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- 7.2 Designgeschichtliche Entwicklung
- 7.2.4 Der deutsche Werkbund
- Die Weißenhofsiedlung in Stuttgart
Die Siedlung war das Herzstück der Werkbundausstellung „Die Wohnung“ und wurde auf dem Gelände des früheren Gartens einer Stuttgarter Bäckerfamilie, deren Name „Weiß“ war, also dem „Weißenhof“, erbaut. Hier standen die 21 Häuser, die von 17 Architekten errichtet worden waren. Elf davon sind erhalten geblieben.
Internationale Avantgarde-Architekten und PETER BEHRENS und HANS POELZIG als Väter der Moderne beteiligten sich an der Ausstellung. Ziel war die Schaffung einer modernen Wohnsituation für bürgerliche Mittelschichten. Dabei ging es besonders um die Kosteneinsparung beim Bau verbunden mit einer Erhöhung der Wohnqualität.
Die Weißenhofsiedlung auf dem Stuttgarter Killesberg gehört weltweit zu den bedeutendsten Zeugnissen des Neuen Bauens und der Moderne. Sie wurde mit dem Ziel errichtet, ein Modell für das künftige Wohnen des Großstadtmenschen zu schaffen.
Die entstandenen Einfamilien- und Mehrfamilienhäuser waren trotz funktionalen Bauens sehr individuell und spiegelten die jeweilige Bauvorstellung des Architekten wider.
Die Innenausstattung war der Idee des neuen Bauens angepasst. Helle, Licht durchflutete Räume wurden leicht möbliert und die Wirtschafts- und Sanitärräume wurden mit den wichtigsten Installationen versehen sowie eine Heißwasserzentralheizung gehörten zum Standard.
Wesentlich für die Inneneinrichtung wurde die Forderung nach Typenmöbeln, so waren zum Beispiel Möbel von ERICH DIECKMANN als Vorschlag für genormte Möbel für Kleinwohnungen und der heute berühmte Freischwinger (Stuhl aus gebogenem Stahlrohr) zu sehen.
Die entstandene Siedlung erlangte internationales Ansehen, ca. 500 000 Besucher besichtigten die Ausstellung.
Stand: 2010
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