Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Mathematik Abitur
  3. 3 Funktionen und ihre Eigenschaften
  4. 3.6 Klassen reeller Funktionen
  5. 3.6.9 Weitere spezielle reelle Funktionen
  6. Betragsfunktion

Betragsfunktion

Die Betragsfunktion ist ein Beispiel für eine stückweise erklärte stetige Funktion.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Die formale Definition des absoluten Betrages (Absolutbetrags) einer reellen Zahl x ist die folgende:

  f   ( x ) = |   x   | = {     x , falls  x ≥ 0 − x , falls  x < 0

Aus dieser Definition folgt, dass immer |   x   | ≥ 0 gilt.

Weiter ist Null die einzige Zahl, für die der Absolutbetrag gleich null ist. Das kann kurz und bündig folgendermaßen formuliert werden:
  |   x   | = 0 ⇔ x = 0

Der Absolutbetrag erkennt die „Größe“ einer Zahl, ohne dabei auf das Vorzeichen zu achten. Die Tatsache, dass er das Vorzeichen ignoriert, lässt sich mathematisch als |   x   | = |   − x   | schreiben.

Auf der Zahlengeraden ist der Absolutbetrag der (stets nicht negative) Abstand einer Zahl vom Nullpunkt. Eine Größe |   17,3 − 19,3   | stellt den (positiv genommenen) Abstand zwischen den beiden Punkten 17,3 und 19,3 auf der Zahlengeraden dar (welcher sich als 2 erweist). Diese Bezeichnungsweise ist wichtig, wenn von zwei Zahlen gesagt werden soll, dass sie nahe beieinander liegen (wobei egal sein soll, welche die größere ist). Das Bequeme daran ist, dass man dabei nicht auf die Reihenfolge achten muss, da immer die folgende Beziehung gilt:
  |   x − y   | = |   y − x   |
(was aus |   x   | = |   − x   | folgt)

Sind die beiden Punkte x und y voneinander verschieden und liegen nahe beieinander, so ist |   x − y   | klein (und positiv). Sind die Punkte gleich, so ist |   x − y   | = 0 . Diese Eigenschaft des Absolutbetrags verwenden wir in der Mathematik sehr oft.

Im Folgenden sollen wesentliche Eigenschaften des Absolutbetrags angeführt werden. Für alle reellen Zahlen a und b gilt:

  1. |   a   | = |   − a   |
  2. |   a   | ≥ 0 ; |   a   | = 0 ⇔ a = 0
  3. |   a ⋅ b   | = |   a   | ⋅ |   b   |
  4. |   a b   | = |   a   | |   b   | f ü r a l l e b ≠ 0
  5. |   a n   | = |   a   | n f ü r n ∈ ℕ
  6. −   |   a   | ≤ a ≤ |   a   |
  7. |   a ± b   | ≤ |   a   | + |   b   | (Dreiecksungleichung)
  8. |   a   | − |   b   | ≤ |   |   a   | − |   b   |   | ≤ |   a ± b   | ≤ |   a   | + |   b   |
  9. |   a   | ≤ b ⇒ −   b ≤ a ≤ b
  10. |   a   | ≥ b ⇒ ( e n t w e d e r ) a ≤ −   b o d e r a ≥ b
  11. |   a   | ≤ |   b   | ⇒ a 2 ≤ b 2
  12. a 2 = |   a   | ; a 2 k 2 k = |   a   | f ü r k ∈ N

Es ist klar, dass für jede reelle Zahl a gilt:
  |   a   | ≥ a u n d |   a   | ≥ −   a

Wir beweisen nun die folgende Aussage (Dreiecksungleichung):
  |   a + b   | ≤ |   a   | + |   b   |

1. Fall: Sei a + b ≥ 0 .
Dann erhalten wir |   a + b   | = a + b und wegen b ≤ |   b   | , a ≤ |   a   | unmittelbar |   a + b   | = a + b ≤ |   a   | + |   b   | .

2. Fall: Sei a + b < 0 .
Mit |   a   | ≥ −   a u n d |   b   | ≥ −   b erhalten wir dann |   a + b   | = −   ( a + b ) = −   a − b ≤ |   a   | + |   b   | .

Leicht zu zeigen ist auch Folgendes:
Wenn |   a   | ≤ A u n d |   b   | ≤ B , dann |   a + b   | ≤ A + B u n d |   a b   | ≤ A B .

Rechnen mit Beträgen

  • Beispiel 1: Berechnen Sie 14 − 8 3
    Lösung:
      14 − 8 3 = 6 − 2 ⋅ 4 3 + 8 = 6 − 2 48 + 8       = ( 6 − 8 ) 2 = |   6 − 8   | = 8 − 6
  • Beispiel 2: Beweisen Sie: a 2 + b 2 + c 2 ≤ |   a   | + |   b   | + |   c   |
    Lösung: Es ist klar, dass gilt:
      a 2 + b 2 + c 2 ≤ a 2 + b 2 + c 2 + 2 |   a   | |   b   | + 2 |   a   | |   c   | + 2 |   b   | |   c   |       = ( |   a   | + |   b   | + |   c   | ) 2
    Daraus folgt sofort a 2 + b 2 + c 2 ≤ |   a   | + |   b   | + |   c   | .
  • Beispiel 3: Zeigen Sie: lim x   →   5 x + 4 = 3
    Lösung: Nach Definition des Grenzwertes muss es für alle ε > 0 ein δ > 0 geben mit
      |   x − 5   | < δ ⇒ |   x + 4 − 3   | < ε
    Es ist
      |   x + 4 − 3   | = |   ( x + 4 − 3 ) ( x + 4 + 3 ) x + 4 + 3   | = |   ( x + 4 ) − 9 x + 4 + 3   |   = |   x − 5 x + 4 + 3   | ≤ |   x − 5 + 3   | < ε
    Das heißt, für alle x mit |   x − 5   | < 3 ε gilt |   x + 4 − 3   | < ε , also δ = 3   ε und lim x   →   5 x + 4 = 3 .
  • Beispiel 4: Lösen Sie nach x auf: |   x − 3   | x + 1 4 = |   x − 3   | x − 2 3
    Lösung: Wir schreiben die Gleichung um:
      |   x − 3   |   x + 1 4 = |   x − 3   |   x − 2 3
    Sei |   x − 3   | = 1 , dann ist x − 3 = 1 o d e r x − 3 = − 1 und somit x = 4 o d e r x = 2 .
    Aus folgt |   x − 3   | = 1 , x = 3 und aus x + 1 4 = x − 2 3 schließlich x = 11 . Wir erhalten also folgende Lösungsmenge:
      L = { 2 ; 3 ; 4 ; 11 }

Betragsfunktion wird jene Funktion genannt, die jeder Zahl ihren Absolutbetrag zuordnet, d.h. x → |   x   | . Sie ist ein Beispiel für eine Funktion, deren einfachste Definition nicht als Termdarstellung, sondern mit Hilfe einer Fallunterscheidung (s.o.) geschieht.

  • Betragsfunktion

Im Folgenden werden einige weitere Beispiele grafischer Darstellungen von Funktionen mit Beträgen angegeben:

  • Beispiel 5: y = f ( x ) = |   |   x − 1   | − x   |
    Für x ≥ 1 gilt: y = |   x − 1 − x   | = |   1   | = 1
    Für x < 1 gilt: y = |   1 − x − x   | = |   1 − 2 x   |
  • Beispiel 6: y = f ( x ) = x ⋅ |   x   |
    Es ist:
      y = x ⋅ |   x   | = {     x 2 , f a l l s x ≥ 0 −   x 2 , f a l l s x < 0
  • Beispiel 7: y = f ( x ) = |   x 2 − 3 x − 4   |

Bild

Diese Funktion hat die gleichen Nullstellen wie y = f ( x ) = x 2 − 3 x − 4 . Der Graph entsteht aus dem Graphen jener Funktion durch Spiegelung des unterhalb der x-Achse gelegenen Teiles an der Abszissenachse.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Betragsfunktion." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/mathematik-abitur/artikel/betragsfunktion (Abgerufen: 20. May 2025, 17:31 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Betrag
  • Funktionen
  • Rechnen mit Beträgen
  • Gleichungen
  • Mathcad
  • Graph
  • absoluter Betrag
  • interaktives Rechenbeispiel
  • Absolutbetrag
  • Betragsfunktion
  • Dreiecksungleichung
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Johann Bernoulli

* 6. August 1667 (27. Juli 1667) Basel
† 1. Januar 1748 Basel

JOHANN BERNOULLI trug wesentlich zur Herausbildung moderner Auffassungen zur Infinitesimalrechnung und deren Verbreitung in Europa bei. Gemeinsam mit seinem älteren Bruder JAKOB und in Korrespondenz mit GOTTFRIED WILHELM LEIBNIZ entwickelte er den sogenannten „Leibnizschen Calculus“ weiter, der Begriff Integralrechnung geht auf ihn zurück.
Intensiv beschäftigte sich JOHANN BERNOULLI mit Anwendungen der Infinitesimalrechung auf physikalische und technische Probleme, zum Beispiel untersuchte er das Verhalten strömender Flüssigkeiten.

Definitionslücken

Definitionslücken treten insbesondere bei gebrochenrationalen Funktionen auf. Alle x-Werte, für die die Nennerfunktion den Wert Null annimmt, werden als Definitionslücken bezeichnet.
Man unterscheidet zwischen Polstellen und hebbaren Definitionslücken.

Asymptoten (asymptotische Linien)

Untersucht man ganzrationale Funktionen für beliebige große bzw. kleine x-Werte, so werden auch die Funktionswerte beliebig groß oder klein:
Für x → ±   ∞ gilt |   f ( x )   | = +   ∞ .

Völlig verschieden davon ist das Verhalten gebrochenrationaler Funktionen der Form
f(x) = p(x) q(x) .

Deren Graphen schmiegen sich für beliebig groß bzw. klein werdende Argumente immer mehr an eine Gerade an. Derartige Geraden werden Asymptoten des Graphen der Funktion genannt. Man unterscheidet zwischen waagerechten (horizontalen) und schiefen Asymptoten sowie asymptotischen Linien bzw. Kurven.

Anmerkung: Gelegentlich werden auch die Polgeraden bei vorhandenen Definitionslücken als senkrechte (vertikale) Asymptoten bezeichnet.

Peter Gustav Lejeune Dirichlet

* 13. Februar 1805 Düren
† 5. Mai 1859 Göttingen

PETER GUSTAV LEJEUNE DIRICHLET lehrte in Berlin und später als Nachfolger von GAUSS in Göttingen.
Er arbeitete vor allem auf den Gebieten der Analysis sowie der Zahlentheorie. Speziell mit seinem Namen verbunden ist der dirichletscher Primzahlsatz.

Leonhard Euler

* 15. März 1707 Basel
† 18. September 1783 St. Petersburg

LEONHARD EULER war einer der produktivsten Wissenschaftler, was sowohl Fülle und Bedeutsamkeit als auch Vielseitigkeit seiner Beiträge angeht. Zwar gilt er vor allem als Mathematiker, doch hat er unter Nutzung der Mathematik, insbesondere der analytischen Methode, auch andere wissenschaftliche Gebiete (Mechanik, Planetenbewegung, Strömungslehre, Optik u.a.) erfolgreich bearbeitet.
Seine mathematischen Arbeiten beschäftigten sich vor allem mit Problemen der Analysis und der Zahlentheorie.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025