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  5. 5.2.1 Die Entstehung des Byzantinischen Reiches
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Justinian I., der Große

* 482 n. Chr. in Tauresium (in der Nähe von Skopje)
† 11.11. 565 in Konstantinopel

JUSTINIAN I., DER GROSSE (sein römischer Name lautet: FLAVIUS PETRUS SABBATIUS JUSTINIANUS), war zwischen 527 und 565 n. Chr. byzantinischer Kaiser in Doppelherrschaft mit seiner Gattin THEODORA (548). JUSTINIAN I. unterwarf mithilfe THEODORAs den Nikaaufstand und eroberte durch seine Feldherren BELISAR und NARSES einen großen Teil des heutigen Spanien. Die Ostgoten in Italien konnten dem Ansturm der oströmischen Truppen jedoch noch 20 Jahre standhalten. 533 zog seine Armee gegen das Königreich der Wandalen in Nordafrika und eroberte es 534. Mit Ausnahme von Gallien und Nordspanien gelangte so Westrom wieder unter den Einfluss des römischen Kaisertums.

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Er wurde 482 n. Chr. in Tauresium (in der Nähe von Skopje) geboren und starb am 11.11. 565 in Konstantinopel.

Justinian und das Römische Reich

JUSTINIAN erbte von seinem Onkel JUSTIN I. das römische Kaisertum. Er regierte in der Osthälfte des Römischen Reiches einen Vielvölkerstaat: Im Norden siedelten Reste

  • illyrischer,
  • dakischer
  • und germanischer Völker,

im Süden und im Osten waren

  • Armenier,
  • Georgier,
  • Syrer und
  • Ägypter

zuhause. Ihnen gemeinsam war eine hellenistische Kultur, die auf der Sprache und Kultur Griechenlands fußte. Obwohl sein Einfluss anfangs nur den östlichen Teil des Römischen Reiches umfasste, gingen er und seine Vorgänger von der Unteilbarkeit des Römischen Reiches aus. Erst spätere Historiker führten den Begriff Byzanz (bzw. Byzantinisches Reich) ein.
JUSTINIAN I. unterwarf mithilfe THEODORAs den Nikaaufstand einer gemeinsamen Revolte der beiden Zirkusparteien von Konstantinopel, der „Grünen“ und der „Blauen“, vom 11. bis 18.1. 532 gegen die kaiserliche Zentralgewalt JUSTINIANs I. Kaiserin THEODORA schlug mithilfe der Feldherren BELISAR und NARSES den Aufstand blutig nieder, in dessen Verlauf u.a. der erste Bau der Hagia Sophia in Flammen aufging.

JUSTINIAN war bestrebt, das westliche Teilreich, das in jahrelangen Kämpfen an germanische Stämme gefallen war, wieder in das Römische Reich einzugliedern. Er eroberte durch seine Feldherren BELISAR und NARSES einen großen Teil des heutigen Spanien. Die Ostgoten in Italien konnten dem Ansturm der oströmischen Truppen jedoch noch 20 Jahre standhalten.
533 zog seine Armee gegen das Königreich der Wandalen in Nordafrika und eroberte es 534. Mit Ausnahme von Gallien und Nordspanien gelangte so Westrom wieder unter den Einfluss des römischen Kaisertums.

Reform von Staat und Kirche

JUSTINIAN I. begründete die Verflechtung von

  • Staat und
  • Kirche

im Byzantinischen Reich. Im Kampf gegen das Heidentum schloss er 529 die Athener Philosophenschule. Kirchenpolitisch suchte er den Ausgleich mit den Monophysiten (Konzil 553). Er ließ von 532 bis 537 die Hagia Sophia als Krönungskirche der oströmischen Kaiser neu erbauen und gab dem Rechtsleben eine feste Grundlage durch das Corpus Iuris Civilis.
Das Corpus Iuris Civilis ist eine mit Gesetzeskraft ausgestattete Sammlung des römischen Rechts, die Kaiser JUSTINIAN I. 528–542 zusammenstellen ließ. Sie umfasst:

  1. die Institutionen, ein amtliches Lehrbuch
  2. die Digesten oder Pandekten, 50 Auszüge aus den Schriften römischer Juristen,
  3. den Codex Justinianus, rund 4600 kaiserliche Erlasse aus der Zeit von Hadrian bis JUSTINIAN I., und
  4. die Novellen, Nachtragsgesetze JUSTINIAN I.

Das Corpus Iuris Civilis fasste zunächst ältere Gesetze zusammen:

  • codex Gregorianus ,
  • codex Hermogenianus,
  • codex Theodosianus.

Später (bis 534 n. Chr.) wurden hinzugefügt:

  • digesta (zusammengestellte Fall-Lösungen) bzw. pandectae (gr., „Allumfassendes“)= klassische Juristenschriften,
  • codex repetitae praelectionis (codex „zweiter Lesung“),
  • Institutiones („Unterweisungen“)
  • novellae(„neue Gesetze“).

Das Corpus Iuris Civilis wurde im Mittelalter durch die Rechtsschulen der Glossatoren und Kommentatoren bearbeitet und gelangte in dieser Form auch in Deutschland zur Geltung (Rezeption). Als „Gemeines Recht“ galt es teilweise bis zum In-Kraft-Treten des BGB (1900).
Mit dem „Corpus Iuris Civilis“ wurde die Rechtspolitik unter Kaiser KONSTANTIN DEM GROSSEN fortgeführt, der ein Gesetz (codex Theodosianus) erließ, die z. B. Homosexualität im Römischen Reich unter Strafe stellte. JUSTINIAN forderte für diesen Strafbestand den Tod durch das Schwert:

Novelle 77:„.. das Laster sei eine Eingebung des Teufels, von der Jeder ablassen solle, damit nicht Gott das gesamte Volk deswegen strafe; denn wegen solcher Laster käme Hungersnot und Seuchen. Wer in dieser lasterhaften Gewohnheit verharre, solle getötet werden, damit nicht der Staat (durch göttliche Rache) Schaden erleide.“

Dieses Gesetz wirkte durch das Mittelalter sogar noch bis in die siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts nach.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Justinian I., der Große." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/geschichte/artikel/justinian-i-der-grosse (Abgerufen: 20. May 2025, 17:50 UTC)

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Verwandte Artikel

Kyrillos und Methodios

* 815 METHODIOS in Thessalonike
† 06.04.885 in Mähren

* 826 KYTILLOS in Thessalonike
† 14.02.869 in Rom

KYRILLOS und METHODIOS lebten in der Zeit von 815 bis 885 nach Christus. Sie sind Apostel und Lehrer der Slawen und sind miteinander durch ihr Tun, Ziel und Nachwirken untrennbar verbunden.
Die beiden Brüder sind griechischer Herkunft und wurden in Saloniki geboren.
METHODIOS wurde um 815 geboren und war zunächst Beamter, später eher Mönch. Er wurde von Papst HADRIAN II. zum Erzbischof von Pannonien und Mähren erhoben.
KYRILLOS wurde im Jahre 826 geboren. Er war Geistlicher und Lehrer.
Im Jahre 863 folgten die Brüder dem Ruf des Fürsten RASTOSLAW, im Großmährischen Reich als Missionare zu wirken.
KYRILLOS übersetzte dafür verschiedene griechische Texte ins Slawische, wie es im Raum von Saloniki gesprochen wurde. Dabei bediente er sich eines selbst entwickelten Alphabets, das die Grundlage der nach ihm benannten kyrillischen Schrift bildete. Diese Übersetzungen begründeten nicht nur die slawische Kirchen- und Literatursprache, sondern sie waren auch die Voraussetzung der von Byzanz ausgehenden Missionierung der slawischen Völker. Die Slawenlehrer und Priester, KYRILLOS und METHODIOS, werden von der Ostkirche und der lateinischen Kirche als Heilige verehrt.

Seldschuken

Die Seldschuken waren ein alttürkisches Herrschergeschlecht in Vorderasien (1040–1157, in Anatolien bis 1308). Der Stamm kam ursprünglich aus dem östlichen Mittelasien. Bereits im 8. Jahrhundert kamen die Seldschuken in Kontakt mit dem Islam. Um 970 nahmen sie den muslimischen Glauben an. Das Reich der Großseldschuken hatte seine (größte Ausdehnung zwischen 1063 und 1092. Sie siedelten nun in Syrien, Palästina und in Anatolien. Im Jahre 1071 besiegten sie unter ALP ARSLAN die byzantinischen Streitkräfte bei Manzikert. SÜLEYMAN, einst Statthalter ALP ARSLANS, schuf in Anatolien das Reich der Rum-Seldschuken. Unter KAI KOBAD I. (1220–37) gelangte es zu einer kurzen Blüte auf wirtschaftlichem und sozialem Gebiet. Zwischen 1243 und 1308 wurden die Seldschuken mongolische Vasallen. 1308 starb MESUD II. Damit ging die seldschukische Dynastie zu Ende.

Von Byzantion zu Konstantinopel

Unter dem römischen Kaiser KONSTANTIN DES GROSSEN begann der Ausbau der von Griechen bewohnten Stadt Byzantion am Bosporus zur Hauptstadt des späteren Byzantinischen Reiches. Konstantinopel entwickelte sich durch die Bautätigkeit mehrerer römischer Kaiser zwischen dem 4. und 6. Jahrhundert zu einer von zahlreichen prächtigen Bauwerken geschmückten Großstadt, zum „zweiten Rom“ des Ostens. Das bedeutendste Bauwerk der byzantinischen Kunst in Konstaninopel ist die als christliche Kirche erbaute Hagia Sophia, die heute zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört.

Bilderverehrung: Der byzantinische Bilderstreit

In den orthodoxen Kirchen spielen Bilder von

  • Christus,
  • der Gottesmutter und
  • den Heiligen

eine sehr große Rolle. Bis 843 gab es um die Frage der Bilderverehrung im Byzantinischen Reich eine sich über etwa 120 Jahre erstreckende heftige Kontroverse, die man als „Bilderstreit“ bezeichnet. Das frühe Christentum war sich noch einig in der Ablehnung von Götterbildern. Ab dem 4. Jahrhundert begann man das Bild in Stellvertretung für den Heiligen selbst zu verehren. Dagegen wandte sich der Staat unter der Regierung LEONs III. Bilderverehrer wurden auch unter seinen Nachfolgern verfolgt und exekutiert. Erst 843 kam es zur Wiederherstellung des Bilderkults und damit zum „Triumph der Orthodoxie“.

Kulturelle Leistungen der Byzantiner bis zum 11. Jahrhundert

Als „Byzanz“ wurde das östliche Römische Reich mit der 324 n. Chr. von Kaiser KONSTANTIN gegründeten Hauptstadt Konstantinopel erst von den Humanisten der Renaissancezeit bezeichnet. Die Byzantiner selbst verstanden sich dagegen als Römer (griech.: Rhomaioi) und rechtmäßige Nachfolger des Imperium Romanum. Die Kaiserkrönung JUSTINIANS I. leitete 527 einen rasanten Aufschwung des Oströmischen Reiches ein. Parallel zu den militärischen Erfolgen blühten unter JUSTINIAN auch Kultur und Handel auf. Als imposantes Zeugnis seines Anspruches, über Staat und Kirche zu herrschen, ist bis heute die „Hagia Sophia“ in Istanbul zu besichtigen.
Besondere Beachtung in künstlerischer Hinsicht verdienen die Ikonendarstellung, aber auch die Literatur und die Geschichtsschreibung sowie die von mehreren byzantinischen Kaisern in Auftrag gegebenen Gesetzessammlungen.

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