Vergleichstypen von Daten und Kennzahlen

Strukturvergleich

Mit dem Strukturvergleich wird dargestellt, welchen Anteil verschiedene Komponenten an einer Gesamtheit (z. B. in Prozent) ausmachen.

Beispiele:

  • Nur ein Drittel der Mitarbeiter sind männlich.
  • Der größte Teil der Konsumenten sind Schüler.
  • Die Arbeitslosenquote lag im Juni bei 10,5 %.


Rangfolgevergleich

Mithilfe des Rangfolgevergleichs werden einzelne Objekte in eine Rangfolge gebracht. Die verschiedenen Objekte können im Vergleich zueinander z. B. kleiner, größer, besser, schlechter oder gleich sein:

Beispiele:

  • Die chinesische Wirtschaft wächst derzeit weltweit am stärksten.
  • Deutschland ist Exportweltmeister.
  • Die Kundenzufriedenheit ist in allen Geschäftsstellen etwa gleich hoch.


Zeitreihenvergleich

Bei Zeitreihenvergleichen werden Veränderungen, die sich über die Zeit hinweg ergeben haben, herausgestellt. Zum Beispiel kann etwas gestiegen oder gefallen sein, die Entwicklung stagnierte, oder es gab Schwankungen u. Ä.

Beispiele:

  • Die Zahl der Arbeitslosen ist von Mai auf Juni um 49 000 gesunken.
  • Die Exporte konnten im ersten Halbjahr um 5,9 % gesteigert werden.
  • Seit Jahresanfang unterliegt der Aktienkurs starken Schwankungen.


Häufigkeitsvergleich

Beim Häufigkeitsvergleich werden Größenklassen gebildet, denen einzelne Ereignisse oder Objekte zugeteilt werden:

Beispiele:

  • Zweit Drittel der 10- bis 14-Jährigen besitzen ein Mobiltelefon.
  • Über 70 % der Fans sind weiblich.
  • Etwa 80 % der Wähler der Partei sind Rentner.


Korrelationsvergleich

Beim Korrelationsvergleich wird gezeigt, ob zwischen zwei Variablen ein quantitativer Zusammenhang bzw. eine Abhängigkeit besteht oder nicht. Dabei wird in einer einfachen Variante oft von einem linearen Zusammenhang ausgegangen. So kann man bspw. davon ausgehen, dass mit steigender Körpergröße eines Menschen auch dessen Gewicht zunimmt.

Beispiele:

  • Der Lernerfolg steigt nicht im gleichen Maße wie die dafür aufgewendete Zeit.
  • Zwischen dem Preis und dem Absatz eines Produktes besteht ein deutlicher Zusammenhang.
  • Mit zunehmendem Alter steigen die Ansprüche an die Servicequalität.


Visualisierung von Daten und Kennzahlen

Die den o. g. Vergleichen zugrunde liegenden Daten können z. B. bei einer Präsentation in einer Tabelle vorliegen und erläutert werden. Reine Zahlentabellen haben aber den Nachteil, dass sie nicht sehr übersichtlich sind und Leser und Zuhörer schnell ermüden.
Daher werden Daten – ob in Büchern, der Wirtschaftspresse oder in Vorträgen –  zumeist in Schaubildern visualisiert, um Feststellungen und Prozesse übersichtlich herauszustellen.
Dazu stehen ebenfalls fünf Typen von Schaubildern oder Diagrammen zur Verfügung:

  1. Kreisdiagramm
  2. Balkendiagramm
  3. Säulendiagramm
  4. Kurvendiagramm
  5. Punktediagramm

Die Wahl eines Diagrammtyps hängt dabei wieder wesentlich von der zu treffenden Aussage bzw. dem zugrunde liegenden Vergleichstyp ab. Nicht jedes dieser Schaubilder passt also zu jedem Vergleichstyp, vielmehr bietet jedes individuelle Vor- und Nachteile und sollte deshalb sorgsam ausgewählt werden.

Kreisdiagramm

Der Kreis als abgeschlossenes Ganzes eignet sich speziell zur Darstellung von Anteilen verschiedener Elemente an einer Gesamtheit sowie ihren Relationen zueinander.

Beispiel: Die größte Käufergruppe des Produktes sind Schüler

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Damit ist das Kreisdiagramm besonders im Rahmen von Strukturvergleichen anwendbar. Zur Darstellung der restlichen Vergleichstypen eignet es sich hingegen nicht.

Balkendiagramm

Beim Balkendiagramm werden auf der vertikalen Achse Objektbezeichnungen (wie Unternehmen, Branchen, oder Länder) eingetragen. Auf der horizontalen Achse werden hingegen Zahlenangaben hinter die einzelnen Balken oder eine Skala über oder unter dem Diagramm eingefügt.

Beispiel: Chinas Wirtschaft wächst weltweit am stärksten

Bild

Das Balkendiagramm eignet sich für Rangfolgenvergleich (- oder Korrelationsvergleiche).

Säulendiagramm

Das Säulendiagramm unterscheidet sich vom Balkendiagramm dadurch, dass sich die Achsenbezeichnungen genau umgekehrt verhalten.

Beispiel: Seit 2003 sinkt die Einwohnerzahl Deutschlands

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Das Säulendiagramm eignet sich sehr gut für Zeitreihen- und Häufigkeitsvergleiche, da Säulen durch ihre Form immer einen Eindruck von Höhe oder Größe vermitteln. Dadurch erleichtern sie mengenmäßige Vergleiche zu einem bestimmten Zeitpunkt (etwa bei der Darstellung von Wahlergebnissen bei Bundestagswahlen) oder über die Zeit hinweg (z. B. Einwohnerzahlen). Insbesondere bei Zeitreihen mit sehr vielen Werten erscheint das Kurvendiagramm jedoch vorteilhafter.

Kurvendiagramm

Das Kurvendiagramm ist genauso aufgebaut wie das Säulendiagramm, die Eintragungen werden aber als Punkte vorgenommen, die anschließend miteinander verbunden werden.

Beispiel: Das Wachstum der deutschen Bevölkerung nimmt ab

Bild

Neben dem gleichen Aufbau ist das Kurvendiagramm grundsätzlich auch für die gleichen Zwecke wie das Säulendiagramm einsetzbar.
Im Unterschied zum Säulendiagramm eignet sich das Kurvendiagramm besonders für Zeitreihen mit einer hohen Anzahl von Werten. Dadurch ist es zugleich besonders geeignet Trends aufzuzeigen, indem es z. B. ansteigt, fällt oder konstant verläuft. Bei wenigen Werten erscheint jedoch das Säulendiagramm geeigneter.

Punktediagramm

In einem Punktediagramm werden wie in einem Koordinatensystem Punkte eingetragen, die sich aus den Werten zweier Variablen ergeben. Dabei werden die beiden zu untersuchenden Variablen auf der horizontalen und vertikalen Achse abgetragen.

Beispiel: Mit steigendem Preis sinkt der Absatz.

Bild

Diese Form des Diagramms eignet sich insbesondere für die Untersuchung oder Darstellung von Zusammenhängen bzw. Korrelationen.
Bei einem perfekten linearen Zusammenhang lägen dann alle Punkte auf einer Geraden. Je nachdem, wie sehr die Punkte von dieser Geraden abweichen, spricht man von einem mehr oder weniger starken bzw. schwachen Zusammenhang. Bildet sich eine Art „Wolke“ um die erwartete Linie, so besteht kein – oder zumindest kein linearer – Zusammenhang.

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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