Arten der Ironie

Die Ironie wird oft durch Mimik oder Gestik begleitet, um zu unterstreichen, dass das Gesagte, so, wie es gesagt wurde, nicht gemeint war.

Über den Unterschied zwischen Ironie, Sarkasmus und Satire:

Die „... Ironie ist eine feine Form des Spottes. In bitterer Weise und mit der Absicht zu verletzen äußert sich der Sarkasmus (gr. sarkasmos, Hohnlachen eines Zornigen, höhnische Rede, von sarx, das Fleisch). Die einschneidenden Bemerkungen des Sarkastischen sollen den Hohn (nach der Ableitung) gleichsam ins Fleisch treiben. Satire (lat. satira, alte Form satura, eig. eine Mischspeise, ein Allerlei, dann ein Mischgedicht, das in scherzhafter Weise über die verschiedensten Gegenstände handelte, gewöhnlich auch als Ergötzlichkeit bei Volksfesten dramatisch aufgeführt wurde) ist der auf dem Grunde sittlichen Unwillens mit Witz durchgeführte Spott gegen Fehler und Torheiten; im engern Sinne versteht man unter Satire ein Gedicht, das solchen Spott enthält. Die Form der Ironie kann auch vom Satiriker gebraucht werden, der Sarkasmus würde aber mehr persönliche Bitterkeit verraten, als die Würde der Satire zulässt“
(aus: JOHANN AUGUST EBERHARDs Synonymisches Handwörterbuch der deutschen Sprache, 1910).

Beispiele:

  • Du bist mir vielleicht ein Held!
  • Doch Brutus ist ein ehrenwerter Mann“ (SHAKESPEARE: Julius Caesar)

 

Arten der Ironie

Es gibt – je nach Art der Betrachtung – verschiedeneArten der Ironie, von denen einige sein können:

  • rhetorische Ironie (siehe dort: ein Redner sagt etwas, was er so nicht meint)
  • romantische Ironie (ein poetologisches Verfahren der Romantiker: „[d]as Gefühl von dem unauslöschlichen Widerstreit des Unbedingten und des Bedingten, der Unmöglichkeit und Notwendigkeit einer vollständigen Mittheilung“, FRIEDRICH SCHLEGEL: Lyceum-Fragment 42), d.h. der Künstler entwickelt sich immer weiter, er wird sein angestrebtes Ziel nicht erreichen. Deshalb sollte er einen möglichst großen Abstand zu seinen Werken einhalten. Einer ähnlichen Haltung sah sich THOMAS MANN ausgesetzt: „Der epische Kunstgeist ist der Geist der Ironie,“ stellte er fest.
  • tragische Ironie (eine nicht beabsichtigte Ironie, die oft Ursache für den tragischen Konflikt ist, wenn sich etwa Ödipus auf die Suche nach dem Mörder seines Vaters macht, um festzustellen, dass er selbst der Gesuchte ist)
  • sokratische Ironie („Ich weiß, dass ich nichts weiß“: sokratische Kunst der Gesprächsführung: SOKTRATES gab vor, weniger als der Gesprächspartner zu wissen, um diesem die Gelegenheit zu geben, selbst zur Erkenntnis zu gelangen (Mäeutik: Hebammenkunst).
  • Selbstironie (man ist sich seiner eigenen Schwächen bewusst und äußert sich ironisch darüber)

 

Antiphrasis und Litotes

Von der Ironie zu unterscheiden und doch ein Teil von ihr ist die Antiphrasis.

Antiphrasis (griech.) [ist] eine Redefigur, durch welche das Entgegengesetzte von dem ausgedrückt werden soll, was das Wort eigentlich besagt, oder einem Gegenstand ein Name beigelegt wird, welcher mit dessen Wesen im Widerspruch steht; z. B. die Bezeichnung der Rachegöttinnen als Eumeniden („Gnädige“). Die A[ntiphrasis] ist eine Spezies der Ironie, und eine Spezies der A[ntiphrasis] ist der Euphemismus (Meyers Konversationslexikon).

Die Litotes (von griech. litótes = die Sparsamkeit, Zurückhaltung) ist eine rhetorische Figur, die durch Verneinung seines Gegenteils eine Bejahung herbeiführt (z. B.: „nicht ungeschickt“)

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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