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- Kunst
- 6 Architektur
- 6.1 Grundfragen der Architektur
- 6.1.1 Sakralbauten
- Sakralarchitektur: Synagoge
Das Gottesdienstgebäude jüdischer Gemeinden, die Synagoge (griech.: „Versammlung, Vereinigung“), hat sich im Lauf der Jahrhunderte äußerlich an unterschiedlichen Bauformen der sakralen und profanen Architektur orientiert. In Deutschland bildeten sich zwei Architekturtypen von Synagogen ohne regionale Bindung heraus, die gleichzeitig existierten:
Die jüdischen Gotteshäuser sind auf den Tempelplatz von Jerusalem ausgerichtet. Zur Inneneinrichtung gehören:
An der Rückseite vieler Synagogen befindet sich ein steinerner Ehrensessel, der „Lehrstuhl des Moses“. Dem Gebäude angegliedert sind meist
Synagoge in der Oranienburger Straße in Berlin (1878), Lithografie nach einer Fotografie von LUDWIG ROHBOCK
Die Architekten der Berliner Synagoge (1859–1866), EDUARD KNOBLAUCH (1801–1865) und FRIEDRICH AUGUST STÜLER (1800–1865), bauten in dieser Zeit das größte jüdische Gotteshaus der Welt. Sie versuchten, die "morgenländischen" Ursprünge des Judentums durch einen orientalisierenden Historismus deutlich zu machen. In ihrem architektonischen Entwurf ließen sie sich vom maurischen Stil der Alhambra inspirieren.1938 wurde die Synagoge in der „Reichskristallnacht“ geschändet und im Zweiten Weltkrieg 1943 durch Bomben zerstört. Der Wiederaufbau der straßenseitigen Teile des Gebäudes begann 1988. Dabei wurden noch vorhandene originale Bauteile konserviert und die zerstörten Bereiche behutsam und sichtbar rekonstruiert.
Synagoge in der Oranienburger Straße in Berlin nach der Rekonstruktion
Stand: 2010
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