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Konrad Lorenz

* 07.11.1903 in Altenberg bei Wien
† 27.02.1989 in Altenberg

Österreichischer Zoologe und Verhaltensforscher, der als Mitbegründer der vergleichenden Verhaltensforschung gilt.

Seit frühester Kindheit faszinierten KONRAD LORENZ Tiere. Er studierte zunächst Medizin und später Zoologie. In beiden Fächern promovierte er. Seine Vorliebe galt dem Beobachten der Verhaltensweisen von Tieren: Eines Tages wollte er das Schlüpfen eines Grauganskükens beobachten. Dazu legte er ein Ei in den Brutkasten und beobachtete das Küken beim Schlüpfen. Nachdem sich das Küken aus dem Ei gepellt hatte, war das erste Lebewesen was es erblickte, KONRAD LORENZ. Als dieser das Küken unter den warmen Muttergansbauch steckte, kam es fiepend und schreiend darunter hervor und stolperte hinter LORENZ her. MARTINA, so wurde das Küken genannt, wich von da an nicht mehr von seiner Seite. LORENZ hatte die kleine Graugans auf sich „geprägt“.

KONRAD LORENZ sagte von sich selbst, dass er ein viel besserer Beobachter als Experimentator sei. Obwohl viele seiner Methoden umstritten waren und als unwissenschaftlich kritisiert wurden, legte er den Grundstein für die moderne Verhaltensbiologie. Schwerpunkte seiner Forschungen waren u. a. das Instinkt- und Sozialverhalten der Gänse.

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Kindheit, Jugend und Ausbildung

Der Begründer der Vergleichenden Verhaltensforschung wurde am 07. November 1903 in Altenberg bei Wien geboren. Seine Kindheit und auch sein Alter verlebte er im niederösterreichischen Altenberg, wo die Familie ein Haus in einer intakten Naturlandschaft besaß.

Schon als Kind interessierte KONRAD LORENZ sich für Tiere und machte seine ersten Beobachtungen an Feuersalamandern und Stockenten.

SELMA LAGERLÖFs Erzählung „Wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen“ und die eigene Beobachtung der ziehenden Wildgänse waren für den kleinen KONRAD ein Schlüsselerlebnis. Diese Tiere faszinierten ihn ein Leben lang und wurden später sein Hauptforschungsgegenstand.

Als Kind wünschte er sich eine Gans, ein frisch geschlüpftes Entenküken wurde ihm gestattet. Mit der Aufzucht dieses Kükens begann sein Ethologiestudium. Er lernte als Junge das Ausdrucksrepertoire des Kükens kennen und entdeckte dabei die „Elternprägung“.

Wissenschaftliche Leistungen

Er beschäftigte sich auch mit Dohlen. 1926 kaufte er sich „Tschok“. An dieser Dohle erkannte er, dass das Elternbild z. B. nicht angeboren ist. Durch die Brutpflege wird es eingeprägt. Während Gänsen der Respekt vor Füchsen und Katzen angeboren ist, müssen Jungdohlen das Feindbild „Katze“ über die Warnung durch den Altvogel vermittelt bekommen. Dafür ist ein rasches Lernen notwendig.

Nach dem Studium der Medizin, Zoologie, Philosophie und Psychologie in Wien war er ab dem Jahr 1940 als Professor an der Universität Königsberg (Preußen) tätig und von 1951 – 1954 Leiter der Forschungseinrichtung für Verhaltensphysiologie der Max-Planck-Gesellschaft in Buldern (Westfalen). 1949 gründete er eine Station für vergleichende Verhaltensforschung in Altenberg (Niederösterreich). Im Jahr 1955 gründete er das Institut für Verhaltensphysiologie in Seewiesen (Oberbayern, bei Starnberg), das nach seinen Vorstellungen und Wünschen eingerichtet wurde und dessen Leiter er bis 1973 war. Ab 1973 war er Leiter der tiersoziologischen Abteilung am Institut für vergleichende Verhaltensforschung der österreichischen Akademie der Wissenschaften in Grünau (Oberösterreich) und in Altenberg.

LORENZ forschte über das hoch soziale Familienleben der Graugänse, zog viele von ihnen mit der Hand auf und hielt sie unter fast natürlichen Bedingungen.

Das berühmteste Gänseküken der Verhaltensbiologie hieß „MARTINA“. Es schlüpfte aus einem Wildgansei im Brutschrank und wurde von KONRAD LORENZ aufgezogen. Es sah in ihm die „Gänsemutter“ und folgte keiner echten Gans mehr.

LORENZ gewann Erkenntnisse über angeborenes und erlerntes Verhalten, die das Grundwissen der Ethologie bilden. Er war der Mitbegründer der vergleichenden Verhaltensforschung, beschäftigte sich unter anderem mit den ontogenetischen und phylogenetischen Grundlagen des instinktiven Verhaltens der Tiere. Er forschte in erster Linie an Graugänsen, Dohlen und Kolkraben. Er wies auf Ähnlichkeiten zwischen tierischem und menschlichem Verhalten hin, beschrieb das Phänomen der ethologischen Prägung und ist für die Einführung vieler ethologischer Begriffe verantwortlich, wie z. B.

  • Schlüsselreiz,
  • Prägung,
  • Erbkoordination und
  • angeborener auslösender Mechanismus (AAM).

1973 erhielt KONRAD LORENZ gemeinsam mit dem Holländer NIKOLAAS TINBERGEN und dem Österreicher KARL VON FRISCH den Nobelpreis für Medizin.

Auswahl seiner Veröffentlichungen

  • Mitherausgeber der Zeitschrift Für Tierpsychologie
  • Der Kumpan in der Umwelt des Vogels (1935)
  • Er redete mit dem Vieh, den Vögeln und den Fischen (1949)
  • Das sogenannte Böse. Zur Naturgeschichte der Aggression (1963)
  • Über tierisches und menschliches Verhalten. Aus dem Werdegang der Verhaltenslehre (1965, 2 Bände)
  • Die acht Todsünden der zivilisierten Menschheit (1973)
  • Vergleichende Verhaltensforschung. Grundlage der Ethologie (1978)

Durch seine populärwissenschaftlichen Werke, wie z. B. „Das sogenannte Böse“ oder „Über tierisches und menschliches Verhalten“ konnte er seine wissenschaftlichen Arbeiten einer breiten Öffentlichkeit bekannt machen.

Er starb am 27.02.1989 in Altenberg.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Konrad Lorenz." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/biologie-abitur/artikel/konrad-lorenz (Abgerufen: 20. May 2025, 08:05 UTC)

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