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Römische Malerei

Römische Malerei ist uns fast ausschließlich in Form von Wandmalereien überliefert. Insofern befinden sich die meisten Kunstwerke auch heute noch an dem Ort, für den sie einst geschaffen wurden und an dem sie unter oftmals schwierigen Bedingungen konserviert werden. Wichtige Zeugnisse der römischen Malerei sind Dekorationen aus Gräbern und Privathäusern, aus Tempeln und Heiligtümern des gesamten Reiches.

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Auch in der Malerei herrschte zunächst der griechische Einfluss vor. Eine spezifisch römische Seite fand seit dem 3. Jh. v.Chr. in den sogenannten „Triumphalgemälden“ ihre Ausprägung. Zur Ehrung siegreicher Feldherren führte man Bilder als volkstümliche Berichterstattung in den Triumphzügen mit und stellte sie anschließend öffentlich aus. Leider sind diese Gemälde nicht erhalten und nur in der antiken Literatur bezeugt. Mit Wandmalereien und bemaltem Stuck schmückte man die Fassaden und Innenräume von öffentlichen Gebäuden, Grabbauten, Palästen und Villen. Dabei wurde eine gemischte Technik angewandt: Man malte

  • auf den noch feuchten Putz (Fresko) und
  • auf den schon getrockneten Putz (Secco).

Aus den erhaltenen Malereien der vom Vesuvausbruch verschütteten Wohnhäuser und Villen Pompejis und Herkulaneums kann man vier Stile der römischen Innendekoration ableiten.

Vier Dekorationsstile der Wandmalerei

Der früheste, sogenannte „Inkrustationsstil“ oder „erste Stil“ (120 v.Chr.–80 v.Chr.), imitierte architektonische Wandverkleidungen aus kostbaren Materialien. Dieser Stil war hellenistisch. Es wurde eine aus Steinquadern gefügte Wand nachgeahmt, indem plastischer Wandverputz (Stuck) aufgesetzt und bemalt wurde. Das System der griechischen Architektur wurde für die Malerei des ersten Stiles übernommen:

  1. Sockel,
  2. hohe rechteckige Mittelzone,
  3. durchlaufende Zone.

Im späten Abschnitt des ersten Stiles wird die Wand nur noch mit dem Pinsel bemalt, d.h. ohne Stuck versehen.

  • Römischer Meister um 125 v. Chr.: Landschaft zur Odyssee;um 150–100 v. Chr., Wandmalerei, Höhe 150 cm;Rom, Vatikan, Biblioteka Apostolica.

    The YorckProject

Der „zweite Stil“ (80–15 v.Chr.), auch „Architektur- oder Illusionsstil“, brachte als Neuerung die illusionistische Erweiterung des Raumes mithilfe perspektivischer Mittel. Hier werden hellenistische Bühnenprospekte nachgeahmt. Zwischen gemalten Architekturelementen öffnete sich die Wandfläche scheinbar und gab den Blick auf Landschaft oder andere Architekturen frei (Haus der Livia, 36–37 v.Chr.).

Ein dreidimensionaler Effekt wurde durch die Licht- und Schattendarstellungen hervorgerufen. Daneben gab es wandfüllende Figurenmalerei („Mysterienvilla“ in Pompeji, um 50 v.Chr.).

Attribute des Dionysos-Kultes, Masken, Statuen, menschliche Gestalten, Vögel, Girlanden, Gefäße mit Früchten und Blumen entziehen sich bis heute genauen inhaltlichen Deutungen. Während die Sockelzone meist in dunklen Tönen gehalten wird, ist die Mittelzone stets hell. Es dominiert die Farbe Rot, die Architekturelemente sind goldgelb oder cremefarben. Blau und Grün sind ergänzende Farben für Details.

  • Pompejanischer Maler um 80 v. Chr.: Dionysischer Fries mit gegeißeltem Mädchen und Bacchantin, Detail;80 v. Chr., Wandmalerei, Höhe 162 cm;Pompeji, Villa dei Misteri.

    Römischer Meister - © 2003 The Yorck Project

Augusteische Kulturvorstellungen prägten die Malerei des „dritten Stils“ (15 v.Chr.–63 n.Chr.), die kleinere figürliche oder landschaftliche Szenen zeigt, in Rahmen, die mit kräftigen Farben aus abstrakten, geometrischen oder botanischen Mustern bestanden (Villa Imperiale in Rom, um 15 v.Chr., „Haus der vergoldeten Amoretten“ in Pompeji, um 43 n.Chr.).

In die dargestellten Landschaften werden mehr und mehr mythologische Staffagen eingefügt, wodurch der Ausblick immer mehr zum Anblick wird. Die architektonischen Strukturen werden durch leicht fantastische Formen aufgehoben. Die Säulen erhalten z.B. Pflanzen- und Stängelform oder werden durch Kandelaber¹ ersetzt. Die Wand kommt wieder als Fläche zur Geltung.

¹ Kandelaber, lat. = candelabrum, von candela, „Wachsschnur“, sind mehrflammige Kerzenständer.

  • Römischer Meister um 20 n. Chr.: Die Erziehung des Dionysos;um 20 n. Chr., Fresko; Rom, Museo Nazionale delle Terme.

    Römischer Meister - © 2003 The Yorck Project

In der zweiten Phase des dritten Stils (unter Kaiser CLAUDIUS 41–54 n.Chr.) setzt sich ein barockisierender Stil durch. So treten konkave und konvexe Elemente auf, Bildformen sind oval oder rund.

  • Pompejanischer Maler des 1. Jahrhunderts: Perseus;1. Jh., Wandmalerei; Castellamare di Stabia, Antiquarium.

    © 2003 The Yorck Project

Der „vierte Stil“ (63 –79 n.Chr.) ist der komplexeste Stil. Es erscheint die Architektur nun als Bühnenraum für szenische Darstellungen aus der Mythologie. Die plastische Malerei der Figuren, eine räumliche Behandlung in mehrfacher Tiefenstaffelung, die Dramatik des Momentes und eine dekorative erotische Behandlung der Körper bildeten das spezifisch Römische dieses Stils (Pompeji, um 70 n.Chr.).

Seit dem 2. Jh. n.Chr. bahnte sich ein flächig linearer Stil an, der unter anderem das frühchristliche Mosaik vorbereitete.

Auch die frühen Christen pflegten die Wandmalerei schon zur Zeit der Christenverfolgung in ihren Privatgemächern und in unterirdischen Grabanlagen, den Katakomben. Wie in Architektur und Skulptur folgten sie auch in Malerei und Mosaik der Gestaltungsweise des „heidnischen Roms“ und benutzten diese zur Darstellung biblischer Szenen.

Römische Porträtmalerei

Weniger gut ist die Porträtmalerei dokumentiert. Am besten lässt sie sich anhand von hölzernen Tafeln, die in Ägypten gefunden wurden, zurückverfolgen. Die verwendete Maltechnik nennt man Enkaustik (= Wachsmalerei, vom griechischen Wort enkauston bzw. von enkaio = „dem Feuer ausgesetzt“). Es wurden Farbpigmente mit heißem Wachs auf die Holztafeln aufgetragen. Aus dieser Zeit ist besonders das Kaiserporträt des LUCIUS SEPTIMUS SEVERUS mit seiner Frau und den beiden Söhnen bekannt.

  • Meister des Porträts des Paquius Proculus: Porträt des Paquius Proculus und seiner Frau;um 20–30 n. Chr., Fresko, Höhe 58 cm;Neapel, Galleria Nazionale di Capodimonte.

    © 2003 The Yorck Project

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Römische Malerei." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/kunst/artikel/roemische-malerei (Abgerufen: 19. May 2025, 18:09 UTC)

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