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Privater Haushalt

Private Haushalte sind wirtschaftliche Einheiten, deren Bedeutung im Wirtschaftskreislauf deutlich wird. Im Unterschied zu Unternehmen konsumieren die privaten Haushalte fast ausschließlich. Private Haushalte umfassen alle Personen, die alleine wohnen und wirtschaften bzw. jede zusammen wohnende und wirtschaftliche Einheit bildende Personengemeinschaft.

Zu den privaten Haushalten zählen der Familienhaushalt und der Anstaltshaushalt. Neben dem privaten Haushalt gibt es noch den öffentlichen Haushalt von Bund, Land, Kreis und Gemeinde.

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Die Menschen haben im Laufe ihrer Geschichte nahezu den gesamten Erdball besiedelt. Voraussetzung dafür ist meist die Schaffung von schützenden Unterkünften, von Häusern und Wohnungen.
Heute leben die meisten Menschen der Erde in einem privaten Haushalt, der aus einer oder mehreren Personen besteht.
Im Haushalt können viele Bedürfnisse der Menschen besser befriedigt werden. Das trifft zuerst auf die Grundbedürfnisse Wohnen, Kleiden und Ernähren zu.
Die Haushaltsangehörigen verbringen große Teile ihrer Zeit gemeinsam, z. B. beim Essen, im Urlaub oder bei Unterhaltungen zu allen wichtigen Angelegenheiten. Der private Haushalt ist also für das Wohlbefinden von großer Bedeutung.
Die zur Befriedigung von Bedürfnissen produzierten Bedarfsgüter werden von den Haushaltsangehörigen durch Kauf erworben und verbraucht. Die dafür nötigen Ausgaben eines privaten Haushalts müssen zu den Einnahmen (z. B. Arbeitslohn) in einem guten Verhältnis stehen. Auch im privaten Haushalt muss gewirtschaftet werden.
Der private Haushalt ist Lebens-, Wohn-, Konsum- und Wirtschaftsbereich.

Haushalte sind also wirtschaftliche Einheiten, deren Bedeutung im Wirtschaftskreislauf deutlich wird. Hier sind sie neben dem Staat, den Unternehmen, dem Ausland und den Geldinstitutionen einer der wichtigsten Wirtschaftssektoren. Private Haushalte bilden dabei den Gegenpol zu den Unternehmen. Im Unterschied zu Unternehmen konsumieren die privaten Haushalte fast ausschließlich, während die Unternehmen überwiegend produzieren. Dadurch erhält der Kreislauf seine grundlegende Struktur (Bild 1).

Private Haushalte umfassen alle Personen, die alleine wohnen und wirtschaften bzw. jede zusammen wohnende und wirtschaftliche Einheit bildende Personengemeinschaft. Sie sind außerdem dadurch gekennzeichnet, dass alle den Haushalt betreffenden Angelegenheiten (vor allem die Einnahmen und Ausgaben) zur Privatsphäre einiger oder aller Mitbewohner gehören. Veröffentlichungen gleich welcher Art sind nur in Ausnahmefällen zulässig.

Die Bedeutung des privaten Haushalts als Zuhause für den Menschen ergibt sich aus seiner Stellung im Wirtschaftskreislauf, aus der Funktion der Erhaltung der Arbeitskraft, aus seinen Möglichkeiten zur Persönlichkeitsentfaltung, aus der Stätte der Regeneration des Menschen durch Zeugung einer heranwachsenden Generation und aus seiner Funktion als Stätte der Nächstenliebe, die sich um junge, alte, schwache und kranke Haushaltsmitglieder kümmert.

Durch die beschriebenen Funktionen und die Bedeutung des privaten Haushaltes ergeben sich notwendige Aufgaben. An erster Stelle steht die Bedürfnisbefriedigung aller Haushaltsmitglieder, wie das Bedürfnis nach Lebenserhaltung und die Erfüllung materieller und geistig-kultureller Bedürfnisse. Dazu sind Arbeitsaufwendungen notwendig, die ihrerseits die Regeneration körperlicher und geistiger Kräfte erfordern. Die Folgen der Regeneration des Menschen erfordern drittens die Erfüllung von Aufgaben der Sozialisation der Haushaltsmitglieder und hier insbesondere die der heranwachsenden Generation. Daraus ergibt sich unmittelbar die vierte Aufgabe des Haushaltes als Ort zur Bewahrung von Traditionen, wie Sitten und Gebräuchen.

Zu den privaten Haushalten zählen der Familienhaushalt, private Organisationen ohne Erwerbscharakter und der Anstaltshaushalt.
Familienhaushalte werden nach verschiedenen Ordnungsprinzipien klassifiziert. Dazu gehören vor allem die Haushaltsgröße (berücksichtigt die Personenanzahl) und der Haushaltstyp (berücksichtigt die Personenanzahl und das verfügbare Durchschnittseinkommen). Familienhaushalte erfahren durch Geburt, Wegzug oder Tod seiner Haushaltsmitglieder ständige Veränderungen. Eine Anpassung an neue Situationen ist also unumgänglich.

Private Organisationen ohne Erwerbscharakter sind zum Beispiel Vereine, Kirchen, Stiftungen und Wohlfahrtsorganisationen. Obwohl sie öffentliche Gelder in Anspruch nehmen, werden sie statistisch zu den privaten Haushalten gezählt.
Anstaltshaushalte nehmen immer eine größere Gruppe von Menschen auf, wobei diese vorübergehend, über einen längeren Zeitraum oder für immer dort wohnen. Beispiele hierfür sind SOS-Kinderdörfer, Jugendherbergen, Kinderheime, Heime des Müttergenesungswerkes, Pflegeheime und andere. Im Regelfall wird für die Betreuung bezahlt.

Neben dem privaten Haushalt gibt es noch den öffentlichen Haushalt. Hier wird der Bundeshaushalt, der Landeshaushalt, der Kreishaushalt und der Gemeindehaushalt unterschieden. In all diesen Fällen werden Einnahmen und Ausgaben der jeweiligen öffentlichen Körperschaft durch die Volksvertreter bestimmt und abgerechnet. Im Gegensatz zum privaten Haushalt ist die Rechenschaftslegung öffentlich einsehbar, das heißt, dass jeder Mann oder jede Frau die geplante oder realisierte Einnahmen- und Ausgabenstruktur der jeweiligen Körperschaft zur Kenntnis nehmen kann.

 

  • Stellung des Haushalts im Wirtschaftskreislauf

Vom Selbstversorger– zum Vergabehaushalt

Der private Haushalt unterlag in seiner kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung einem enormen Funktionswandel. So war der klassische Haushalt in früheren Zeiten geprägt durch die Lebens- und Arbeitsgemeinschaft mehrerer Generationen
sowie durch Familienangehörige und Bedienstete.
Vor allem in bäuerlichen Haushalten, in Haushalten des oberen Standes (Adel, Patrizier, Unternehmer) war diese Struktur vorherrschend.
Ein hoher Eigenversorgungsgrad war typisch.
Nicht nur die Ernährung wurde weitgehend aus eigener Produktion bestritten, auch die Bekleidung, Einrichtung, Beheizung, Beleuchtung wurde von den meisten Menschen gefertigt, die zum Großhaushalt gehörten. Arbeitsteilig wurden in der vorindustriellen Zeit die für die Versorgung der Haushaltsmitglieder notwendigen Güter produziert.

Mit der Wirkung der zunehmenden Verstädterung und Industrialisierung wird eine Veränderung der Haushaltsführung sichtbar, nicht zuletzt auch durch die zunehmende Technisierung der privaten Haushalte.
Vor allem mit dem Aufbau unserer heutigen Industriegesellschaft
setzte ein grundlegender Wandel ein:

  • Abwanderung der Menschen vom Land und damit auch aus der Landwirtschaft,
  • Rückdrängung der Selbstversorgerfunktion,
  • Zunahme der Privatheit.

Haushalts-
funktion

Selbstversorger-
haushalt

(Agrargesellschaft)
Vergabehaushalt
(Dienstleistungs-/Informations-gesellschaft)

Ökonomische
Funkrtion

Mittel für den eigenen
Gebrauch werden
vorrangig selbst produ-
ziert – geringe Marktabhängigkeit.
Mittel für den Gebrauch werden über den Markt erworben. Eigenproduktion nur
noch Hobby. Gelder-
werb erfolgt über Erwerbsarbeit.

Regenerations-
funktion

Mehrgenerationen-
haushalt
bietet
verschiedene Erholungsmöglichkeiten
in der Familie.
Das Verhältnis von Arbeit
und Erholung kann weitestgehend selbst
bestimmt werden.

Steigender Anteil der Singlehaushalte und häufige Nutzung der außerhäuslichen Freizeitangebote mit
der Tendenz, eigene Interessen vor gemeinsame Unternehmeungen zu stellen.
Sozialisierungs-funktion

Es gibt verschiedenste Sozialisierungs-möglichkeiten. Erfahrungen
der verschiedenen Generationen,
die in diesem
System leben und
arbeiten,
werden weiter gereicht.

Oft allein erziehende Elternteile oder neue
und damit veränderte Partnerschaften.
Nutzung des breiten Angebots für
Erziehungs- und Betreuungsaufgaben.
Generative Funktion

Aus der Situation
der Familie und den
daraus abzuleitenden Versorgungs-
möglichkeiten oft
eine große Anzahl von Kindern.

Stark abnehmende Kinderzahl; oft nur ein bis zwei Kinder. Die einfache Reproduktion wird kaum gewährleistet.
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Privater Haushalt." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/politikwirtschaft/artikel/privater-haushalt (Abgerufen: 20. May 2025, 05:58 UTC)

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Betriebsmittel des Haushaltes

Um getroffene Entscheidungen zur Befriedigung eines Bedürfnisses zu realisieren, sind immer ganz bestimmte Aufwendungen, d.h. Betriebsmittel des privaten Haushaltes, notwendig. Die Betriebsmittel eines privaten Haushaltes sind

  • die Arbeitskraft (geistige und körperliche Arbeit),
  • das Geld (als allgemein anerkanntes Tausch- und Wertmittel) und
  • die Sachgüter (Verbrauchs- und Gebrauchsgüter).

Die berufliche Tätigkeit hat immer Vorrang, denn sie trägt in entscheidendem Maße zur Sicherung des Haushaltseinkommens bei. Dieses ist aufgrund des erhaltenen Arbeitsentgeltes (z.B. Lohn) in den überwiegenden Fällen Voraussetzung für die Erfüllung vieler Bedürfnisse.
Alle Betriebsmittel stehen untereinander in Wechselbeziehungen.

Haushaltsausgaben

Die Gesamtheit aller aus dem Haushalt abfließenden finanziellen Beträge sind die Haushaltsausgaben.
Die Ausgaben können nach dem Bedürfnisgrad oder nach der Kostenart unterteilt werden.
Der Bedürfnisgrad wird beeinflusst vom Grundbedarf (z. B. Nahrung, Strom, Wasser, Miete) und Wahlbedarf (z. B. Urlaubsreise, Computerspiele, Champagner, Marken-Jeans).
Bei den Ausgaben unterscheiden wir fixe und die variable Ausgaben.
Ausgabenminimierung umfasst alle gezielten Überlegungen zur Kostenverringerung. Dies erfolgt vorzugsweise auf Basis eines Haushaltsplanes. Ziel ist die Erreichung eines Finanzüberschusses, der zusätzlich zur Bedürfnisbefriedigung oder zum Schuldenabbau eingesetzt werden kann.

Haushaltseinnahmen

Unter Haushaltseinnahmen versteht man die Gesamtheit aller dem Haushalt zufließenden finanziellen Beträge innerhalb einer Rechnungsperiode.

Für die Deckung der Bedürfnisse benötigt der Haushalt ein regelmäßiges Einkommen. Von diesem Einkommen werden Güter oder Dienstleistungen gekauft bzw. in Anspruch genommen. Die jeweilige Höhe des Einkommens bestimmt die Kaufkraft. Haushaltseinkommen werden in monetäre und in erweiterte Einkommensquellen eingeteilt. Monetäre Einkommensquellen sind alle finanziellen Beträge, die der Haushalt erhält. Erweiterte Einkommensquellen sind erhaltene Dienst- und Sachleistungen.

Die Einkommen der Haushalte sind unterschiedlich verteilt.
Das Statistische Bundesamt führt alle fünf Jahre eine Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) durch. Die Ergebnisse geben einen zuverlässigen Einblick in Zusammenhänge zwischen Einnahmen, Ausgaben, Vermögensbildung und Wohnverhältnissen der Haushalte in Deutschland.

Aufgabenbereiche der Haushaltsführung

Die Aufgabenbereiche des privaten Haushaltes als wirtschaftliche Einheit haben viele Ähnlichkeiten mit denen von Unternehmen. Das aus der Betriebswirtschaft stammende Widerspruchsdreieck „Ökonomie – Soziologie – Ökologie“ findet also auch hier seine Anwendung. Deshalb können die Aufgabenbereiche des privaten Haushalts in ökonomische, soziale und ökologische Aufgaben unterteilt werden.
Da sich die einzelnen Aufgabenbereiche gegenseitig bedingen, ist eine gute Organisation erforderlich. Hauptziel der Haushaltsführung ist die lebenslängliche Sorge jedes einzelnen Haushaltsmitgliedes um das Wohlbefinden aller.

Privater Haushalt als Stätte des Verbrauchs

Wirtschaftstätigkeiten sind immer durch eine Angebots- und Nachfrageseite gekennzeichnet. Die beiden wichtigsten Wirtschaftsteilnehmer sind die Unternehmen und die privaten Haushalte. Stark vereinfacht treten das Unternehmen als Anbieter von Gütern und der private Haushalt als Nachfrager von Gütern auf.
Der überwiegende Anteil aller Nachfragen ergibt sich aus den Bedürfnissen des Alltags (Nachfragefunktion des privaten Haushaltes).
Die Unternehmen versuchen, zu einem möglichst hohen Preis zu verkaufen, um ihrerseits die eigenen (betrieblichen) Bedürfnisse zu befriedigen. Daher wird sehr viel Geld für verschiedene Möglichkeiten der Verkaufsförderung und Mittel der Werbung ausgegeben. Ziel ist, dass der Nachfrager möglichst viel einkauft. Damit der private Haushalt dem nicht schutzlos ausgeliefert ist, wird vom Gesetzgeber eine Verbraucherpolitik betrieben, die die Stellung des privaten Haushaltes stärkt. Heute können private Haushalte vielfältige Formen des Verbraucherschutzes in Anspruch nehmen.

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