegeben. In räumlichen oder flächenhaften Metallstücken unterliegt die Stromrichtung turbulenten Veränderungen. Solche Ringströme bezeichnet man als Wirbelströme. Sie werden einerseits z.B. bei Wirbelstrombremsen genutzt, führen aber andererseits bei vielen elektrischen Maschinen, z.B. Transformatoren und Generatoren, zu Energieverlusten (Wirbelstromverlusten) und müssen dort möglichst klein gehalten werden.

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