Überschrift

THOMAS MORUS (MORE) und FRANCIS BACON

THOMAS MORUS und seine „Utopia“

THOMAS MORUS (Bild 1) war ein Humanist und Schriftsteller, Vertreter der Renaissance in England, ein scharfsinniger Beobachter der in England seinerzeit vor sich gehenden gesellschaftlichen Veränderungen. MORUS war Staatsmann, Lordkanzler unter HEINRICH VIII. und schließlich dessen Opfer auf dem Schafott. Im Jahre 1532 legte MORUS aus Protest gegen die Kirchenpolitik HEINRICHS VIII. seine Ämter nieder, 1535 ließ ihn der König enthaupten. Eine kleine Schrift, in der MORUS über den besten Zustand des Staates nachdenkt, wirkte auf Generationen nach ihm. Von diesem kleinen Werk des THOMAS MORUS, kurz gefasst „Utopia“ genannt, stammt der Name einer ganzen literarischen Gattung, der utopischen Literatur.

Gedankliche Quellen der „Utopia“

Es waren verschiedene Quellen, die THOMAS MORUS dazu anregten, über den Idealzustand des Staates nachzudenken. Eine der Quellen waren die politischen Schriften des altgriechischen Denkers PLATON. Die Schriften PLATONS lernte MORUS kennen durch seinen Lehrer COLET in Oxford und durch seine Beschäftigung mit dem italienischen Philosophen PICO DELLA MIRANDOLA, der in Florenz zu den Hauptstützen der dortigen Platonischen Akademie gezählt hatte.
Darüber hinaus wurde der Verfasser der „Utopia“ inspiriert von den großen geografschen Entdeckungen seiner Zeit, von dem, was kühne, weit gereiste Seefahrer an Erlebtem und Gesehenem berichteten. Diese zweite Quelle, die sich in der „Utopia“ widerspiegelt, macht deutlich, dass auch THOMAS MORUS, wie viele seiner Zeitgenossen, fasziniert war von den unerhörten Möglichkeiten, die, wollte man den Reiseberichten glauben, in der Neuen Welt anzutreffen waren. Zu diesen Reiseberichten zählten auch die des AMERIGO VESPUCCI, die in den Jahren 1504 bis 1507 gedruckt wurden.

Der fremde Seefahrer

Im ersten der beiden Teile, aus dem das Buch besteht, schaffte sich MORUS für die Haupterzählung „über den besten Zustand des Staates“ den literarischen Rahmen. Er berichtet, wie er auf seiner flandrischen Geschäftsreise durch PETRUS ÄGIDIUS (PETER ÄGID) in Antwerpen mit einem fremden Seefahrer bekannt gemacht worden sei,

„einem älteren Manne mit sonnverbranntem Gesicht und langem Bart“

namens RAPHAEL HYTHLODAEUS. Der Reisebericht, den wir in der „Utopia“ wiederfinden, ist also aus zweiter Hand; MORUS war nicht selbst dort.
Der Leser erfährt auch nicht, wo Utopien liegt, es ist eben „utopia“, das heißt so viel wie

  • „Nicht-Ort“,
  • „nirgendwo“,
  • „Land, das nicht ist“.

Dieser Seefahrer, dem MORUS das Wort erteilte, ein weit gereister geheimnisvoller Portugiese mit dem Namen „Hythlodaeus“, der im Deutschen mit „Schaumredner“ oder „Schwärmer“ wiedergegeben werden kann, hatte doch vergessen anzuführen, „in welcher Gegend jenes Erdteils Utopia liegt“. Das erschwert es natürlich nachzuprüfen, wo Utopia sich befindet und ob es auch wirklich existiert, und kann durchaus auch dazu führen, dass es dem Leser schwerfällt, die Erzählung über die Insel Utopia so richtig ernst zu nehmen. Sei es wie es sei. Schauplatz der Betrachtungen „Über den besten Zustand des Staates und über die Insel Utopia“ ist die Insel „Nirgendort“. Von dieser Insel Utopia, weit entfernt von Europa, zumindest das dürfte klar sein, schwärmte nun dieser weit gereiste Mann, der auch zu verstehen gab, dass Plackerei und Hunger, Müßiggang, Glaubenshass und Geldgier das Böse im Menschen wecken. Im zweiten Teil der Schrift lässt MORUS nun den geheimnisvollen Fremden, der von sich behauptete, AMERIGO VESPUCCI auf dessen Reisen nach Südamerika begleitet zu haben, von der paradiesischen Insel „Utopia“ erzählen. Der Leser erfährt aus dem Munde dieses Fremden, was MORUS selbst „nach seiner innersten Überzeugung“ für den besten Zustand des Staates hält, vorausgesetzt, wir meinen, dass seine, des MORUS', Auffassungen im Wesentlichen denen des Raphael gleichen.

Realität und Utopie

Wie der scharfe Gegensatz zwischen der idealen, in der „Utopia“ entworfenen Gesellschaft, und der realen Gesellschaft im damaligen England, in der MORUS lebte, überwunden werden könnte – darauf wusste MORUS keine Antwort. „Utopia“ hieß eben „Nirgendort“, „Nirgendwo“. Doch bewegte MORUS die Frage, was sich in der Gegenwart, in der Zeit, in der er selbst lebte, tun ließe, um den Missständen, die in der Gesellschaft existierten, entgegenzutreten. Die Frage war, ob ein humanistischer Politiker in die Dienste eines Fürsten eintreten kann und soll, wenn den Entscheidungen, die dieser Fürst traf, allein persönliche Ambitionen des Fürsten selbst zugrunde lagen oder von Intrigen des Hofes bestimmt waren.

Öffentliches Amt und persönliche Überzeugung

Lassen sich öffentliches Amt und persönliche Überzeugung miteinander vereinbaren? Seit Oktober 1529 war THOMAS MORUS Lordkanzler, höchster Staatsmann nach dem König, und trug Mitverantwortung für die englische Politik. Die Frage, die er rund 15 Jahre zuvor in der „Utopia“ erörtert hatte, in der Theorie, erhielt nun praktische Aktualität: ob nämlich ein gebildeter Mann gegen seine Neigung auch dann in den Hofdienst eintreten soll, wenn er schon vorher weiß, dass er den Missständen „nicht nach seiner innersten Überzeugung“ abhelfen kann.
MORUS hatte die Folgen der kapitalistischen Entwicklung in England klar erkannt. Und er stritt für soziale Gerechtigkeit.

„... ist das etwa Gerechtigkeit, wenn jeder beliebige Edelmann oder Goldschmied oder Wucherer ... ein prächtiges und glänzendes Leben führen darf auf Grund eines Verdienstes, den ihm sein Nichtstun oder seine überflüssige Tätigkeit einbringt, während zu gleicher Zeit der Tagelöhner, der Fuhrmann, der Schmied und der Bauer mit seiner harten und ununterbrochenen Arbeit ... einen nur so geringen Lebensunterhalt verdient und ein so elendes Leben führt, dass einem die Lage der Zugochsen weit besser vorkommen könnte.“

RAPHAEL HYTHLODAEUS war gegen Kompromisse

RAPHAEL meinte, man könne nicht seinen eigenen Überzeugungen zuwiderhandeln. Es gäbe, diese Auffassung vertrat er,

„gar keine Gelegenheit, sich irgendwie nützlich zu machen, wenn man unter solche Amtsgenossen gerät, die auch den besten Mann verderben, anstatt sich selbst durch ihn bessern zu lassen. Der Umgang mit diesen verdorbenen Menschen wird dich entweder auch verderben, oder wenn du auch selbst unbescholten und ohne Schuld bleibst, so wirst du doch fremder Bosheit und Torheit zum Deckmantel dienen. ... Entweder nämlich würde ich eine abweichende Meinung äußern, – das wäre dann genau so, als wenn ich gar nichts sagte –, oder eine zustimmende, und damit würde ich zum Helfershelfer ihres Wahnsinns. ... Denn was jenen von dir erwähnten Umweg anlangt, so kann ich nicht einsehen, was es für eine Bewandtnis damit haben soll. Du meinst, man müsse auf ihm zu erreichen suchen, daß die Verhältnisse, wenn (man) sie nun einmal nicht gründlich bessern kann, wenigstens geschickt behandelt werden und sich, soweit das geht, möglichst wenig schlecht gestalten. Denn von Vertuschen kann hier keine Rede sein, und die Augen darf man nicht zudrücken. Die schlechtesten Ratschläge sollen offen gebilligt und die verderblichsten Verfügungen unterschrieben werden. Ein Schurke, ja fast ein Hochverräter würde sein, wer unheilvolle Beschlüsse in arglistiger Weise doch guthieße.“ (MORUS, „Utopia“, S. 47/48)

MORUS – ein Mann des Ausgleichs

MORUS dagegen neigte eher zu Kompromissen, er hoffte, einzelne Reformen könnten schrecklichste Missstände wenigstens mildern.

„Kann man verkehrte Meinungen nicht mit der Wurzel ausrotten und kann man Übeln, die sich durch lange Gewohnheit eingenistet haben, nicht nach innerster Überzeugung abhelfen, so darf man deshalb doch nicht gleich den Staat im Stiche lassen und im Sturme das Schiff nicht deshalb preisgeben, weil man den Winden nicht Einhalt gebieten kann.“ (MORUS, „Utopia“, S. 46)

MORUS machte sich keine Illusionen über den Erfolg derartiger Bemühungen, er hoffte nur, dasjenige, „was man nicht zum Guten wenden kann, wenigstens zu einem möglichst kleinen Übel werden zu lassen“.
Im Gespräch zwischen MORUS und RAPHAEL blieb die Frage ohne Antwort. Hier, in der Schrift „Utopia“, steht die Meinung des einen gegen die Meinung des anderen. Was seine eigene politische Praxis anging, hatte sich MORUS entschieden – er war ein Mann, der Kompromisse einging, der eher versuchte, bei widerstreitenden Interessen einen Ausgleich zu finden.

Was RAPHAEL noch so über den Inselstaat Utopia erzählte

Dieser RAPHAEL verkündete, der Staat der Utopier sei der einzige,

„der mit vollem Recht die Bezeichnung Gemeinwesen für sich beanspruchen darf. Wenn man nämlich anderswo von Gemeinwohl spricht, hat man überall nur ein persönliches Interesse im Auge. In Utopia dagegen, wo es kein Privateigentum gibt, kümmert man sich ernstlich um das Wohl der Allgemeinheit.“

Glaubt man dem Seefahrer, so wunderten sich die Bewohner der Insel Utopia darüber,

„dass das Gold, dass seiner Natur nach so unnütz ist, jetzt überall in der Welt so hoch geschätzt wird, dass der Mensch selbst, durch den und vor allem zu dessen Nutzen es diesen Wert erlangt hat, viel weniger gilt als das Gold selber, und zwar soviel weniger, dass irgendein Dämlack, geistlos wie ein Holzklotz und ebenso schlecht wie dumm, trotzdem eine Menge kluger und braver Diener hat, allein deshalb, weil er zufällig einen großen Haufen Goldstücke sein eigen nennt.“ (MORUS, „Utopia“, S. 81/82)

Zum Essen und Trinken, so berichtete RAPHAEL, benutzten die Utopier nur Gefäße aus Ton und Glas. Aus Gold und Silber fertigten sie „Nachtgeschirre und sonstige zu ganz gewöhnlichem Gebrauch bestimmte Gefäße an.“ (MORUS, „Utopia“, S. 78)

FRANCIS BACON – „Wissen ist Macht“

Der englische Politiker, Philosoph und Essayist FRANCIS BACON (1561–1626) war der erste große Denker der Neuzeit. Er diente als hoher Richter und Gelehrter Rat unter ELISABETH I. von England, später als Lordkanzler unter JACOB I. Seine Essays oder „Praktische und moralische Ratschläge“, die fast alle Fragen des menschlichen Lebens und Zusammenlebens berühren, gehören zur Weltliteratur. BACON sah in der Nutzung wissenschaftlicher Erkenntnisse eine Möglichkeit, die materiellen und geistigen Bedingungen des menschlichen Lebens zu verbessern. Er verkündete das wissenschaftliche Credo „Wissen ist Macht“. In der Beschäftigung mit Geschichte sah er vor allem den Zweck, aus dieser nützliche Lehren zu ziehen.

Auf zu neuen Erkenntnissen

BACON fühlte sich den progressiven Ideen seiner Zeit verbunden. Zahlreiche technische Erfindungen und geografische Entdeckungen bestärkten ihn darin. Das Titelblatt des „Novum Organum“ (1620) zeigte ein Schiff, das mit vollen Segel durch die „Säulen des Herkules“ am Ausgang des Mittelmeeres, die Straße von Gibraltar, auf die hohe See hinausfährt, unter dem Motto „Multi pertransibunt et angebitur scientia“ (dt.: Viele werden hindurchfahren, und die Wissenschaft wird wachsen). BACONS großes Verdienst bestand vor allem darin, den Weg zu zeigen, wie man zu neuen Erfindungen, zu neuem Wissen kommt.
Das Titelbild zeigte das Symbol eines ausfahrenden Schiffes. Dieses ist dabei, die bekannten Küsten zu verlassen und sich in weitgehend unbekannte Gewässer zu begeben, um fernen, in Europa unbekannten Gestaden zuzusteuern. Dieses Schiff, das die den Seeleuten bekannten Küstengewässer verlässt, versinnbildlicht zugleich, worum es BACON ging, worin sein wichtigstes Ziel bestand, worauf das Schiff Kurs nahm: Es ging darum, alte Grenzen zu überwinden, sowohl räumlich als auch zeitlich, um neue Erkenntnisse zu gewinnen über Mensch und Natur, als Grundlage des menschlichen Fortschritts. Ziel des Wissens war für BACON die (rationale) Unterwerfung der Natur unter die Macht des Menschen („Wissen ist Macht“).

Einige praktische und moralische Ratschläge

Über das Reisen

Die Universalgenies der frühen Neuzeit waren polyglott (mehr-, vielsprachig). So verwundert es nicht, dass BACON riet, sich zuerst ein Minimum an Kenntnis der Landessprache anzueignen, bevor man auf Reisen in fremde Länder ging.

„Das Reisen dient in jüngeren Jahren der Erziehung, in reiferen der Erfahrung. Wer in ein Land reist, bevor er einigermaßen in dessen Sprache eingedrungen ist, sollte lieber zur Schule gehen, aber nicht auf Reisen.“

Doch könnten junge Leute auch

„unter der Obhut eines Erziehers oder zuverlässigen Hofmeisters“ reisen, „falls dieser der Fremdsprache mächtig und schon früher in jenem Land gewesen ist, damit er darauf aufmerksam machen kann, was sehenswert in dem Lande ist, das sie bereisen, wessen Bekanntschaft man suchen soll und was für Zerstreuungen und Belehrungen ein Ort darbietet“.

Und BACON empfahl, Reiseeindrücke und gewonnene Erkenntnisse schriftlich festzuhalten. Er stellte verwundert fest:

„Es ist seltsam, dass Leute auf Seereisen, wo sie nichts als Himmel und Wasser erblicken, Tagebücher führen, dagegen auf Landreisen, wo es so viel zu beobachten gibt, es meistens unterlassen. Als ob Zufälligkeiten sich besser zum Aufzeichnen eigneten als sorgfältige Beobachtungen.“ (BACON Essays, S. 73)

Über die Aneignung von Wissen

„Studieren macht Vergnügen, bildet den Geist und erhöht die Fähigkeiten. Das Vergnügen bringt es in der Einsamkeit und Zurückgezogenheit, die Bildung zeigt sich in Gespräch und Rede, die Steigerung der Fähigkeiten in schärferem Urteil und größerem Weitblick. ...
Studieren vervollkommnet den Charakter und wird selber durch Erfahrung vervollkommnet; denn Naturanlagen gleichen wilden Pflanzen, die mit Fleiß und Kunst veredelt werden müssen, aber Studien allein führen leicht zu stark ins Theoretische, wenn ihnen nicht die Erfahrung eine Schranke setzt. Die Schlauen verachten die Gelehrsamkeit, Einfältige bewundern sie, und die Klugen nützen sie; denn sie belehrt nicht über ihren eigenen Nutzen, sondern dieser ist eine außer und über ihr liegende, durch Erfahrung gewonnene Weisheit. Lies nicht mit Widerspruchsgeist und Besserwissen, aber auch nicht, um alles gläubig hinzunehmen noch um Unterhaltungs- und Gesprächsstoff zu finden, sondern um es zu prüfen und nachzudenken.“
(BACON, „Essays“, S. 209)

Über das Lesen

Man mag es heutzutage vielleicht kaum glauben, aber FRANCIS BACON meinte,

„Lesen bereichert den Menschen, mündlicher Gedankenaustausch macht gewandt, Niederschriften verhelfen zu genauerem Wissen. Wer wenig aufzeichnet, muss notwendigerweise ein gutes Gedächtnis besitzen; wer sich wenig in Rede und Gegenrede übt, braucht natürliche Geistesgegenwart, und wer wenig liest, muss schlau sein, um den Anschein zu erwecken, als wüsste er das, was er nicht weiß. Geschichte macht weise, Poesie geistreich, Mathematik scharfsinnig, Naturwissenschaft gründlich, Sittenlehre ernst, Logik und Rhetorik fähig zu disputieren.“(ebenda, S. 210)

Über den Handel

Die in England herrschenden Tudors waren der Auffassung, Handel und Industrie müssten kräftig gefördert und zum Wohle der Nation ein starkes Bürgertum entwickelt werden. Auch BACON hob die Bedeutung von Handel und Industrie hervor. Er unterstrich, dass es notwendig sei, dass der Handel sich ausbreite, und er unterstützte eine koloniale Expansion Englands. BACON verglich die Kaufmannschaft mit der „Pfortader des menschlichen Körpers“. Stünde es um sie, die Kaufmannsklasse, nicht gut,

„so kann ein Reich noch so gute Gliedmaßen haben, dennoch sind seine Adern leer, und es ist unterernährt. Die ihr auferlegten Steuern und Abgaben tun dem Einkommen des Königs selten gut, denn was er im Kleinen gewinnt, büßt er im Großen ein. Die einzelnen Steuereingänge wachsen zwar, aber das Gesamt des Handels verringert sich.“ (BACON, „Essays“, S. 82)

Prophet des Imperium Britannicum

BACON begrüßte die koloniale Expansion und die imperialistisch-militaristische Politik und prophezeite die Entwicklung des künftigen britischen Weltreiches:

„Ich meine, ... dass dieses Königreich England, wenn es sich mit Schottland vereinigt, wenn es Irland zur Ruhe gebracht, die Seeprovinzen der Niederlande unter seinem Schutz zusammengefasst und die Seeherrschaft erfolgreich behauptet hat, bei rechter Abschätzung der Kräfte eine der größten Monarchien sein wird, die die Welt gesehen hat.“ („Life and Letters III.“, zitiert im Nachwort zu BACON, „Essays“, S. 253)

FRANCIS BACON prieß die künftige Macht des Imperium Britannicum und lieferte ausführliche Begründungen und Vorschriften für Englands Kolonialpolitik. BACON war der erste Prophet des britischen Imperiums.

Wer die See beherrscht, dem fallen beider Indien Reichtümer zu

Das Wichtigste erschien ihm die Beherrschung der Weltmeere:

„Die Herrschaft auf dem Meere ist eine Art Oberherrschaft über alles im kleinen.“

Denn wer „das Meer besitzt“, der habe „eine sehr freie Hand“ und könne sich,

„wie es ihm beliebt und soviel es ihm beliebt, ... am Kriege beteiligen ..., während diejenigen, die über eine bedeutende Landmacht verfügen, dennoch zuweilen in arger Klemme stecken. Wahrlich, bei uns in Europa ist heutzutage die Seeherrschaft, eines der hauptsächlichsten Erbgüter unseres Königreiches Großbritannien, von entscheidender Bedeutung: teils weil die meisten Staaten Europas nicht bloße Binnenreiche sind, sondern der größte Teil ihrer Grenzen vom Meer umgürtet wird; und teils weil die Reichtümer beider Indien anscheinend dem Beherrscher der See von selbst zufallen.“ (BACON, „Essays“, S. 131/132)

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