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Muhammad ibn Musa Al-Chwarizmi

* 787
† um 850

MUHAMMAD IBN MUSA AL-CHWARIZMI war ein persisch-arabischer Mathematiker, der von 787 bis um 850 lebte. Er wirkte insbesondere am Hof des Kalifen AL-MANSUR in Bagdad. Er führte die indische Ziffernschreibweise und damit das dekadische Positionssystem in den arabischen Kulturkreis ein und beschrieb diese in einem Lehrbuch, welches 820 erschien. Im Buch findet man vor allem die Gesamtheit der Regeln zum formalen Lösen von Gleichungen. Diese Regeln (Handlungsvorschriften) bildeten lange Zeit die Grundlage für die Gleichungslehre und für Handlungsvorschriften wurde der Begriff „Algorithmus“ aus dem Namen des Autors abgeleitet.

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MUHAMMAD IBN MUSA AL-CHWARIZMI (deutsch: Mohammed, Sohn des Moses, der aus Chwarizmi; sein Name wird manchmal auch AL-CHARISMI oder AL-KHWARIZMI geschrieben) war ein persisch-arabischer Geograf und Mathematiker, der von 787 bis um 850 lebte. Er wirkte insbesondere am Hof des Kalifen AL-MAMUN in Bagdad. Über sein Leben ist sehr wenig bekannt. Aus seinem Namen geht hervor, dass einer seiner Urahnen ein Priester des Zoroaster (Zaratustra) war. Er wurde in Chawarizm (im heutigen Usbekistan, südlich des Aralsees) geboren.
Seine Eltern sollen, als MUHAMMAD noch ein Kind war, in das Kalifat von Bagdad ausgewandert sein und in einem Dorf in der Nähe der Hauptstadt gelebt haben. Er war einer der bedeutendsten Wissenschaftler seiner Zeit. Ungefähr zu der Zeit, als AL-CHWARIZM geboren wurde, bestieg HARUN-AR-RASCHID als fünfter Kalif der Abbasidendynastie am 14. September 786 in Bagdad den Thron.
Damals erstreckte sich das arabische Großreich vom Mittelmeer bis nach Indien. HARUN brachte die Kultur jener eroberten Länder in die Hauptstadt seines Kalifats. Als HARUN 809 starb, übernahm sein jüngster Sohn AL-MAMUN die Regierungsgeschäfte. Er hatte sich zunächst gegen seinen älteren Bruder AL-AMIN durchzusetzen, der Thronansprüche stellte. 813 wurde AL-AMIN im Zuge der Erbstreitigeiten getötet und AL-MAMUN führte die Politik seines Vaters fort. Das „Haus der Weisheit“ von Bagdad, das von AL-MAMUN gegründet worden war, funktionierte als Lehr- und Forschungsstätte und hatte zentrale Bedeutung für die gesamte damalige islamische Welt. Es ist seiner Bedeutung gemäß (als Stätte der Wissenschaft und der Lehre) mit einer heutigen Universität zu vergleichen Im „Haus der Weisheit“ waren u.a. eine Bibliothek und ein Observatorium untergebracht, fertigten die Wissenschaftler bedeutende Überrsetzungen aus dem Indischen, Chinesischen und Griechischen in die arabische Amtssprache an. Die MAMUNsche Bibliothek war die bedeutendste des Altertums nach der alexandrinischen. Es wurden u.a. wichtige Werke aus Byzanz gesammelt. Im „Haus der Weisheit“ studierte auch AL-CHWARIZMI. Er übersetzte Werke aus dem Griechischen und schrieb eigene Werke.
AL-CHWARIZMI ist der Verfasser von

  • astronomischen,
  • geografischen und
  • mathematischen Abhandlungen.

So

  • zeichnete er die erste Karte der damals bekannten Welt und
  • berechnete Volumen und Umfang der Erde.

Zwei seiner Texte widmete er dem Kalifen AL-MAMUN (u.a. sein Werk zur Algebra „Hisab al'schabr wal mukábala“).
Gemeinsam mit AL-CHWARIZM wirkten im „Haus der Weisheit die damals ebenso berühmten „Banu Musa“ (dt.: die Söhne des MOSES) MUHAMMAD, AHMAD und AL-HASSAN, die mit AL-CHWARIZM als Lehrer und Forscher im Dienste des Kalifen und organisierten und leiteten die Arbeiten von Übersetzern an.

AL-CHWARIZM als Mathematiker

GEORGE SARTON (1884–1956; Stifter und Namensgeber der Sarton-Medaille) schrieb über den Universalgelehrten AL-CHWARIZM, er sei der größte Mathematiker seiner Zeit, wenn nicht gar einer der größten Mathematiker überhaupt gewesen.
Auch seine Leistungen für die Mathematik sind bedeutsam. Er führte die indische Ziffernschreibweise und damit das dekadische Positionssystem in den arabischen Kulturkreis ein und beschrieb diese in seinem Lehrbuch „Hisab al'schabr wal mukábala“ („Das Buch vom Hinüberschaffen und vom Zusammenfassen“), welches 820 erschien. Diese Buch wurde im 12. Jahrhundert in Spanien durch ROBERT VON CHESTER übersetzt und von da aus traten die sogenannten arabischen Ziffern (die eigentlich in Indien erfunden worden sind) ihren Siegeszug in ganz Europa an.
Im erwähnten Buch findet man vor allem die Gesamtheit der Regeln zum formalen Lösen von Gleichungen. Diese Regeln (Handlungsvorschriften) bildeten lange Zeit die Grundlage für die Gleichungslehre und für Handlungsvorschriften wurde der Begriff „Algorithmus“ aus dem Namen von AL-CHWARIZMI abgeleitet. „So sagt Al-Chwarizmi!“, war ein geflügeltes Wort unter Rechenmeistern im Mittelalter, um die Korrektheit einer Rechnung zu unterstreichen. Aus dem Namen des Buches „Hisab al'schabr wal mukábala“ leitet sich auch der Begriff Algebra für die Lehre von den Lösungsmethoden algebraischer Gleichungen ab.
Der Algorithmusbegriff spielt insbesondere in der Informatik eine herausragende Rolle, denn Grundlage für die Entwicklung und Nutzung informationsverarbeitender Technik sind Algorithmen. Für den „Hausgebrauch“ reicht der auf AL-CHWARIZMI basierende Algorithmusbegriff völlig aus:
Ein Algorithmus ist eine Verarbeitungsvorschrift, die aus einer endlichen Folge von eindeutig ausführbaren Anweisungen besteht, mit der man eine Vielzahl gleichartiger Aufgaben lösen kann.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Muhammad ibn Musa Al-Chwarizmi." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/geschichte/artikel/muhammad-ibn-musa-al-chwarizmi (Abgerufen: 20. May 2025, 18:15 UTC)

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