Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Deutsch Abitur
  3. 4 Literaturgeschichte
  4. 4.2 Vorbilder für die deutsche Literatur
  5. 4.2.2 Die Antike als Quelle europäischer Literatur
  6. Herodot

Herodot

* um 485 v. Chr. in Halikarnassos
†um 425 v. Chr. (in Thurioi begraben)

HERODOT war ein griechischer Geschichtsschreiber. Von CICERO wurde er als „Vater der Geschichtsschreibung“ bezeichnet. HERODOT beschrieb die Geschichte Griechenlands und des Vorderen Orients, beginnend mit dem Trojanischen Krieg und endend mit dem Zug des Perserkönigs XERXES gegen Griechenland 479 v. Chr. Viele historische Ereignisse und Persönlichkeiten sind der Nachwelt allein aus diesen ältesten, völlig erhaltenen Prosaschriften der griechischen Literatur überliefert. HERODOT prägte außerdem die Begriffe Monarchie, Oligarchie und Demokratie und hatte damit entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der Staatstheorie.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

HERODOTs historische Beschreibungen sind die ältesten völlig erhaltenen Prosaschriften der griechischen Literatur und stellen eines der grundlegendsten Zeugnisse der abendländischen Kultur überhaupt dar.

Lebensgeschichte

Überlieferungen zur Lebensgeschichte von HERODOT gibt es kaum. Er wurde um 485 v. Chr. als Sohn einer wohlhabenden Familie geboren. Sein Vater soll LYXES gewesen sein. HERODOT stammte aus Halikarnassos, war jedoch Zeit seines Lebens viel auf Reisen, um den Stoff für seine Geschichtsbeschreibungen zu sammeln. Er bereiste u. a. Ägypten, Nubien, Phönizien, Mesopotamien, Skythien, Persien und Sizilien. 444–443 v. Chr. soll er sich an der Gründung der panhellenischen Kolonie Thurioi in Süditalien beteiligt haben. In Athen hielt er sich zu Zeiten von SOPHOKLES und PERIKLES auf, mit denen er Freundschaft schloss.
HERODOT starb um 425 v. Chr.

Literarisches Schaffen

HERODOTs (unvollendetes) Werk, das man später in neun nach den Musen benannte Bücher teilte, umfasst die Zeit vom Trojanischen Krieg bis zur Schlacht bei Mykale, die der Perserkönig XERXES 479 v. Chr. gegen Griechenland führt

(Anm.: Musen sind die griechischen Schutzgöttinnen der Künste, also der Musik und der Poesie, später aller geistigen Tätigkeiten, also der Wissenschaften. Die Musen sind die Töchter des ZEUS und der MNEMOSYNE. Mnemosyne ist das Gedächtnis, das dem Dichter dabei hilft, sich an heilige Gesänge zu erinnern.)

Das Material für seine historischen Beschreibungen sammelte HERODOT u. a. bei HEKATAIOS, vor allem jedoch auf seinen ausgedehnten Reisen. Über die Länder, die er bereiste, und die Völker, die er dabei kennenlernte, finden sich ausführliche politische und ethnographische Ausführungen (Ethnographie = griech.-nlat.: Teilbereich der Völkerkunde, der die Merkmale der verschiedenen Völker und Kulturen systematisch beschreibt). HERODOTs Bücher sind damit höchstbedeutende alltags- und kulturgeschichtliche Dokumente; nur durch sie weiß man beispielsweise heute von den Schlachten an den Thermopylen, von Salamis und von Plataiai oder von der Existenz des Fabelschreibers AESOP.

HERODOT beschreibt die historischen Ereignisse als Phasen des Gegensatzes zwischen Europa und Asien. In seine Erzählungen sind viele Novellen, Anekdoten, Mythen und Märchen griechischer und orientalischer Herkunft eingebunden, die sich noch lange Zeit auf die Weltliteratur ausgewirkt haben (u.a. die Geschichte von GYGES, von POLYKRATES, von KRÖSUS, oder von SOLON). Allerdings liegt gerade hier ein Grund dafür, dass HERODOT häufig auch des „Märchenerzählens“ verdächtigt wurde und wird. So finden sich viele Unstimmigkeiten oder Ungenauigkeiten, insbesondere dort, wo HERODOT angibt, nur zu berichten, was er gesehen oder von anderen gehört habe. Insgesamt behauptete HERODOT jedoch, dass seine Beschreibungen methodisch auf persönlicher Inaugenscheinnahme, genauesten Nachforschungen, Zeugenbefragungen und unbestechlicher Urteilsfähigkeit beruhen würden. Die heutige Fachwelt ist sich zumindest einig, dass HERODOTs Werk als ein historisches und nicht etwa nur als ein dichterisches zu lesen ist.

HERODOT schrieb insgesamt im ionischen Dialekt, doch finden sich häufig auch homerische und attische Einflüsse. Der Schreibstil ist je nach der Thematik unterschiedlich, er reicht von einem sehr einfach gehaltenen, volkstümlichen Erzählstil bis hin zu feierlichen Sinn- und Denksprüchen. Häufig lässt HERODOT die zentralen Personen des historischen Geschehens in direkter Rede sprechen.

Herodot und die Staatstheorie

Ein besonderes Verdienst HERODOTs bestand darin, die klassischen Herrschaftsformen Monarchie, Oligarchie und Demokratie als Begriffe eingeführt zu haben. Den Demokratie-Begriff definierte er über folgende Merkmale:

  • die Regierung wird per Losentscheid berufen,
  • die Regierung ist gegenüber der Volksversammlung rechenschaftspflichtig,
  • die Volksversammlung hat ausschließlich legislative Kompetenz.

Auf Grundlage dieser Definition wurde der Begriff der Demokratie nach HERODOT als Gattungsbegriff für Staatsformen benutzt, in denen das Bürgertum und die unteren Klassen an den politischen Entscheidungsprozessen sowie an der Verwaltung beteiligt sind. Damit erhielt der Begriff auch eine staatstheoretische Bedeutung.

  • BWS-DEU2-0168-01.pdf (114.11 KB)
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Herodot." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/deutsch-abitur/artikel/herodot (Abgerufen: 30. October 2025, 19:35 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Demokratie-Begriff
  • ethnographisch
  • Prosa
  • Historie
  • abendländische Kultur
  • geschichtlich
  • Salamis
  • historisch
  • Novellen
  • HEKATAIOS
  • XERXES
  • staatstheoretisch
  • Thermopylen
  • ionisch
  • Oligarchie
  • Geschichte
  • homerisch
  • Trojanischer Krieg
  • griechischer Geschichtsschreiber
  • Griechenland
  • Dialekt
  • POLYKRATES
  • Orient
  • Mythen
  • SOPHOKLES
  • Krösus
  • AESOP
  • Staatstheorie
  • SOLON
  • Märchen
  • Stil
  • attisch
  • Plataiai
  • Musen
  • LYXES
  • PERIKLES
  • Monarchie
  • GYGES
  • Anekdoten
  • HERODOT
  • griechische Literatur
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Architektur

Klassik (lat. classicus „die höchsten Vermögensklassen betreffend“; übertragen: „erstklassig, mustergültig“) war ursprünglich die Bezeichnung für eine geistesgeschichtliche Epoche der griechischen Kultur (5. und 4. Jh. v. Chr.). Als Vorbild und Norm für verschiedene nachfolgende Kunstepochen galt im erweiterten Begriffsverständnis die Kunst der griechisch-römischen Antike.

E. T. A. HOFFMANN

* 24.01.1776 in Königsberg
† 25.06.1822 in Berlin

Der deutsche Schriftsteller, Komponist und Maler E. T. A. HOFFMANN gilt als wichtiger Repräsentant der Romantik in der deutschen Literatur.
Von Beruf Jurist, arbeitete HOFFMANN neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit als Regisseur, Bühnenbildner, Karikaturist, Komponist, Musiklehrer und Musikkritiker. Es ist also kein Zufall, dass sein erstes literarisches Werk „Ritter Gluck“ (1809) ein musisches Thema behandelt. Seinen literarischen Erfolg verdankte HOFFMANN allerdings seiner Fähigkeit, den Alltag skurril und gespenstisch verfremdet darzustellen. So schuf er eine neue Form von Novellen und Märchen. Damit war er für die damalige Zeit ein sehr fortschrittlicher Dichter. Indem es ihm gelang, in seinen Werken die Grenze zwischen Traum und Realität aufzuheben, wurde er zum Wegbereiter der fantastischen Literatur. Besonders bekannt sind seine Märchen „Der goldene Topf“ (1814) und „Nussknacker und Mausekönig“ (1816) sowie der Roman „Die Elixiere des Teufels“ (1815).
HOFFMANNs musikalische Werke trugen dagegen eher konservativen Charakter. Lediglich seine Oper „Undine“ (1814), die als Prototyp der romantischen Oper gilt, hat heute noch Bedeutung.

Heinrich von Ofterdingen

Der Held, Heinrich von Ofterdingen, fühlt sich zum Dichter berufen. Er sieht in einem Traum die „blaue Blume“. Auf einer Reise von Eisenach nach Augsburg, dem Herkunftsort seiner Mutter, erfährt er in abenteuerlichen, zum Teil ans Märchenhafte grenzenden Begegnungen und Erlebnissen das menschliche Leben in seinen fundamentalen Möglichkeiten und Gestalten. Das alles verdichtet sich in seiner empfindsamen Seele und sucht nach einem Ausdruck im Gedicht und im Lied. Seine Reise wird zunehmend eine Reise nach Innen, eine Reise zur Dichtkunst. „Heinrich war von Natur zum Dichter geboren“, heißt es im 6. Kapitel.

„Mannigfaltige Zufälle schienen sich zu seiner Bildung zu vereinigen ... Alles, was er sah und hörte, schien nur neue Riegel in ihm wegzuschieben und neue Fenster ihm zu öffnen. Er sah die Weite der Welt in ihren großen und abwechselnden Verhältnissen vor sich liegen.“

Die Begegnung mit Klingsohr und dessen Tochter Mathilde, der er verlobt wird, sowie das Märchen von Eros und Fabel schließen die Reifung des Helden zum Dichter ab. Im zweiten Teil sollte die Vollendung des Dichters gezeigt werden, das Fragment bricht jedoch mitten in einem Gespräch mit dem Gärtner Sylvester ab. Am Ende soll Heinrich die blaue Blume finden und sie erlösen. Denn die Blume ist niemand anderes als Mathilde.

 

Lateinische Literatur im 10. und 11. Jahrhundert

Die „Volkssprachen“ des 10. und 11. Jahrhunderts waren:

  • die lingua theodisca (Althochdeutsch) und
  • die lingua vulgaris (Altfranzösisch).

Sie lagen auch als Schreibsprachen vor. Ihnen gegenüber stand das klassische Latein als überregionale Verständigungssprache des Klerus sowie des Staates, das mit der wachsenden Macht des Klerus in dieser Zeit allbeherrschend wurde.

Jena

Jena war um 1800 eine wichtige Stadt des deutschen Geisteslebens.

Die Romantiker gehörten zur ersten Avantgarde Europas. Sie bildeten neue Formprinzipien, die sich auf die Literatur späterer Epochen auswirkten. FRIEDRICH VON SCHLEGEL war Wortführer und wichtigster Theoretiker.

Die Autoren schrieben in allen wichtigen Gattungen, jedoch wurden vor allem der Roman und die Lyrik zu bleibenden Zeugnissen romantischer Literatur, die oft bewusst fragmentarisch blieb: Der Leser sollte der Vollender eines literarischen Werkes sein.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025