Parallelismus
Der Parallelismus (griech. παραλληλισμος parallêlismos = Nebeneinanderstellung, Gleichlauf, Gleichförmigkeit) ist eine rhetorische Figur und als solche eine Wortfigur.
Der Parallelismus bezeichnet die Wiederholung derselben Wortreihenfolge in aufeinander folgenden Sätzen oder Satzteilen. Die Wirkung der Wiederholung liegt in der Verstärkung. Der zweite Aussagenteil lenkt die Aufmerksamkeit wieder zurück auf den ersten Aussagenteil. Der Parallelismus hat seine Wurzeln vornehmlich in der griechischen Literatur und in der Sakralsprache.
Arten des Parallelismus
Antithetischer Parallelismus:
- Heiß ist die Liebe, kalt ist der Schnee.
- Schnell lief er hin, langsam kam er zurück.
- Lang war der Weg, kurz war der Kampf.
- Kleine Kinder, kleine Sorgen – große Kinder, große Sorgen
- Sein Bestes zu geben, muss nicht immer gut sein.
- Rühmet den HERRN, die ihr ihn fürchtet; ehret ihn (Psalm 22, 24)
Synomymer Parallelismus:
- Die Lehre von Marx ist allmächtig, weil sie wahr ist (W.I. LENIN: Drei Quellen und drei Bestandteile des Marxismus)
- Ich bin entdeckt, ich bin durchschaut (FRIEDRICH SCHILLER: Maria Stuart).
- Mein Gott, hilf mir aus der Hand des Gottlosen, aus der Hand des Ungerechten und Tyrannen.
Synthetischer Parallelismus:
- Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. (Psalm 23, 1)
- Der HERR ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten? (Psalm 27, 1)
- Der HERR ist meines Lebens Kraft; vor wem sollte mir grauen? (Psalm 27, 2)
Parabolischer Parallelismus:
- Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt, so erbarmt sich der HERR über die, die ihn fürchten. (Psalm 103, 13)
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Parallelismus." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/deutsch-abitur/artikel/parallelismus (Abgerufen: 29. April 2025, 18:54 UTC)