Über die Lebensgeschichte von AISCHYLOS ist wenig bekannt. Er wurde 525 v. Chr. in Eleusis bei Athen geboren und soll adliger Herkunft gewesen sein. Er soll während der Perserkriege in Marathon (490 v. Chr.), in Salamis (480 v. Chr.) und vermutlich auch in Platää (479 v. Chr.) gekämpft haben. AISCHYLOS beteiligte sich an zahlreichen Wettbewerben attischer Tragiker (Agonen) und errang 484 v. Chr. seinen ersten von 12 Siegen (nach anderen Quellen 14). Um 471 v. Chr. inszenierte er am Hof HIERONS I. von Syrakus „Die Frauen von Aitne“. AISCHYLOS reiste mehrmals nach Sizilien. Er starb bei seiner letzten Reise 456 v. Chr. in der sizilianischen Stadt Gela, die ihn später mit der Errichtung eines Denkmals ehrte.
Das literarische Schaffen von AISCHYLOS soll 90 Tragödien umfassen. AISCHYLOS wird als Begründer der Tragödie überhaupt angesehen. Auch zuvor wurden schon Tragödien aufgeführt, doch wurde erst von AISCHYLOS der zweite Schauspieler eingeführt (später von SOPHOKLES ergänzt durch den dritten Schauspieler). Davor agierten auf der Bühne nur der Chor und ein Schauspieler im Wechselgesang. Durch den Einsatz eines zweiten Schauspielers war nunmehr neben dem Monolog auch der dramatische Dialog möglich. AISCHYLOS erweiterte außerdem die Handlung des attischen Dramas derart, dass sie zum Hauptgegenstand der Aufführung wurde, er rückte den Chor enger an das Geschehen heran und führte Kostüme und Bühnenbilder ein.
Die erste Aufführung einer Tragödie von AISCHYLOS fand 499 v. Chr. statt. Aufgeführt wurden die Dramen als Trilogien, d. h., je drei Tragödien mit einem gemeinsamen Thema wurden zu zyklischen Einheiten zusammengefasst. Den Abschluss bildete ein Satyrspiel – eine burleske Parodie auf die vorangegangene Aufführung mit dem Chor der Satyrn – sodass die Trilogien praktisch zu Tetralogien erweitert wurden. Diese Art der Inszenierung war für das attische Drama neu.
Zentrale Themen der Dramen von AISCHYLOS waren Mythos, Religion (der Mensch gelangt mithilfe des göttlichen Willens durch Leiden zur Weisheit) und der Mensch in seinen Verfehlungen, Verblendungen und Leidenschaften. Diejenigen, die sich etwas haben zuschulden kommen lassen, werden in den Dramen AISCHYLOS' auch nach Generationen noch von den Göttern verfolgt und gestraft. Dabei nutzte der Dichter eine sehr pathetische, poetische und an Metaphern reiche Sprache, die für nachfolgende Tragödiendichter zum Maßstab wurde.
AISCHYLOS werden insgesamt 90 Werke zugeschrieben. Von 79 Dramen sind die Titel bekannt, erhalten sind allerdings nur sieben.
Die erhaltenen Werke sind:
Stand: 2010
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