Ökologische Potenz

Ökologische Potenz und Toleranzbereich

Umweltfaktoren wirken nicht immer mit gleicher Intensität auf die Organismen ein, d.h., ihr Einfluss schwankt. So gibt es beispielsweise in vielen Regionen der Erde tageszeitliche und jahreszeitliche Temperaturschwankungen. Die Organismen können sich diesen Veränderungen von Umweltfaktoren innerhalb bestimmter Grenzen anpassen.

Beispiele für Anpassungen an Umweltfaktoren

Einige Tiere sind tagaktiv (z.B. Amsel, Kohlmeise), andere dämmerungsaktiv (z.B. Igel) oder nachtaktiv (z.B. Fledermäuse, Eulen). Manche Tiere verbringen die kalte Jahreszeit im Winterschlaf, in Winterruhe oder in Winterstarre.

Viele Pflanzen keimen nur bei bestimmten Temperaturen und blühen nur bei einer bestimmten Belichtungsdauer (Kurzzeit-, Langzeitpflanzen). Bei Temperaturen zwischen 5 °C und 10 °C beginnen die meisten einheimischen Kulturpflanzen zu wachsen.

Grundbegriffe

Ökologische Potenz ist die Fähigkeit eines tierischen oder pflanzlichen Organismus, Schwankungen eines Umweltfaktors in bestimmten Grenzen zu ertragen.

Toleranzbereich ist die Spanne eines Umweltfaktors zwischen Minimum und Maximum. Es ist der Bereich, in dem die Lebensprozesse auf Dauer aufrechterhalten werden können. Die Toleranzbereiche der Lebewesen sind weitgehend erblich festgelegt.

Maximum ist die obere Grenze des Toleranzbereiches. Es ist der obere Bereich der Wirkung eines Umweltfaktors, bis zu dem die Organismen ihre Lebensprozesse noch aufrechterhalten können.

Minimum ist die untere Grenze des Toleranzbereiches. Es ist der untere Bereich der Wirkung eines Umweltfaktors, bis zu dem die Organismen ihre Lebensprozesse noch aufrechterhalten können.

Optimum ist der Bereich der Wirkung eines Umweltfaktors, in dem die Lebensprozesse eines Organismus am besten ablaufen.

Beispiel für den Toleranzbereich des Wald-Ziest

Während der Individualentwicklung zeigt der Wald-Ziest einen bestimmten Toleranzbereich gegenüber dem Lichtfaktor.

Bild

Das Wirkungsgesetz

Überleben und Häufigkeit einer Art sind von dem Umweltfaktor abhängig, der vom Optimum am weitesten entfernt ist. Dieses sogenannte Wirkungsgesetz hatte JUSTUS VON LIEBIG 1862 herausgefunden, als er den Nährstoffbedarf von Kulturpflanzen untersuchte.

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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