Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Deutsch Abitur
  3. 4 Literaturgeschichte
  4. 4.2 Vorbilder für die deutsche Literatur
  5. 4.2.2 Die Antike als Quelle europäischer Literatur
  6. Catull

Catull

* um 87 v. Chr. in Verona
† um 54 v. Chr. in Rom

CATULL (GAIUS VALERIUS CATULLUS) war ein lateinischer Lyriker, der als einer der bedeutendsten Vertreter der altrömischen Versdichtung angesehen wird. Er beschäftigte sich mit der Erschließung griechischer Literatur für die lateinische Sprache und wurde stark von der griechischen Lyrikerin SAPPHO beeinflusst.
CATULL beherrschte viele Genres der lateinischen Lyrik (Brief, Epigramm, Mono- und Dialog, Elegie, Epyllion). Er gilt als Meister des lateinischen Epigramms und des Epyllions. Er verfasste u. a. Hochzeitsgedichte, Elegien, Freundschafts- und Trinklieder sowie Spottverse. Berühmt sind seine „Liebeslieder auf Lesbia“.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Lebensgeschichte

CATULL wurde um 87 v.Chr. (nach anderen Angaben um 84 v.Chr.) in Verona als Sohn eines angesehenen Mannes geboren, in dessen Haus sogar CAESAR verkehrt haben soll. Seine Lebensgeschichte ist weitgehend unbekannt. Man nimmt an, dass er sich um 62 v.Chr. in Rom niederließ. Hier schloss er sich einer Gruppe junger Dichter an, den so genannten Neoterikern. (Der Begriff Neoteriker stammt von „neoteroi", dem griechischen Begriff für „Neuling“. Als Neulinge, wurden die Vertreter der neoterischen Dichtung von CICERO bezeichnet.) Das Ideal der Neoteriker war der poeta doctus, der universal gebildete Poet. Unter der Führung von VALERIUS CATO entwickelte dieser Kreis – statt sich an die klassische römische literarische Tradition zu halten – eine moderne Form der Lyrik nach dem Vorbild der alexandrinischen Dichtung des KALLIMACHOS. Für diese neoterische Dichtung wurden aus der griechischen Literatur vor allem die Formstrenge, die Kürze, die Liebe zum Detail und der hohe Anteil an Gelehrsamkeit übernommen. Insbesondere staatstragende und in der poetischen Großform des Epos gearbeitete Dichtungen wurden abgelehnt und dafür die kunstvoll ausgefeilte Kleinform des Epyllions (Kurzepos, Kleinepos) propagiert.

Zu CATULLs Privatleben gibt es keine sicheren Überlieferungen. Eine Reihe von Liebes- und Hassgedichten, die zu seinen bekanntesten Werken gehören und die er an eine von ihm „C. LESBIA" genannte Frau richtete, lassen die Vermutung zu, dass er sich in eine Frau namens CLODIA verliebte, die schön, jedoch untreu war. Der Name „Lesbia“ dürfte mit großer Sicherheit eine Anspielung auf die griechische Dichterin SAPPHO von Lesbos sein, eine der bedeutendsten Lyrikerinnen der Antike, deren Dichtungen offensichtlich großen Einfluss auf CATULL hatten.
Höchstwahrscheinlich infolge seiner enttäuschten Liebe ging CATULL um 57 v.Chr. auf eine lange Reise durch die römischen Provinzen in Kleinasien. Er starb, noch sehr jung, um 54 v.Chr. in Rom.

Literarisches Schaffen

CATULLs literarisches Schaffen mündete in einer Vielzahl von Gedichten, von denen insgesamt 120 überliefert sind. Die Gedichte sind dem Geschichtsschreiber und Biografen CORNELIUS NEPOS gewidmet.

Bekannt sind in erster Linie die an „C. LESBIA“ gerichteten Liebes- und Hassgedichte (vor 57 v.Chr., s.o.). Deren zentrale Figur ist LESBIA; aber in vielen der Gedichte klingen auch Selbstzweifel, Selbstkritik und Selbstmitleid des Dichters an.

Zwischen den Gedichten sind u. a.

  • Epigramme,
  • Spottverse (gegen Rivalen, Feinde),
  • Anekdoten und
  • Lobgesänge (auf Freundschaft und Geselligkeit)

eingebettet. Geschrieben sind die meisten Gedichte in elegischem Versmaß, einige auch in Hexametern.

Um 56 v.Chr. schrieb CATULL ein gelehrtes Hochzeitsepos auf PELEUS und THETIS. Dieses Werk ist das längste bekannte Gedicht von ihm und enthält auch den Mythos um ARIADNE.

Da CATULL den Neoterikern angehörte (s.o.), befriedigte es ihn nicht, allein dichterisch tätig zu sein. Um als poeta doctus zu gelten, begann er auch mit der Erschließung griechischer Lyrik für die lateinische Sprache und übersetzte u. a. die Alexandriner des KALLIMACHOS. Darüber hinaus verfasste er politische Schriften gegen JULIUS CAESAR und seine Verbündeten.

Einfluss CATULLs auf nachfolgende Dichter

Einfluss auf nachfolgende Dichter hatte CATULL insbesondere dadurch, dass er es immer wieder verstand, in seinen Dichtungen einen eigenen lyrischen Stil zu finden und sich nicht dem Diktat der hellenistischen Traditionen zu unterwerfen.
Von CATULL beeinflusst waren vor allem die Liebesdichtungen späterer römischer Dichter (OVID, HORAZ) sowie die Odendichtungen der Renaissance.

  • Frontispiz von John Nott's „The poems of Caius Valerius Catullus“ mit dem Bildnis CATULLs

    The Yorck Project, Berlin

EDUARD MÖRIKE gebührt das Verdienst, viele von CATULLs Werken ins Deutsche übertragen zu haben (siehe PDF "Catull - Carmina (Mörike)").

Dazu gehören u. a.:

  • Hochzeitlicher Wettgesang (carm. LXII der lateinischen Catullausgaben)
  • Nänie auf den Tod eines Sperlings (III)
  • An Lesbia (V)
  • Quintia und Lesbia (LXXXXVI)
  • Der Feldgott (XIX der alten Catullausgaben)
  • An Fabullus (XIII)
  • Entschluß (VIII)
  • An Aurelius und Furius (XI)
  • Zwiespalt (LXXXXV)
  • An Cornificius (XXXVIII)
  • An die Halbinsel Sirmio (XXXI)
  • Auf sein Schiffchen (IV)
  • Akme und Septimius (XLV)
  • An den jungen Juventius ((XXIV)
  • Die schönen Augen (XLVIII)
  • An Varus (XXII)
  • Wider ein gewisses Weib (XLII)
  • Von einem Unbekannten und dem Redner Calvus (LIII)
  • Auf den Arrius (LXXXXIV)
  • BWS-DEU2-0176-03.pdf (48.68 KB)
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Catull." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/deutsch-abitur/artikel/catull (Abgerufen: 30. July 2025, 13:24 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Kurzepos
  • Volltext
  • politische Schriften
  • Trinklied
  • Epyllion
  • THETIS
  • elegisches Versmaß
  • Ariadne
  • Liebesgedichte
  • Anekdote
  • Epigramm
  • Spottvers
  • CLODIA
  • altrömische Versdichtung
  • Eduard Mörike
  • SAPPHO
  • Elegie
  • HORAZ
  • OVID
  • PELEUS
  • lateinischer Dichter
  • Freundschaftslied
  • Kleinepos
  • Caesar
  • KALLIMACHOS
  • VALERIUS CATO
  • Alexandriner
  • Primärtext
  • poeta doctus
  • GAIUS VALERIUS CATULLUS
  • Pdf
  • C. LESBIA
  • Lobgesang
  • Hexameter
  • lateinischer Lyriker
  • Neoteriker
  • CATULL
  • CORNELIUS NEPOS
  • neoterische Dichtung
  • Hochzeitsepos
  • Hassgedichte
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Sappho

* um 650 v. Chr. auf Lesbos (Griechenland)
†um 590 v. Chr. evtl. in Leukas (Griechenland)

Die griechische Dichterin SAPPHO (in antiken Texten und auf Münzen auch PSAPPHO) war die bedeutendste Lyrikerin der Antike und neben ALKAIOS Vertreterin der äolischen Lyrik. Gemeinsam mit ihm, PINDAR und ANAKREON gehörte SAPPHO zu den wichtigsten panhellenischen Lyrikern der griechischen Literatur.

SAPPHO schrieb vor allem Götterhymnen, Hochzeits- und Liebeslieder und entwickelte eine besondere vierzeilige Odenstrophe, die entsprechend als sapphische Strophe bezeichnet wurde. SAPPHOs Lyrik beeinflusste zeitgenössische und nachfolgende Dichter von ANAKREON und HORAZ bis hin zu KLOPSTOCK und HÖLDERLIN.

Barthold Hinrich Brockes

* 22.09.1680 in Hamburg
† 16.01.1747 in Hamburg

BARTHOLD HINRICH BROCKES war der erste ausgesprochene Natur- und Landschaftslyriker der deutschen Literatur; er führte das fromme Naturlied in die Lyrik ein. Als Lyriker und Epiker des 18. Jahrhunderts stand er an der Schwelle zwischen Barock und Aufklärung und gilt als typischer Vertreter der Frühaufklärung.
BROCKES war Mitbegründer der „Teutschübenden Gesellschaft“ und der „Patriotischen Gesellschaft“ sowie Herausgeber und Autor der moralischen Wochenschrift „Der Patriot“.

Aesop

* angebl. um 620 v. Chr. auf Samos
† angebl. um 560 v. Chr. auf Samos

Die geschichtliche Existenz AESOPs ist historisch nicht belegt. Er soll angeblich in der Mitte des 6. Jahrhunderts v. Chr. gelebt haben (nach HERODOT zw. 620 und 560 v. Chr.) und gilt als Begründer der Tierfabel. Die Fabeln sind von aufgrund der von ihnen vermittelten Lebensweisheiten bis in die heutige Zeit ein allgemein beliebter Lesestoff geblieben.

Renaissance

Als Epoche der Renaissance wird die Zeit zwischen 1350 und dem Beginn des 16. Jh. in Europa bezeichnet. Sie kennzeichnet die kulturelle Bewegung in Europa im Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit.

Im 14. und 15. Jahrhundert entwickelten sich in Europa neue philosophische Strömungen, die die Weltanschauung stark verändern sollten und eine Gegenbewegung zur Scholastik und der damaligen kirchlichen Autorität darstellten.
Die Art des neuen Denkens wirkte sich u. a. auch auf die Literatur aus. Allerdings blieb die humanistische Bewegung in Deutschland auf die Gelehrten und also auf die lateinische Sprache beschränkt. Die Renaissance brach sich in Kunst und Architektur als zeitgemäßer Ausdruck des Territorialfürstentums Bahn.

Herodot

* um 485 v. Chr. in Halikarnassos
†um 425 v. Chr. (in Thurioi begraben)

HERODOT war ein griechischer Geschichtsschreiber. Von CICERO wurde er als „Vater der Geschichtsschreibung“ bezeichnet. HERODOT beschrieb die Geschichte Griechenlands und des Vorderen Orients, beginnend mit dem Trojanischen Krieg und endend mit dem Zug des Perserkönigs XERXES gegen Griechenland 479 v. Chr. Viele historische Ereignisse und Persönlichkeiten sind der Nachwelt allein aus diesen ältesten, völlig erhaltenen Prosaschriften der griechischen Literatur überliefert. HERODOT prägte außerdem die Begriffe Monarchie, Oligarchie und Demokratie und hatte damit entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der Staatstheorie.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025