Installation

Eine Installation bezeichnet die von einem Künstler angeordnete Ausgestaltung eines ganzen Raumes oder aber die Aufstellung von Objekten und Materialien in einem speziellen Verhältnis zueinander.

Installationen sind Reaktionen der Künstler „auf räumliche Atmosphären und Kontexte“, so bezeichnete die 1973 in Hamburg geborene und nun in Berlin lebende Künstlerin UTA SIEBERT ihr Konzept. Sie äußerte:

„Ich kehre die Wahrnehmung um und lasse den Raum zum Bild werden“ (in: http://www.interart.net/utasiebert/index.php)

Überwindung des Herkömmlichen ist ein Ziel von Installationen, den Blick des Betrachters so zu verändern, dass Gewohntes aus seinem Kontext herausgehoben und zu Ungewohntem wird. Die Installation wird so zum Störfaktor für den Zuschauer.

Materialien

Künstler streben dabei danach, immer wieder neue Materialien auszuprobieren. So experimentieren sie nicht nur mit den traditionellen Materialien Gips, Stahl, Beton, Textilien, sondern auch u.a. mit dem eher Ungewöhnlichem: mit gefärbtem Glas, mit Sperrholz, mit Pappkartons usw.

Die in Stuttgart lebende Künstlerin ROSALIE äußerte:

„Ich will nicht den Kanon des tradierten Materials übernehmen, sondern die Materialien unserer Umgebung prüfen und mit ihnen denken. Mich interessiert das Eigenleben des Materials jenseits seiner Verwendung“ (in: http://www.grassimuseum.de/ausstell/einzel_ausstell/rosalie.htm).

CHRISTIANE POTT hingegen reizt „beim Metall nicht das Spitze, Kalte, sondern das Weiche, Runde, trotz scharfer Geometrie“.

Rauminstallationen

Rauminstallationen sind raumgreifende Installationen, in denen die Materialien in einem bestimmten Beziehungsgefüge zueinander angeordnet sind. Räume können dabei mit speziellem Licht ausgeleuchtet sein (Licht-Raum-Installation) oder aber mit Klängen bzw. mit Licht und Klang kombiniert sein. Auch Fotografien werden mit Räumen, Licht und Klängen verbunden, wie etwa bei WERNER PUNTIGAM.

Videoinstallationen

Videoinstallationen nutzen das Vorhandensein der Neuen Medien (Fernsehgerät bzw. Monitor, Projektor, digitale Filmkamera usw.), um (das bewegte) Bild und (den statischen) Raum miteinander in Beziehung zu setzen. Dabei kann das Publikum als Nur-Zuschauer die Installation passiv erleben oder, wenn Kameras den Raum filmen, auch interaktiv in das Bildgeschehen eingreifen. Klang- und Bildvariationen entstehen z.B. durch die Bewegung des Betrachters im Raum. Es kann ein sogenanntes Footage (filmisches Rohmaterial) vorgegeben sein, das durch Aktionen des Zuschauers interaktiv verändert wird.

Videoinstallationen eignen sich auch für die Gattungen und Künste übergreifenden Objekte, z.B. wenn Musik bzw. gesprochenes Wort, bewegtes- bzw. Standbild und Betrachter eine Interaktion eingehen.

Licht-Ton-Installationen

Licht-Ton-Installationen nutzen ebenfalls oft die Interaktion des Besuchers.
Hier wird, wie die Bezeichnung angibt, nur mittels der Ausleuchtung und Beschallung des Raumes die Beziehung zum Betrachter gesucht. Den Möglichkeiten der Installationen sind kaum Grenzen gesetzt.

WERNER PUNTIGAM z.B. schuf im Jahre 2000 eine „interaktive Klang- & Rauminstallation für 12 Cassettenrecorder und 3 Umkleidekabinen“. Er kombinierte den Raum mit dem Klang.

Die Klänge kamen von Kassettenrecordern, die, wie er sagt, „statisch, an genau festgelegten Raumpositionen“ verortet waren, oder aber „als Klangmobile durch Publikum und Raum wandernd“ erlebt wurden. Der Besucher bestimmte also die Aufeinanderfolge der Klänge selbst, war interaktiv beteiligt am Klangerlebnis, beeinflusste es durch „interaktives Agieren entscheidend mit“ (Zitate nach: http://www.servus.at/pntgm/mo(ve)ments.htm).

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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