Einfacher Satz

Subjekt und Prädikat
Der kürzeste einfache Satz besteht aus Subjekt und Prädikat (Satzminimum oder ergänzungsloser Satz).
Seiner Form nach kann er ein Kernsatz (finite Verbform an zweiter Stelle, Aussagesatz) oder ein Stirnsatz (finite Verbform in Spitzenstellung, Fragesatz) sein.
Beispiele:
Kernsatz: Der Mond scheint.
Stirnsatz: Scheint der Mond?

Der einfache Satz mit Objektergänzungen
Die meisten einfachen Sätze enthalten Verben, die Ergänzungen nach sich ziehen.
Sie können eingliedrig oder mehrgliedrig sein.

Satzminimum: Ich helfe. Wem helfe ich?
Eingliedrige Ergänzung: Ich helfe dem Kind.

Satzergänzung
Der Satz wird ergänzt durch ein Objekt im Dativ.
Objekte gibt es außerdem im Genitiv und im Akkusativ.
In welchem Fall (Kasus) das Objekt steht, hängt vom jeweiligen Verb ab.

Ein Objekt im Genitiv folgt meist nach den Verben gedenken, erinnern, bedürfen, besinnen, anklagen. Es wird heute nur noch selten gebraucht.
Beispiele:
Ich erinnere mich des Vorfalls. Er besinnt sich seiner Fähigkeiten.
Frage: Wessen?

Eine Ergänzung im Dativ verlangen u. a. die Verben helfen, gratulieren, danken.
Beispiele:
Die Trainerin gratulierte dem Sportler. Paul dankte der Lehrerin.
Frage: Wem?

Ein Akkusativobjekt folgt nach den Verben sehen, hören, lesen, grüßen, besuchen u. a.
Peter liest das Buch. Die Kinder besuchen die Großeltern.
Frage: Wen oder was?

Manche Verben (zweigliedrige) ziehen zwei verschiedene Objekte nach sich.
Beispiele:
Die Lehrerin traut der Schülerin diese Leistung zu.
Fragen: Wem? Was?
Die Mutter wäscht dem Kind das Haar.
Fragen: Wem? Was?
Er klagte ihn des Diebstahls an.
Fragen: Wen? Wessen?

Das Präpositionalobjekt
Subjekt und Prädikat können im einfachen Satz durch ein weiteres Objekt ergänzt werden. Es steht immer in Verbindung mit einer Präposition, darum heißt es Präpositionalobjekt.
Auch dieses Objekt hängt vom Verb ab.
Beispiele:
Wir hoffen auf besseres Wetter.
Frage: Worauf?
Die Schriftstellerin erinnert sich an ihre Kindheit.
Frage: Woran?

Der einfache Satz und die adverbiale Bestimmung
Der einfache Satz kann über die Objektergänzungen hinaus Adverbialbestimmungen enthalten. Sie sagen uns etwas aus über das Wann (Temporalbestimmung) und Wo (Lokalbestimmung) eines Geschehens, über das Wie (Modalbestimmung) und das Warum (Kausalbestimmung).

Folgendermaßen kann ein einfacher Satz erweitert werden, sodass seine Aussage immer umfassender wird:

Peter las.
Peter las das Buch.
Peter las das Buch gestern.
Peter las das Buch gestern in der Bibliothek.
Peter las das Buch gestern in der Bibliothek aufmerksam.
Peter las das Buch gestern in der Bibliothek aufmerksam wegen des bevorstehenden Tests.

Erweitere das Satzminimum durch Objekte und Adverbialbestimmungen!
Stelle dabei die Fragen:

  • Wer oder was? (Subjekt)
  • Was wird ausgesagt? (Prädikat)
  • Wem?/Wen oder was?/Womit?/Worauf?/Auf wen? ...... (Objekte)
  • Wann? (Temporalbestimmung)
  • Wo? (Lokalbestimmung)
  • Wie? (Modalbestimmung)
  • Warum? (Kausalbestimmung)

In all diesen Sätzen steht die finite Verbform an zweiter Stelle, denn es sind Aussagesätze und ihrer Form nach Kernsätze.
Der einfache Kernsatz kann auch in einen einfachen Stirnsatz umgewandelt werden.
Wo steht dann die finite Verbform?

Las Peter?
Las Peter das Buch?
Las Peter das Buch gestern?
Las Peter das Buch gestern in der Bibliothek?
Las Peter das Buch gestern in der Bibliothek aufmerksam?
Las Peter das Buch gestern in der Bibliothek aufmerksam wegen des bevorstehenden Tests?

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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