Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Musik
  3. 4 Musikgeschichte
  4. 4.3 Musik im Zeitalter des Absolutismus und Barock (1580-1760)
  5. 4.3.3 Rokoko-Tendenzen und bürgerliche "Natürlichkeit"
  6. Georg Philipp Telemann

Georg Philipp Telemann

* 14.03.1681 Magdeburg
† 25.06.1767 Hamburg

GEORG PHILIPP TELEMANN war einer der angesehensten Komponisten der Barockzeit, der ein umfangreiches Werk in allen zu seiner Zeit üblichen Gattungen hinterließ. Sein Stil orientierte sich am barocken Kontrapunkt, prägte aber zugleich eine galante vorklassische Schreibart. Neben seiner Kompositionstätigkeit trug TELEMANN auch wesentlich zur Etablierung eines öffentlichen Konzertlebens in deutschen Städten bei und gab mit „Der getreue Musicmeister“ außerdem das erste deutsche Kompositionsjournal heraus.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

GEORG PHILIPP TELEMANN wurde am 14.03.1681 in Magdeburg geboren und musste nach dem frühen Tod des Vaters 1685 sein musikalisches Interesse gegen den Widerstand der Familie durchsetzen. Nachdem er bereits im Alter von 12 Jahren seine erste Oper komponierte, verbot die Mutter jede weitere musikalische Aktivität, sodass TELEMANN gezwungen war, im Geheimen autodidaktische Studien zu betreiben. Er erlernte das Spielen zahlreicher Streich- und Blasinstrumente sowie Grundlagen des Generalbasses und kam während seiner Gymnasialzeit mit französischer Musik in Berührung.

Leipzig, Sorau, Eisenach, Frankfurt am Main

1701 begann TELEMANN ein Jurastudium in Leipzig, wo er ein aus Studenten bestehendes Collegium musicum ins Leben rief. In Leipzig komponierte er für das 1693 gegründete, von ihm geleitete Opernhaus. Neben Opern komponierte er Kirchenmusiken und wurde 1704 zum Organisten an die Neue Kirche in Leipzig berufen.

1705 ging TELEMANN als Kapellmeister an den Hof von Sorau im heutigen Polen, wo er vor allem französische Ouvertüren schrieb und außerdem mit der polnischen Volksmusik in Berührung kam.

Bereits ein Jahr später musste er vor den schwedischen Truppen aus Sorau fliehen, bekam aber am Hof von Eisenach neue Anstellung. Hier trug er wesentlich zur Verbesserung des Orchesters bei und komponierte in der Folge besonders Instrumentalmusik, darunter seine berühmten Triosonaten.

In Eisenach lernte er auch JOHANN SEBASTIAN BACH (1685–1750) kennen, für dessen Sohn CARL PHILIPP EMANUEL BACH (1714–1788) er später Pate stand. Des höfischen Lebens müde ging TELEMANN 1712 als Kapellmeister an zwei Kirchen sowie als städtischer Musikdirektor nach Frankfurt am Main

  • und komponierte dort mehrere Kantatenjahrgänge und erste Oratorien.
  • Außerdem belebte er das öffentliche Konzertleben mit Auftritten eines von ihm geleiteten Collegium musicum.
  • Darüber hinaus verfasste er Auftragswerke für mehrere Höfe und begann, seine eigenen Werke im Druck herauszugeben.

Hamburg

Mit TELEMANNs Anstellung als Kirchenmusikdirektor an den fünf Hauptkirchen in Hamburg begann 1721 seine produktivste Zeit, da er verpflichtet war, für jeden Sonntag zwei Kantaten sowie jährlich eine Passion zu liefern. Hinzu kamen Festmusiken für vielfältige städtische Anlässe sowie eine jährliche „Kapitänsmusik“, die jeweils aus einem Oratorium und einer weltlichen Serenata bestand. Daneben pflegte der Komponist auch in Hamburg

  • das weltliche Musikleben,
  • erneuerte das örtliche Collegium musicum und veranstaltete zahlreiche Konzerte mit diesem Orchester.
  • Außerdem übernahm er 1722 die Leitung der Hamburger Oper, für die er selbst 25 Werke komponierte.

1728 gründete er die erste deutsche Musikzeitschrift „Der getreue Musicmeister“, die der Veröffentlichung eigener und zeitgenössischer Kompositionen diente. Auch darüber hinaus betrieb TELEMANN in Hamburg die Herausgabe seines Werkes mit Nachdruck und baute sich ein eigenes Vertriebsnetz auf Subskriptionsbasis auf. Zwischen 1740 und 1755 nahm sein musikalisches Schaffen stark ab, danach wandte er sich jedoch erneut der Komposition großer Oratorien zu. TELEMANN arbeitete bis kurz vor seinem Tod, er starb am 25.06.1767 in Hamburg.

Zur Musik

TELEMANNs Schaffenskraft brachte ein ausgesprochen umfangreiches Œuvre hervor, das

  • sowohl alle wichtigen geistlichen Gattungen wie die Kirchenkantate und Passionsmusiken umfasste,
  • als auch allen damals üblichen Formen der Instrumentalmusik sowie der Oper gewidmet war.

Sein Stil vereinte in einmaliger Weise

  • die Kunst des deutschen Kontrapunktes mit
  • den Charakteristika des französischen und des italienischen Stils.
  • Auch der Einfluss polnischer Volksmusik klingt besonders in der Rhythmik immer wieder an.

TELEMANN gilt trotz seiner klaren Verankerung in der barocken Musikwelt als ein wichtiger Wegbereiter der Klassik, da er sich zunehmend von den Formschemata des Barock löste und dem aufkommenden galanten Stil den Weg bahnte.

Werke

Zu den Werken von TELEMANN gehören:

  • Kantaten (darunter 23 vollständige geistliche Kantatenzyklen und 3 weltliche Kantatenzyklen),
  • Oratorien (darunter 46 Passionsmusiken),
  • 15 Messen,
  • 40 Kapitänsmusiken,
  • Orchesterwerke (darunter ca. 1 000 Orchestersuiten und Solokonzerte),
  • Kammermusik (darunter 6 Triosonaten),
  • Opern,
  • Lieder.
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Georg Philipp Telemann." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/musik/artikel/georg-philipp-telemann (Abgerufen: 19. May 2025, 17:08 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • galanter Stil
  • Rhythmik
  • Opernhaus
  • Orchestersuite
  • Eisenach
  • Passion
  • Auftragswerk
  • Festmusik
  • Oratorium
  • Kapitänsmusik
  • Organist
  • Hamburg
  • Klassik
  • öffentliches Konzertleben
  • GEORG PHILIPP TELEMANN
  • Serenata
  • Oper
  • Stil
  • Neue Kirche Leipzig
  • CARL PHILIPP EMANUEL BACH
  • Sorau
  • Lieder
  • Musikzeitschrift
  • italienischer Stil
  • Kammermusik
  • französischer Stil
  • Kirchenmusikdirektor
  • Kantatenzyklus
  • Biografie
  • Frankfurt am Main
  • Solokonzert
  • Kantate
  • Messe
  • Biographie
  • Triosonate
  • städtischer Musikdirektor
  • polnische Volksmusik
  • Kontrapunkt
  • Barock
  • Orchester
  • Kantatenjahrgang
  • Leipzig
  • JOHANN SEBASTIAN BACH
  • Der getreue Musicmeister
  • Kapellmeister
  • Instrumentalmusik
  • Ouvertüre
  • Collegium musicum
  • Generalbass
  • Kirchenmusik
  • Hamburger Oper
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Art Rock

Art Rock – auch als Classic Rock, Culture Rock oder Symphonic Rock bezeichnet – war eine in der ersten Hälfte der 1970er-Jahre vor allem in Großbritannien verbreitete Spielart der Rockmusik, in der ein Kunstverständnis durchzusetzen versucht wurde, das an den Normen des bürgerlichen Kunstwerkbegriffs aus dem 19. Jh. orientiert war.

Sonate

Die Sonate ist eine besonders vielgestaltige, bis an die Schwelle der Gegenwart lebendige instrumentale Gattung. Sie entstand aus Ansätzen seit etwa den 1580er-Jahren nach 1600 mit der Herausbildung von Generalbass und konzertierendem Stil. Die Bezeichnung „Sonaten“ meint zunächst nicht mehr als „Klingstücke“. Sie sind Ausgangspunkt sowohl für Orchester- wie für Kammermusik. Die Sonate ist seit dem Barockstil im Absolutismus eine charakteristische Gattung der Kammermusik. Barocke Hauptform der Sonate wurde seit etwa 1680 die Triosonate. Die Sonata da chiesa („Kirchensonate“, für die Verwendung im Gottesdienst) umfasst in der Regel vier bereits standardisierte Sätze und bildete den wichtigsten Ausgangspunkt für die klassische Sonate. Diese bereitete sich um 1700 mit der Klaviersonate vor. Mit und seit der Wiener Klassik wird sie die führende Ausprägung der Gattung bis ins 20. Jh. hinein.

Haydns große Oratorien

JOSEPH HAYDN (1732–1809) komponierte zwei deutschsprachige Oratorien – „Die Schöpfung“ (1798) und „Die Jahreszeiten“ (1801). Mit beiden erreichte das volkssprachliche Oratorium nach den Werken von GEORG FRIEDRICH HÄNDEL (1685–1759, englische Oratorien ab 1732) einen neuen Höhepunkt. Die erste öffentliche Aufführung der „Schöpfung“ 1799 war ein Ereignis von europäischer Reichweite. Und beide Werke wurden sofort von anspruchsvollen gemischten Chören begeistert aufgeführt und galten als weit ausstrahlende Leuchttürme der bürgerlichen Musikkultur im 19. Jh. Besonders „Die Schöpfung“ bildet bis heute mit ihrer maßvoll-christlichen, weltoffenen Frömmigkeit einen festen Bestandteil des Konzertrepertoires.

Entwicklung der Kantate im Überblick

Die Kantate ist eine vielgestaltige und langlebige Gattung. Sie findet sich heute besonders im kirchlichen Bereich („Bach-Kantate“), aber auch im Konzertsaal. Um 1620 entstand sie als gering besetzte weltliche Kammermusikkantate in Italien (Kantate von ital. „cantata“, von lat. und ital. „cantare“ = „singen“). Im 17. und bis zur Mitte des 18. Jh. ist die Cantata als Kammermusik die wichtigste Gattung des italienischen weltlichen Sologesangs. Im 18. Jh. wird sie als geistliche bzw. Kirchenkantate die Hauptgattung der deutschen evangelischen Kirchenmusik mit einem abschließenden Höhepunkt bei JOHANN SEBASTIAN BACH. Seit dem 19. Jh. werden größere Vokalwerke für Sologesang, Chor und Instrumente als Kantate bezeichnet (Konzertkantate). Diese grenzt sich nun gegen das Oratorium hauptsächlich durch Text, Gestus und Haltung ab. Satztechnik und zyklische, mehrsätzige Ausprägung sind im Prinzip gleich. Der Tendenz nach hat die Kantate ein eher kleineres Format, in Besetzungsaufwand wie Dauer. Auch im 20. Jh. bleibt die Kantate kompositorisch ergiebig, nicht zuletzt (wieder) als Kammerkantate mit verschieden besetzten Ensembles.

Opéra comique, Singspiel, Melodram

Es lassen sich zwei Grundtypen des Musiktheaters unterscheiden:

  • Oper ohne gesprochene Dialoge und
  • Oper mit gesprochenen Dialogen.

Der italienische Operntyp seit dem ausgehenden 16. Jh. hebt alle Textelemente in Musik auf, gleichgültig, ob es sich um eine ernste, „seriöse“ Oper handelt (Opera seria) oder um eine heitere, komische Oper (Opera buffa). Das gilt auch für die höfische französischsprachige Oper, die „Tragédie lyrique“ (soviel wie „musikalische Tragödie“) des ausgehenden 17. und des 18. Jh.

Davon unterscheidet sich grundsätzlich der Singspiel-Typus, der sich im 18. Jh. entfaltete. Er steht dem Sprechschauspiel näher, und enthält mehr oder minder ausgedehnte, gesprochene Dialoge. Dieser im Deutschen „Singspiel“ genannte Typus heißt im Englischen „Ballad opera“ (Balladen- oder Liederoper), im Französischen „Opéra comique“ (komische Oper) und im Spanischen „Zarzuela“ (benannt nach dem Ort ihrer ersten Aufführungen im 17. Jh., dem königlichen Lustschloss Palacio de la Zarzuela).

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025