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  6. Isobare Zustandsänderungen

Isobare Zustandsänderungen

Bei einer isobaren Zustandsänderung eines Gases bleibt der Druck konstant. Die Zustandskurve im p-V-Diagramm ist eine Parallele zur V-Achse. Ein solcher Prozess kann realisiert werden, wenn dem Gas eine Wärme Q zugeführt wird. Damit dabei der Druck konstant bleibt, muss von dem Gas gleichzeitig Volumenarbeit verrichtet werden. Die zugeführte Wärme Q erzeugt bei einer isobaren Zustandsänderung eine Änderung der inneren Energie und des Volumens. Nach dem 1. Hauptsatz der Thermodynamik ergibt sich die Bilanz:

Q = Δ U − W

Bei Verwendung des Modells des idealen Gases erhöht die zugeführte Wärme Q die innere Energie U des Gases und verrichtet Volumenarbeit.

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Die Zustandsgleichung für Gase gibt die Beziehungen zwischen den thermischen Zustandsgrößen Druck, Temperatur und Volumen an. In vielen Fällen kann bei der Untersuchung thermodynamischer Prozesse zur Vereinfachung eine oder auch mehrere Zustandsgrößen als konstant angenommen werden.
Bei isobaren Zustandsänderungen eines Gases bleibt der Druck konstant.

Die Zustandskurve im p-V-Diagramm ist eine Parallele zur V-Achse (Bild 1). Ein solcher Prozess wird realisiert, wenn einem eingeschlossenen Gas eine Wärme Q von außen zugeführt wird und sich das Volumen so erhöht, dass der Druck konstant bleibt.
Die zugeführte Wärme Q erhöht die Temperatur des eingeschlossenen Gases und damit seine innere Energie U. Mit dem Ansteigen der Temperatur erhöht sich die kinetische Energie der Gasteilchen, was zu einem Druckanstieg führen würde. Um aber einen isobaren Prozess (p = konstant) zu realisieren, muss daher von dem Gas gleichzeitig Volumenarbeit verrichtet werden. Durch die Vergrößerung des Volumens wird der Druck konstant gehalten.

Quantitative Zusammenhänge

Bei konstantem Druck gilt für den Zusammenhang zwischen Volumen und Temperatur:
V T =   konstant oder V 1 T 1 = V 2 T 2
Die zugeführte Wärme Q erzeugt bei einer isobaren Zustandsänderung eine Änderung der inneren Energie und des Volumens. Nach dem 1. Hauptsatz der Thermodynamik ergibt sich die Bilanz:
Q = Δ U − W
Bei Verwendung des Modells ideales Gas kann die Volumenarbeit W, die das Gas zur Vergrößerung des Volumens um Δ V verrichtet, berechnet werden. Die Zustandsgleichung im Ausgangszustand ist:
p ⋅ V = N ⋅ k ⋅ T
Nach Zuführung der Wärme Q erhöht sich die Temperatur des Gases um Δ T und das Volumen um Δ V .
Die Zustandsgleichung im Endzustand nach Aufnahme der Wärme Q ist daher:
p ⋅ ( V + Δ V ) = N ⋅ k ⋅ ( T + Δ T )
Die vom Gas verrichtete Volumenarbeit ist damit:
W = −   p ⋅ Δ V = −   N ⋅ k ⋅ Δ T
In analoger Weise kann auch die Änderung der inneren Energie des idealen Gases berechnet werden (siehe dazu den Beitrag „Isochore Zustandsänderungen“). Bei einer Erhöhung der Temperatur um Δ T ist die Änderung der inneren Energie eines idealen Gases:
Δ U = 3 2   N ⋅ k ⋅ Δ T
Aus dem 1. Hauptsatzes kann damit die Wärme bestimmt werden, die für eine Temperaturerhöhung um Δ T des idealen Gases bei einer isobaren Prozessführung notwendig ist:
Q = 3 2   N ⋅ k ⋅ Δ T + N ⋅ k ⋅ Δ T = 5 2   N ⋅ k ⋅ Δ T
Die Teilchenanzahl N kann durch die Stoffmenge n und die universelle Gaskonstante R ersetzt werden. Aus
N = n ⋅ N A   und   R = N A ⋅ k
ergibt sich für die Wärme:
Q = 5 2   n ⋅ N A ⋅ k ⋅ Δ T = 5 2   n ⋅ R ⋅ Δ T Q = n ⋅ C m p ⋅ Δ T
Die Größe C mp , die molare Wärmekapazität bei konstantem Druck, ist für alle einatomigen Gase konstant. Sie hat einen Wert von:
C m p = 5 2   R = 20,8   kJ K ⋅ kmol

Für zweiatomige Gase müssen bei der Berechnung der molaren Wärmekapazität neben den Freiheitsgraden der Translation auch zwei Freiheitsgrade der Rotation berücksichtigt werden, da sich die kinetische Energie der Teilchen gleichmäßig auf alle Freiheitsgrade verteilt (Gleichverteilungssatz)
C m p = 7 2   R = 29,1   kJ K ⋅ kmol
Aus der molaren Wärmekapazität können auch theoretische Werte der spezifischen Wärmekapazitäten c p bei konstantem Druck einzelner Gase leicht bestimmt werden. Für das einatomige Helium ergibt sich z.B.:
c p = C m p M c p = 20,8     kJ ⋅ kmol 4   kg ⋅ K ⋅ kmol c p = 5,2   kJ K ⋅ kg

Diese theoretisch berechneten Werte, stimmen mit den experimentell ermittelten Werten gut überein.
Durch die Einführung der spezifischen Wärmekapazität können die molaren und die molekularen Größen ersetzt werden durch direkt messbare Größen. Für die Wärme, die für eine Temperaturerhöhung eines einatomigen Gases bei einer isobaren Prozessführung notwendig ist, ergibt sich mit der spezifischen Wärmekapazität bei konstantem Druck:

c p = C mp M   und der molaren Masse M = m n   die Gleichung für die Wärme: Q = n ⋅ C mp ⋅ Δ T = m ⋅ c p ⋅ Δ T n Stoffmenge in mol C mp molare Wärmekapazität eines einatomigen Gases Δ T Temperaturdifferenz m Masse c p spezifische Wärmekapazität bei konstantem Druck

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Isobare Zustandsänderungen." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/physik-abitur/artikel/isobare-zustandsaenderungen (Abgerufen: 20. May 2025, 15:31 UTC)

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Verwandte Artikel

Isotherme Zustandsänderungen

Nach dem 1. Hauptsatz der Thermodynamik kann eine isotherme Zustandsänderung, also eine Zustandsänderung bei konstanter Temperatur, durch folgende Prozesse realisiert werden:

  • Dem Gas wird eine Wärme Q zugeführt, es dehnt sich aus und verrichtet Volumenarbeit (isotherme Expansion).
  • An dem Gas wird die äußere Arbeit W verrichtet, das Volumen wird kleiner und die dabei entstehende Wärme wird abgegeben (isotherme Kompression).

Die bei einer isothermen Expansion vom Gas verrichtete Arbeit (Volumenarbeit) entspricht der Fläche unterhalb der Isobare im p-V- Diagramm. Sie kann durch Auszählen der Fläche oder durch Integration berechnet werden. Bei Verwendung des Modells ideales Gas beträgt die Volumenarbeit bei isothermer Expansion:

W = − N ⋅ k ⋅ T ⋅ ln V 2 V 1

Diese Arbeit ist gleich der dem Gas zugeführten Wärme, die dieses benötigt, um seine innere Energie bei der Expansion konstant zu halten.

Spezielle Zustandsänderungen

Aus der allgemeinen Zustandsgleichung für das ideale Gas kann man Gleichungen für den Fall ableiten, dass eine der drei Größen konstant ist. Mit p = konstant ergeben sich Gleichungen für die isobare Zustandsänderung, mit V = konstant für die isochore Zustandsänderung und mit T = konstant für die isotherme Zustandsänderung. Die Gleichungen für diese speziellen Zustandsänderungen wurde früher gefunden als der allgemeine Fall. Nach den Wissenschaftlern, die sie entdeckten, nennt man diese Gesetze auch das Gesetz von GAY-LUSSAC, das Gesetz von AMONTONS und das Gesetz von BOYLE und MARIOTTE.

Robert Stirling

* 25.10.1790 in Cloag, Schottland
† 06.06.1878 in Galston, Schottland

ROBERT STIRLING war ein schottischer Pfarrer, der zusammen mit seinem Bruder JAMES, einem Mechaniker, mehrere Maschinen entwickelte und patentieren ließ. 1816 meldete er mit 26 Jahren sein erstes Patent an. Die Grundidee bestand darin, den heißen Wasserdampf der Dampfmaschine durch Luft als Arbeitsmittel zu ersetzen. Zwei Jahre später baute er den ersten Heißluftmotor, die als Antrieb für eine Wasserpumpe eingesetzt wurde und eine Leistung von 2 PS (1,5 kW) lieferte.
Die Entwicklung des Stirling-Motors erfolgte ohne Kenntnis der thermodynamischen Grundlagen und ist eine geniale Ingenieurleistung.
Mitte des 19. Jahrhunderts erreichten Heißluftmotoren einen höheren Wirkungsgrad als Dampfmaschinen und wurden in größerer Zahl als Industriemotoren verwendet. Eine Verbreitung von Heißluftmotoren wurde vor allem durch das Fehlen geeigneter Materialien zur Herstellung der Zylinderköpfe und den Abdichtungen zwischen Gasraum und Getriebeteil verhindert.

Wissenstest, Hauptsätze der Thermodynamik

In den Hauptsätzen der Thermodynamik sind grundlegende Zusammenhänge aus diesem Teilbereich der Physik erfasst. Der 1. Hauptsatz enthält den Zusammenhang zwischen der Änderung der inneren Energie, der Wärme und der Arbeit. Er ist Grundlage für die Wirkungsweise von Wärmekraftmaschinen. Die Vorgänge bei einer solchen Maschine lassen sich als Kreisprozess beschreiben. Der zweite Hauptsatz beinhaltet eine Aussage über in der Natur mögliche Prozesse.

Im Test können zu prüfen, ob Sie wichtige Zusammenhänge verstanden haben.

Hier kannst du dich selbst testen. So kannst du dich gezielt auf Prüfungen und Klausuren vorbereiten oder deine Lernerfolge kontrollieren.

Multiple-Choice-Test zum Thema "Physik - Hauptsätze der Thermodynamik".

Viel Spaß beim Beantworten der Fragen!

WISSENSTEST

Nicolas Léonard Sadi Carnot

* 01.06.1796 Paris
† 24.08.1832 Paris

Er war ein französischer Ingenieur und Physiker. Nach seinem Studium an der École Polytechnique diente er in der Armee NAPOLEONs als Ingenieuroffizier. Seine theoretischen Untersuchungen zur Wirkungsweise der Dampfmaschine hatten das Ziel, den Wirkungsgrad zu erhöhen und die Einführung der Dampfmaschinen in Frankreich zu fördern. Mit seiner berühmten Schrift „Betrachtungen über die bewegende Kraft des Feuers und die zur Entwicklung dieser Kraft geeigneten Maschinen“ begründete er die technische Thermodynamik.
Nach ihm ist der thermodynamische Kreisprozess benannt, der aus je zwei isothermen und adiabatischen Zustandsänderungen besteht und der den höchstmöglichen Wirkungsgrad bei Kreisprozessen hat.

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