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Technisch wichtige Kunststoffe

Es gibt eine Vielzahl verschiedenartiger technischer Kunststoffe. Die wichtigsten werden hier tabellarisch aufgelistet und nach Zugehörigkeit zu den Polymerisaten, Polykondensaten bzw. Polyaddukten geordnet. Neben Strukturformeln der Monomeren werden auch Strukturausschnitte der Polymere aufgeführt. Gleichzeitig sind die wichtigsten Eigenschaften und Verwendungszwecke, die Werkstoffbezeichnungen und einige Handelsnamen angegeben.

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1. Polymerisate
 

NamePolyethylen
(Polyethen)
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AbkürzungPE (LDPE und HDPE)
HandelsnamenHostalen, Lupolen, Polythen Firestone Alathon
Eigenschaften, VerwendungDurchscheinend, wachsartig, relativ
niedrige Erweichungstemperatur (110 °C). Verwendung für unzerbrechliche Gefäße, Flaschen, Behälter, Eimer, Isoliermaterial, Verpackungsmaterial (Plastikfolien usw.)
  • Polyethylen findet Verwendung für unzerbrechliche Gefäße und für Folien.
NamePolypropylen
(Polypropen)
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Abkürzung

PP

HandelsnamenHostalen PPH, Luparen
Eigenschaften, VerwendungEigenschaften und Verwendung wie bei Polyethylen, nur die Erweichungstemperatur liegt um ca. 30 °C höher und es ist steifer als Polyethylen
  • Polypropylen wird ebenfalls zur Herstellung von unzerbrechlichen Gefäßen verwendet.

    Heinz Mahler - H. Mahler, Fotograf, Berlin

NamePolybutadien
(Kautschuk)
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Abkürzungkeine
HandelsnamenBuna
Eigenschaften, VerwendungGummielastisch nach Vulkanisation.
Wichtigster Kunstkautschuk, Verwendung u. a. für die Herstellung von Autoreifen (BunaS)
NamePolystyrol (Polystyren)
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AbkürzungPS
HandelsnamenStyropor, Styroflex, Vestyron, Luran
Novodur
Eigenschaften, VerwendungGlasklar, hart (wenn nicht aufgeschäumt).Verwendung in der Elektrotechnik, für optische Linsen, Lacke, Gebrauchsgegenstände; aufgeschäumt als Verpackungsmaterial (Styropor) und Dämmmaterial für Gebäude
NamePolyvinylchlorid
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AbkürzungPVC
HandelsnamenHostalit, Vinidur, Vinylite, Miopo-lam,
Vestolit
Eigenschaften, VerwendungWeißes Pulver, gepresst ziemlich hart und spröde. Verwendung für Platten, Rohre, Fensterrahmen (Hart-PVC). Mit Weichmacher für Überzüge auf Gewebe und Papier, Fußbodenbeläge, Regenbekleidung, Kabelisolierung (Weich-PVC)
NamePolyacrylnitril
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AbkürzungPAN
HandelsnamenOrlon, Dralon, Acrilan
Eigenschaften, VerwendungWollähnliche Kunstfaser von großer Beständigkeit und Festigkeit
NamePolytetrafluorethen
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AbkürzungPTFE
HandelsnamenTeflon, Hostaflon TF,
Fluorothene
Eigenschaften, VerwendungWeiße harte Masse, schwierig zu verarbeiten, da kein Lösungsmittel bekannt. Chemikalienfest, Erweichungspunkt bei 325 °C, keine Warmverformung möglich, Verwendung für Rohre, Dichtungen, Folien, Apparaturen für die chemische Industrie, hitzebeständige Beschichtungen
NamePolyacrylsäureester
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AbkürzungPMCA
HandelsnamenAcronal, Stabol, Plexigum
Eigenschaften, VerwendungGlasklar, gummiähnlich, weich, klebrig Verwendung für Imprägnierungen und Klebstoffe
  • Polyacrylsäureester ist Bestandteil von Lacken.
NamePolymethacrylsäureester
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AbkürzungPMMA
HandelsnamenPlexiglas, Lucit,
Degalan
Eigenschaften, VerwendungGlasklar, hart, spröde. Verwendung für Rohre, Platten, Gebrauchsgegenstände, Fenster, Brillengläser; niedrig polymerisiert als Klebstoff

2. Polykondensate

NamePolyamid
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AbkürzungPA
HandelsnamenNylon, Perlon, Grilon,
Ultramid,
Durethan
Eigenschaften, VerwendungFasern von sehr hoher Zugfestigkeit, aber auch als thermoplastischer Kunststoff einsetzbar
NamePolyester
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AbkürzungPES, PET
HandelsnamenAlkydharze, Palatal, Leguval,
Polyethylenterephthalat (PET),
Trevira, Diolen,
Dacron, Terylen, Vestan
Eigenschaften, VerwendungPET wird verwendet zur Herstellung von Plastikflaschen und für relativ feste Kunstfasern (hohe Knitterfestigkeit). Duroplaste (Alkydharze) und Gießharze sind ebenfalls herstellbar. Ungesättigte Polyester sind nachträglich härtbar (PU).
Verwendung zur Herstellung großer Platten, z. B. Bootsrümpfe, oft glasfaserverstärkt.
NamePolycarbonate
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AbkürzungPC
HandelsnamenMakrolon, Lextan, Merlon
Eigenschaften, Verwendungwitterungs- und alterungsbeständig, gute mechanische Eigenschaften, Verwendung als Konstruktions- und Isolierstoff, Maschinenteile – auch Haushaltsartikel, Gehäuse für Radio- und Fernsehgeräte, CDs
NameFormaldehydharze
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AbkürzungMF
PF
Handelsnamenmit Anilin:
Anilinharz, Cibanit;
mit Harnstoff:
Carbalit, Iporka;
mit Phenol: Bakelit, Luphen
Eigenschaften, VerwendungDuroplaste: Verwendung für Pressmassen (z. B. Spanplatten), Iporka wird als Schaumstoff verwendet.
Bakelit ist der älteste Kunststoff, z. B. für die Karosserie des Pkw Trabant.
  • Formaldehydharz (Trabant) können Amino- oder Phenoplaste sein.
NameSilicone
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Abkürzung 
Handelsnamen 
Eigenschaften, Verwendung

gut wärme- und chemikalienbeständig, wasserabstoßend; Verwendung als Schmiermittel, Siliconpasten oder Siliconkautschuk, Dichtmaterial, Imprägnierung von Textilien und Gebäuden

3. Polyaddukte

NameEpoxidharze
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AbkürzungEP
HandelsnamenAraldit, Lekutherm, Epoxin, Duroxin, Epikote
Eigenschaften, VerwendungKlebstoff mit ausgezeichneten Klebeeigenschaften; besonders auch zum Kleben von Metallen und im Bootsbau (Zweikomponentenkleber)
NamePolyurethane
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AbkürzungPUR
HandelsnamenVulkollan, Desmodur, Moltopren
Eigenschaften, VerwendungVerwendung als Schaumstoff für Polstermöbel, Teppichbeschichtungen, Bauschaum usw., aber auch als Lacke, Klebstoffe und Fasern sowie für Schuhsohlen, Sportgeräte und im Fahrzeugbau
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Technisch wichtige Kunststoffe." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/chemie/artikel/technisch-wichtige-kunststoffe (Abgerufen: 09. December 2025, 00:43 UTC)

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Hilfsstoffe in Kunststoffen und für großtechnische Verfahren

Oft werden den reinen Polymermaterialien Hilfsstoffe zugesetzt, die ihre technischen Eigenschaften verbessern. Dazu zählen insbesondere Weichmacher, Stabilisatoren und andere Zusatzstoffe. Am Beispiel des Polyvinylchlorids (PVC) wird dies erläutert.
Bei der großtechnischen Herstellung von Stoffen können nicht immer optimale Bedingungen hinsichtlich Druck, Temperatur usw. geschaffen werden, um das Reaktionsprodukt in ausreichender Menge oder Geschwindigkeit zu erhalten. Um dennoch eine Reaktion schnell und effizient durchführen zu können, werden chemische Zusätze, sogenannte Hilfsstoffe, zugefügt. Nach der Reaktion werden die Hilfsstoffe in der Regel abgetrennt, regeneriert und dem Prozess wieder zugeführt. Zu den Hilfsstoffen zählen Katalysatoren, Lösungsmittel, Extraktionsmittel und Adsorptionsmittel. Emulgatoren sind Hilfsstoffe, die jedoch im Produkt verbleiben.

Giulio Natta

* 26.02.1903 in Imperia (Italien)
† 02.05.1979 in Bergamo (Italien)

Giulio Natta war ein italienischer Chemiker. Er synthetisierte viele organische Verbindungen, z. B. Methanol und Methanal oder Synthesekautschuk. Gemeinsam mit K. W. Ziegler erforschte er die Wirkung bestimmter (stereospezifischer) Katalysatoren, die nach den Wissenschaftlern als „Ziegler-Natta-Katalysatoren“ benannt wurden. 1963 erhielt er gemeinsam mit Ziegler dafür den Nobelpreis für Chemie.

Kunststoffe – Struktur und Eigenschaften

Die Feststellung, aus welchen Atomen ein Makromolekül aufgebaut ist, sagt noch nichts über seinen wirklichen Aufbau aus. Polyethylen, Polypropylen, Kautschuk, Polystyren und andere bestehen alle nur aus Kohlenstoff- und Wasserstoffatomen, haben jedoch durchaus unterschiedliche Eigenschaften. Entscheidend ist, wie und in welchem Verhältnis die verschiedenen Atome miteinander verbunden sind.

Kunststoffe, Kunstfasern und Elastomere

Zu den Kunststoffen gehören Plaste, Synthesefasern, Elaste, synthetische Lacke und Klebstoffe.

Die bekanntesten Kunststoffe sind die unterschiedlichen Plastsorten, weil sie vielfältig verwendet werden.
Nach ihrem Verhalten beim Erwärmen unterscheidet man zwei große Gruppen – Thermoplaste und Duroplaste.

Bei den Elastomeren handelt es sich um organische Polymere mit gummielastischen Eigenschaften bei Raumtemperaturen.
Fasern sind meist thermoplastische Polymere, die sich z. B. aus der Schmelze durch eine Düse zu einem Faden ziehen lassen.

Phenoplaste und Aminoplaste

Aminoplaste gehören ebenso wie die Phenoplaste zu den ältesten bekannten Kunststoffen. Durch Umsetzung von Methanal mit Phenol erhält man den Phenoplast Bakelit, den ersten synthetisch hergestellten Kunststoff überhaupt. Bakelit ist ein Duroplast, er ist hart, temperatur- und chemikalienbeständig.
Setzt man statt Phenol Harnstoff ein, entstehen die kratzfesten, farblosen, aber hitze- und feuchtigkeitsempfindlichen Harnstoffharze (UF), die überwiegend als Bindemittel für Holz, d. h. als Leim für Sperrholz und Spanplatten, aber auch zur Herstellung von Lackharzen, Schaumstoffen oder Schaltern und Steckdosen verwendet werden.
Aus Methanal und Melamin lassen sich die kochfesten und kaum rissanfälligen, sehr beständigen Melaminharze (MF) gewinnen. Praktische Anwendung finden diese besonders zur Herstellung von Laminaten, Haushaltsgeräten, im Möbelbau oder für bruchfestes Geschirr.

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