Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Politik/Wirtschaft
  3. 3 Wirtschaft und Wirtschaftspolitik in der sozialen Marktwirtschaft
  4. 3.6 Ökologie und Marktwirtschaft
  5. 3.6.1 Umweltprobleme und Wachstumsgrenzen
  6. Umweltprobleme und Wirtschaftswachstum

Umweltprobleme und Wirtschaftswachstum

Der wirtschaftliche Aufschwung in den Industrieländern in den 1950er- und 1960er-Jahren hatte erhebliche Umweltbelastungen zur Folge. In den 1980er-Jahren erhielt Umweltpolitik weltweit Gewicht in der nationalen und internationalen Wirtschaftspolitik.
In den letzten Jahrzehnten wurden in der Bundesrepublik Biotope und Ökosysteme beeinträchtigt, Nutzungspotenziale zerstört.
Zahlreiche Maßnahmen der Rekultivierung bzw. Renaturierung sind notwendig, um langfristig landschafts- und umweltökologische Veränderungen zu bewirken.
Umwelterfordernisse angemessen in der Wirtschaftspolitik zu berücksichtigen, ist mit der Fragestellung verbunden, ob und in welchem Niveau wirtschaftliches Wachstum möglich ist.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

1972 legte der 1968 gegründete „Club of Rome“ einen Bericht vor, der die „Grenzen des Wachstums“ aufzeigte und ein neues Leitbild der Verantwortung für Natur und Umwelt prägte. Der Bericht „Die Grenzen des Wachstums“ hatte das Ziel, die Zusammenhänge und Folgen von Wirtschaftswachstum aufzuzeigen.

In den 1980er-Jahren erhielt Umweltpolitik weltweit Gewicht in der nationalen und internationalen Wirtschaftspolitik.
Umweltpolitik ist die Summe aller wirtschaftpolitischen Maßnahmen, die zur Verbesserung oder Aufrechterhaltung der Umweltqualität führen. Sie ist langfristig auf den Ausgleich des Gegensatzes zwischen Ökonomie und Ökologie gerichtet.

Wirtschaftspolitisches Handeln ist also auf den Erhalt der Umweltmedien

  • Boden,
  • Gewässer,
  • Klima und
  • Luft

in guter Qualität auszurichten. Das beinhaltet vor allem,

  • sparsam mit den knappen Rohstoffen umzugehen,
  • sie möglichst wieder zu verwenden (Recycling),
  • den Produktionsprozess möglichst in Form geschlossener Kreisläufe zu organisieren (Kreislaufwirtschaft),
  • erneuerbare (regenerative) Energieträger zu entwickeln,
  • vorausschauend ökologische Fehlentwicklungen und
  • Umweltbelastungen zu vermeiden und
  • bereits aufgetretene Schädigungen zu beseitigen.

In Deutschland sind durch den Abbau der Energiestoffe Braun- und Steinkohle, Uranerz, Erdöl und Erdgas erhebliche Umweltschäden entstanden.

  • Biotope und
  • Ökosysteme wurden beeinträchtigt,
  • Nutzungspotenziale zerstört.

Zahlreiche Maßnahmen der Rekultivierung bzw. Renaturierung sind notwendig, um langfristig landschafts- und umweltökologische Veränderungen zu bewirken.

Wirtschaftswachstum versus Umweltschutz?

Umwelterfordernisse angemessen in der Wirtschaftspolitik zu berücksichtigen, ist mit der Fragestellung verbunden, ob und in welchem Niveau wirtschaftliches Wachstum möglich ist.
Vielfach wurde die Forderung nach einem „Nullwachstum“ (Nullwachstum = Wachstumsrate mit Wert null) erhoben. Nullwachstum bewirkt bei einer wachsenden Bevölkerung allerdings, dass das Pro-Kopf-Sozialprodukt abnimmt. Das muss nicht zwangsläufig zu einem Rückgang des Wohlstands führen. Aber umweltorientierte Umstrukturierungen der Wirtschaft müssen mit dem Wachstumsindikator Sozialprodukt verbunden werden, was schwer zu berechnen ist.
Besonders auch unter dem Aspekt des Abbaus der Arbeitslosigkeit wurde das Konzept des qualitativen Wachstums entwickelt. Auf der Grundlage einer umweltökonomischen Gesamtrechnung und mit Ökobilanzen soll eine Zunahme der Pro-Kopf-Lebensqualität ohne zunehmende Umweltbelastungen bzw. sogar mit steigender Umweltqualität erreicht werden.

Die Festlegung einer richtigen Wachstumsrate wird bis in die Gegenwart aber kontrovers diskutiert. Übereinstimmung besteht dahingehend, dass Wachstum dort erfolgen muss, wo Technologien hervorgebracht werden, die die Umweltbelastung verringern oder Produkte bzw. Prozesse ermöglichen, die einen schonenderen Konsum bewirken. Wachstumsgrenzen werden auch im Zusammenhang mit dem anhaltenden Bevölkerungszuwachs in der Welt diskutiert. Ein Grundproblem besteht darin, dass vor allem in den Entwicklungsländern die Bevölkerung stark wächst und diese Länder zudem hinsichtlich des Konsums einen großen Nachholbedarf im Vergleich zu den Industrieländern haben. Das hat Folgen für die Umwelt. Vor allem die Industrieländer sind gefordert, einen größeren materiellen und finanziellen Beitrag zur Finanzierung des Umstiegs auf umweltverträgliches Wirtschaften zu leisten.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Umweltprobleme und Wirtschaftswachstum." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/politikwirtschaft/artikel/umweltprobleme-und-wirtschaftswachstum (Abgerufen: 23. May 2025, 09:44 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Steinkohle
  • Recycling
  • Entwicklungsländer
  • Umweltbelastungen
  • Erdöl
  • erneuerbare (regenerative) Ener-gieträger
  • Wachstumsrate
  • Club of Rome
  • Umweltpolitik
  • Braunkohle
  • Erdgas
  • Wirtschaftswachstum
  • Industrieländer
  • Nullwachstum
  • Umweltprobleme
  • Emission
  • Kreislaufwirtschaft
  • Wirtschaftspolitisches Handeln
  • Uran
  • umweltverträgliches Wirtschaften
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Umsetzung der Agenda 21

1992 wurde in Rio de Janeiro auf der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung (UNCED) ein Handlungsprogramm für das 21. Jh. formuliert, die Agenda 21. Der Grundgedanke dieses Programms ist mit dem Begriff Nachhaltigkeit bzw. nachhaltige Entwicklung (sustainable development) am besten beschrieben. Hinter diesem Wort steht die Leitidee eines ganzheitlichen Denkens im globalen Maßstab und des konkreten Handelns vor Ort. Mit dem Nachhaltigkeitskonzept soll den Bedürfnissen der heute lebenden Menschen Rechnung getragen werden, ohne die Lebenschancen zukünftiger Generationen einzuschränken. Die Regierungen haben sich 1992 in Rio de Janeiro verpflichtet, wenn auch nicht völkerrechtlich verbindlich, Nachhaltigkeitsstrategien zu entwickeln. Die Bundesregierung beschloss 2002 eine Nationale Nachhaltigkeitsstrategie mit 21 Zielvorgaben. Im Kapitel 28 der Agenda 21 wird die besondere Rolle der Kommunen bei der Umsetzung des Leitbildes der nachhaltigen Entwicklung betont. Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern sollen die Kommunen ein Handlungsprogramm, die so genannte Lokale Agenda 21, entwickeln. Bis 2002 haben 2 297 Gemeinden in Deutschland (etwa 16 % der Kommunen) einen Beschluss zur Lokalen Agenda 21 gefasst, 2006 gab es 2 610 kommunale Beschlüsse.

Club of Rome und die Grenzen des Wachstums

„Club of Rome“ ist eine informelle Vereinigung von

  • Wirtschaftsführern,
  • Politikern und
  • Wissenschaftlern

aus mehr als 50 Ländern, gegründet 1968 in Rom. Anlass war die Besorgnis über weltweite Krisenerscheinungen, gegen die die Gesellschaften von heute mit ihren Einstellungen und Interessen sowie Programmen und Institutionen schlecht gerüstet sind. Ziel ist es, diese weltweiten und eng miteinander verknüpften Probleme der Menschheit (z. B. Bevölkerungswachstum, Umweltzerstörung, Rohstoffverbrauch, materieller Wohlstand) durchschaubarer und allgemein publik zu machen.
Bekannt wurde der Club of Rome durch eine Publikation zu den „Grenzen des Wachstums“. Des Weiteren sucht der Club of Rome das Gespräch mit Entscheidungsträgern in Politik und Wirtschaft, um auf die zur Lösung der Probleme notwendigen Änderungen der Verhaltensweisen hinzuwirken.

Ökosteuer

Ökosteuern sind darauf gerichtet, umweltschädigende Aktivitäten finanziell zu belasten und so Anreize zum schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen zu setzen.
In der Bundesrepublik werden seit 1999 Ökosteuern erhoben. Im Rahmen der ökologischen Steuerreform wurden das Mineralölsteuergesetz und die Mineralölsteuerverordnung geändert, das Stromsteuergesetz und die Stromsteuerverordnung neu geschaffen.
Anfang Januar 2003 trat die fünfte und letzte Stufe der ökologischen Steuerreform in Kraft. Neben weiteren Erhöhungen der Mineralölsteuer und der Stromsteuer wurde festgelegt, dass die Unternehmen mehr belastet werden, um eine effizientere Energienutzung zu bewirken.

Umweltbilanz in Deutschland

Bei der Herstellung von Produkten und Dienstleistungen werden Ressourcen verbraucht. Dabei sind die produktbezogenen Energiebilanzen und Stoffbilanzen entscheidend. Ein umfassendes Konzept zur Steuerung möglichst vieler Umweltprobleme ist notwendig, verschiedene Ansätze existieren, ein einziges Allheilmittel gibt es nicht. Gesetzliche Regelungen, Steuern und Abgaben, Umweltzertifikate, Eigeninitiativen und das veränderte Umweltbewusstsein der Bürger gehören zu den Steuerungsinstrumenten.

Ein besondere Funktion haben Ökobilanzen. Sie sind eine Entscheidungshilfe im Umweltschutz. Angestrebt werden – aus der Sicht eines ganzheitlichen Umweltschutzes – nachvollziehbare Bewertungen über alternative Lösungen von Umweltproblemen. Das Umweltbundesamt hat den Begriff Ökobilanz als einen möglichst umfassenden Vergleich der Umwelteigenschaften von Produkten und Verfahren beschrieben.

Instrumente und Prinzipien staatlicher Umweltpolitik

Sicherung der Umweltqualität kann auf vielfältige Weise von der Wirtschaftspolitik erreicht werden. Es werden verschiedene Instrumente angewendet. Zum Instrumentarium der Umweltpolitik gehören regulative und marktwirtschaftliche Instrumente.
Umweltpolitische Instrumente sind Mittel, die der Staat einsetzt, um die Produzenten und die Konsumenten zu veranlassen, entsprechend den festgelegten umweltpolitischen Zielen Maßnahmen der Vermeidung, Verringerung oder Beseitigung von Umweltbelastungen zu ergreifen.
Die Anwendung und Durchsetzung der verschiedenen Instrumente erfolgten ausgehend von vier Grundprinzipien staatlicher Umweltpolitik.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025