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  6. Grundtypen von Herrschaftsformen

Grundtypen von Herrschaftsformen

Die in der Gegenwart bestehenden Herrschaftsformen können nach zwei Grundtypen unterschieden werden:

  • konstitutionelle Demokratie (demokratischer Verfassungsstaat) und
  • Autokratie/Diktatur (Einzelherrschaft).

Diese Unterscheidung erfolgt anhand bestimmter Unterscheidungskriterien, zumeist historisch-empirisch nach den Strukturen der Institutionen, Verfahren und Normen (Strukturtypologie).
Die so genannte Herrschaftsmessung erfasst in verschiedenen internationalen Projekten die Veränderungen, die sich im Leistungsprofil der Herrschaftsformen nach Ländern und Jahren vollziehen.

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konstitutionelle Demokratie
(demokratischer Verfassungsstaat)

Autokratie/Diktatur
(Einzelherrschaft)

  • unmittelbare Demokratie
     
  • Parlamentarismus (Versammlungsregierung)
    – parlamentarische Demokratie
    – präsidentielle Demokratie
    – semipräsidentielle Demokratie
    – direktorial-plebiszitäre Demokratie
  • autoritäre Diktatur
    – absolute Monarchie
    – autoritärer Präsidentialismus
    – Theokratie
    – Parteidiktatur
    – Militärdiktatur
     
  • totalitäre Diktatur

Unterscheidungskriterien für Herrschaftsformen

Die Unterscheidung von Herrschaftsformen erfolgt anhand bestimmter Unterscheidungskriterien. Zumeist wird historisch-empirisch nach den Strukturen der Institutionen, Verfahren und Normen gefragt (Strukturtypologie). Die Pluralismustheoretiker ERNST FRAENKEL und WINFRIED STEFFANI legen sieben Kriterien zugrunde:

  1. Geltung der Menschenrechte,
  2. Wahl und Legitimation von Legislative und Exekutive,
  3. Auflösbarkeit des Parlaments,
  4. Absetzbarkeit der Exekutive,
  5. Vereinbarkeit von öffentlichem Amt und politischem Mandat,
  6. Mandat und Fraktionsdisziplin,
  7. Gewaltenteilung.

Herrschaftsmessung

Solche Unterscheidungskriterien werden auch angewendet bei der Beobachtung der Veränderungen, die sich im Leistungsprofil der Herrschaftsformen nach Ländern und Jahren vollziehen. Diese Veränderungen zu erfassen ist das Ziel einiger internationaler Projekte der Herrschaftsmessung.

Das älteste ist das der Nichtregierungsorganisation „freedom house“, New York, die seit 1972 jährlich Listen aller Staaten hinsichtlich ihrer Einhaltung von politischen Rechten und bürgerlichen Freiheiten veröffentlicht. In dem Maße, wie Staaten diese entweder

  • voll,
  • halbwegs oder
  • gar nicht gewährleisten,

gelten sie als

  • „frei“ („Demokratie“),
  • „teilweise frei“ („Halbdemokratie“) oder
  • „unfrei“ („Diktatur“).

Auf dieser Grundlage hat der Politikwissenschaftler MANFRED G. SCHMIDT für das Jahrzehnt 1989 bis 1999 den Bestand und die Umwandlungen zwischen den Herrschaftsformen berechnet.

  • Nach 1989 lief die bisher stärkste Demokratisierungswelle. Die Demokratie ist der Gewinner im politischen Systemwettbewerb zwischen Ost und West. Sie tritt vor allem in den Industrieländern auf (OECD-Länder). Ihre Zahl erhöhte sich in zehn Jahren von 62 auf 88, während die Zahl der Diktaturen erheblich sank.
  • Diktaturen finden sich vor allem in Afrika, Nahost und Asien. Insgesamt 67 Diktaturen wandelten sich entweder in Demokratien (22) wie Polen oder Ungarn oder in Halbdemokratien wie Russland. Umgekehrt entstanden auch neue Autokratien wie in Algerien, Niger oder Peru.
  • Ungewiss ist besonders die Entwicklung der zahlreichen „defekten“ Halbdemokratien.
  • Herrschaftsformen im Jahrzehnt des Wandels: 1989–1999
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Grundtypen von Herrschaftsformen." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/politikwirtschaft/artikel/grundtypen-von-herrschaftsformen (Abgerufen: 20. May 2025, 18:35 UTC)

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