Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Deutsch Abitur
  3. 4 Literaturgeschichte
  4. 4.2 Vorbilder für die deutsche Literatur
  5. 4.2.2 Die Antike als Quelle europäischer Literatur
  6. Sappho

Sappho

* um 650 v. Chr. auf Lesbos (Griechenland)
†um 590 v. Chr. evtl. in Leukas (Griechenland)

Die griechische Dichterin SAPPHO (in antiken Texten und auf Münzen auch PSAPPHO) war die bedeutendste Lyrikerin der Antike und neben ALKAIOS Vertreterin der äolischen Lyrik. Gemeinsam mit ihm, PINDAR und ANAKREON gehörte SAPPHO zu den wichtigsten panhellenischen Lyrikern der griechischen Literatur.

SAPPHO schrieb vor allem Götterhymnen, Hochzeits- und Liebeslieder und entwickelte eine besondere vierzeilige Odenstrophe, die entsprechend als sapphische Strophe bezeichnet wurde. SAPPHOs Lyrik beeinflusste zeitgenössische und nachfolgende Dichter von ANAKREON und HORAZ bis hin zu KLOPSTOCK und HÖLDERLIN.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Lebensgeschichte

Von der Lebensgeschichte SAPPHOs ist nur wenig überliefert. Sie wurde um 650 v. Chr. auf der der Insel Lesbos geboren, wahrscheinlich in der Hauptstadt Mitylene (nach anderen Quellen in Eresos). Es wird vermutet, dass sie adliger Abstammung und mit einem reichen Mann von der Kykladeninsel Andros verheiratet war. Ihre Mutter soll wie ihre Tochter CLEÏS geheißen haben, ihr Vater SKAMANDRONYMOS gewesen sein.
Aus SAPPHOs Werken lässt sich entnehmen, dass sie einen berühmten Kreis junger, heiratsfähiger Mädchen um sich sammelte. Diese Freundinnen und Schülerinnen unterwies sie im Rahmen des griechischen Hera- bzw. Aphrodite-Kults in verschiedenen musischen Fertigkeiten wie Musik, Gesang, Tanz und Poesie. Mit ihrer Sängerinnenschule, die weithin Ruhm erlangte, trat SAPPHO bei Götterfeiern auf. Für Mädchen, die den Kreis verließen, um zu heiraten, schrieb sie Hochzeitslieder.

ANAKREON, der wie auch PINDAR, ALKAIOS und SAPPHO selbst zu den bedeutendsten panhellenischen Lyrikern der griechischen Literatur zählt, war der Ansicht, dass SAPPHO mit den Frauen des Kreises sexuelle Beziehungen unterhielt, was später den Begriff „sapphische Liebe“ („Sapphismus“ = griech.-nlat.: lesbische Liebe) zur Bezeichnung der Homosexualität von Frauen prägte.
Von ALKAIOS, der ein Zeitgenosse SAPPHOs war, wird SAPPHO als liebenswürdig, süßlächelnd, anmutig, veilchenlockig und würdevoll beschrieben.

SAPPHO lebte zeitweilig in der Verbannung, da sie in den Augen der Hellenen eine Hetäre (Geliebte) und eine zu selbstbewusste Frau war und nicht in das neue Rollenbild, das die Rechte der Frau stark beschnitt, passte.

SAPPHO starb um 590 v. Chr. Über ihren Tod lässt sich nur spekulieren. Der Legende nach (beschrieben in OVIDs „Epistolae Heroidum“) liebte sie den Jüngling PHAON, der ihre Liebe jedoch nicht erwiderte. SAPPHO soll sich daher aus Liebeskummer von einem Felsen auf der Insel Leukas in den Tod gestürzt haben. (Es ist nicht weniger wahrscheinlich, dass es sich bei dieser Sage, die nach SAPPHOs eigenen Gedichttexten entstand, nur um dichterische Erfindungen handelt, um ein literarisches Mittel, den Wahn und die Berauschtheit Liebender, das Leiden unerwiderter Liebe sowie die Möglichkeiten, sich von diesem Leiden zu befreien, zu beschreiben.)

Literarisches Schaffen

SAPPHOs literarisches Schaffen umfasst Oden, Götterhymnen, Hochzeitsgedichte (Epithalamien) und Elegien (griech.-lat.: wehmühtiges Gedicht, Klagelied). Besonders ihre hingebungsvolle Liebeslyrik war Ursache für ihre Bekanntheit, aber auch für ihre Schmähung und Ächtung in nachklassischer Zeit. Ihre Dichtungen galten zu diesen Zeiten, als die Liebe nur noch überhöht und in abstrakterer Form beschrieben wurde, als nicht mehr sittsam genug und die von ihr beschriebenen Freiheiten der Frauen (auf Lesbos!) kollidierten mit der für griechische Frauen später nachteiligen gesellschaftlichen Entwicklung.

SAPPHOs Dichtungen sind (wie die ALKAIOS') im so genannten äolischen Dialekt verfasst; ihre Sprache ist auffallend schlicht und weist einen typischen musikalischen Rhythmus auf. Besonderes Kennzeichen ist ein erotisches Pathos. Inhaltlich widmete sich SAPPHO insbesondere dem Preisen der Ideale einer Kultur der Frauen im Dienst der Musen. Noch zwei Jahrhunderte nach ihrem Tod rühmte PLATON sie als zehnte Muse.

Nach SAPPHO wurde eine besondere Odenstrophe benannt. Die „sapphische Strophe“ ist vierzeilig; sie ist metrisch geregelt und besteht aus:

  • drei elfsilbigen und
  • einem abschließenden fünfsilbigen Vers (Adoneus).

Diese Strophenform wurde neben SAPPHO vor allem von ALKAIOS verwandt; ihr Einfluss reicht aber bis hin zu den deutschen Dichtern FRIEDRICH GOTTLIEB KLOPSTOCK, FRIEDRICH HÖLDERLIN und NIKOLAUS LENAU. Bekannt ist auch der Einfluss der Dichtungen von SAPPHO auf ANAKREON, HORAZ und CATULL. So nannte CATULL seine fiktive Geliebte „Lesbia“ und HORAZ verfasste seine Oden formal nicht nur nach den Vorbildern ANAKREONs, ALKAIOS' und PINDARs, sondern nahm das Versmaß des ersten von SAPPHOs neun Büchern zum Vorbild für viele seiner Oden.

Werke

SAPPHO werden insgesamt neun Bände mit Oden, Epithalamien, Elegien und Hymnen zugeschrieben. Von den Werken sind leider (mit Ausnahme der Ode an Aphrodite) nur noch wenige Fragmente erhalten.

  • BWS-DEU2-0166-01.pdf (23.68 KB)
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Sappho." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/deutsch-abitur/artikel/sappho (Abgerufen: 14. November 2025, 20:02 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Sapphismus
  • antike Dichter
  • Klagelied
  • sapphische Liebe
  • Liebeslyrik
  • äolischer Dialekt
  • lesbische Liebe
  • Aphrodite-Kult
  • äolische Lyrik
  • Hera-Kult
  • sapphische Strophe
  • Anakreon
  • Elegie
  • SAPPHO
  • HORAZ
  • FRIEDRICH GOTTLIEB KLOPSTOCK
  • Epithalamie
  • Muse
  • Liebeslied
  • Adoneus
  • Alkaios
  • Homosexualität
  • PHAON
  • PINDAR
  • Nikolaus Lenau
  • Hochzeitslied
  • Friedrich Hölderlin
  • CATULL
  • sapphische Ode
  • Götterhymne
  • panhellenische Lyriker
  • griechische Literatur
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Architektur

Klassik (lat. classicus „die höchsten Vermögensklassen betreffend“; übertragen: „erstklassig, mustergültig“) war ursprünglich die Bezeichnung für eine geistesgeschichtliche Epoche der griechischen Kultur (5. und 4. Jh. v. Chr.). Als Vorbild und Norm für verschiedene nachfolgende Kunstepochen galt im erweiterten Begriffsverständnis die Kunst der griechisch-römischen Antike.

Andreas Gryphius

* 02.10.1616 in Glogau, Schlesien (heute Glogow, Polen)
† 16.07.1664 in Glogau

ANDREAS GRYPHIUS (ANDREAS GREIF) war einer der bedeutendsten deutschen Barockdichter. Er übersetzte Dramen, verfasste Lyrik, Trauer- und Lustspiele und gilt er als der sprachgewaltigste Autor deutscher Literatur im Zeitalter des Barock. Seine unter dem Eindruck des Dreißigjährigen Krieges und der konfessionellen Auseinandersetzungen geschriebenen Werke sind von einem tiefen Pessimismus durchdrungen („Poetik der Klage“) und beschäftigen sich in erster Linie mit der Vergänglichkeit des irdischen Seins. Als Mitglied der „Fruchtbringenden Gesellschaft“ hatte GRYPHIUS großen Anteil daran, der deutschen Sprache zum Ansehen einer akzeptierten eigenen Literatursprache zu verhelfen.

Kurt Tucholsky

* 09.01.1890 in Berlin
† 21.12.1935 in Hindås (Schweden)

KURT TUCHOLSKY, auch bekannt unter seinen Pseudonymen THEOBALD TIGER, IGNAZ WROBEL, KASPAR HAUSER oder PETER PANTER, war Journalist, Satiriker, Essayist, Literatur- und Theaterkritiker, Erzähler, Lyriker, Chanson- und Briefeschreiber. Er gilt als einer der bedeutendsten deutschen Feuilletonisten des 20. Jahrhunderts.
TUCHOLSKY war Ankläger von Nationalismus und Militarismus und Kritiker sozialer Ungerechtigkeit und bürgerlicher Moralvorstellungen („Die Ehe war zum jrößten Teile/ vabrühte Milch un Langeweile/ und darum wird beim happy end/ im Film jewöhnlich abjeblendt“). Er zählt zu den meistgelesenen Autoren der Weimarer Republik und ist noch immer hochaktuell. Zu seinen bekanntesten Werken gehört die Erzählung „Deutschland, Deutschland über alles“ (1929).

Lessing und die Literaturkritik

In seinen ästhetischen Schriften äußerte sich LESSING u. a. zu seiner Ansicht über den Unterschied zwischen Literatur und bildender Kunst und setzte sich kritisch mit den strengen Regeln der klassizistischen französischen Tragödie und deren Verfechter, JOHANN CHRISTOPH GOTTSCHED, auseinander. Dagegen hielt er die englischen Stücke SHAKESPEAREs für vorbildlich für die deutsche Literatur. Als Journalist wurde LESSING vor allem durch seine Buch- und Theaterkritiken bekannt, er äußerte sich jedoch auch zu Fragen der Kunst, der Archäologie und der Theologie.

Horaz

* 08.12.65 v. Chr. in Venusia (Apulien, heute Venosa)
† 27.11.08 v. Chr. in Rom (Italien)

HORAZ (QUINTUS HORATIUS FLACCUS) war ein römischer Dichter und ein Klassiker des Goldenen Zeitalters der römischen Literatur. HORAZ war neben VERGIL der bedeutendste Dichter in der Zeit des ersten römischen Kaisers AUGUSTUS (63 v. Chr.–14 n. Chr.). Er schrieb Oden und Epoden in lyrischen Versmaßen und Satiren und Episteln in daktylischen Hexametern. Besonders bekannt und bis in die Neuzeit hinein von Einfluss auf die lyrische Dichtung sind seine poetische Abhandlung „Ars poetica“ sowie die Oden „Carmina“, mit denen er zum Urvater der römischen Lyrik wurde.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025