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Stadtentwicklung

Stadtbaukunst ist ein Aufgabenbereich der Architektur, der die gestaltende Ordnung räumlicher und baulicher Entwicklung größerer Ansiedlungen zum Gegenstand hat. Seit dem 19. Jh. spricht man von Städtebau und Städteplanung.

Erste Zeugnisse stammen aus der Jungsteinzeit (Großsiedlungen in Jericho und Catal Hüyük, 8000–6000 v.Chr.), gefolgt von städtischen Zentren am Nil (Theben, Memphis, Amarna; seit 3000 v.Chr.).

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Griechische Kolonialstädte im Mittelmeerraum

Das hippodamische System der griechischen Kolonialstädte im Mittelmeerraum löste ab 450 v.Chr. die unregelmäßig angelegten, der Topographie angepassten Städte aus archaischer und klassischer Zeit ab. Beeinflusst durch griechische und etruskische Anlagen, waren römische Städte streng geometrisch orientiert:

  • Das Hauptstraßenkreuz mit
  • der Hauptverkehrsachse (Cardo) und
  • zweiter Hauptstraße (Decumanus)

war nach den Himmelsrichtungen ausgerichtet. Das hippodamisches System ist eine Stadtgestaltung, die auf Plänen des HIPPODAMUS VON MILET (4. Jh. v.Chr.) basiert. Alle Wohnhäuser in dessen regelmäßigem städtebaulichem Gitternetzplan waren typisiert. Römische Wohnhäuser hatten als Baublöcke (Insulae) rechteckige oder quadratische Grundrisse. In der Mitte der Insulae lag das Forum mit größeren öffentlichen Gebäuden. HIPPODAMUS VON MILET sparte dafür einen Leerraum von 26 Blöcken aus (Priene, Piräus).

Städte in Deutschland

Stadtgründungen in Deutschland gab es im Mittelalter vor allem:

  • im Bereich römischer Kastelle (Köln, Trier),
  • an Pfalzen und Burgen (Aachen, Querfurt),
  • an Bischofssitzen (Bremen, Meißen, Naumburg) und
  • Klöstern und Stiften (Hameln, Quedlinburg).
  • Daneben gab es viele Stadtgründungen als Instrumente herrschaftlicher Machtpolitik (Freiburg im Breisgau),
  • als Kaufmannssiedlungen (Lübeck) und
  • als Anreiz zur Ansiedlung in ehemaligen slawischen Gebieten (Neubrandenburg).

Sowohl im Mittelalter, als auch in der Renaissance und im Barock waren geometrische Grundrisse für gegründete Städte typisch.

  • Grundriss der Stadt Karlsruhe zur Entstehungszeit: Eine Stadt vom Reißbrett

    Walter-Maria Scheid - Walter-Maria Scheid, Berlin

Sogenannte gegründete Städte erkennt man meist an ihrem regelmäßigen Grundriss. Mittelalterliche Städte veränderten nach der Einführung der Feuerwaffen häufig in der Renaissance ihre Maueranlagen zu großflächigen Befestigungssystemen mit Außenwerken, Vorsprüngen und Bastionen (Mailand, Lucca). Stadtanlagen des Barocks waren streng symmetrisch und meist auf das Schloss des absoluten Fürsten ausgerichtet (Karlsruhe, Ludwigslust, Versailles). Stadterweiterungen erfolgten vor allem oft durch die Schleifung der alten Befestigungsanlagen im 19. Jh. (Wien; Frankfurt am Main; Leipzig). Neben radialen und rasterförmigen Straßenbildern wurden Ring- und Diagonalstraßen eingeführt.

Gartenstädte

Eine Neuerung war das funktionale Gesamtkonzept einer Gartenstadt, das 1898 von EBENEZER HOWARD (1850–1928) geplant wurde. Eine eigenständige, von Grünanlagen durchsetzte Siedlung in der Nähe von Großstädten sollte Übervölkerung einerseits und Landflucht andererseits verhindern. Als maximale Größe wurden Wohnungen und Gartenland für 30 000 Einwohner angestrebt (Letchworth, 1903; Welwyn Garden City, 1920). Diese Idee wurde in verschiedenen Projekten aufgegriffen.

In Deutschland plante RICHARD RIEMERSCHMID (1868–1957) 1907/1908 die Gartenstadt Hellerau bei Dresden. Für die Mustersiedlung Weißenhof in Stuttgart (1927) präsentierten 17 namhafte internationale Architekten unter Leitung von LUDWIG MIES VAN DER ROHE (1886–1969) Vorschläge und unterschiedliche Lösungen für den Massenwohnungsbau.

Mit der sogenannten „Hufeisensiedlung Britz“ in Berlin (1925–1933) schufen die Architekten BRUNO TAUT (1880–1938) und MARTIN WAGNER (1885–1957) 21 374 Wohneinheiten und davon 679 Einfamilienhäuser. Typisierung und Normierung der Grundrisse, neue Baumaterialien, Konstruktionen und der Einsatz von Baumaschinen halfen Kosten sparen.

Vertikale und horizontale Verdichtung der Bebauung

Schon in den dreißiger Jahren des 20. Jh. gab es Bestrebungen, eine vertikale Verdichtung der Bebauung durch sogenannte Wohnhochhäuser in Scheibenform zu erzielen (WALTER GROPIUS, 1883–1969: Modell von 1931, verwirklicht: Interbau, Berlin, 1956). Die Konzentration von Wohnungen in den

  • Scheibenhochhäusern mit rechteckigem Grundriss bzw.
  • Punkthochhäusern mit quadratischem Grundriss

geriet schon um 1975 in die europäische Kritik. Horizontale Verdichtung wurde durch

  • Reihenhaussiedlungen oder
  • Atriumhaussiedlungen

versucht. Eine gewisse Monotonie war damit vorprogrammiert.

Moderner Städtebau

Aufgabe des modernen Städtebaus ist nicht nur die Umsetzung gestalterischer und ästhetischer Ansprüche, sondern auch die Lösung verkehrstechnischer, energie- und wohnungspolitischer u.a. Probleme.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Stadtentwicklung." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/kunst/artikel/stadtentwicklung (Abgerufen: 20. May 2025, 20:46 UTC)

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Verwandte Artikel

Profanbauten: Burg- und Palastbauten

Burg- und Palastbauten gehören zu den sogenannten Profanbauten. Unter dem Begriff Profanarchitektur werden alle Bauwerke ohne religiöse oder kultische Nutzung bezeichnet.

Erste Zeugnisse des Burgenbaus stammen bereits aus dem Altertum. Ihnen folgten die Militärcastelle der Römer, ab dem 7. Jh. dann die Kaiserpfalzen. Im Verlauf des Mittelalters entwickelten sich aus zunächst recht einfachen Holzburgen großartige Anlagen unterschiedlichsten Typs. Mit der Entwicklung von Feuerwaffen und der Selbstständigkeit der Städte verloren die Burgen zunehmend ihre eigentliche Schutzaufgabe. Viele Burgen wurden in den Kriegen ab dem 15. Jh. zerstört, manche zu Schlössern ausgebaut.

Paläste sind fürstliche oder herrschaftliche Wohnsitze, die als Residenz, als Adelssitz oder weitläufiges Stadt- oder Landhaus für reiche und priviligierte Familien dienten. Besonders berühmt geworden sind die florentinischen Paläste der MEDICI (1445–1459), der STROZZI (1489–1504) und der RUCELLAI (1448–1469).

Sakralarchitektur: Kirchenbau

Kirchen gehören zu den sogenannten Sakralbauwerken. Sakralarchitektur (lat. „sacer“ = heilig) ist die zusammenfassende Bezeichnung für alle Bauten, die kultischen und religiösen Zwecken dienen:

  • in der Antike Tempel,
  • in der christlichen Kunst Kirchen und Klöster,
  • in Ägypten und Lateinamerika Pyramiden,
  • in der islamischen Kunst Moscheen,
  • im Buddhismus Pagoden, Stupas, Viharas und
  • in der jüdischen Kunst Synagogen.

Im europäischen Raum war neben dem Tempelbau der Kirchenbau Schwerpunkt der Sakralarchitektur.

Sakralarchitektur: Moschee

Moscheen gehören zu den sogenannten Sakralbauwerken. Sakralarchitektur (lat. „sacer“ = heilig) ist die zusammenfassende Bezeichnung für alle Bauten, die kultischen und religiösen Zwecken dienen:

  • in der Antike Tempel,
  • in der christlichen Kunst Kirchen und Klöster,
  • in Ägypten und Lateinamerika Pyramiden,
  • in der islamischen Kunst Moscheen,
  • im Buddhismus Pagoden, Stupas, Viharas und
  • in der jüdischen Kunst Synagogen.

Als Moschee werden die sakralen Bauwerke des Islam bezeichnet, die in Europa seit dem 8. Jh. nachgewiesen sind.

Sakralarchitektur: Synagoge

Synagogen gehören zu den sogenannten Sakralbauwerken. Sakralarchitektur (lat. „sacer“ = heilig) ist die zusammenfassende Bezeichnung für alle Bauten, die kultischen und religiösen Zwecken dienen:

  • in der Antike Tempel,
  • in der christlichen Kunst Kirchen und Klöster,
  • in Ägypten und Lateinamerika Pyramiden,
  • in der islamischen Kunst Moscheen,
  • im Buddhismus Pagoden, Stupas, Viharas und
  • in der jüdischen Kunst Synagogen.

Als Synagoge (griech.: „Versammlung, Vereinigung“) werden die sakralen Bauwerke der jüdischen Baukunst – die auf den Tempelplatz von Jerusalem ausgerichteten Gottesdienstgebäude jüdischer Gemeinden – bezeichnet.

Sakralarchitektur: Tempelbau

Tempel gehören zu den sogenannten Sakralbauwerken. Sakralarchitektur (lat. „sacer“ = heilig) ist die zusammenfassende Bezeichnung für alle Bauten, die kultischen und religiösen Zwecken dienen:

  • in der Antike Tempel,
  • in der christlichen Kunst Kirchen und Klöster,
  • in Ägypten und Lateinamerika Pyramiden,
  • in der islamischen Kunst Moscheen,
  • im Buddhismus Pagoden, Stupas, Viharas und
  • in der jüdischen Kunst Synagogen.

Im europäischen Raum war neben dem Kirchenbau der Tempelbau Schwerpunkt der Sakralarchitektur.

Als architektonisch herausragend gelten heute besonders das Pantheon in Rom (ca. 118–128 n.Chr.) und der Parthenon auf der Akropolis in Athen (447–432 v.Chr.).

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