False Friends
Manchmal scheint man die Verwendung eines fremdsprachigen Wortes zu kennen, weil es einem muttersprachlichen Wort in Klang oder Schreibweise frappierend ähnelt – und hat damit die falsche Wahl getroffen.
Diese Wortpaare werden false friends genannt. Sie können zu amüsanten Missverständnissen führen, aber auch ernsthafte Schwierigkeiten hervorrufen.
Im Folgenden werden geläufige false friends-Paare und die richtige Verwendung solcher Ausdrücke in Beispielen vorgestellt. Denn wer ein wahrer Freund des Englischen sein möchte, sollte sich vor falschen Freunden in Acht nehmen ...
Da sich jede Sprache in stetigem Wandel befindet, ist es nicht möglich, die Anzahl der false friends für das jeweilige Sprachenpaar endgültig festzulegen. Doch gibt es besonders naheliegende Fehlerquellen für deutsche Muttersprachler. Dass im Deutschen die Zahl der Anglizismen wächst, bedeutet keinesfalls, dass die der verlockenden Scheinpaare abnimmt (Übung).
Die Tabelle (siehe PDF "Tabelle: false friends") gibt einen Überblick über solche false friends, die in der Umgangssprache relevant sind. Dabei werden jeweils die vermeintlichen und die tatsächlichen Bedeutungen aufgeführt. Die sich anschließenden Beispiele zeigen, wie die entsprechenden Ausdrücke korrekt verwendet werden.
In den Beispielsätzen (siehe PDF "Beispiele zur Vermeidung von false friends") werden 16 zu den false friends zählende Wortpaare aufgegriffen, um deren korrekte Verwendung in verschiedenen Kontexten zu verdeutlichen.
Idiomatische Wendungen
Da neben den Wortpaaren auch ähnliche idiomatische Wendungen (engl. idioms) zur inkorrekten Sprachverwendung verleiten, sollen einige Beispiele auf diese mögliche Fehlerquelle hinweisen.
Zu den „wahren Freunden“ gehören hier beispielsweise:
- sich die Finger verbrennen – to get one's fingers burned
- ganz Ohr sein – to be all ears
- in den Schatten stellen – to put in the shade
- jemanden zur Räson rufen – to call someone to reason
- jemanden auf etwas festnageln – to nail someone down to something
- aus der Hüfte schießen – to shoot from the hip
ABER
- „an der Nase herumführen“ heißt: to lead someone up the garden path und nicht to lead someone by the nose (= jemanden bevormunden, gängeln)
- „Staub aufwirbeln“ heißt: to cause a stir, to raise the wind hingegen „Geld auftreiben“
- „eine Lanze brechen für jemanden“ heißt to defend/champion someone und nicht to break a lance with someone (= sich auseinandersetzen mit jemandem)
- „Konsequenzen ziehen“ heißt: to draw one's conclusions, to take the consequences hingegen „die Folgen tragen“