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Paronomasie

Die Paronomasie (griech. para = bei, neben, onoma = Name) ist eine rhetorische Figur. Sie bezeichnet ein Wortspiel, das auf einer zufälligen Klangähnlichkeit beruht. Ein anderer Begriff dafür ist die Annominatio.

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Beispiele

  • Eile mit Weile;
  • betrogener Betrüger;

„Die Arche der Kirche schwimmt in Blute,
Und das römische Reich – dass Gott erbarm!
Sollte jetzt heißen römisch Arm,
Der Rheinstrom ist worden zu einem Peinstrom,
Die Klöster sind ausgenommene Nester,
Die Bistümer sind verwandelt in Wüsttümer,
Die Abteien und die Stifter
Sind nun Raubteien und Diebesklüfter,
Und alle die gesegneten deutschen Länder
Sind verkehrt worden in Elender – .“

(FRIEDRICH VON SCHILLER: Wallensteins Lager)

Figura etymologica

Die Figura etymologica wird oft zu den Paronomasien gerechnet. Dabei werden z. B. stammverwandte Verben und Nomen miteinander verbunden:

  • eine Schlacht schlagen,
  • „Hast nicht einmal so viel Scham, dich dieser Streiche zu schämen?“ FRIEDRICH VON SCHILLER: Die Räuber).
  • „gar schöne Spiele spiel ich mit dir" (JOHANN WOLFGANG VON GOETHE: Erlkönig)

Das Sprichwort „Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein“ wird zudem noch verballhornt in: „Wer andern eine Grube gräbt, ist selbst ein Grubengräber“.

Pleonasmus

Die Figura etymologica wird bisweilen aber auch als Spezialfall des Pleonasmus (griech. pleonasmós = der Überfluss) betrachtet. Auch hier werden zwei oder mehrere Wörter gleicher Bedeutung meist in unterschiedlichen Wortarten miteinander kombiniert. Dabei kann der Pleonasmus einen feststehenden Ausdruck bilden oder aber rhetorisch verstärkend erscheinen. Zuweilen werden stilistisch unschöne Begriffe gebildet, indem von zwei Zwillingen geredet wird, obwohl Zwillinge stets ein Paar bedeuten.

Stilistisch unschön ist auch die Paarung zweier Wörter, die scheinbar nicht die gleiche Bedeutung haben: Auch die oft geforderte persönliche Meinung ist ein Pleonasmus, denn Meinungen sollten nie unpersönlich sein. Ebenso verhält es sich mit der Eigeninitiative. Die Glasvitrine ist deshalb ein Pleonasmus, weil die Vitrine so viel wie „gläserner Schrank“ bedeutet.

 

Polyptoton

Ein Polyptoton (griech.: poly = viel, voll, pipto = fallen) hingegen liegt vor, wenn ein Wort mit anderer Flexion wiederholt wird (z. B.: das Beste vom Besten).

  • „der alte Urstand der Natur kehrt wieder, wo Mensch dem Menschen gegenüber steht“ (FRIEDRICH VON SCHILLER: Wilhelm Tell)
  • „Der Mensch ist des Menschen Wolf“ (THOMAS HOBBES: Der Leviathan)

HEGEL erfand das Verschwinden des Verschwindens, das zugleich ein Paradoxon ist:

„Die Notwendigkeit des Tuns besteht darin, daß Zweck schlechthin auf die Wirklichkeit bezogen ist, und diese Einheit ist der Begriff des Tuns; es wird gehandelt, weil das Tun an und für sich selbst das Wesen der Wirklichkeit ist. In dem Werke ergibt sich zwar die Zufälligkeit, welche das Vollbrachtsein gegen das Wollen und Vollbringen hat, und diese Erfahrung, welche als die Wahrheit gelten zu müssen scheint, widerspricht jenem Begriffe der Handlung. Betrachten wir jedoch den Inhalt dieser Erfahrung in seiner Vollständigkeit, so ist er das verschwindende Werk; was sich erhält, ist nicht das Verschwinden, sondern das Verschwinden ist selbst wirklich und an das Werk geknüpft, und verschwindet selbst mit diesem; das Negative geht mit dem Positiven, dessen Negation es ist, selbst zugrunde. Dies Verschwinden des Verschwindens liegt in dem Begriffe der an sich realen Individualität selbst; denn dasjenige, worin das Werk, oder was an ihm, verschwindet, und was demjenigen, was Erfahrung genannt worden, seine Übermacht über den Begriff, den die Individualität von sich selbst hat, geben sollte, ist die gegenständliche Wirklichkeit; sie aber ist ein Moment, welches auch in diesem Bewußtsein selbst keine Wahrheit mehr für sich hat, diese besteht nur in der Einheit desselben mit dem Tun, und das wahre Werk ist nur jene Einheit des Tuns und des Seins, des Wollens und Vollbringens.“ (GEORG WILHELM FRIEDRICH HEGEL: Phänomenologie des Geistes)

Das Polyptoton wird bereits sehr lange in der deutschen Literatur verwendet. So schreibt REINMAR:

„ich schiet von wîbe, niem(er) mit der nôt gescheide.“ (REINMAR: XIII, 65–68)

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Paronomasie." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/deutsch-abitur/artikel/paronomasie (Abgerufen: 20. May 2025, 06:48 UTC)

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