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Von Byzantion zu Konstantinopel

Unter dem römischen Kaiser KONSTANTIN DES GROSSEN begann der Ausbau der von Griechen bewohnten Stadt Byzantion am Bosporus zur Hauptstadt des späteren Byzantinischen Reiches. Konstantinopel entwickelte sich durch die Bautätigkeit mehrerer römischer Kaiser zwischen dem 4. und 6. Jahrhundert zu einer von zahlreichen prächtigen Bauwerken geschmückten Großstadt, zum „zweiten Rom“ des Ostens. Das bedeutendste Bauwerk der byzantinischen Kunst in Konstaninopel ist die als christliche Kirche erbaute Hagia Sophia, die heute zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört.

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Eine strategische Entscheidung

Als am Ende des 3. Jh. das große römische Weltreich durch die Angriffe der Germanen und der Perser an seinen „Rändern“ zu zerfallen begann, erfolgte die Teilung des Reichs, um dem Zerfall Einhalt zu gebieten. Doch trotz Reichsteilung in das Weströmische Reich und das Oströmische Reich – später Byzantinisches Reich genannt –, „brannte“ es an den Grenzen immer stärker.
Das war offensichtlich ein Grund für die Wahl und den Ausbau Konstantinopels zum „zweiten Rom“ im Osten. Denn von hier aus war es wesentlich leichter als von Rom aus, das Reich zusammenzuhalten und den Abwehrkampf gegen die Perser zu führen.

Gründung und Entwicklung der Stadt bis zum 6. Jh.

Der römische Kaiser KONSTANTIN DER GROSSE hatte 324 n. Chr. den letzten seiner Mitkaiser besiegt. Als alleiniger Herrscher des Römischen Reiches war er nun auf der Suche nach einer neuen Kaiserstadt im Osten.
Seine Wahl fiel dabei auf das von Griechen besiedelte Byzantion mit seiner strategisch günstigen Lage am Bosporus zwischen Schwarzem und Mittelmeer. Den Ausbau der durch vorausgehende Kriege stark zerstörten Stadt zum „zweiten Rom“ verfügte er im Jahre 330.

Bild

Das alte Zentrum von Istanbul, der Nachfolgerin von Konstantinopel, enthält heute keine Hinweise mehr, wie die Stadt nach ihrem Ausbau ausgesehen hat. Allein die Stadtmauer ist einigermaßen zu rekonstruieren. Sie umschloss eine Stadtfläche von etwa 6 km².

Anzunehmen ist jedoch, dass die Stadt fächerförmig, von einem zentralen Platz aus, angelegt war, wie eine Rekonstruktion nach schriftlichen Quellen zeigt. In der kurzen Zeit bis zu seinem Tod (337) konnte KONSTANTIN allerdings nur einen geringen Teil der öffentlichen Bauten und Kirchen vollenden, u. a. die Apostelkirche, die für ihn als Mausoleum gedacht war.
Seine Nachfolger setzten in den folgenden Jahrzehnten das Aufbauwerk fort: Die Landmauer wurde fertiggestellt. Weitere Kirchen, eine große Thermenanlage und eine Fernwasserleitung wurden gebaut. Zentrale Plätze entstanden, die es z. T. noch heute gibt. Sie wurden reich mit Säulen und Skulpturen aus anderen Teilen des Reiches verziert und ähnelten in der Fülle der Schmuckelemente bald Freiluftmuseen.
Auf diese Weise entwickelte sich die Stadt in wenig mehr als 50 Jahren zur prächtigen Metropole, die als ständiger Regierungssitz der Kaiser von Byzanz nun die Bezeichnung „zweites Rom“ auch verdiente. Die Stadt wuchs und platzte bald aus den Nähten. So wurden unter Kaiser THEODOSIUS II. (408–450) zwei weitere Landmauerringe, ein äußerer und ein innerer, fertiggestellt. Dadurch erweiterte sich nicht nur die Stadt. Sie wurde auch zur damals mächtigsten Festung Europas.

Gleichzeitig nahm in Konstantinopel seit dem 5. Jh. die Zahl der christlichen Kirchen und Klöster ständig zu. Als ein Brand im Zentrum Konstantinopels „Platz“ schuf, konnte Kaiser JUSTINIAN (527–565) seine Vorstellungen von einem Zentrum verwirklichen, das der Macht und der Größe von Byzanz Ausdruck verlieh. Diese Vorstellungen fanden im Bau der Hagia Sophia, der Kirche zur „Heiligen Weisheit“, ihren Höhepunkt. Die Kirche ist das bedeutendste Bauwerk der byzantinischen Kunst. Sie wird von einer Hauptkuppel mit mehr als 30 m Durchmesser beherrscht, ist im Inneren überreich mit Marmor und Mosaiken geschmückt und gehört heute zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Bevölkerung
In den beiden Jahrhunderten nach ihrer Gründung wuchs Konstantinopel zur Großstadt heran, die Rom und andere orientalische Städte bald überflügelt hatte. Obwohl die Stadt nie so dicht bebaut war wie Rom, sondern viele Plätze, Parkanlagen und öffentliche Bäder ihr Bild bestimmten, werden für das 6. Jh. etwa 375 000 Einwohner als wahrscheinlich betrachtet. Eine Zahl, die, wie schriftlich überliefert ist, durch Landflüchtlinge und Arbeitssuchende noch ständig wuchs.
Die günstige Lage am Meer und der Bau zahlreicher Häfen förderte zudem die Ansiedlung von Handel und Handwerk und die Entstehung einer umfangreichen städtischen Mittelschicht. Kaufleute, Händler und Handwerker prägten das gesellschaftliche und wirtschaftliche Bild Konstantinopels entscheidend.

Kunst und Kultur
Die umfangreiche Bautätigkeit der byzantischen Kaiser zog viele Künstler und Handwerker aus allen Teilen des Byzantinischen Reichs in die Stadt. Neben der Architektur blühten die Malerei, die Mosaikkunst und die Bildhauerei auf. Konstantinopel wurde so zwischen dem 4. und 6. Jh. auch zum Zentrum des künstlerischen Schaffens im ganzen spätrömischen Reich und zu seiner Kunstmetropole.

In die Zeit KONSTANTINS DES GROSSEN fiel auch die Ablösung der Papyrusrollen, die seit dem alten Ägypten die „Träger“ von Handschriften waren. An ihre Stelle trat ein Pergamentkodex, der die äußere Form unserer heutigen Bücher besaß. Beleg dafür ist ein Brief, den ein byzantinischer Geschichtsschreiber überlieferte, in dem KONSTANTIN 50 Bibeln in Buchform bestellte:

„Du sollst 50 Kopien der Heiligen Schriften bestellen, deren Bereitstellung und Benutzung, wie du weißt, in erster Linie nötig ist für die kirchliche Unterweisung, geschrieben auf gut zubereitetem Pergament von kundigen Kopisten in sorgfältiger und schöner Schrift. Die Kopien müssen gut lesbar sein und leicht tragbar, sodass sie auch (wirklich) benutzbar sind.“

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Von Byzantion zu Konstantinopel." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/geschichte/artikel/von-byzantion-zu-konstantinopel (Abgerufen: 20. May 2025, 18:05 UTC)

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eine sehr große Rolle. Bis 843 gab es um die Frage der Bilderverehrung im Byzantinischen Reich eine sich über etwa 120 Jahre erstreckende heftige Kontroverse, die man als „Bilderstreit“ bezeichnet. Das frühe Christentum war sich noch einig in der Ablehnung von Götterbildern. Ab dem 4. Jahrhundert begann man das Bild in Stellvertretung für den Heiligen selbst zu verehren. Dagegen wandte sich der Staat unter der Regierung LEONs III. Bilderverehrer wurden auch unter seinen Nachfolgern verfolgt und exekutiert. Erst 843 kam es zur Wiederherstellung des Bilderkults und damit zum „Triumph der Orthodoxie“.

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Edikt von Nikaea

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Justinian I., der Große

* 482 n. Chr. in Tauresium (in der Nähe von Skopje)
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JUSTINIAN I., DER GROSSE (sein römischer Name lautet: FLAVIUS PETRUS SABBATIUS JUSTINIANUS), war zwischen 527 und 565 n. Chr. byzantinischer Kaiser in Doppelherrschaft mit seiner Gattin THEODORA (548). JUSTINIAN I. unterwarf mithilfe THEODORAs den Nikaaufstand und eroberte durch seine Feldherren BELISAR und NARSES einen großen Teil des heutigen Spanien. Die Ostgoten in Italien konnten dem Ansturm der oströmischen Truppen jedoch noch 20 Jahre standhalten. 533 zog seine Armee gegen das Königreich der Wandalen in Nordafrika und eroberte es 534. Mit Ausnahme von Gallien und Nordspanien gelangte so Westrom wieder unter den Einfluss des römischen Kaisertums.

Kyrillos und Methodios

* 815 METHODIOS in Thessalonike
† 06.04.885 in Mähren

* 826 KYTILLOS in Thessalonike
† 14.02.869 in Rom

KYRILLOS und METHODIOS lebten in der Zeit von 815 bis 885 nach Christus. Sie sind Apostel und Lehrer der Slawen und sind miteinander durch ihr Tun, Ziel und Nachwirken untrennbar verbunden.
Die beiden Brüder sind griechischer Herkunft und wurden in Saloniki geboren.
METHODIOS wurde um 815 geboren und war zunächst Beamter, später eher Mönch. Er wurde von Papst HADRIAN II. zum Erzbischof von Pannonien und Mähren erhoben.
KYRILLOS wurde im Jahre 826 geboren. Er war Geistlicher und Lehrer.
Im Jahre 863 folgten die Brüder dem Ruf des Fürsten RASTOSLAW, im Großmährischen Reich als Missionare zu wirken.
KYRILLOS übersetzte dafür verschiedene griechische Texte ins Slawische, wie es im Raum von Saloniki gesprochen wurde. Dabei bediente er sich eines selbst entwickelten Alphabets, das die Grundlage der nach ihm benannten kyrillischen Schrift bildete. Diese Übersetzungen begründeten nicht nur die slawische Kirchen- und Literatursprache, sondern sie waren auch die Voraussetzung der von Byzanz ausgehenden Missionierung der slawischen Völker. Die Slawenlehrer und Priester, KYRILLOS und METHODIOS, werden von der Ostkirche und der lateinischen Kirche als Heilige verehrt.

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