Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Englisch
  3. 5 Umgang mit Texten und Medien
  4. 5.3 Literarische Texte
  5. 5.3.1 Erzähltexte
  6. Harriet Beecher-Stowe

Harriet Beecher-Stowe

* 14.06.1811 in Litchfield (Connecticut)
† 01.07.1896 in Hartford (Connecticut)

Mit 1,2 Mio. verkauften Exemplaren brach der Roman Uncle Tom's Cabin (1852, dt. Onkel Toms Hütte) ein Jahr nach seinem Erscheinen sämtliche Rekorde. Außerdem wurde er zu einem der politisch wirksamsten Bücher der amerikanischen Literatur. Die Verfasserin HARRIET BEECHER-STOWE prangert in ihm die Sklaverei an und spricht sich für deren Abschaffung aus. Dabei zeigt sie auf, wie der Handel mit Sklaven ausgerechnet eine der Zentralinstitutionen der Gesellschaft zerstört, nämlich Ehe und Familie. Andererseits stellt sie die Sklaven in Gestalt des Titelhelden als die besseren Christen dar.
Das Buch, das seinerzeit auch als Theaterstück einem breiten Publikum bekannt gemacht wurde, wühlte viele Menschen emotional so auf, dass sie der Frage der Sklaverei, die damals die Vereinigten Staaten in zwei Lager spaltete, nicht mehr gleichgültig gegenüberstanden.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Lebensgeschichte

HARRIET BEECHER-STOWE wurde als Tochter eines kalvinistischen Predigers 1811 in Connecticut geboren. Sie besuchte unter anderem die Mädchenschule in Hartford, die von ihrer sehr um die Frauenerziehung bemühten Schwester gegründet worden war. Hier unterrichtete BEECHER-STOWE auch zeitweise selbst.
1836 heiratete sie einen Theologen aus dem Seminar ihres Vaters, mit dem sie nach Maine zog und insgesamt sieben Kinder bekam. Trotz zunehmender Abneigung gegen eine allzu rigide Religionsausübung - am Ende ihres Lebens trat sie deshalb zur Episkopalkirche über - bestimmten puritanisches Pflichtgefühl und Moral das Leben und Werk von BEECHER-STOWE. Ihr Roman Uncle Tom's Cabin (1852, dt. Onkel Toms Hütte), der zunächst als Serie veröffentlicht wurde, später in Buchform erschien, und mit 1,2 Mio. verkauften Exemplaren ein Jahr später sämtliche Rekorde brach, steht dann auch im Zeichen ihrer christlichen Nächstenliebe und Humanität. Darüber hinaus verfasste sie weitere religiös engagierte Romane, Kinderbücher, theologische Schriften und Abhandlungen über die Stellung der Frau.
Da Uncle Tom's Cabin auch in Europa eine enorme Anzahl begeisterter Leser fand, reiste sie in den Jahren 1853, 1856 und 1859 nach England, wo sie sogar von QUEEN VICTORIA verehrt wurde. Im hohen Alter von 85 Jahren starb BEECHER-STOWE 1896 Connecticut.

Literarisches Schaffen

Der Roman Uncle Tom's Cabin, durch den HARRIET BEECHER-STOWE weltweit bekannt wurde, erzählt die Geschichte des frommen alten Sklaven Onkel Tom, der von seinem guten Herrn Mister Shelby verkauft werden muss. Zunächst geht es Tom bei seinem neuen Master Augustine St Clair und dessen Tochter Eva gut, als diese jedoch sterben, wird er wieder verkauft. Dieses Mal gerät Tom an den brutalen Plantagenbesitzer Simon Legree, der ihn zu Tode prügelt. Shelbys Sohn, der Toms Weg verfolgt hat, kann ihn nur noch beerdigen. Parallel zu dieser Handlung wird die Geschichte von Eliza erzählt, die ebenfalls Sklavin von Shelby war, und der zusammen mit ihrer Tochter die gefährliche Flucht vor den Sklavenfängern in die Freiheit nach Kanada gelingt, bei der sie auch ihren Mann wiederfindet.

BEECHER-STOWE schildert in dem Roman teils erbaulich humorvoll, teils anklagend die Lebensbedingungen der schwarzen Sklaven. Dabei zeigt sie auf, wie der Handel mit Sklaven eine der Zentralinstitutionen der Gesellschaft zerstört, nämlich Ehe und Familie. Andererseits stellt sie die Sklaven in Gestalt des Titelhelden als die besseren Christen dar.
Sie schildert dabei eindrucksvoll die Ängste, die entstehen, wenn Familien auseinandergerissen werden, und zeichnet ein scharfes Bild der Kontraste zwischen den Nord- und den Südstaaten. Dieses Bild beruht auf BEECHER-STOWEs eigenen Beobachtungen, die sie auf einer Reise in Kentucky gemacht hatte, und es vertritt abolitionistisches Gedankengut: BEECHER-STOWE setzt sich in Uncle Tom's Cabin für die Abschaffung der Sklaverei ein.

Nach einem Gesetz, das 1850 verschärft wurde, waren die Bürger der Nordstaaten verpflichtet, entlaufene Sklaven an ihre früheren Besitzer wieder auszuliefern. Andernfalls machten sie sich strafbar. Die Frage der Sklaverei begann die Vereinigten Staaten immer mehr zu spalten, sodass es 1861-65 zu einem Bürgerkrieg kam, bei dem die Nordstaatler den Sieg errangen. Der Roman war also in seinem Erscheinungsjahr 1852 von äußerst politischer Brisanz und wurde zu einem der politisch wirksamsten Bücher der amerikanischen Literatur, da er viele Nordstaatler dazu bewog, sich aktiv mit der Frage der Sklaverei auseinanderzusetzen.

Das Werk wurde lange von der Literaturkritik als zu sentimental, zu religiös und außerdem von rassistischen Tendenzen nicht frei angesehen. Erst später erfuhr es zum Teil eine Neubewertung als sorgfältig strukturierte Darstellung der Sklaverei und des Rassismus.

Ihre Aussagen über die Lebensverhältnisse der Sklaven wurden von Kritikern angezweifelt, doch BEECHER-STOWE erhärtete sie durch eine weitere Veröffentlichung, in der sie umfangreiches Quellenmaterial gesammelt hatte: A Key to Uncle Tom's Cabin (1853, dt. Schlüssel zu Onkel Toms Hütte), und durch den Roman Dred. A Tale of the Great Dismal Swamp (1856, dt. Dred. Eine Erzählung aus den amerikanischen Sümpfen), der sich dem moralisch korrumpierenden Einfluss der Sklaverei auf die Sklavenhalter zuwendet.

BEECHER-STOWE verfasste auch religiös engagierte Romane über das puritanische Neuengland wie The Minister's Wooing (1859, dt. Des Predigers Brautwerbung) oder Oldtown Folks (1869). Kinderbücher, Gedichte, theologische Schriften, Abhandlungen über die Stellung der Frau sowie der autobiografische Roman Palmetto-Leaves (1873) gehören ebenfalls zu BEECHER-STOWEs literarischem Schaffen.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Harriet Beecher-Stowe." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/englisch/artikel/harriet-beecher-stowe (Abgerufen: 20. May 2025, 12:39 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Uncle Tom's Cabin
  • Biographie
  • Onkel Toms Hütte
  • Biografie
  • Sklaverei
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Herbert George Wells

* 21.09.1866 in Bromley (bei London)
† 13.08.1946 in London

HERBERT GEORGE WELLS gilt als einer der „Väter“ der Zukunftsliteratur (science fiction). In seinen Abenteuerromanen beschreibt er fantastische Welten, berichtet von Zeitreisen und Überfällen von Marsbewohnern. Sein frühestes und bekanntestes Werk ist The Time Machine (1895, dt. Die Zeitmaschine). Durch seine zahlreichen Romane übte er starken Einfluss auf die weitere Entwicklung der Science-Fiction-Literatur aus. Anders als in den Romanen des französischen Autors JULES VERNE (1828–1905) enthalten WELLS' Werke jedoch immer auch eine Sozialkritik. Mit Hilfe der Literatur wollte WELLS seine politischen Ideen verwirklichen.
Fast 40 Jahre nach Erscheinen des Romans The War of the Worlds (1899, dt. Der Krieg der Welten) entstand durch ORSON WELLES 1938 eine Hörspielversion. Sie wurde zu einem Skandal: Die Hörer glaubten an die Echtheit der Invasion von Außerirdischen. Sie gerieten in Panik und stürzten auf die Straße.

Jane Austen

* 16.12.1775 in Steventon (Hampshire)
† 18.07.1817 in Winchester (Hampshire)

In dem Roman Sense and Sensibility (1813, dt. Gefühl und Verstand) schildert die englische Schriftstellerin JANE AUSTEN die Liebesprobleme zweier unterschiedlicher Schwestern. Während Elinor verstandesmäßig handelt, ist Marianne sehr impulsiv und leidenschaftlich. Dieser Konflikt zwischen Verstand und Gefühl und die Vernunft als Maßstab menschlichen Handelns ist ein durchgängiges Thema in AUSTENs Romanen, die sich mit der Selbstfindung eines jungen Mädchens auseinandersetzen. AUSTENs Romane entwerfen dabei mit ironischer Distanz ein Bild der eng begrenzten Welt des Landadels und des bürgerlichen Mittelstandes, die AUSTEN selbst nur zu gut kannte. Ihr ganzes Leben verbrachte sie, unverheiratet, in einem dörflichen Pfarrhaus im Kreise ihrer Familie und ihrer Freunde. In deren Mitte verfasste sie schon im Alter von 14 Jahren ihre ersten Romane, die heute aufgrund ihrer Form als die ersten modernen Romane gelten.

Emily Brontë

* 30.07.1818 in Thornton (Yorkshire)
† 19.12.1848 in Haworth (Yorkshire)

Der Roman Wuthering Heights (1847, dt. Sturmhöhe) gehört zweifellos zu den Klassikern der englischen Literatur. Die leidenschaftliche Liebe der Wesensverwandten Catherine und Heathcliff wird von der Rache des dämonischen Heathcliff zerstört und endet in einer Tragödie.
Schauplatz ist die Moor- und Heidelandschaft Yorkshires, mit der sich die Autorin EMILY BRONTË zeitlebens verbunden fühlte. Die meiste Zeit ihres kurzen Lebens verbrachte sie in dieser einsamen und ländlichen Gegend. Zusammen mit ihren Schwestern, die ebenfalls literarisch begabt waren und von denen CHARLOTTE BRONTË durch Romane wie Jane Eyre (1847) Aufsehen erregte, verfasste EMILY BRONTË bereits in ihrer Kindheit Gedichte.

Charles Dickens

* 07.02.1812 in Portsmouth
† 09.06.1870 in Gadshill Place (Kent)

CHARLES DICKENS verfasste in rascher Folge eine große Zahl von Romanen, von denen Oliver Twist (1838) und David Copperfield (1850) zu den bekanntesten gehören und Klassiker der Kinder- und Jugendbuchliteratur sind. Zuvor hatte sich DICKENS bereits als hervorragender Journalist einen Namen gemacht. Er gilt als der erste Vertreter des sozialen Romans, da er in seinen Werken gesellschaftliche Missstände anprangerte und Anlass zu verschiedenen Reformen gab. Sein Eintreten für die sozial Benachteiligten rührte daher, dass er selbst als Jugendlicher in armen Verhältnissen lebte: Aufgrund großer finanzieller Schwierigkeiten seines Vaters musste DICKENS zeitweise die Schule verlassen. Um Geld zu verdienen, arbeitete er in einer Fabrik, wo er viele Demütigungen ertragen musste.

Herman Melville

* 01.08.1819 in New York
† 28.09.1891 in New York

Die in HERMAN MELVILLEs Roman Moby Dick beschriebene Jagd des Macht besessenen Kapitän Ahab auf den großen weißen Wal gehört zu einer der bekanntesten Geschichten der Literatur. Oft wird das Werk zum Bereich der Jugendliteratur gezählt, dabei verbirgt sich hinter dieser Walfang-Geschichte viel mehr als eine abenteuerliche Seefahrt: Die Beschreibung der Schiffsgesellschaft ist ein Mikrokosmos der (männlichen) Gesellschaft, die Jagd auf den Wal kann auch als Suche nach der göttlichen Wahrheit gelesen werden.
Der amerikanische Autor HERMAN MELVILLE war nicht wie sein Freund NATHANIEL HAWTHORNE der typische Intellektuelle mit einer guten Schulbildung. Er entstammte einer verarmten Familie und musste bald die Schule verlassen. Auf Kriegsschiffen und Walfängern diente er als Matrose. Diese Erfahrungen beschrieb er in seinen Abenteuerromanen, die exotische Seefahrten beschreiben und sehr erfolgreich waren. Allerdings erreichte MELVILLE zu seinen Lebzeiten nicht die Beliebtheit, die er heute hat. Erst später wurden seine Romane neu entdeckt.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025