Direkt zum Inhalt

172 Suchergebnisse

Alle Filter zurücksetzen
Artikel lesen

Die Leiden des jungen Werthers

Den ersten Bestseller der neueren deutschen Literatur schrieb GOETHE mit seinem Briefroman „Die Leiden des jungen Werthers“ (1774). Er verarbeitet darin eigene Erlebnisse mit CHARLOTTE BUFF, aber auch die biographischen Reflexe seines Bekannten KARL WILHELM JERUSALEM aus seiner Zeit in Wetzlar.

Vor einem Ball lernt Werther Lotte kennen und liebt sie leidenschaftlich, obwohl er weiß, dass sie schon an den strebsam - nüchternen Albert vergeben ist. Als der Verlobte auftaucht, muss er erkennen, dass ihm Lotte versagt bleibt. Da stürzt er vom höchsten Glücksgefühl in tiefste Verzweiflung. Seine Lage wird unerträglich. Werther nimmt eine Stelle in einer Gesandtschaft an, doch Adelsdünkel und Engstirnigkeit drängen ihn aus dem Amt. Er kehrt zur inzwischen verheirateten Lotte zurück. Als er die Ausweglosigkeit seiner Lage erkennt, erschießt er sich.

Der absolute Geltungsanspruch von Werthers Gefühl ist unvereinbar mit den Institutionen der Gesellschaft (Ehe, Beamtenberuf ...). Es ist seine Tragik, dass ihn seine Empfindungsfülle zerstört, dass sein unbedingter Freiheitswille ihn in den Tod treibt. Der Schwärmer, der aus der Ich-Seligkeit seiner Empfindungen in die Leere hinabstürzt, wirkt als Protestfigur gegen die enge Ständegesellschaft. Um die Unbedingtheit seiner Gefühle zum Ausdruck zu bringen, richtet die Hauptfigur Werther einseitig Briefe an seinen Freund Wilhelm, in denen er sich unmittelbar mitteilt. Die Gattung des Briefromans verliert hier ihren dialogischen Charakter, da angemessene Antworten nicht mehr vorstellbar sind. Um so intensiver erfasst der Leser das Geschehen aus der Perspektive der Zentralfigur.

 

Artikel lesen

Die Räuber

DANIEL CHRISTIAN SCHUBARTs Erzählung „Zur Geschichte des menschlichen Herzens“ diente als Vorlage für SCHILLERs „Die Räuber“. Nach der Uraufführung des Stückes 1781 erhielt der Autor eine Art Berufsverbot: Zwar durfte er in seiner Profession als Regimentsmedikus Schriften veröffentlichen, belletristische Publikationen wurden ihm jedoch durch KARL EUGEN VON WÜRTTEMBERG verboten. Diese und andere Willkürmaßnahmen, von denen er einige in den „Räubern“ beschreibt, waren es, die SCHILLER ins Exil trieben. Im Thüringischen fand er bei Frau VON WOLZOGEN Ruhe, um sein nächstes Stück zu vollenden: „Kabale und Liebe“.

Artikel lesen

Friedrich von Schiller: Die Schaubühne als eine moralische Anstalt betrachtet

Ausgehend von den Idealen der Aufklärung entwickelte SCHILLER ein auf Bildung des ganzen Volkes ausgerichtetes Konzept des Theaters. Es geht ihm nicht um bloße Unterhaltung durch das Theater, sondern die Schaubühne ist hier Mittel zum Zweck. Es geht um eine gerechte Ordnung, um eine Gesellschaft der Freien, die moralisch handeln. Mit seiner Programmschrift „Die Schaubühne als eine moralische Anstalt betrachtet“ offenbarte sich SCHILLER seinem Auditorium und seinen Lesern als Aufklärer und Erzieher, dem die sittliche Würde des Menschen am Herzen liegt. Literaturgeschichtlich reiht sich SCHILLER in eine Traditionslinie von GOTTSCHED bis LESSING ein, die von späteren Theoretikern weitergeführt wurde.

Artikel lesen

Die schwarze Spinne

JEREMIAS GOTTHELFs parabelhafte Schauergeschichte von der schwarzen Spinne (1842) ist eine Binnenerzählung:

Ein grüner Jäger will einem Bauerndorf um den Preis eines ungetauften Kindes gegen die Fronlasten des Feudalherren helfen. Die Bauern wollen nicht auf den Handel eingehen, nur Christine schließt diesen Pakt: Der Kuss des Jägers auf die Wange der Frau brennt wie Feuer. Die Aufgabe des Feudalherrn wird nun mit magischer Hilfe vollendet. Als das erste Kind im Dorf geboren wird, tauft es der Pfarrer. So ist es für den Jäger verloren. Ein stechender Fleck auf Christines Wange wird zu einer schwarzen Spinne, der Schmerz wird unerträglich. Das zweite Kind wird geboren und getauft. Nun gebärt die Spinne viele kleine Spinnen, die das Vieh töten. Die Bauern sind ratlos und wollen dem Jäger ein ungetauftes Kind übergeben. Christine entreißt einer Mutter ihr Neugeborenes in einer Gewitternacht und bringt es dem Teufel. Der Pfarrer eilt zum Ort der Übergabe. Pfarrer und Teufel kämpfen miteinander, dabei schrumpft Christine zur Spinne zusammen. Der Teufel aber flieht vor dem Weihwasser, das Kind wird getauft. Kind und Pfarrer sterben. Die Spinne sucht das Dorf, schließlich die Burg heim, die Menschen sterben. Und nur eine Gott gläubige Mutter bringt die Fähigkeit auf, die Spinne zu fassen und einzusperren.

 

Artikel lesen

Effi Briest

Nach einer unbeschwerten Kindheit auf dem Gut der Eltern heiratet die kindliche Effi auf Wunsch der Eltern hin den einundzwanzig Jahre älteren Baron Geert von Instetten, der ein früherer Verehrer der Mutter war. Sie zieht mit ihm ins hinterpommersche Kessin und freut sich auf ein Leben in der Gesellschaft. Dort lebt sie in dem Landratshaus, das ihr unheimlich ist, weil ihm eine alte Spukgeschichte anhaftet, ein ereignisloses Leben.

Da tritt Major Crampas in ihr Leben ein. Diese Begegnung beeinflusst ihr Leben und das Instettens nachhaltig. Crampas ist zu dieser Zeit einundvierzig Jahre alt, er hat sehr laxe Moralauffassungen, vor denen Effi gewarnt wird. Sie wehrt sich gegen ihre Gefühle, dennoch kommt es zu einer Liebesbeziehung zwischen beiden. Als Instetten zum Ministerialrat ernannt wird und ein Umzug nach Berlin notwendig wird, trennen sich Effi und Crampas.

Sieben Jahre später findet Instetten Liebesbriefe seines Freundes Crampas an Effi, als diese zur Kur in Bad Ems weilt. Es kommt zum Duell zwischen den beiden alten Freunden, wobei Crampas getötet wird. Die Ehe mit Effi wird geschieden, Effi lebt allein in einer Berliner Wohnung. Ihr Kind darf sie nicht sehen.

Artikel lesen

Egmont

In „Egmont“ (1788) griff GOETHE zum zweiten Mal (nach „Götz von Berlichingen“) ein historisches Sujet auf: den Befreiungskrieg in den Niederlanden Mitte des sechzehnten Jahrhunderts.
Schauplatz des Dramas ist Brüssel. Die Handlung setzt 1566 ein. Unter der Herrschaft der Regentin Margarete von Parma haben Unterdrückung, Steuern und Religionskämpfe in den Niederlanden zu einer instabilen Situation geführt. Graf Egmont, unter der Bevölkerung sehr beliebt, versucht gemeinsam mit Wilhelm von Oranien die Sorgen des Volkes zu erläutern, sie kehren jedoch ohne Erfolg zurück. Um für Ruhe zu sorgen, wird Herzog Alba mit seiner Armee nach Brüssel gesandt. Oranien ahnt einen Hinterhalt, er warnt Egmont vergeblich, sich in die Hände des Herzogs zu begeben. Egmont vertraut auf seine Stellung bei Hofe und seine bisher erwiesene Treue und nimmt Albas Einladung zu einer Ratssitzung an. Alba hat nun wirklich die Order, alle niederländischen Führer hinzurichten, und setzt diese Vorgabe auch skrupellos durch. Egmont redet sich selbst im Gespräch mit Alba durch Ehrlichkeit und Offenheit um Kopf und Kragen, wird gefangengesetzt, verurteilt und hingerichtet.

Artikel lesen

Joseph von Eichendorff

* 10.03.1788 auf Schloss Lubowitz (bei Ratibor)
† 26.11.1857 in Neisse

EICHENDORFFs Gedichte, erst 1837 gesammelt erschienen, bilden neben denen BRENTANOs den Höhepunkt deutscher spätromantischer Lyrik. Sie sind gekennzeichnet durch volksliedhafte Schlichtheit in Sprache, Thematik und Form (vertont u. a. von FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY, ROBERT SCHUMANN, HUGO WOLF); Bilder der Natur (Wald, Tal, Bach) werden zum Ausdruck seelischer Regungen und Stimmungen.

Prägendes Motiv vieler Gedichte ist die Sehnsucht, der die Bewegung des Wanderns in eine unbestimmte Ferne entspricht. Hinter dem unbeschwert-fröhlichen Ton stehen oft Wehmut, Gedanken an Abschied und Tod, Trauer über einen Verlust. Viele Gedichte erschienen zuerst in Romanen und Erzählungen, die häufig dieselben Motive und Stimmungen in lyrisch-offenen Darstellungsformen behandeln.

Das gilt für den autobiographischen Roman „Ahnung und Gegenwart“, in dem die „schöne alte Zeit“ auf dem schlesischen Schloss verklärt und zugleich reflektiert wird, ebenso für die Erzählung „Aus dem Leben eines Taugenichts“, der Geschichte des wandernden Sängers, der sich dem bürgerlichen Leistungsstreben entzieht. In anderen Prosawerken spielen daneben die Problematik des Künstlers und zeitgeschichtliche Bezüge eine größere Rolle.

Artikel lesen

Die Romantik in England

Die englische Romantik hatte einigen Einfluss auf die deutsche Literatur. Besonders GEORGE GORDON NOËL BYRON, bekannter unter seinem Adelstitel LORD BYRON, wurde zum Vorbild einer ganzen Dichtergeneration. Die Nachwirkung des Dichters auf die Literatur wird deshalb auch Byronismus genannt. Seine Lyrik hat bis heute nichts an Faszination eingebüßt. Auch PERCEY SHELLEY und seine Frau MARY WOLLSTONECRAFT GODWIN (SHELLEY), die Schöpferin der „Frankenstein“-Figur, sowie JOHN KEATS wirkten nachhaltig auf die europäische Literatur.

Artikel lesen

Exilliteratur

Eine besondere Bedeutung für die Exilliteratur hatte der historische Roman. Daneben gab es aber noch eine Fülle von Themenkreisen: Österreichische Autoren beschäftigten sich mit dem Untergang der Donaumonarchie. Gesellschafts- und Zeitromane des Widerstandes gegen die nationalsozialistische Diktatur wurden zu einem weiteren Schwerpunkt: Mit dem Alltag in Nazi-Deutschland beschäftigten sich u. a. Bücher der Kinder- und Erwachsenenliteratur. ANNA SEGHERS' „Das siebte Kreuz“ berichtet von sieben entflohenen Häftlingen eines Konzentrationslagers, von denen sechs wieder eingefangen werden. Zur Abschreckung für die anderen werden sie an Kreuzen aufgehängt. Das siebte Kreuz aber bleibt leer.
ÖDÖN VON HORVATHs „Jugend ohne Gott“ beschreibt die Generation des sogenannten Dritten Reiches aus der Sicht ihres Lehrers.

Artikel lesen

Expressionismus

Der Expressionismus war eine sehr radikale Kunstrichtung. Er strebte die Erneuerung des Menschen an und befreite die Literatur von der herkömmlichen Ästhetik.

Der literarische Expressionismus ging erstmals eine Symbiose mit anderen Künsten ein. Bevorzugte Gattung war die Lyrik. Berühmt wurden Gedichte um Tod und Weltende. Später entstanden wichtige dramatische Werke, so u. a. das Frühwerk BERTOLT BRECHTs. Die Prosa war jedoch kaum das Feld des Expressionismus. Nur einige wenige Autoren versuchten sich in der Prosa.

Artikel lesen

Das historische Vorbild des Dr. Faust

In einer Zeit der Inquisitionsprozesse und Hexenverbrennungen und offensichtlich in moralisierender Absicht geschrieben; tritt das Sujet vom Teufelsbündnis zu Beginn des 16. Jahrhunderts explizit in die Literatur ein. Träger dieses Sujets ist die Faust-Figur. Sie ist einem historischen Vorbild nachgestaltet, einem gewissen Johann oder Georg Faust. Die Literatur kennt darüber hinaus aber auch andere Identitäten Fausts.
Seit GOETHEs „Faust“-Drama wird die Figur des Faust viel ambivalenter gesehen, als sich in den Urbildern erkennen lässt. Dem goetheschen Erkenntnisdrang fügte THOMAS MANN die künstlerische Schöpferkraft um jeden Preis hinzu.

Artikel lesen

Faust - Ein Fragment

Die Figur des Faust wurde in der Literatur seit der Reformation von vielen Autoren behandelt. U. a. schrieb CHRISTOPH ROSSHIRT die „Erzählungen vom Zauberer Faust“ (1570). Das „Volksbuch des Doktor Faust“ wurde Grundlage für CHRISTOPHER MARLOWES „Tragical History of Doctor Faust“ (Ende 16. Jhd.).

Das Puppenspiel vom Doktor Faust dürfte JOHANN WOLFGANG VON GOETHE bekannt gewesen sein, als er sich Anfang der 70er-Jahre des 18. Jahrhunderts mit dem „Faust“-Stoff zu beschäftigen begann. Etwa zeitgleich arbeitete der Stürmer und Dränger MAXIMILIAN KLINGER an dem Faust-Stoff in „Fausts Leben, Taten und Höllenfahrt“.

Das Fragment des goetheschen „Faust“ ist eine überarbeitete Fassung des „Urfaust“. Es erschien 1790. Die PDF enthält den Volltext des Stückes.

 

Artikel lesen

Faust – Der Tragödie Erster Teil

„Faust – Der Tragödie Erster Teil“ beginnt mit dreifachem Zugang. Die „Zueignung“ ist ein Gedicht aus vier Stanzen, das dem Zuschauer die Situation des Dichters nahebringen soll. Das Vorspiel auf dem Theater erklärt die Tragödie als Kunstprodukt, erklärt sie als Komödie. Außerdem wird der Dichter als Mittler zwischen Publikum und Schauspielern (Theater) gezeigt. Der „Prolog im Himmel“ bereitet auf das Stück vor.
GOETHE baute in den „Faust I“ zwei Tragödien ein: die Gelehrtentragödie und die Gretchentragödie. In beiden Tragödien wird Faust schuldig. Sowohl sein Entschluss zum Freitod als auch das Schuldigwerden am Schicksal Gretchens lässt Faust Konflikte mit der kleinen Welt durchleben.

Artikel lesen

Faust – Der Tragödie Zweiter Teil

Erst 1825 wird der „Faust“ nach langer Zeit wieder in GOETHEs Tagebuch erwähnt. Diese Arbeit beendete er 1830. Das Manuskript wurde versiegelt mit dem Hinweis: „Erst nach meinem Tode zu öffnen“. Schon 1833 erschien die Erstausgabe von „Faust. Eine Tragödie von Goethe. Zweyter Theil“ in der Cotta'schen Buchhandlung. Das Stück galt lange Zeit als unspielbar. Erst im 20. Jahrhundert, bedingt durch die Fortschritte der Technik, wurde GOETHEs Meisterwerk öffentlich aufgeführt, zuletzt anlässlich der „Expo 2000“ in Hannover in der Regie von PETER STEIN.

Artikel lesen

Paul Fleming

* 05.10.1609 in Hartenstein (Sachsen)
† 02.04.1640 in Hamburg

PAUL FLEMING war ein deutscher Barockdichter des 17. Jahrhunderts, dessen Werke besonders eng an die Dichtungen FRANCESCO PETRARCAs und MARTIN OPITZ' anschlossen. Er gilt als Meister des Sonetts und schrieb deutsche und lateinische weltliche und geistliche Lieder und Gedichte, die zwar die barocken Stilvorgaben seiner Zeit nicht ganz verließen, jedoch durch eine besondere, kraftvolle, ursprüngliche und emotionale Sprache auffielen. Die Dichtungen FLEMINGs werden allgemein als Vorläufer der Erlebnisdichtung von JOHANN WOLFGANG VON GOETHE angesehen.

Artikel lesen

Michel Foucault

* 15.10.1926 in Paris
† 25.06.1984 in Paris

Die philosophischen Anschauungen MICHEL FOUCAULTs waren von KARL MARX, FRIEDRICH NIETZSCHE, MARTIN HEIDEGGER und SIGMUND FREUD beeinflusst. In seinem Denken vereinigte er Elemente des Strukturalismus (zeitweise Mitarbeit in der Tel-Quel-Gruppe) mit hermeneutischen Ansätzen. Er untersuchte die historischen Diskursformen, die zur Ausprägung des modernen Subjekts geführt haben. FOUCAULT beschäftigte sich ferner mit der Genese des Gesundheitswesens, des Strafvollzugs und der Sexualität.

Artikel lesen

Walther von der Vogelweide

* um 1170 wahrscheinl. Österreich
† um 1230 Würzburg

WALTHER VON DER VOGELWEIDE war ein mittelhochdeutscher Dichter zur Zeit der staufischen Klassik. Als typischer Vertreter der höfischen Dichtung verfasste er vor allem Minnelieder und Sangspruchstrophen. Er gilt als der erfolgreichste Spruchdichter des Mittelalters und - neben WOLFRAM VON ESCHENBACH - als der berühmteste mittelalterliche Lieddichter und Minnesänger.

Artikel lesen

Meistergesang

Meistergesang (auch Meistersang) ist die Fortsetzung des mittelalterlichen Minnesangs und der Spruchdichtung durch Zunfthandwerker in den größeren Städten des ausgehenden Mittelalters. Die Meisterlieder hatten biblisch-belehrende Inhalte und wurden in den Kirchen gesungen. Nach 1500 wurde der Meistergesang reformiert und weltliche Lieder waren nun auch gestattet.

Artikel lesen

Minnesang

Die mittelhochdeutsche Sprachstufe, die etwa 1050 begann, wird unterteilt in die Perioden

  • Frühmittelhochdeutsch (1050–1170),
  • Klassisches Mittelhochdeutsch (1170–1250),
  • Spätmittelhochdeutsch (1250–1350.

Bestandteil der mittelalterlichen Klassik war eine höfische Literatur, die Heldenlieder und Minnelieder beinhaltete. Der Minnesang, eine ritterlich-höfische Liebeslyrik und Liedkunst, entwickelte sich als eine Form der literarischen Auseinandersetzung der mittelalterlichen Adelsgesellschaft mit Fragen der Liebe.

Die ersten Minnelieder entstanden um 1160 in Deutschland und vor allem auch in Österreich. Sie standen in der Tradition der heimischen volkssprachlichen Dichtung. Bis dahin wurde Lateinisch geschrieben und es wurden vornehmlich geistliche Themen behandelt. Nun wurden weltliche Themen aufgegriffen.

Man gliedert den Minnesang in bestimmte Entwicklungsphasen, wobei die Grenzen teilweise fließend sind:

  • Frühphase (1150–1170)
  • Erste Hochphase (1170–1200)
  • Zweite Hochphase (1190–1220)
  • Höhepunkt und Überwindung (1190–1230)
  • Spätphase (1210–1300)
Artikel lesen

Neidhart (von Reuental)

* um 1190
† um 1245

NEIDHART (NEIDHART VON REUENTAL, „Herr NÎTHART“) war ein mittelhochdeutscher Lieddichter, der in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts lebte. Er wird heute als der erfolgreichste Lieddichter der deutschen Literatur des Mittelalters und als Begründer der literarischen Gattung des ländlichen Tanzliedes angesehen. Überliefert sind rund 140 Lieder, oft einfach gebaute Reigenlieder, in denen der Dichter vor allem statt der bis dahin üblichen hohen Minne die niedere Minne besang. Er verlegte damit - neu für seine Zeit - den Minnesang aus dem ritterlichen und erhaben höfischen in das teils obszöne, bäuerliche Milieu, was ihm u.a. den Stempel der Bauernfeindlichkeit aufdrückte. NEIDHARTs bekanntestes Lied ist das zum Volkslied gewordene „Nun will der Lenz uns grüßen“.

Artikel lesen

Literatur und Arbeitswelt

Die „Gruppe 61“ im Westen und die Bewegung des „Bitterfelder Weges“ im Osten Deutschlands ähnelten sich von ihrem Schreibanlass her – der Beschreibung von Problemen innerhalb der Arbeitswelt – ihre Ergebnisse waren jedoch grundverschieden. Am 31. März 1961, anlässlich des Kongresses „Möglichkeiten und Formen moderner Arbeiter- und Industriedichtung“, gründete sich der „Arbeitskreis für künstlerische Auseinandersetzung mit der industriellen Arbeitswelt“.

Im Juli desselben Jahres gab der Arbeitskreis sich den Namen „Dortmunder Gruppe 61“. 1970 gründete eine Gruppe Hamburger Arbeiterschriftsteller den „Werkkreis Literatur der Arbeitswelt“.

Artikel lesen

Martin Luther

* 10.11.1483 in Eisleben
† 18.02.1546 in Eisleben

Der Theologe MARTIN LUTHER leitete die Reformation der Kirche ein. Seine deutsche Bibelübersetzung hatte entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung einer einheitlichen, dialektfreien deutschen Hochsprache. Mit seinem Kleinen und Großen Katechismus wirkte er bahnbrechend auf dem Gebiet des Volksschulwesens und der Volksschulbildung. LUTHER erkannte außerdem die Bedeutung des Kirchenliedes für die Beteiligung des Volkes am Gottesdienst und wurde zum Schöpfer des evangelischen Gesangbuchs.

Artikel lesen

Zwischen Lebensgenuss und Vergänglichkeit

Weltliche Lyrik ist zum einen

  • schwermütig, düster anmutende, ausgesprochen vanitatische Lyrik, die den Dreißigjährigen Krieg und seine Auswirkungen auf Land und Leute reflektiert,
  • sie ist zum anderen jedoch auch Lyrik, welche die Jugend und die Liebe (mitunter auch schwermütig) feiert, ganz wie es ihr gebührt und ohne vanitatischen Hintersinn.
Artikel lesen

Lyrik der Sechzigerjahre

Die Sechzigerjahre waren das Jahrzehnt der Lyrik in der DDR. Hier traten junge Lyriker auf den Plan, die nicht nur „neue Töne“ anschlugen, sondern auch neue Impulse gaben.

Mit Kunstformen, wie Agitationskunst und Protest-Song, versuchten Autoren der Bundesrepublik, sich gegen die tradierten Formen der Kunst, wie der Naturlyrik, abzugrenzen. Die Teilung Deutschlands war ein Thema, zu dem sich in Ost wie West die Stimmen häuften. Auf HANS MAGNUS ENZENSBERGERs Gedichtband „landessprache“ folgte ein innerdeutscher Disput zwischen Ost und West.

Artikel lesen

Manfred

Lord BYRON gehört zu den schillerndsten Figuren seiner Zeit. Er war der führende Vertreter der Romantik in England.

Sein dramatisches Gedicht „Manfred“ variiert den uralten „Faust“-Stoff. GOETHE setzte dem Lord ein literarisches Denkmal mit der Figur des Euphorion im Faust II. ROBERT SCHUMANN komponierte sein „Dramatisches Gedicht Manfred“. Selbst NIETZSCHE wagte sich in SCHUMANNs Schatten ans Komponieren seiner „Manfred-Meditation“. 1835 erschien „Manfred“ in deutscher Sprache.

Seitennummerierung

  • Previous Page
  • Seite 1
  • Aktuelle Seite 2
  • Seite 3
  • Seite 4
  • Seite 5
  • Seite 6
  • Next Page

172 Suchergebnisse

Fächer
  • Biologie (1)
  • Deutsch (166)
  • Geschichte (1)
  • Musik (4)
Klassen
  • 5. Klasse (37)
  • 6. Klasse (37)
  • 7. Klasse (37)
  • 8. Klasse (37)
  • 9. Klasse (37)
  • 10. Klasse (37)
  • Oberstufe/Abitur (172)
Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025