Die Habsburg, der Stammsitz der Dynastie der Habsburger, liegt im Aargau (Nordschweiz), am rechten Ufer der Aare, einige Kilometer südwestlich von Brugg. Der Bergfried, der zugleich Wohnturm war, wurde zu Beginn des 11. Jh. erbaut. Schon früh zählten Gebiete am Oberrhein und im Elsass zum Territorium dieses Herrschergeschlechts.
1273 wurde mit RUDOLF I. erstmals ein Habsburger zum König des Heiligen Römischen Reiches gewählt. Er regierte bis 1291. Einige seiner Nachkommen, darunter ALBRECHT I. (1298–1308) und FRIEDRICH DER SCHÖNE (1314–1330) waren deutsche Könige. 1282/83 belehnte RUDOLF I. seine beiden Söhne mit den Herzogtümern Österreich und Steiermark.
Im darauffolgenden Jahrhundert verloren die Habsburger fast ihren gesamten Besitz in der Schweiz, konnten im 14. Jh. aber Kärnten, Tirol, Triest und den Breisgau hinzugewinnen. Damit besaßen sie eine beträchtliche Hausmacht, die bis nach Oberitalien hinein reichte. Seit ALBRECHT II. (1438–1439) blieb die Kaiserkrone fast ohne Unterbrechung bis zum Jahre 1806 beim Haus Habsburg.
Das Hauptinteresse mittelalterlicher Herrscher bestand in der Regel darin, ihre Macht, ihr Ansehen und ihr Territorium zu vergrößern. Eine Gebietserweiterung erfolgte entweder durch Kriege oder durch einen Erbfall.
Daher wurde, von Ausnahmen abgesehen, nach dynastischen Erwägungen geheiratet. Fürsten und Könige ehelichten bevorzugt die Töchter anderer Fürsten und Könige, in der Hoffnung nicht nur auf friedliche Beziehungen, sondern vor allem darauf, vielleicht einmal deren Territorium zu erben. Man wartete auf den Erbfall. ALBRECHTS Sohn, Kaiser FRIEDRICH III. (1440–1493) begann mit der höchst erfolgreichen habsburgischen Heiratspolitik.
Zur besseren Orientierung: Ein Auszug aus der Stammtafel der Habsburger Burgund fällt an das Haus Habsburg
MAXIMILIAN I., geboren am 22.3.1459, einziger Sohn FRIEDRICHS III., heiratete 1477 die zwei Jahre ältere MARIA VON BURGUND. Es war eine Liebesheirat, was in der damaligen Zeit in diesen Kreisen nicht häufig vorkam. MARIA war, wie es im Volksmund auch heute noch gelegentlich heißt, „eine gute Partie“: Ihr Vater, KARL DER KÜHNE, hatte ihr eine beachtliches Reich hinterlassen. Es umfasste das Kernland Burgund, die Herzogtümer Lothringen und Luxemburg sowie die Niederlande. Letztere waren ein wirtschaftlich blühendes Land mit reichen Handelsstädten, die eine beachtliche Selbstständigkeit genossen.
Charakteristisch für das damalige Burgund war ein glanzvolles höfisches Leben. Die Adligen ergötzten sich an Ritterspielen und Jagdpartien. An den alten ritterlichen Idealen hatte der literarisch begabte MAXIMILIAN – später auch „der letzte Ritter“ genannt – besonderen Gefallen. Er erwies sich aber auch als ein weitblickender Staatsmann. Als MARIA nach nur fünfjähriger Ehe 1482 starb, erbte MAXIMILIAN ihre Territorien. Das Haus Habsburg war jetzt ein Großstaat.
1493 heiratete MAXIMILIAN zum zweiten Mal, diesmal aus dynastischen Überlegungen heraus. Seine zweite Frau, MARIA BIANCA SFORZA, entstammte dem damals in Mailand herrschenden Fürstengeschlecht. (1535 fiel das Herzogtum Mailand an die spanische Linie der Habsburger).
Auf der Iberischen Halbinsel entstand in der zweiten Hälfte der 15. Jh. ein Staat, der bald den größten Teil des heutigen Spanien umfasste. 1469 hatte FERDINAND II. von Aragonien die Erbin von Kastilien und Leon, ISABELLA I., geheiratet. Deren 1479 geborene Tochter wird in unseren Geschichtsbüchern JOHANNA DIE WAHNSINNIGE genannt.
FERDINAND eroberte 1492 das letzte maurische Territorium auf spanischem Boden, das islamische Königreich Granada. Im gleichen Jahr entdeckte der in spanischen Diensten stehende Genuese, CHRISTOPH COLUMBUS, Amerika. Weitere spanische Eroberungen folgten: 1504 Neapel, 1512 Navarra bis zum Pyrenäenhauptkamm.
Aus MAXIMILIANS erster Ehe mit MARIA VON BURGUND waren zwei Kinder hervorgegangen, PHILIPP DER SCHÖNE und MARGARETE VON ÖSTERREICH. Dieser PHILIPP DER SCHÖNE heiratete 1496 JOHANNA DIE WAHNSINNIGE. Ihr Beiname ist vom heutigen medizinischen Gesichtspunkt aus gesehen etwas irreführend. Sie bekam nach dem Tod ihres Mannes PHILIPP (gestorben 1506) schwere Depressionen, die allerdings bis zu ihrem Lebensende anhielten. Deren beide Söhne sind die späteren Kaiser KARL V. (geboren 1500) und FERDINAND I. (geboren 1503).
Nach dem Tod MAXIMILIANS (12.1.1519) hätte eigentlich sein Sohn PHILIPP DER SCHÖNE auf den Thron gelangen sollen, doch PHILIPP war schon 1506 gestorben. Seine Gattin, JOHANNA DIE WAHNSINNIGE, kam für die Nachfolge nicht in Frage. Wegen ihrer psychischen Erkrankung hatte ihr Vater, FERDINAND VON ARAGONIEN, schon 1506 die Regentschaft für sie übernommen. So wurde eine Generation übersprungen, und auf MAXIMILIAN folgte sein Enkel KARL V. Dieser erbte also die Territorien seiner beiden Großväter.
Geboren am 24.2.1500 in Gent, wuchs KARL in den Niederlanden auf. Als sein Großvater mütterlicherseits (FERDINAND VON ARAGONIEN) 1516 starb, folgte er diesem als König KARL I. auf dem spanischen Thron. 1519 wählten ihn dann die sieben Kurfürsten zum Kaiser des Heiligen Römischen Reichs. Als solcher nannte er sich KARL V.
Dieser dieser deutsche Kaiser war Herrscher eines Weltreichs. Von seinem Großvater mütterlicherseits (FERDINAND II. VON ARAGONIEN) hatte er Spanien, das Königreich Neapel mit Sizilien und Sardinien und die bis dahin in der Neuen Welt eroberten Gebiete geerbt. Sein Großvater väterlicherseits, der 1519 verstorbene Kaiser MAXIMILIAN I., hinterließ ihm die habsburgischen Lande und die Kaiserkrone des Heiligen Römischen Reiches. Später kamen noch Erwerbungen im westlichen Pazifik (Philippinen) hinzu, sodass KARL schließlich behaupten konnte, dass in seinem Reich die Sonne nie untergehe.
Als der ältere von beiden wurde KARL zum Kaiser gewählt. Da er sich mehr nach Spanien und den spanischen Besitzungen in Italien hingezogen fühlte, die er in mehreren langjährigen Kriegen gegen den französischen König FRANZ I. verteidigen musste, vereinbarte er 1521 mit seinem Bruder FERDINAND eine Arbeitsteilung.Durch die beiden Teilungsverträge von Worms (1521) und Brüssel (1522) erhielt FERDINAND (Bild 3) die österreichischen Erblande einschließlich Tirols, KARL ganz Spanien, die Freigrafschaft Burgund, Luxemburg, die Niederlande und die spanischen Besitzungen in Italien sowie in der Neuen Welt. Bei einer Abwesenheit KARLS vom Kerngebiet (Deutschland), und das war mehrmals für einen Zeitraum von vielen Jahren der Fall, fungierte FERDINAND als sein Stellvertreter.
Kaiser MAXIMILIAN I. versuchte, Ungarn und Böhmen durch Heiratspläne an das Haus Habsburg zubinden. 1507 verabredete er mit dem damaligen Herrscher von Ungarn und Böhmen, König WLADISLAW II., eine Doppelhochzeit, die auf dem Wiener Fürstentag 1515 bestätigt wurde. WLADISLAWS Sohn und Thronfolger (LUDWIG) sollte eine der Enkelinnen MAXIMILIANS (MARIA) heiraten, während WLADISLAWS Tochter ANNA demjenigen von MAXIMILIANS Enkeln versprochen wurde, der ihm in Österreich auf den Thron folgt, und das war FERDINAND.
FERDINAND I. heiratete dann 1521 diese ANNA VON BÖHMEN UND UNGARN. Seit 1516 war ihr Bruder LUDWIG II. König von Böhmen und Ungarn. Er fiel in der Schlacht von Mohács (1526), im Kampf gegen die vordringenden Türken. Jetzt zahlte sich das Heiraten aus. Da König LUDWIG noch kinderlos war, fielen Ungarn und Böhmen an das Haus Habsburg.
Die Türken eroberten jedoch den größten Teil Ungarns, einschließlich des (heutigen) Budapests, sodass die Habsburger noch etwa 150 Jahre warten mussten, ehe ganz Ungarn in ihrer Hand war, denn erst im Anschluss an die zweite Belagerung Wiens (1683) konnten die Türken aus Ungarn vertrieben werden.
Die anderen drei Enkelinnen MAXIMILIANS I. wurden ebenfalls aus dynastischen Überlegungen heraus verheiratet. ISABELLA heiratete 1519 König CHRISTIAN II. von Dänemark, KATHARINA ehelichte JOHANN III. von Portugal und ELEONORE war in erster Ehe mit König EMANUEL VON PORTUGAL verheiratet, nach dem Tod ihres Mannes in zweiter Ehe (1530) mit dem französischen König FRANZ I.
Verwandtschaftliche Bindungen wie auch gelegentlich religiöse Bindungen führten nicht immer zu dem erhofften Verhalten. Kaiser KARL V. zog jahrelang gegen FRANZ I. VON FRANKREICH zu Felde, obwohl dieser mit einer seiner Schwestern verheiratet war. Der katholische König FRANZ verbündete sich wiederholt mit den muslimischen Türken, gleichzeitig auch noch mit den protestantischen Herrschen von Dänemark und Schweden und begann 1542 den vierten Krieg gegen seine Schwager KARL.
Auch war ein nahes verwandtschaftliches Verhältnis nicht immer ein Hinderungsgrund eine Ehe einzugehen. Eine Tochter KARLS V. (MARIA) heiratete ihren Cousin, den späteren Kaiser MAXIMILIAN II. König PHILIPP II. VON SPANIEN nahm sich eine Enkelin (ANNA) seines Onkels zur vierten Frau. Auch der große Widersacher KARLS V., König FRANZ I. VON FRANKREICH, war in erster Ehe mit seiner Cousine, der Tochter seines Vorgängers auf dem Königsthron, verheiratet – ein guter Beitrag zur Sicherung der Nachfolge
Der „allerchristlichste“ Kaiser KARL V. hatte fünf Kinder. Allerdings entstammten nur drei davon (ein Sohn und zwei Töchter) seiner Ehe MIT ISABELLA VON PORTUGAL. Eine weitere Tochter und einen weiteren Sohn zeugte er vor seiner Heirat bzw. nach dem Tod seiner Frau. Das war damals nichts Ungewöhnliches. Manche verheiratete Fürsten und Könige hatten Geliebte und uneheliche Kinder.
Sein ehelicher Sohn (geboren 1527) wurde 1556 als König PHILIPP II. sein Nachfolger in Spanien. Seine (eheliche) Tochter MARIA heiratete 1548 ihren Cousin (s. o.), der dann 1564 als MAXIMILIAN II. auf den Kaiserthron gelangte. Seine zweite eheliche Tochter JOHANNA diente dem erkennbaren Streben der spanischen Habsburger, irgendwann doch einmal Portugal zu ‚erheiraten'. Sie ehelichte König JOHANN III. VON PORTUGAL.
Bekannt sind auch die Folgen zweier Liebesbeziehungen des Kaisers KARL. Noch vor seiner Heirat mit ISABELLA VON PORTUGAL hatte er 1521 eine Affäre mit einer JOHANNA VON DER GHEYNST. Das Ergebnis war eine Tochter, MARGARETE. Diese heiratete einen der Herzöge von Parma und Piacenza. Bekannt wurde sie dann als MARGARETE VON PARMA.
Ihr Halbbruder, König PHILIPP II. VON SPANIEN, entsandte sie 1559 (bis1564) als Statthalterin in die Niederlande, wo sie erfolglos versuchte, den Widerstand des dortigen Adels gegen die spanische Rekatholisierungspolitik zu brechen.
Einige Jahre nach dem Tod seiner Ehefrau (ISABELLA VON PORTUGAL) hatte KARL – er hielt gerade in Regensburg einen Reichstag ab – wiederum eine Affäre, diesmal mit der 17 Jahre alten und offenbar recht attraktiven Regensburgerin BARBARA BLOMBERG. Die Folge hiervon war ein Sohn namens JOHANN, besser bekannt unter dem Namen DON JUAN D'AUSTRIA, der 1571 die türkische Flotte in der Seeschlacht bei Lepanto besiegte.
KARLS Bruder und Nachfolger, FERDINAND, war mit ANNA VON BÖHMEN UND UNGERN verheiratet, was den Habsburgern nach der Schlacht von Mohacs (1526) diese beiden Länder einbrachte. Aus der Ehe FERDINANDS sollen mehr als 10 Kinder hervorgegangen sein. Hiervon seien nur einige erwähnt.
FERDINANDS ältester Sohn wurde als Kaiser MAXIMILIAN II. sein Nachfolger. Er heiratete seine Cousine MARIA, eine Tochter seines Onkels KARL. Zwei weitere Söhne waren FERDINAND, Erzherzog von Tirol, und KARL (II.), Erzherzog in der Steiermark.
Tochter ELISABETH heiratete SIGISMUND II. AUGUST, einen König von Polen. Es war ein „Beitrag“ der Hauses Habsburg, mit den polnischen Königen in der zweiten Hälfte des 16. Jh. zu einem friedlichen Ausgleich zu kommen.
FERDINANDS Tochter ANNA heiratete Herzog ALBRECHT V. VON BAYERN, der sich nicht nur als Kunstförderer in München hervortat, sondern auch dadurch, dass er die Wiederherstellung des Katholizismus in seinem Land kräftig förderte. Diese Beziehung sollte zum Abbau der Spannungen mit dem Nachbarn Bayern beitragen, der sich immer wieder gegen die Bestrebungen der Habsburger gewandt hatte, eine noch größere Rolle im Heiligen Römischen Reich spielen zu wollen.
Die beiden Brüder KARL (V.) und FERDINAND (I.) hatten bei der Beherrschung und Verwaltung der weitverzweigten Habsburger Territorien eine zumeist erfolgreiche Zusammenarbeit praktiziert. Zudem waren zwei ihrer Kinder miteinander verheiratet.
Die territoriale Aufteilung zum Zweck dieser Arbeitsteilung deutete aber auch schon früh auf eine Teilung des Habsburger Großreiches in eine österreichische und eine spanische Linie hin.
Nach der Verabredung von 1551 war dann vorgesehen, dass die Kaiserwürde kontinuierlich zwischen den beiden Linien wechselt. Das gefiel nach näherem Hinsehen den österreichischen Habsburgern nicht. Zwar sollte FERDINAND seinem Bruder auf dem Thron folgen, danach war KARLS Sohn MAXIMILIAN an der Reihe und so weiter. Was aber, wenn die österreichische Linie ausstarb? Dann wäre die Kaiserkrone des Heiligen Römischen Reiches in Spanien verblieben. Die vorgesehene Regelung gefiel natürlich auch den Kurfürsten nicht. Eine ihrer wichtigsten Funktionen, die Kaiserwahl, wäre ihnen genommen worden.
Es kam zur Fürstenopposition von 1552, eigentlich eine Fürstenrevolte, wobei KARL der Unterlegene war. Tief gedemütigt und müde der vielen Kriege, floh er in die Niederlande und begab sich schließlich nach Spanien. Der Familienfriede war dahin.
1555/1556 übergab KARL die spanischen Territorien an seinen Sohn PHILIPP. Die Übertragung der Kaiserkrone an seinen Bruder FERDINAND erfolgte am 3.8.1556 in schriftlicher Form, ohne KARLS Anwesenheit. Damit war auch der Traum vom universalen christlichen Kaiserreich ausgeträumt. Der desillusionierte Kaiser starb am 21.9.1558 in seiner spanischen Villa nahe dem Kloster San Gerónimo de Yuste.
Der 1527 geborene Sohn Kaiser KARLS V., PHILIPP II., war viermal verheiratet. Seine erste Ehe schloss er 1543 mit MARIA VON PORTUGAL. Zu verlockend war die Vorstellung einer spanischen Herrschaft über die gesamte iberische Halbinsel. Diese Heirat sollte sich später auszahlen. MARIA gebar zwar 1545 den ersehnten Thronerben, DON CARLOS, starb aber kurz nach der Geburt. DON CARLOS war kränklich und körperlich zurückgeblieben. Man kann diesen Umstand darauf zurückführen, dass zwischen seinen Eltern eine zu nahe verwandtschaftliche Beziehung bestand, sie waren beide Enkel JOHANNAS DER WAHNSINNIGEN.
Erst 1554 heiratete PHILIPP zum zweiten Mal, und zwar die schon 38 Jahre alte und bis dahin noch unverheiratete englische Königin MARIA DIE KATHOLISCHE („Bloody Mary“). Ziel dieser Verbindung war es, den Erzfeind Frankreich territorial besser in die Zange nehmen zu können. Pikanterweise ist hier zu vermerken, dass auch PHILIPPS Onkel, Kaiser FERDINAND I., gern einen seiner Söhne mit der englischen Königin verheiratet hätte, aber nicht zum Zuge kam. PHILIPP brachte diese Ehe nicht viel ein, MARIA starb schon vier Jahre später an einer schweren Erkältungskrankheit. Sie war – leider – kinderlos.
PHILIPPS Werben um MARIAS Nachfolgerin auf dem englischen Thron, ELISABETH I., war erfolglos. ELISABETH, Tochter aus der zweiten von insgesamt sechs Ehen des englischen Königs HEINRICH VIII., stand der von ihrem Vater eingeführten anglikanischen Kirche nahe, und von daher wäre eine Heirat mit dem erzkatholischen PHILIPP eigentlich gar nicht in Frage gekommen. Zudem schien ELISABETH sich vorgenommen zu haben, als die jungfräuliche Königin in die Geschichte einzugehen, was dann wohl auch so geschah.
Im Jahr nach dem Tod seiner zweiten Frau heiratete PHILIPP II. 1559 ELISABETH VON VALOIS, die Tochter des französischen Königs, HEINRICHS II. Diese Ehe war aus einem konkreten Anlass heraus geschlossen worden: Der französische König musste nach einem dreijährigen Krieg gegen Spanien in den Frieden von Cateau-Cambrésis (1559) einwilligen, in welchem er auf seine Ansprüche in Italien und auf Burgund verzichtete. Zur Bekräftigung dieses Friedens heiratete PHILIPP die Tochter des französischen Königs. Aus dieser Ehe gingen, aus dem Blickwinkel der Erbfolge heraus gesehen, „nur“ zwei Töchter hervor. ELISABETH VON VALOIS starb 1568.
Im gleichen Jahr starb auch der bislang einzige männliche und kinderlos gebliebene Spross PHILIPPS II., DON CARLOS, den sein Vater zuvor wegen seiner körperlichen Unzulänglichkeiten von der Thronfolge ausgeschlossen und sogar eingesperrt hatte.
Also entschloss sich PHILIPP zu einer vierten Ehe und heiratet 1570 in die österreichische Linie des Hauses Habsburg ein. Die Auserwählte war ANNA, die Tochter seines Cousins, des Kaisers MAXIMILIAN II. Dieser Ehe entstammte der ersehnte Thronfolger und kommende König PHILIPP III.
Im Jahr 1580 trat endlich auch einmal ein für Spanien glücklicher Erbfall ein, denn die portugiesische Avis-Dynastie starb aus. Der nächste erbberechtigte Verwandte war PHILIPP, als Enkel des früheren portugiesischen Königs EMANUEL I. Die Personalunion mit Spanien währte 60 Jahre, bis sich der portugiesische Adel 1640 von Spanien loskämpfte. Wiederum 60 Jahre später (1700) starb mit dem kinderlosen König KARL II. der letzte spanische Habsburger. Aufgrund der ausgedehnten verwandtschaftlichen Beziehungen, in diesem Fall zu den Dynastien in Paris und Wien, kam es zu einem Krieg um das ausgedehnte Erbe, zum spanischen Erbfolgekrieg (1701–1714).
Ein Angebot von