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Der heilige Fluss Ganges

Der Ganges ist einer der drei Hauptströme Indiens. Sein Quellgebiet liegt im Himalaja. Er durchfließt auf einer Länge von 2 700 km die große Nordindische Ebene. Hier bildet der Fluss mit seinen Nebenflüssen die mächtige, vorwiegend von Westen nach Osten verlaufende Gangesebene. Der Brahmaputra, sein größter Nebenfluss, fließt, aus der Ebene von Assam kommend, nach Süden und mündet in den Unterlauf des Ganges. Er bildet mit ihm zusammen das Tiefland von Bengalen. Der Fluss mündet schließlich im größten Flussdelta der Erde in den Golf von Bengalen. Der größte Teil des Flussdeltas liegt in Bangladesch.

Der Ganges ist der heilige Strom der Hindus. Das Bad im Ganges an heiligen Pilgerorten gehört ebenso zum Ritual der Hindus wie die Waschung der Toten im Fluss vor ihrer Verbrennung.

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Der Ganges ist der Hauptstrom im Norden Vorderindiens. Seine Länge beträgt 2 700 km. Er durchfließt die Länder Indien und Bangladesch (Bild 1). Neben dem Ganges gehören der Indus und der Brahmaputra zu den großen Strömen des Subkontinents.

In seinem Lauf durch Indien durchfließt der Ganges zwei der drei großen Naturräume des Landes: Im nördlichsten der Naturräume, dem indischen Himalaja, springt der Fluss. Danach durchfließt er die zwischen dem Himalaja und dem Hochland von Dekhan gelegene Nordindische Ebene, an der das Gangestiefland und später das Ganges-Brahmaputra-Tiefland den größten Anteil haben.

Quellgebiet

Der Ganges hat zwei Quellflüsse, den Bhagirata und den Alakanada. Sie entspringen im Himalajagebirge in etwa 4 000 m Höhe. Der Bhagirata erhält sein Wasser aus dem Gango-Gletscher aus 4 200 m Höhe. Bei dem kleinen Ort Devaprayag vereinen sich beide Quellflüsse zum Ganges, der den Hindus als heilig gilt. Deshalb ist den Hindus auch der „Entstehungsort“ des Ganges heilig. So finden in Devaprayag Ritualbäder in heißen Quellen statt.

Gangesebene

Aus dem Himalaja kommend durchströmt der Fluss in starken Windungen in meist östlichem Lauf und mit geringem Gefälle die Gangesebene. Die Gangesebene beginnt westlich von Delhi an der Wasserscheide zum Tiefland des Indus. Von dort öffnet sie sich, sanft nach Osten, nach Bengalen, zum gemeinsamen Mündungsdelta mit dem Brahmaputra hin abfallend. Sie ist rund 1 500 km lang und bis zu 400 km breit. Hier münden auch weitere große Nebenflüsse, z. B. Yamuna, Kosi und Gandak, in den Ganges.

Die Nebenflüsse bauen bei ihrem Eintritt in die Gangesebene mit den aus dem Himalaja herangeführten Sedimenten, Schottern, Sanden und Schwebstoffen, riesige Schwemmfächer auf.
Letztlich ist die gesamte Ebene als Schwemmebene das Resultat der Sedimentationsaktivitäten des Fluss-Systems des Ganges.

Tiefland von Bengalen

Unterhalb des großen Gangesknies an der Nordostspitze des Hochlands von Dekhan beginnt mit dem Zusammenfluss von Ganges und Brahmaputra das Tiefland von Bengalen.

Mündungsdelta

Mit rund 44 000 km² ist das Flussdelta von Ganges und Brahmaputra das größte Mündungsdelta der Erde. Die beiden Hauptmündungsarme im Delta sind der Padma und der Hugli. Das sehr tief liegende Delta wird regelmäßig von gewaltigen Überschwemmungen heimgesucht, die schon Zehntausende Opfer unter der Bevölkerung gefordert haben. Daneben haben in den unbedeichten Mangrovesümpfen an der Küste auch Sturmfluten verheerende Wirkungen.
Durch die gewaltigen Sedimentmengen von alljährlich rund 1,8 Mrd. Tonnen wächst das Delta ständig weiter in den Golf von Bengalen hinaus.

  • Der Verlauf des Ganges durch Indien

Nutzung des Ganges

Der Ganges ist bis Allahabad rund 500 km südöstlich von Delhi schiffbar, für Hochseeschiffe bis Kalkutta, das am Rande des Deltas liegt.
Um die Wasserführung des Ganges in den Hugli-Mündungsarm zu regulieren und die drohende Versandung des Hafens von Kalkutta zu verhindern, wurde unmittelbar an der Grenze zu Bangladesch der Staudamm von Farakka gebaut.
Mit dem Bau des Staudammes wurde auch die Aufteilung des lebenswichtigen Gangeswassers auf Indien und Bangladesch vertraglich geregelt. Das Abkommen gewährt Indien bis zu 25 % des Gangeswassers, auch in den Niedrigwassermonaten von April bis Mai.

Dennoch ist die umfangreiche Wasserentnahme für den Bewässerungsfeldbau nicht ohne Folgen für den Ganges geblieben. So führte die Kanalbewässerung zu einer deutlichen Verringerung der Wasserführung des Ganges.
Besonders der Upper-Ganga-Kanal zur Bewässerung der Zwischenstromplatte zwischen Ganges und Indus (Ganges-Jumna-Doab), der bereits in der Mitte des 19. Jh. erbaut wurde, spitzte die Situation zu. Der Hauptkanal ist 342 km lang. Er zweigt am Rande des Himalaja von dem hier gestauten Ganges ab und speist über zahlreiche Seitenkanäle ein geschlossenes Kanalsystem von 2 700 km Länge. Damit werden rund 700 000 ha Land bewässert und drei Kraftwerke betrieben.

Zusätzlich gibt es zunehmende jährliche Wasserspiegelschwankungen des Ganges und seiner Nebenflüsse.
Sie werden vor allem durch die verstärkte Abholzung der Wälder im Himalaja verursacht. Diese hat zur Verringerung der Speicherkapazität für den Monsunregen im Einzugsbereich des Ganges geführt und ist Ursache u. a. für die starke Wasserführung mit z. T. katastrophalen Überschwemmungen während der Regenzeit.

Der heilige Fluss

Der Ganges ist der heilige Strom der Hindus, dem eine mythische, reinigende und heilende Kraft zugeschrieben wird. Das Bad im Ganges steht deshalb im Zentrum jeder Pilgerreise, die zu den religiösen Pflichten eines Hindus gehört. Aber auch das Eintauchen der Toten in den Fluss und ihre anschließende Verbrennung auf Holzfeuern am Ufer gehört zum Ritual.
Am Ufer des Ganges liegen deshalb bedeutende Pilgerstätten der Hindus, wie Allahabad und Varanasi.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Der heilige Fluss Ganges." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/geografie/artikel/der-heilige-fluss-ganges (Abgerufen: 20. May 2025, 09:36 UTC)

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