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Fremdwörter, gebräuchliche

Fremdwörter sind Wörter, welche ihren Ursprung in einer anderen Sprache haben und durch ihre Schreibung, Aussprache und/oder Flexion noch als solche erkennbar sind.
Lehnwörter dagegen haben sich in ihrer Schreibung, Flexion und/oder Aussprache der übernehmenden Sprache angepasst.

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Fremd- und Lehnwörter lassen sich nicht immer deutlich voneinander unterscheiden. Sie werden häufig verwendet, wenn es in der deutschen Sprache keine wörtliche Entsprechung für den auszudrückenden Sachverhalt gibt oder er nur umständlich beschrieben werden kann.

Beispiele:

  • der Film

​deutsche Umschreibung: biegsamer, mit einer lichtempfindlichen Schicht versehener Acetat- oder Cellulosestreifen als fotografisches Aufnahme- und Kopiermaterial.

  • der Diskus

​deutsche Umschreibung: eine flache Wurfscheibe aus Holz mit Metallring und Metallkern als Sportgerät.

Der Einfluss von Lehn- und Fremdwörtern auf den deutschen Wortschatz

Die wohl ältesten „fremden Wörter“ in der deutschen Sprache stammen aus den ersten nachchristlichen Jahrhunderten, als die Römer unter Kaiser AUGUSTUS (31 v.Chr. bis 14 n.Chr.) das Land zwischen den Alpen und der Donau eroberten. Mit den römischen Bräuchen hielten auch viele lateinische Begriffe Einzug in das Leben der Germanen. Die meisten von ihnen wurden der deutschen Sprache angepasst, und es ist ohne die Kenntnis des Lateinischen nicht mehr möglich, ihren Ursprung zu erkennen.
Hilfreich sind auch Kenntnisse der griechischen Sprache, da häufig das Griechische der Ursprung der Fremdwörter war (z. B. Gymnasium, Mathematik). Häufig nahm das Lateinische auf dem Entlehnungsweg lediglich eine Vermittlerrolle ein. Das Lateinische gewann großen Einfluss als Sprache der Kirche, der Schule und der Gebildeten.

Beispiel:

  • secula - Sichel
  • molina - Mühle
  • moneta - Münze
  • corbis - Korb

Auch in den folgenden Jahrhunderten fand immer wieder, verbunden mit den gesellschaftlichen Entwicklungen, fremdes Wortgut Eingang in die deutsche Sprache. Zum Beispiel mit dem Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) kamen viele militärische Begriffe wie Soldat (italienisch: soldato), Pistole (tschechisch: pištola) und viele andere ins Deutsche. Mit dem Sieg Frankreichs wurde mit der Kunst und Literatur auch die französische Sprache Vorbild an deutschen Fürstenhöfen. Schon damals gab es Kritik am übertriebenen Gebrauch der romanischen Fremdwörter. Trotzdem haben sich viele französische Bezeichnungen im Sprachgebrauch bis heute durchgesetzt.

deutschfranzösisch
MutterMama
VaterPapa
MuhmeTante (la tante)
OheimOnkel (l'oncle)
geschmackvollelegant (élégant)
WohlgeruchParfum, Odeur

Vor allem die politischen und technischen Entwicklungen erweiterten den deutschen Wortschatz erheblich, wie an den folgenden Beispielen deutlich sichtbar wird:

  • radikal
    lat. radicalis, frz. radical

gründlich, von Grund auf

  • Revolution
    lat. revolutio, frz. révolution

umdrehen, umwälzen

  • Parlament
    engl. parliament

Unterhaltung, Erörterung

  • Sozialismus
    lat. socialis, frz. socialisme

die Allgemeinheit betreffend, gemeinnützig

  • Lokomotive
    lat. locus (Ort),
    engl. locomotive engine

Maschine, die sich von der Stelle bewegt

  • Telegramm
    altgriech. tale u. gramma

fern, weit u. Geschriebenes

  • Telefon
    altgriech. tâle u. phone

fern, weit u. Stimme

Im 19. und 20. Jahrhundert nahm mit der wachsenden politischen und wirtschaftlichen Rolle Großbritanniens und der USA auch die englische Sprache einen größeren Einfluss auf die Sprachgestaltung in Deutschland. Vor allem im modernen Gesellschaftsleben waren die englischen Begriffe nicht mehr wegzudenken (Wie sagte man auf Deutsch „Baby“?).
Beispiele:
chartern, Bowle, Gentleman, Komfort, Lift, Snob, Sport, Start, trainieren, Frack, Shorts, Toast

Die Teilung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg bewirkte eine unterschiedliche Entwicklung des Sprachschatzes. Während in den russisch besetzten Gebieten (spätere DDR) eine relativ geringe Zahl von aus dem Russischen entlehnten Wörtern Einzug hielt, wurde der Einfluss des Englischen in den von den Westmächten besetzten Gebieten (spätere BRD) immer stärker. Die aus der amerikanischen und englischen Sprache übernommenen Wörter werden auch als Amerikanismen und Anglizismen bezeichnet. Bei den russischen Lehn- und Fremdwörtern handelt es sich meistens um Wörter mit lateinischem oder altgriechischem Ursprung.

Amerikanismen/ Anglizismen

  • Job
  • Management
  • Laser
  • Aftershave
  • Look (Safarilook)
  • Boots
  • Jeans
  • Comics
  • Hit
  • Headline (Überschrift)
  • Spot (Werbefilm)
  • Reklame
  • Spray
  • Teenager

russische Lehn- und Fremdwörter

  • Aktiv (gesellschaftlich oder wirtschaftlich tätige Gruppe)
  • Kollektiv (Arbeitsgemeinschaft)
  • Kosmonaut
  • Datsche (Wochenendhaus)
  • Kombinat (Großbetrieb)
  • Dispatcher (leitender Angestellter)
  • Subbotnik
  • Sputnik
  • Kommissar
  • Apparatschik (politischer Funktionär)
  • Pionier (Jugendgruppenmitglied)
  • Politbüro
  • Timurtrupp

Die Entwicklung von Sprache schließt bis heute auch immer die Verwendung neuer Wörter aus anderen Sprachen mit ein. Allein der wissenschaftlich-technische Fortschritt bringt mit den neu zu bezeichnenden Sachverhalten neue Begriffe, die mit der Verflechtung der Wirtschaft auch international durchgesetzt werden. Dass die Fremdwörter besonders die Bereiche Wissenschaft und Technik oder Medien und Musik besetzen, liegt zum Teil auch daran, dass viele neue Entwicklungen und Tendenzen aus den USA kommen. Dementsprechend werden sie natürlich zuerst englisch bezeichnet.
Hat in den Nachkriegsjahren auch die allgemeine Bewunderung der Deutschen für den „American Way of Life“ zu einer überdurchschnittlichen Verwendung der Anglizismen und Amerikanismen geführt, so muss man in der Gegenwart die Entwicklung der englischen Sprache als „Weltverkehrssprache“ mit in die Sprachbetrachtung einbeziehen.

Beispiele für Anglizismen und Amerikanismen aus den Bereichen:

Wissenschaft/Technik und Wirtschaft

  • Brainstorming - Methode zur Erkenntnisgewinnung in der Forschung
  • Computer - elektronische Rechenanlage
  • Software - Gesamtheit der Programme der elektronischen Datenverarbeitung
  • downloaden - herunterladen von Daten aus dem Internet
  • Industrial Design - Gestaltung industriell hergestellter Erzeugnisse
  • Braintrust - wirtschaftlicher/politischer Beraterausschuss
  • cash and carry - Verkauf ohne Bedienung
  • Investment - Wert- oder Geldanlage
  • Copyright - Urheberrecht
  • Know-how - Wissen, wie man mit einem Minimum an Aufwand eine Sache praktisch verwirklicht
  • Manager - Leiter eines Unternehmens
  • Marketing - Ausrichtung auf die Verbesserung der Absatzmöglichkeiten durch Werbung
  • Pipeline - Rohrleitung für Gas oder Erdöl
  • Statement - öffentliche Erklärung
  • Team - Arbeitsgruppe
  • Terminal - Abfertigungshalle für Fluggäste
  • Walkie-Talkie - tragbares Funksprechgerät
  • Workshop - Seminar, Arbeitsgruppe

Medien und Popmusik

  • Actionfilm - Spielfilm mit spannender Handlung und knappem Dialog
  • Background - musikalischer Hintergrund
  • Charts - Hitliste der meistverkauften Tonträger, Bücher, Filme usw. in einem bestimmten Zeitraum
  • Camcorder - Videokamera und Videorekorder in einem Gerät
  • Comic - Bildergeschichte
  • Comeback - Wiederaufreten eines Politikers, Künstlers oder Sportlers nach längerer Pause
  • Daily Soap - täglich ausgestrahlte Fernsehsendung mit fortlaufender Handlung
  • Flyer - Handzettel mit Informationen über kulturelle Veranstaltungen
  • Headline - Aufmacher, Hauptüberschrift, Schlagzeile einer Zeitung
  • Hit - eine erfolgreiche Produktion in der Musikbranche
  • Interview - Gespräch von Journalisten mit Persönlichkeiten über aktuelle Tagesfragen
  • Paging - Seitennummerierung in Zeitungen und Zeitschriften
  • Show - Unterhaltungssendung
  • Story - kurze Geschichte, Erzählung
  • Soap - täglich ausgestrahlte Fernsehsendung mit fortlaufender Handlung
  • Spotlight - Scheinwerferlicht
  • Star - erfolgreiche Person im Showgeschäft
  • VIP (Very Important Person) - Ehrengast in einer öffentlichen Veranstaltung
  • zoomen - den Aufnahmegegenstand näher heranholen oder weiter wegrücken
 
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Fremdwörter, gebräuchliche." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/deutsch/artikel/fremdwoerter-gebraeuchliche (Abgerufen: 20. May 2025, 06:19 UTC)

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Buchstabe

Die Buchstabenschrift ist eine Schrift, die Wörter mit Buchstaben wiedergibt. Im Gegensatz hierzu gibt und gab es die Silbenschrift, Wortschrift und Bilderschrift.
Der Buchstabe ist ein Zeichen der Schrift, das einen Laut oder eine Lautverbindung wiedergibt.

Grundlagen und Voraussetzungen der deutschen Sprache

Das deutsche Schriftsystem basiert in seinem Kern auf der Lautstruktur der deutschen Sprache.
Die Schreibung des Deutschen beruht auf einer Buchstabenschrift.

Laut

Die kleinste Einheit der gesprochenen Sprache ist der Laut. Neben den einzelnen Lauten gibt es in der deutschen Sprache die Diphthonge (Doppellaute) ai, au, äu, ei, eu und die Buchstabenkombinationen ck, sch und ch. Für einen Laut kann es verschiedene Zeichen (Grapheme) geben, wie Laut: ei; Graphem ai oder ei = Mai, Leim. Die Phonetik (Lautlehre) ist ein Teilgebiet der Sprachwissenschaft, das die gesprochene Sprache in ihrer kommunikativen Funktion untersucht. Sie geht davon aus, dass gesprochene Sprache durch messbare Signale, die physiologisch und artikulatorisch erzeugt werden, als Schall (akustisch) übermittelt und vom Hörer aufgenommen wird.

Phonem

Die kleinste bedeutungsunterscheidende Einheit des gesprochenen Wortes ist das Phonem. Das bedeutet, dass sich durch Austausch eines Phonems durch ein anderes die Bedeutung des Wortes verändert.

  • Phonemaustausch im Inlaut: Mode - Made
  • Phonemaustausch im Anlaut: Ratte - Matte
  • Phonemaustausch im Auslaut: Ruhe - Ruhm

Diese Beispiele zeigen, dass ein Phonem keine bedeutungstragende Einheit darstellt, sondern Bedeutungsunterschiede kennzeichnet.

Man kann auch sagen:
Das Phonem ist der kleinste lautliche Bestandteil eines Wortes mit wortunterscheidender Funktion. Durch den Austausch eines Phonems ändert sich die Bedeutung eines Wortes, das Phonem selbst ist nicht bedeutungstragend.
Weitere Beispiele:

Phonemaustausch im Anlaut:

  • Fall - Ball
  • toll - voll
  • Dorf - Torf

Phonemaustausch im Auslaut:

  • Stiel - Stier
  • Kalk - kalt
  • Haus - Haut

​Phonemaustausch im Inlaut:

  • bitter - Butter
  • Woche - Wache
  • Sog - Sieg
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