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Titus Maccius Plautus

* um 250 v. Chr. in Sarsina (Umbrien)
† um 184 v. Chr.

PLAUTUS war ein römischer Dramatiker. Er gilt neben TERENZ als der bedeutendste altrömische Komödiendichter. Seine Stücke waren aufgrund ihrer sprudelnden Komik bereits zu seinen Lebzeiten sehr populär und beeinflussten die europäische Dramatik nach der Renaissance nachhaltig.
Die Komödien von PLAUTUS weichen nicht nur in ihrem Handlungsverlauf oft stark von den griechischen Vorlagen ab, sondern auch in ihrem Charakter: aus den Sprechstücken der Griechen werden bei PLAUTUS römische Singspiele mit derber Situationskomik und kühnem Wortwitz. Auch werden nicht prinzipiell die „Guten“ belohnt, sondern oft der Intrigant, zumeist in Gestalt eines listigen Sklaven. PLAUTUS zeichnet damit in seinen Stücken ein eher verzerrtes Gesellschaftsbild.

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Edgar Allan Poe

* 19. Januar 1809 in Boston (Massachusetts)
† 07. Oktober 1849 in Baltimore (Maryland)

Der amerikanische Schriftsteller EDGAR ALLAN POE gilt als einer der wichtigsten Schriftsteller der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Er trat als Lyriker, Erzähler wie auch als Literaturtheoretiker und -kritiker hervor. In Europa wurde er vor allem als Meister der Short Story bekannt.

Mit seiner Erzählung „The Fall of the House of Usher“ (1839) schuf POE ein Meisterwerk der romantischen Schauergeschichte.
Allerdings wurde POEs Sprachartistik und Formkunst von seinen Zeitgenossen nicht sonderlich hoch geschätzt. Er verlebte die meiste Zeit in eher ärmlichen Verhältnissen und geriet wegen seiner Aufsässigkeit des öfteren in Konflikt mit der Obrigkeit.

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Poetik

Poetik definierte ursprünglich die Textgattungen der Literatur. In der zeitgenössischen Literaturwissenschaft wird „Poetik“ in der Regel auch als Synonym von „Literaturtheorie“ gebraucht. Poetik ist also die Lehre von der Dichtkunst.

Die Poetik ist ein Teilbereich

  • der Literaturwissenschaft (Theorie der Poesie)
  • der Ästhetik (Reflexion über den Charakter von Kunstwerken).
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Professor Unrat

HEINRICH MANNs 1905 erschienener Roman „Professor Unrat“ ist eine Gesellschaftssatire auf das kaiserliche Deutschland und eine scharfe Kritik an der bürgerlichen Doppelmoral. Der tyrannische Gymnasiallehrer Raat versteht Erziehungsmethoden als militärischen Drill und sich selbst als strengen Hüter von Moral und Ordnung. Er gerät selbst auf die „schiefe Bahn“, als er rettungslos der Barsängerin Rosa Fröhlich verfällt. Indem er sie heiratet und zulässt, dass sie in seinem Hause ein Vergnügungsetablissement aufzieht, gelangt er schließlich vollends ins gesellschaftliche Aus.

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Naturalistische Programmatiken

Naturalismus bedeutet nicht einfach Nachahmung der Natur. Das Zurückgreifen und der häufig wiederholte Hinweis auf die in der Natur verwurzelten Empfindungen als „Quellpunkt der Dichtung“ zeigt, dass die Natur für den Naturalismus nicht nur der pragmatische Gegenstand der Naturwissenschaften, sondern zugleich poetisches Zentralmotiv ist, in dem eine stimmungsreiche Natur erscheint (Stimmungslyrik).
Die Künstler selbst haben reflektiert, dass es nicht nur um Nachahmen der Wirklichkeit geht, sondern um produktive Gestaltung durch poetisches Bewusstsein, dem sie eine Initialkraft zuschrieben. Zwischen diesen beiden Polen bewegen sich die kunstästhetischen Überlegungen. Je nach Akzentsetzung erscheinen die Positionen stärker der Tradition verpflichtet bzw. radikaler in der Bejahung von Neuem.

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Karbon

Die erdgeschichtliche Periode, die etwa vor 355 Millionen Jahren begann und vor 290 Millionen Jahren endete, ist durch reichhaltige Kohlevorkommen gekennzeichnet. Aus diesem Grund gab man ihr den Namen Karbon. Die Kohle wird heute dort abgebaut, wo sich zu Zeiten des Karbons Feuchtgebiete mit einer dichten Vegetation befanden. Besondere klimatische und geografische Gegebenheiten hatten die Ausbreitung der Pflanzen begünstigt, welche schon seit dem Silur damit begonnen hatten, das Festland zu erobern.
Auch unter den Tieren entwickelten sich im Karbon zunehmend Formen, die an das Leben auf dem Festland angepasst waren. Während die Amphibien den Übergang vom Wasser- zum Landleben in besonderer Weise dokumentieren, waren die ersten Reptilien schon ausgesprochene Landbewohner. Mit der Entwicklung von Flügeln bekamen die Insekten die Beweglichkeit und Unabhängigkeit, die sie bis heute zur erfolgreichsten Gruppe unter den Tieren werden ließ.
Die Entwicklung der Meerestiere im Karbon ist vor dem Hintergrund eines Massenaussterbens zum Ausklang des vorangegangenen Devons zu sehen. Danach folgte eine schnell verlaufende Evolution, die viele neuen Arten hervorbrachte.

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Alexander Sergejewitsch Puschkin

* 06.06.1799 in Moskau
† 10.02.1837 in Sankt Petersburg

Der Dichter ALEXANDER SERGEJEWITSCH PUSCHKIN gilt als der größte Dichter Russlands und als der eigentliche Schöpfer der russischen Literatursprache. Er entstammte dem alten Erbadel. Einige seiner Poeme und Versepen wurden von namhaften russischen Komponisten vertont.

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Jean Racine

* 22. 12. 1639 in La Ferté-Milon (bei Soissons) getauft
† 21. 4. 1699 in Paris

Mit seinen Verstragödien erfüllte der französische Dramatiker RACINE den theoretischen Anspruch der klassischen Dichtungslehre, tragisches Geschehen mittels Vergeistigung und Überhöhung an die sittlichen und gesellschaftlichen Normen seiner Zeit anzupassen. Er veränderte das komplizierte, äußerst beredsame Barocktheater, indem er einerseits komplexe Intrigen durch einfache Handlungen, andererseits barocke Überraschungstechnik durch Reflexion und Selbsterkenntnis ersetzte.

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Begriff und Programm des Realismus

Als Realismus bezeichnet man in den Kunst- und Literaturwissenschaften eine Epoche bzw. einen Zeitabschnitt. Mitte des 19. Jahrhunderts kam innerhalb der Literatur der Begriff „poetischer Realismus“ auf. Die Autoren wollten darauf aufmerksam machen, dass ihre Texte trotz Realitätsnähe von Menschen geschaffene Kunstprodukte sind. Der Zusatz wurde auch als Unterscheidungsmerkmal gegenüber anderen realistischen Kunstströmungen, vor allem des 20. Jahrhunderts (magischer Realismus, Neorealismus u. a.) beibehalten.

Desillusionierung und Umorientierung nach der Revolution von 1848/1849, die Reichseinigung als allgegenwärtiger Wunsch prägten das zeitgenössische Bewusstsein. Deshalb wurde von den Möglichkeiten des Einzelnen in einem begrenzten Lebensbereich, meist im Privatleben erzählt.

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Realismus in Frankreich

Der Realismus entwickelte sich zuerst als Schule in der Malerei, auch wenn man den Begriff bereits in den Zwanzigerjahren des 19. Jahrhunderts zur Beschreibung von literarischen Texten und Tendenzen verwendet hat. Er konnte sich zuallererst in Frankreich entwickeln.

Um 1850 bedeutete Realismus

  • Nähe zum Historiker,
  • Detailtreue,
  • Lokalkolorit.

Später verstand man darunter die wahrheitsgetreue Darstellung der Gegenwart, die objektive Abbildung.
Die französischen Realisten beginnen mit HONORÉ DE BALZAC. Weitere Vertreter waren u. a. GUSTAVE FLAUBERT, STENDHAL und VICTOR HUGO.

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Reformation

Unter Reformation wird der durch MARTIN LUTHER eingeleitete christliche Erneuerungsprozess in Deutschland im 16. Jahrhundert verstanden. Seit dem Spätmittelalter wurde immer wieder Kritik geübt an der weltlichen Herrschaft des Papsttums und an kirchlichen Missständen.
Mit der Reformation war die Einheit des mittelalterlichen Glaubens und Denkens durchbrochen; damit wurde die Voraussetzung für das pluralistische und säkularisierte Denken der Moderne geschaffen.

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Reigen

ARTHUR SCHNITZLERs „Reigen“ von 1896/1897 wurde 1920 am „Kleinen Schauspielhaus“ in Berlin uraufgeführt und erlebte einen heftigen Theaterskandal.

In dieser „Komödie“ gesellen sich stets zwei Partner, wobei eine der beiden Personen in der folgenden Szene einen neuen Partner findet. Die Dirne aus der letzten Szene tritt zugleich in der ersten Szene auf. Mit ihr schließt sich der Reigen. Der Zuschauer trifft die Personen, die unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten angehören, in Gesprächen vor oder nach dem Geschlechtsakt an. Aus ihrer Herkunft leitet sich auch die Art und Weise ihres Umgangs miteinander ab. Allen gemeinsam ist jedoch die Abwesenheit jeglichen Liebesgefühls.

 

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Renaissance

Als Epoche der Renaissance wird die Zeit zwischen 1350 und dem Beginn des 16. Jh. in Europa bezeichnet. Sie kennzeichnet die kulturelle Bewegung in Europa im Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit.

Im 14. und 15. Jahrhundert entwickelten sich in Europa neue philosophische Strömungen, die die Weltanschauung stark verändern sollten und eine Gegenbewegung zur Scholastik und der damaligen kirchlichen Autorität darstellten.
Die Art des neuen Denkens wirkte sich u. a. auch auf die Literatur aus. Allerdings blieb die humanistische Bewegung in Deutschland auf die Gelehrten und also auf die lateinische Sprache beschränkt. Die Renaissance brach sich in Kunst und Architektur als zeitgemäßer Ausdruck des Territorialfürstentums Bahn.

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Rhetorik

Die Rhetorik entwickelte sich im antiken Griechenland. Der Begriff meint ursprünglich die Kunst des Redens. Sie entwickelte sich später zur Lehre aller Arten der Kunstprosa.
Der Begriff Rhetorik, im engeren Sinne als Redekunst aufgefasst, geht davon aus, dass Redefähigkeit eine Naturanlage des Menschen (natura) ist, die

  • durch Kunst und Wissen (ars und doctrina)
  • sowie durch Erfahrung und Übung (exercitatio)

vervollkommnet werden kann

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Rainer Maria Rilke – Gedichte

Die Gedichte RAINER MARIA RILKEs sind ein beeindruckendes Beispiel für symbolistische und impressionistische Lyrik. RILKEs „Das Buch der Bilder“ von 1902 und „Das Stundenbuch“, von 1899–1903 wird auch oft dem Jugendstil zugerechnet.
Das „Stundenbuch“ beschreibt die Gottsuche eines russischen Mönches und beinhaltet „Das Buch vom mönchischen Leben“ (1899, 67 Gedichte), „Das Buch von der Pilgerschaft“ (1901, 34 Gedichte) und „Das Buch von der Armut und vom Tode“ (1903, 33 Gedichte). Die Gedichte sind von christlicher Mystik und nietzscheanischem Glauben durchzogen.

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Humanismus

Im 14. und 15. Jahrhundert entwickelten sich in Europa neue philosophische Strömungen, die die Weltanschauung stark verändern sollten und eine Gegenbewegung zur Scholastik und der damaligen kirchlichen Autorität darstellten. Die Würde und die Bedeutung eines jeden Menschen sowie seine freie geistige Entfaltung rückten in den Mittelpunkt des Humanismus. Es entstand das Bild vom Menschen als Individuum. Die Bildung rückte in den Vordergrund. Vorbild und Anreger humanistischer Ideale war die Antike, in der die Menschlichkeit am reinsten entwickelt schien. Der Humanist ERASMUS VON ROTTERDAM suchte einen harmonischen Ausgleich von Antike und Christentum in einem christlichen Humanismus.

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Wilhelm von Humboldt zur Sprache

WILHELM VON HUMBOLDT war der Meinung, dass die Sprache die „äußerliche Erscheinung des Geistes der Völker“ sei.

„Ihre Sprache ist ihr Geist und ihr Geist ihre Sprache, man kann sich beide nie identisch genug denken“.

Ihre „Verschiedenheit ist nicht eine von Schällen und Zeichen, sondern eine Verschiedenheit der Weltansichten selbst“.

Er bemühte für seine Theorie zwei zentrale Begriffe, die zugleich das Denkgerüst HUMBOLDTs kennzeichnen:
Ergon (= Werk): Das Zeichensystem des Menschen, mittels dessen er sich verständigt (Sprache an sich)
Energeia (= die wirkende Kraft): die geistig produktive Tätigkeit des Menschen (Geist an sich)

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Hyperion

FRIEDRICH HÖLDERLIN gilt als einer der größten Lyriker Deutschlands. Sein einziger, zweibändiger Bildungsroman „Hyperion oder der Eremit in Griechenland“ erschien 1797 und 1799. HÖLDERLINs Held entwickelt sich von kindlicher Unschuld hin zur Ausgeglichenheit der Seele. Hyperions Lehrer sind Adamas, Alabanda und Diotima. Adamas bildet ihn in den Wissenschaften, Adamas zeigt ihm, dass es sich für die Freiheit zu kämpfen lohnt, und Diotima lehrt in das seelische Gleichgewicht und die Liebe. Nachdem Hyperion zunächst Lehrer werden will, um sein Volk zu unterrichten, bekennt er sich zum Freiheitskampf der Griechen. Denn ohne Freiheit kann man keine harmonische Gesllschaft erwarten. Seine Freunde sterben. Hyperion bleibt allein zurück.

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August Wilhelm Iffland

* 19.04.1759 in Hannover
† 22.09.1814 in Berlin

IFFLAND war ein gefeierter Bühnenstar seiner Zeit. Er war ein begnadeter Schauspieler und Theaterdirektor. Von 1796 bis 1814 leitete er das Nationaltheater in Berlin, zuvor war er an der Mannheimer Bühne tätig. IFFLAND verfasste auch unzählige populäre Theaterstücke, die in der Regel um die Gestalt des Hausvaters kreisen. Zu damaliger Zeit waren diese unterhaltenden Stücke sehr beliebt, heute sind sie weitgehend vergessen.

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Ilias

Die Ilias schildert in 24 Büchern innerhalb von 49 Tagen das Ende der 10 Jahre währenden Belagerung Trojas.

Auf beiden Seiten nehmen Götter am Kampf teil. Zentrales Thema ist der Zorn des Achilleus. Dieser, von Agamemnon seiner Sklavin Brisëis beraubt, bleibt grollend dem Kampfe fern. Nachdem sein Freund Patroklos gefallen ist, greift Achilleus wieder in den Kampf ein, um Rache zu nehmen. Er war durch seine Mutter Thetis bis auf die Ferse unverwundbar gemacht worden (daher Achillesferse; empfindliche Stelle) und erhält nun von ihr die von Hephaistos geschmiedete Rüstung. Er tötet Hektor im Kampf. Mit den Leichenspielen zu Ehren des Patroklos endet das Epos.

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Immensee

Die erste Fassung der Novelle „Immensee“ von THEODOR STORM erschien 1849. Mit der Veröffentlichung der zweiten Fassung wurde STORM 1852 in Deutschland als Dichter bekannt.

Es ist die Geschichte einer unerfüllten Liebe. Reinhard und Elisabeth waren in ihrer Jugend unzertrennlich, trotz der Verschiedenartigkeit ihrer Charaktere. Das Mädchen wirkte immer ein wenig ängstlich, hatte deshalb eine starke Bindung zur Mutter. Reinhard war stets sehr überschwänglich. Nachdem er zum Studium in die ferne Universitätsstadt aufbricht, versprechen beide zwar aufeinander zu warten. Reinhards mangelndes Einfühlungsvermögen und seine große Distanz zu Elisabeth verhindern jedoch eine Verbindung zwischen den beiden. Viele Jahre später treffen sie wieder zusammen: Elisabeth hat Reinhards Freund Erich, der von seinem Vater das Gut Immensee übernommen hat, geheiratet.Aus der Rückschau als alter Mann erinnert sich Reinhard dieser Liebe und des ungewöhnlichen Zusammentreffens der beiden Liebenden.

 

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Hautpilze

Bei Hautpilzen denkt ein jeder wahrscheinlich gleich an Fußpilz. Viele Hautpilze gehören aber zur natürlichen Besiedlung der Haut und Schleimhäute, deren vermehrtes Auftreten kann dann jedoch zu Krankheiten führen. Zu den durch Hautpilze hervorgerufenen Krankheiten zählen insbesondere die „Tinea“ (Sammelbegriff für Pilzerkrankungen der Haut, Haare und Nägel beim Menschen), und die Kandidose (Soor). Die Kandidosen werden durch Candida albicans und nah verwandte Arten ausgelöst. Arzneimittel gegen Pilzkrankheiten heißen Antimykotika.

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Inquisition und Hexenverbrennung

Im ausgehenden Mittelalter waren immer mehr Menschen der Überzeugung, dass für alle möglichen tragischen Ereignisse und Missstände Hexen verantwortlich waren. Durch Folter, Wasser- und Eisenprobe versuchte man Geständnisse zu erzwingen. Im 15.–17. Jahrhundert wurden zwischen 50 000 und 80 000 Menschen hingerichtet, oftmals auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Etwa drei Viertel davon waren Frauen.

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Interpretation von Novellen

Die Novelle gehört zur erzählenden Dichtung, zur Gattung Epik.
Ihren Ursprung hat sie in der italienischen Renaissance. Man erzählte sich zur geselligen Unterhaltung Geschichten, in deren Mittelpunkt nicht eine Figur, sondern ein überraschendes Geschehen, eine Neuigkeit (italienisch: novella = „Neuigkeit“) stand. Im Laufe ihrer Entwicklung hat sich der Charakter der Novelle verändert.

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Iphigenie auf Tauris


Iphigenie ist die Tochter Agamemnons. Sie wird von der Göttin Diana dem Opfertod entrissen und nach Tauris gebracht. Dort ist sie seitdem Dianas oberste Priesterin, sehnt sich nach ihrer griechischen Heimat zurück. Doch Thoas, der König der Taurier, wirbt um sie und will sie nicht ziehen lassen. Um ihretwillen hat er sogar die blutigen Menschenopfer der Skythen eingestellt. Widerwillig verspricht Thoas, sie gehen zu lassen, wenn es dafür eine Gelegenheit gäbe.Thoas lässt zwei Fremde gefangennehmen, die an Tauris Strand erscheinen. Iphigenie erkennt in einem der Gefangenen ihren Bruder Orest wieder. Um seinen Vater Agamemnon zu rächen, war er zum Mörder seiner eigenen Mutter geworden und ist seitdem, gehetzt von Rachegöttinnen, dem Wahnsinn nah. Zur Entsühnung soll er die Schwester heimholen. Orest glaubte, für Apoll das Standbild Dianas rauben zu sollen, doch nun findet er hier seine totgeglaubte Schwester. Gemeinsam mit Pylades bereitet Orest die Flucht vor. Das Schiff ist in einer Bucht verborgen. Iphigenie soll den Skythenkönig hinhalten, der auf das Opfer drängt. Doch Iphigenie, das Ideal der schönen Seele, kann den König nicht belügen. Sie gesteht den Fluchtplan und macht ihm zugleich deutlich, daß er kein Recht habe, sie und die anderen festzuhalten. Er hatte ihr sein Wort gegeben – jetzt sei die Zeit, sie ziehen lassen. Thoas gewährt es, doch nicht im Groll will Iphigenie von dem Mann scheiden, den sie wie einen zweiten Vater verehrt. Sie bezwingt das harte Herz des rohen Skythen, und in wahrhafter Freundschaft dürfen die Gefährten von Tauris scheiden.

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