Kommunikationsprozesse

Kommunikationsprozesse werden vor allem in den Sozialwissenschaften und in der Psychologie untersucht.

  1. Intrapersonale Kommunikation
    Die intrapersonale Kommunikation bezeichnet den internen Vorgang, d.h. wie der Einzelne sich mit Informationen auseinander setzt. Dieser Prozess interessiert vor allem die Psychologen. Er ist natürlich wesentlich für den Einzelnen selbst. Diesem Prozess kommt z.B. große Bedeutung zu für die persönliche Gestaltung des Lernprozesses, für die Ausprägung von Emotionen und Verhaltensmustern durch bestimmte Medien, die die Einzelperson „konsumiert“.
  1. Interpersonale Kommunikation
    Interpersonale Kommunikation meint den Informationsaustausch zwischen mindestens zwei oder mehreren Einzelpersonen. Die bei der Kommunikation benutzten Zeichensysteme müssen also den Beteiligten bekannt sein. Während bei der ersten Form keine Zeitgleichheit von Sendung und Empfang besteht, können bei dieser Form sowohl Zeitgleichheit als auch zeitliche Unterschiede im Austausch der Informationen bestehen. Für Gespräche, Diskussionen wird immer Zeitgleichheit herrschen, für Problemdiskussionen, die schriftlich geführt werden, schließt sich Zeitgleichheit aus (Briefwechsel).
  1. Mediengebundene Kommunikation
    Hier findet weniger ein Austausch statt, sondern vor allem das Aufnehmen von Mitteilungen und Informationen, die den Medienkonsumenten von den Journalisten, Funk- und Fernsehproduzenten angeboten werden. Medienkommunikation wird auch als Massenkommunikation bezeichnet. Die Aussagen, Mitteilungen, Informationen erfolgen öffentlich, d. h., sie sind allgemein zugänglich, z. B. in Form von Zeitungen, Zeitschriften, Flugblättern, Plakaten, Hörfunk, Fernsehen u. a.

Für die Mehrzahl der Menschen ist die Medienkommunikation Hauptquelle politischer und gesellschaftlicher Informationen und stellt die Grundlage für die Meinungsbildung dar. Aus diesem Grunde erfahren die Massenmedien eine hohe und zunehmende Bedeutung für die politische Kultur eines Landes. Dabei ist besonders für die Massenmedien die Form der Sprache wichtig.

„Wer die Sprache nicht dem jeweiligen Durchschnittspublikum anpassen kann, muss dies lernen. Straßengängig reden heißt: die Sprachebene der normalen, alltäglichen Umgangssprache wählen, einfach, konkret und verständlich (wie auf einer Party). In der Praxis zeigt sich tagtäglich: Das Einfache ist deshalb für viele nicht einfach, weil zu kompliziert und mitunter mit zu vielen Substantiven gesprochen (und geschrieben) wird. Obschon bekannt ist: Verben, Verben, Verben benutzen.“ (Dieser Beitrag ist in der Zeitschrift „Achtung Sendung“, Nr. 8/2000 erschienen.)

Bei der Vielfalt der heutigen Massenmedien werden meist auch ganz unterschiedliche Personen angesprochen. Kinderzeitschriften, Jugendzeitschriften, Frauenzeitschriften, verschiedene Fachzeitschriften sprechen gezielt ihren Leserkreis an, um akzeptiert, verständlich und für den entsprechenden Leserkreis informativ und interessant zu sein. Dabei kommt es nicht nur auf die Sprache an, sondern zunehmend auf die Gestaltung (Layout, Fotos, beigefügte andere Medien wie CDs u. a).

Neuartige Kommunikationsverhältnisse und Textformen schaffen die sogenannten neuen Medien. Internet, Chatroom, Handys mit ihren verschiedenen Funktionen schaffen Kommunikationsmöglichkeiten von ungeahnter Reichweite. Trotzdem besteht durch sie die Gefahr einer gewissen Vereinzelung und Verarmung der Sprache. Die enorme Geschwindigkeit zwischen Sender und Empfänger wird von einer starken Zeichenverkürzung begleitet.

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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