Begriff Design

In diesem Sinne unterscheiden wir

  • handwerkliches Design
    (Schreiner, Töpfer, Schneider, Schmied);
  • industrielles Design
    (ästhetischer Bereich: z. B. Glas, Keramik, Kleidung, Textilien, Schmuck);

(technischer Bereich: z. B. Maschinen, Arbeitsgräte, Haushaltsgeräte, Fahrzeuge, Transortmittel);

(baulicher Bereich: z.B. Bauelemente und -systeme, Raumelemente, Möbel ...) und

  • Grafikdesign (z. B. Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Lernmittel, Leit- und Orientierungssysteme).

Zur Geschichte des Begriffs

Der Begriff wurde erstmals von GIORGIO VASARI im 16. Jahrhundert gebraucht als Disegno, was so viel wie Zeichnung oder Skizze, aber auch künstlerische Idee eines Werkes bedeutete. Das „Disegno interno“ beinhaltete das Konzept, das „Disegno esterno“ das vollendete Kunstwerk selbst. Aus der Verbindung von Naturwissenschaften und Kunst entwickelte sich das Design (Kunsthandwerk).

Mit den im Verlauf der Industrialisierung entstandenen arbeitsteiligen Prozessen, die zur Trennung von Entwurf Konstruktion und Produktion führten, bildete sich der Beruf des Industriedesigners heraus.

Dazu gehört neben der zeichnerischen Entwurfsarbeit die Erfassung und Planung aller gestaltbestimmenden Faktoren, die für die Entstehung eines Produktes von wesentlicher Bedeutung sind, wie wirtschaftliche Erfordernisse, technische Bedingungen, Fertigungstechniken, Materialeigenschaften usw.

Design passte sich so den Erfordernissen der Massenproduktion an, wirkt dabei gestaltend auf Gegenstände und Geräte aller Art.

Im frühen 19. Jahrhundert, als die Massenproduktion zunehmend an Bedeutung gewann, drohte dem Handwerk der Niedergang. Im Gegenzug entstand eine Bewegung zur Förderung des Handwerks. Die künstlerischen Gegenstände, die bis Ende des 18. Jahrhunderts der Werkstatt oder dem Manufakturbetrieb des Handwerkers entstammten, konnten nun in beliebiger Stückzahl vom Industriearbeiter hergestellt werden. Jener hatte jedoch in den meisten Fällen keine künstlerische Beziehung zum Gegenstand. Gegenstände des Kunsthandwerks/Kunstgewerbes wurden damit zunehmend abgewertet.

Diesem Trend versuchten als Erste FRIEDRICH SCHINKEL und PETER BEUTH entgegenzutreten. Mit ihrer Schrift „Vorbilder für Fabrikanten und Handwerker ...“ sollten auch mit den neuen Fertigungsweisen ästhetisch anspruchsvolle Produkte hergestellt werden. 1821 eröffneten sie die Berliner Gewerbeschule. Auf der 1851 stattfindenden Weltausstellung in London wurden auf internationaler Ebene kunstgewerbliche Arbeiten gezeigt.

Besondere Impulse gingen von den Reformbestrebungen WILLIAM MORRIS' aus; sie fanden über England hinaus großen Anklang.

Bereits die Weltausstellung 1900 in Paris zeigte neben Meisterleistungen des Historismus auch die ersten des Jugendstils, mit dem eine Erneuerung des Kunsthandwerks einsetzte. Die Wiener Werkstätte und der Deutsche Werkbund, vor allem aber das 1919 von WALTER GROPIUS in Weimar gegründete Bauhaus leiteten über zum Industriedesign.

Als jüngster Zweig bildete sich das Grafikdesign heraus. Der Begriff wurde erstmals 1922 von dem amerikanischen Typografen und Schriftentwerfer WILLIAM ADDISON DWIGGINS verwendet und erfuhr nach 1960 weite internationale Akzeptanz und Verbreitung.

Unter Grafikdesign, früher Gebrauchsgrafik, verstehen wir eine künstlerische Gestaltung von Bildaussagen und damit die Vermittlung von Informationen. Sie ist damit Teil der visuellen Kommunikation, indem sie mittels Bild, Fotografie und Typografie Informationsinhalte in eine Bildsprache bzw. in visuelle Zeichen übersetzt. Daraus ergeben sich die Hauptanwendungsgebiete des Grafikdesign: Werbung und Öffentlichkeitsarbeit, Lernmittel, Leit- und Orientierungssysteme und Buchkunst.

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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