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Carl Maria von Weber

* 18.11.1786 Eutin, Holstein
† 05.06.1826 London

Der Komponist CARL MARIA VON WEBER war einer der bedeutendsten deutschen Bühnen-Komponisten des 19. Jahrhunderts und gilt mit seiner Oper „Der Freischütz“ als Begründer der romantischen deutschen Oper. WEBERs kompositorisches Schaffen ist durch einen ausgeprägten volkstümlichen Zug sowie durch seinen Sinn für dramatische Bühneneffekte geprägt.

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Herkunft und Jugend

CARL MARIA (FRIEDRICH ERNST) VON WEBER wurde am 18. November 1786 im holsteinischen Eutin (Norddeutschland) als Sohn des Musikers FRANZ ANTON VON WEBER (1734–1812) geboren. Er war das älteste von drei Kindern. Der Vater bildete nach seiner letzten Anstellung als Stadtmusiker in Eutin eine von ihm geleitete Schauspielergesellschaft, mit der er samt Familie bis 1803 quer durch Deutschland reiste. Durch das unstete Leben des Vaters, sein häufiger Berufswechsel und das Wanderleben der Familie, verlebte auch WEBER eine unruhige Kindheit und Jugend.

Leben und Wirken

CARL MARIA VON WEBERs musikalische Begabung zeigte sich frühzeitig

  • durch die Berührung mit dem Theater und
  • am eigenen Spiel auf der Bühne in der elterlichen Wandertruppe.

Den ersten Klavier- und Gesangsunterricht erhielt der Knabe von seinem Vater und dem um 25 Jahre älteren Stiefbruder. Erst als die Familie 1796 nach Hildburghausen kam, erhielt er im Alter von neun Jahren geregelten Unterricht. Von dieser Zeit an entwickelte sich sein Talent überraschend schnell. 1796 entstand seine erste bekannte Komposition, die Orgelfassung des Luther-Liedes „Vom Himmel hoch“.

Als die Mutter 1798 an Tuberkulose verstarb, beschloss der Vater, den 11-jährigen Knaben dem Komponisten MICHAEL HAYDN (1737–1806), Bruder von JOSEPH HAYDN (1732–1809), zur weiteren Ausbildung nach Salzburg zu übergeben. Dort erfolgte auch die Aufnahme als Kapellknabe in die erzbischöfliche Kapelle.

Bereits im Alter von zwölf Jahren wagte er sich an seine erste Oper „Die Macht der Liebe und des Weines” (1798). Kurze Zeit später entstand „Das stumme Waldmädchen“ (1800). Die Oper wurde allerdings ohne Erfolg in den Theatern in Chemnitz und in Freiberg (Sachsen) aufgeführt. Unter MICHAEL HAYDN schrieb er die Oper „Peter Schmoll und seine Nachbarn“ (1802/03). Im Folgejahr machte er eine Kunstreise durch Deutschland. Anfang 1803 begab er sich nach Augsburg und im Juni nach Wien, wo beide Male die Oper „Peter Schmoll und seine Nachbarn“ aufgeführt wurde. Im selben Jahr begegnete ihm Abbé GEORG JOSEPH VOGLER (1749–1814), ein

  • deutscher Komponist,
  • Organist, sowie
  • Musikpädagoge und
  • Musiktheoretiker in Wien und Darmstadt,

bei dem er seine musikalische Ausbildung vertiefte. VOGLER war es, der sein Interesse für das Volkslied weckte.

Im Mai 1806 besuchte WEBER Dresden in der Hoffnung, hier mit öffentlichen Konzerten seinen Lebensunterhalt finanzieren zu können. Doch in Dresden hatte er kaum Publikum. So reiste er enttäuscht weiter. Bei einem erneuten Aufenthalt in Salzburg setzte er die Musikstudien bei MICHAEL HAYDN fort.

Danach wechselte er nach Carlsruhe in Schlesien (heute Pokój bei Oppeln in Polen) an den Hof des Prinzen EUGEN VON WÜRTTEMBERG (1758–1822) und arbeitete hier bis zum Frühjahr 1807 als Musikintendant. Infolge von Kriegsereignissen löste der Prinz Theater und Kapelle auf. Der Bruder, Prinz LUDWIG VON WÜRTTEMBERG (1756–1817), rief in nach Stuttgart und nahm ihn als Privatsekretär in den Dienst. Nebenbei komponierte WEBER u.a.

  • zwei Sinfonien und
  • schrieb die Oper „Silvana“ (1810).

Bei einem Besuch des Stiftes Neuburg bei Heidelberg lernte er das „Gespensterbuch“ von JOHANN AUGUST APEL (1771–1816) und FRIEDRICH LAUN (1770–1849) kennen. Seitdem beschäftigte ihn das Thema des „Freischütz“.

Im Jahr 1817 wurde WEBER als königlicher Kapellmeister nach Dresden berufen, um eine deutsche Oper einzurichten. Mit seinem Amtsantritt war die äußerst schwierige Aufgabe verbunden, eine nationale Oper gegen die herrschende italienische opera seria durchzusetzen. Vorrangig beschäftigte er sich mit

  • dem Aufbau einer eigenständigen deutschsprachigen Oper und
  • der künstlerischen Erarbeitung eines niveauvollen Opernrepertoires.
  • Weiterhin setzte er eigene Bühnenwerke konzeptionell in innovative Formen und in eine eigenständige Theaterästhetik um.

Zehn Jahre lebte und wirkte der Komponist in Dresden. Damals machte WEBERs Engagement die Dresdner Oper zu einer der besten Opernbühnen Deutschlands. Während dieser Zeit gelang es ihm, die reiche barocke Musiktradition ins 19. Jahrhundert zu führen und Dresden wurde zur Opernmetropole der Romantik.

Noch im Jahr 1817 heiratete WEBER in Dresden die Sängerin CAROLINE BRANDT (1794–1852). Das Ehepaar WEBER hatte einen Sohn, MAX MARIA, der 1822 geboren wurde.

Höhepunkt seines Schaffens

In Dresden begann WEBER im Jahr 1817 mit der Komposition seines Meisterwerks – die Oper „Der Freischütz”. Der Dichter JOHANN FRIEDRICH KIND (1768–1843) schuf das Textbuch für den Freischütz auf WEBERs Wunsch hin in wenigen Tagen. WEBER dagegen sollte drei Jahre für die Komposition der Opernpartitur brauchen. Zwischen der ersten Begegnung mit der Geschichte des Freischütz und der Uraufführung lagen insgesamt elf Jahre.

Am 18. Juni 1821 wurde die Oper „Der Freischütz” im Berliner Schauspielhaus unter Leitung des Komponisten unter großem Jubel uraufgeführt und enthusiastisch als nationales Ereignis gefeiert. Mit dem „Freischütz“ schuf WEBER seiner Epoche einen eigenen deutschen Opernstil. Als deutsche Volksoper und als erste romantische Oper nahm sie eine exponierte Stellung in der Musikgeschichte ein. Im Werk verknüpfte er

  • deutsche,
  • italienische und
  • französische Gestaltungselemente
  • mit gesprochenen Dialogen in der Form des deutschen Singspiels.

Im Jahr 1823 machte WEBER die Bekanntschaft mit dem Komponisten LUDWIG VAN BEETHOVEN (1770–1827) in Baden bei Wien. Im Oktober 1823 wurde die Oper „Euryanthe” mit großem Erfolg in Wien uraufgeführt.

Probleme bereitete ihm seine angeschlagene Gesundheit, eine schleichende Tuberkulose. Trotzdem übernahm er im Jahr 1824 den Auftrag, für die Royal Opera Covent Garden in London eine Oper zu schreiben. Bereits ein Jahr später begann er mit der Komposition des „Oberon”, nach Motiven aus SHAKESPEAREs (1564–1616) „Sommernachtstraum“. Die Uraufführung im April 1826 dirigierte der Komponist, bereits todkrank, selbst und feierte einen letzten großen Erfolg.

Am 5. Juni 1826 starb CARL MARIA VON WEBER in London und wurde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung zu Grabe getragen. Auf Betreiben von RICHARD WAGNER (1813–1883) wurde der Leichnam 1844 von London nach Dresden überführt und dort bestattet.

Werke

  • Orchesterwerke
    – Ouvertüren,
    – Sinfonien,
    – Werke für konzertierendes Soloinstrument und Orchester;
     
  • Kammermusik
     
  • Klavierwerke
    – Sonaten,
    – Variationen,
    – Klaviermusik zu vier Händen;
     
  • Schauspielmusiken
     
  • Tänze, darunter:
    – „Aufforderung zum Tanze“ (1819),
     
  • Lieder
     
  • Messen
     
  • Opern, darunter:
    – „Der Freischütz“ (1821),
    – „Euryanthe" (1823),
    – „Oberon" (1826).
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Carl Maria von Weber." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/musik/artikel/carl-maria-von-weber (Abgerufen: 20. May 2025, 06:13 UTC)

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Musikdrama

Die Bezeichnung „Musikdrama“ wird häufig für RICHARD WAGNERS (1813–1883) reife Opern seit „Lohengrin“ (1850) und „Tristan“ (1865) verwendet. WAGNER selbst lehnte die Bezeichnung ab, strebte aber von der Sache her eine besonders intensive Verbindung zwischen Musik, Handlung und Text an. Er entwickelte Ansätze zu seiner von romantischen Ideen geprägten Konzeption eines umfassenden Gesamtkunstwerks bereits vor der Revolution von 1848. Doch entfaltete er sie erst nach den Ende der Revolution, das den radikalen revolutionären Hoffnungen, die WAGNER weitgehend teilte, nicht entsprach.

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