Republik Bosnien und Herzegowina
Bosnien-Herzegowina ist einer der Nachfolgestaaten der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien. Es ist eine demokratische föderative Republik mit den eigenständigen Gebietseinheiten Bosnien (Sarajevo) und Herzegowina (Mostar).
Das Land wird zum überwiegenden Teil vom bewaldeten Dinarischen Gebirge eingenommen. Bosnien-Herzegowina hat nur mit einem schmalen Küstenstreifen Zugang zum Adriatischen Meer. Das Klima ist vorwiegend kontinental. Im Süden und an der Adriaküste nehmen mediterrane Einflüsse zu. Der Bürgerkrieg nach dem Zerfall Jugoslawiens hat das Land und seine Wirtschaft sehr geschwächt. Mithilfe internationaler Fördergelder hat der wirtschaftliche Wiederaufbau begonnen.
Bosnien und Herzegowina liegt zwischen Kroatien und Serbien und Montenegro und besitzt einen nur wenige Kilometer breiten Zugang zum Adriatischen Meer.
Naturraum
Oberflächengestalt
Mit Ausnahme der Saveniederung im Norden, dem fruchtbaren Acker- und Obstbauland Posavina, wird das Land vorwiegend vom Dinarischen Gebirge eingenommen. Der höchste Gipfel ist der Maglic (2386 m) an der Grenze zu Serbien.
Das Dinarische Gebirge ist überwiegend von dichten Laub-, Misch- und Nadelwäldern bedeckt. Im südlichen Landesteil trägt das Gebirge allerdings den Charakter einer waldarmen verkarsteten Kalksteinhochfläche mit verwitterten kalkhaltigen Böden, in die größere Becken, sogenannte Poljen, eingesenkt sind. Die Poljen sind durch die Auslaugung des Kalksteins im Untergrund durch Niederschläge entstanden.
Den zentralen Teil des Landes durchzieht von NW nach SO das Bosnische Erzgebirge, ein erzreiches Schiefer- und Sandsteingebirge.
Den Zugang zur Adria bildet ein schmaler Küstenstreifen von 20 km Breite im Süden des Landes.
Klima
Der größte Teil des Landes hat kontinentales Klima mit kalten Wintern und warmen Sommern. Die Niederschläge betragen im Jahr etwa 1000 mm.
Im Süden des Landes sowie an der Adriaküste ist das Klima mediterran mit milden, regenreichen Wintern und heißen Sommern.
Wichtige Daten zum Land
Fläche: | 51 129 km² |
Einwohner: | 4,2 Mio. |
Bevölkerungsdichte: | 82 Einw./km² |
Bevölkerungswachstum: | 1,1 %/Jahr |
Lebenserwartung: | 74 Jahre |
Landeshauptstadt: | Sarajevo |
Staatsform: | demokratische föderative Republik mit den zwei Gebietseinheiten bosniakisch-kroatische Föderation Bosnien und Herzegowina und Serbische Republik |
Bevölkerungsgruppen: | Bosniaken 49 %, Serben 31 %, Kroaten 17 % |
Sprachen: | Serbokroatisch als Amtssprache |
Religionen: | Muslime (Bosniaken) 40 %, Serbisch- Orthodoxe (Serben) 31 %, Katholiken (Kroaten) 17 % |
Klima: | gemäßigtes Kontinentalklima, im Süden und an der Adriaküste mediterranes Klima |
Bodennutzung: | keine Angaben |
Wirtschaftssektoren: (Anteil am BIP) | Landwirtschaft 15 %, Industrie 32 %, Dienstleistung 53 % |
Exportgüter: | Holz- und Papierprodukte, Eisen- und Stahlprodukte |
Bruttoinlandsprodukt: | 6 973 Mio. US-$ (2003) |
Bruttosozialprodukt: | 1530 US-$ /Einw. (2003) |
Wirtschaft
Nach dem Zusammenbruch der SFR Jugoslawien 1991/92 brach im Land ein Bürgerkrieg zwischen Kroaten, Bosniaken und Serben aus, in den auch die Nachbarstaaten Kroatien und die aus Serbien und Montenegro bestehende Bundesrepublik Jugoslawien verwickelt waren.
Durch das Eingreifen von Streitkräften der NATO konnte der außerordentlich blutige Krieg, der mehr als 300000 Opfer forderte,
beendet werden. Seit dem Friedensabkommen von Dayton 1995 sichert eine internationale Friedenstruppe mit UNO-Mandat den Frieden im Land.
Durch den Bürgerkrieg wurde das Land schwer zerstört, und die Wirtschaft ist fast völlig zum Erliegen gekommen.
Bosnien und Herzegowina waren vor dem Krieg industriell entwickelte Gebiete mit starker Eisen- und Stahl- sowie Metall verarbeitender Industrie.
Auch der Agrarsektor war bedeutend. Dazu ist das Land reich an Bodenschätzen, u. a. gibt es große Eisenerz- und Braunkohlenlagerstätten sowie Bauxit-, Silber-, Mangan- und Chromvorkommen im Bosnischen Erzgebirge.