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Der Charakter der Reichsverfassung

Die Reichsverfassung von 1871 war keine konstitutionelle Monarchie im eigentlichen Sinne. Weder der Kaiser noch sein Reichskanzler unterlagen einer parlamentarischen Kontrolle. Das politisch wichtigste Amt, das des Reichskanzlers, war ganz auf die Person BISMARCKs zugeschnitten. Allerdings nur dadurch, dass er gleichzeitig auch preußischer Ministerpräsident und Außenminister war, konnte BISMARCK die politische Kontrolle behalten.
Die Verfassung hatte einen starken bundesstaatlichen Charakter. Der Bundesrat, die Vertretung der 25 Einzelstaaten, war verfassungsrechtlich das höchste Organ im Reich. Der Reichstag wurde zwar in allgemeinen und geheimen Wahlen direkt durch das Volk gewählt, besaß aber keine Gesetzesinitiative.

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Die Dolchstoßlegende

Die Dolchstoßlegende war das zentralen Element der Rechtfertigungsideologie der für die militärische Niederlage im ersten Weltkrieg verantwortlichen Kreise des deutschen Bürgertums und der Generalität. Sie gipfelte in der These, dass der unselige Ausgang des Ersten Weltkriegs nicht auf Fehler der Heeresleitung bei der Kriegführung zurückzuführen sei; auch nicht auf die Überlegenheit der militärischen Gegner. Vielmehr sei die Heimat der kämpfenden Front in den Rücken gefallen. Vor allem die zersetzende Haltung der Sozialisten, die zur Novemberrevolution 1918 geführt habe, habe „der im Feld unbesiegten Truppe hinterrücks den Dolch in den Rücken gestoßen“.
Damit wurde sie auch zum Instrument konservativ-nationalistischer, auf Revanche sinnenden Kräften. Diese nutzten die Dolchstoßlegende dazu, die deutschen Sozialisten und die Novemberrevolution als Schuldige für die Niederlage und für den Versailler Vertrag an den Pranger zu stellen.
Trotz ihrer sachlichen Unhaltbarkeit vergiftete die Dolchstoßlegende das politische Klima in Deutschland bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten.

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Bismarcks Weg der nationalen Einigung Deutschlands „von oben“

Seit der Zeit des preußischen Verfassungskonfliktes betrieb BISMARCK eine Politik der Einigung Deutschlands „von oben.“ Er wollte damit auch einen Großteil seiner inneren Feinde aus den Reihen der Liberalen auf seine Seite ziehen. Nach den preußischen Siegen im Deutsch-Dänischen Krieg von 1864 und im Deutschen Krieg von 1866 über Österreich war ihm der Erfolg seiner politischen Strategie gewiss. Sein Ansehen in der öffentlichen Meinung, auch bei den Liberalen, stieg enorm. Eine Folge der Politik BISMARCKS war die Spaltung des politischen Liberalismus. Die Liberalen, die BISMARCK folgten und die Einheit vor die Freiheit stellten, sammelten sich nun in der Nationalliberalen Partei, die die Politik von BISMARCK unterstützte. Die Proklamation des preußischen Königs zum Deutschen Kaiser in Versailles durch die Fürsten war eine von BISMARCK einstudierte Geste, die eines ganz klarmachte: Das Deutsche Reich war ein Geschenk der Fürsten an das Volk, und dieses Geschenk konnte von den Fürsten auch wieder zurückgenommen werden.

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Galton-Brett

Ein Galton-Brett dient zur Veranschaulichung von Binomialverteilungen. Es ist nach dem englischen Naturforscher Sir FRANCIS GALTON (1822 bis 1911), einem Vetter DARWINs, benannt. GALTON war vor allem Anthropologe und konstruierte zudem die sogenannte Galton-Pfeife.

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Deutsche Einigungskriege

Seit seiner Gründung im Jahre 1815 existierten im Deutschen Bund Rivalitäten zwischen den beiden großen Mächten Deutschland und Österreich um die Vorherrschaft im Bund und damit in Deutschland.
BISMARCK wollte Deutschland unter preußischer Führung einigen. Diese Einigung konnte jedoch nach seiner Überzeugung nur „von oben“ durch gemeinsamen Beschluss aller Landesfürsten zustande kommen. Dabei stand ihm aber Österreich im Wege.
Die Auseinandersetzungen zwischen den beiden Mächten führten schließlich 1866 zum sogenannten Deutschen Krieg, der in der Schlacht bei Königgrätz zugunsten Preußens entschieden wurde.
Im Frieden von Prag musste Österreich die Auflösung des Deutschen Bundes anerkennen und damit auch auf die Teilnahme an der Neugestaltung Deutschlands verzichten.

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Emser Depesche

In BISMARCKS Plänen zur Gründung eines deutschen Einheitsstaates war Frankreich der außenpolitisch wichtigste Faktor.
In der Frage der spanischen Thronfolge wusste er genau um die Chancen und Risiken. Dass er sich nach anfänglichem Zögern doch für eine Kandidatur LEOPOLDS VON HOHENZOLLERN-SIGMARINGEN einsetzte und dann auch verstärkt betrieb, lag an seiner geänderten Einschätzung der politischen Lage in Frankreich. Über die nationale Erregung in Frankreich als Reaktion auf die Kandidatur LEOPOLDS war BISMARCK sich bewusst. Er glaubte aber die Situation beherrschen zu können, solange die Urheberschaft Preußens geheim bliebe. Ausgerechnet sein eigener König, WILHELM I., gestand aber dem französischen Botschafter die politische Urheberschaft Preußens ein. Dies hatte nicht nur den Rückzug LEOPOLDS von seiner Kandidatur zur Folge, sondern brachte auch BISMARCK in eine fast aussichtslose politische Lage, sodass er sogar an Rücktritt dachte.
Die Maßlosigkeit der französischen Forderungen rettete BISMARCK. Seine berühmte Emser Depesche, der unmittelbare Kriegsauslöser, war seine Antwort auf die vorausgegangenen französischen Provokationen.

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Wurzeln der Expansionspolitik der USA

Beim amerikanischen Expansionsdrang mischten sich wirtschaftliche und ideologische Gründe. Tief durchdrungen von einem fast religiösen Sendungsbewusstsein glaubten die Amerikaner, dass sie dazu berufen seien, andere Völker politisch zu erziehen. Dieses Sendungsbewusstsein basierte auf der Manifest Destiny aus den 40er-Jahren und wurde nun wieterentwicklet und internationalisiert. Mit der „Roosevelt Corollary“ von 1904 beanspruchten die USA für sich das Recht, in Lateinamerika und der gesamten westlichen Hemisphäre eine Polizistenrolle zu spielen. Die Karibik wurde im Verständnis der Amerikaner zum „Hinterhof“ der USA. Diese Polizistenrolle reklamierten die USA bis in die 20er-Jahre hinein für sich. Auch heute noch dient diese Ideologie in abgewandelter zeitgenössischer Form den Vereinigten Staaten als Begründung ihrer interventionistischen Politik.

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Frankreichs Bemühen, ein preußisches Deutschland zu verhindern

Für Frankreich war es schon immer von herausragendem Interesse, dass sich kein deutscher Einheitsstaat bildete. Durch einen deutschen Nationalstaat glaubte sich Frankreich in seiner Sicherheit bedroht und fürchtete um seine Ostgrenze. Ein politisch in viele Einzelstaaten zersplittertes Deutschland ließ sich auch wesentlich leichter kontrollieren und konnte zu Frankreich auch machtpolitisch nicht in Konkurrenz treten. Die von BISMARCK betriebene preußische Außenpolitik musste daher in den Augen der Pariser Regierung bedrohlich wirken. Zielte sie doch genau darauf ab, was diese zu verhindern suchte: die Gründung eines deutschen Nationalstaates.
Zu diesen langfristigen politisch-strategischen Überlegungen Frankreichs kamen kurzfristig noch innenpolitische Motive hinzu. Die Regierung NAPOLEONS III. war durch außenpolitische Fehlschläge unter immer größeren innenpolitischen Druck geraten. Die liberale Opposition wurde immer stärker. NAPOLEON III. brauchte den politischen Erfolg gegen Preußen, um das Überleben des 2. Kaiserreiches zu sichern. Seine Regierung musste deshalb die Gründung eines deutschen Einheitsstaates unter der Führung Preußens um jeden Preis verhindern. Dies schloss auch einen Krieg mit ein. Und wegen der aufgeheizten nationalistischen Stimmung in Frankreich hatte die Regierung nach Bekanntwerden der Emser Depesche keine andere Möglichkeit mehr als die Kriegserklärung. Zu groß waren für das Ehrgefühl und das Nationalbewusstsein der Franzosen die vermeintlichen Demütigungen durch die Politik BISMARCKS gewesen.

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„Quellen“ der Entwicklung zur Weltmacht

Seit 1763 gelang es Großbritannien sich auf der Basis seiner Industrie, des Seehandels und des Erwerbs von Kolonien als Weltmacht zu entwickeln. Die Beherrschung fast aller Seewege garantierte Großbritanniens Stellung als Weltmacht.

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Deutsche Kolonialpolitik in Afrika – Hereroaufstand

Auch in Deutschland gab es seit den 70er-Jahren des 19. Jahrhunderts Bestrebungen zur Erwerbung von Kolonialbesitz. Dies waren zu Anfang hauptsächlich von hanseatischen Kaufleuten getragene Bestrebungen. Die offizielle Reichspolitik hielt sich zunächst merklich zurück. Erst seit Mitte der 80er-Jahre des 19. Jahrhunderts wurden private koloniale Erwerbungen unter den Schutz des Reiches gestellt. Eine Änderung der offiziellen deutschen Kolonialpolitik erfolgte erst nach dem Rücktritt BISMARCKS 1890 auf der Grundlage der geänderten Außenpolitik.

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Der neue innenpolitische Kurs

Nach der Entlassung BISMARCKS 1890 nahm Kaiser WILHELM II. in der Innen- und Außenpolitik einen Kurswechsel vor. Der Monarch wollte selbstständig Politik machen, die Handlungsfreiheit des Reichskanzlers sollte eingeschränkt werden. Das „persönliche Regiment“ WILHELMS bedeutete jedoch aufgrund seines unsteten Charakters und seiner Sprunghaftigkeit, dass vor allem Interessengruppen und einzelne Persönlichkeiten wachsenden Einfluss auf den Kaiser gewannen.
Besonders an der sozialen Frage zeigte sich Wilhelm II. zunächst stark interessiert. Er reichte Gesetzesvorlagen zur Verbesserung des Arbeiterschutzes ein, die im Ergebnis aber weit hinter den bombastischen Ankündigungen zurückblieben. Als das Ziel dieser Gesetze, die Entfremdung zwischen Arbeiterschaft und Sozialdemokratie und die Schwächung der SPD, nicht erreicht wurde, verlor der Kaiser sehr schnell jegliches Interesse an der sozialen Frage. Die Reichsregierung wollte nun die alten antisozialistischen Unterdrückungsmaßnahmen in noch extremerer Form wiederaufleben lassen. Dies führte zu einer weiteren Entfremdung zwischen Arbeiterschaft und dem Rest der deutschen Gesellschaft.

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Wladimir Iljitsch Lenin

* 22.04.1870 in Simbirsk
† 21.01.1924 in Gorki

WLADIMIR ILJITSCH ULJANOW (LENIN), am 22.04.1870 in Simbirsk/Russland geboren, schloss sich bereits 1887 der revolutionären Bewegung an. Nach Beendigung seines Jurastudiums eröffnete er 1893 eine Anwaltskanzlei. Aufgrund politischer Betätigung wurde LENIN 1897 nach Sibirien verbannt.
Ab 1900 lebte LENIN im Exil. In mehreren Schriften, die Basis des „Leninismus“ wurden, befasste er sich mit den Voraussetzungen für eine Revolution in Russland und der Notwendigkeit der Schaffung einer straff organisierten Partei von Berufsrevolutionären. 1903 spaltete LENIN die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Russlands mit seinen Thesen und übernahm die Führung der „Mehrheitler“ (Bolschewiki).
1905 nach Russland zurückgekehrt, musste LENIN nach der Niederschlagung revolutionärer Aufstände wieder ins Exil gehen, wo er sich mit philosophischen Fragen und dem Weltkrieg als Folge des Monopolkapitalismus beschäftigte.
Nach der Februarrevolution 1917 kehrte er nach Russland zurück, um die Revolution nach seinen Vorstellungen zu beeinflussen. Am 25./26.10. (06./07.11) 1917 ergriffen die Bolschewiki die Macht. LENIN übernahm den Vorsitz des Rates der Volkskommissare und etablierte die „Diktatur des Proletariats“. Nach dem Friedensschluss mit Deutschland tobte bis 1922 ein erbitterter Bürgerkrieg der Roten Armee gegen die von ausländischen Truppen unterstützten „Weißen“, der zur Zerrüttung der Wirtschaft und zu Hungersnöten führte. 1921 machte LENIN die erfolgten Verstaatlichungen teilweise rückgängig, was zu wirtschaftlicher Stabilisierung führte. Ab 1921 ließ LENIN zunehmend abweichende Meinungen innerhalb der Partei unterdrücken. 1922 proklamierte er die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken (UdSSR).

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Von der Marneschlacht bis Verdun

Die militärische Strategie Deutschlands fußte auf dem sogenannten „Schlieffenplan“, der einen Zweifrontenkrieg gegen Frankreich und Russland zuerst im Westen entscheiden wollte. Durch eine große Umgehungsbewegung durch Holland, Belgien und Luxemburg sollten die französischen Truppen nach Süden abgedrängt und dann vernichtet werden. Die deutsche Offensive blieb jedoch schon im September 1914 in Nordfrankreich an der Marne stecken. Aus dem Bewegungskrieg wurde ein Stellungskrieg, der unglaubliche Opfer forderte. Im Osten griff Russland, das erst nach dem Westfeldzug geschlagen werden sollte, erheblich früher an, als die Planungen das vorausgesehen hatten. In einer Doppelschlacht bei Tannenberg und den Masurischen Seen gelang es General HINDENBURG dennoch, mit zahlenmäßig unterlegenen Kräften die russische Armee zu schlagen und zurückzudrängen. Nachdem das Jahr 1915 im Westen keine Entscheidung gebracht hatte, versuchte die Oberste Heeresleitung Anfang 1916 die französische Festung Verdun mit einer Großoffensive zu erobern. Das Unternehmen misslang trotz gewaltigem Menschen- und Materialeinsatz und kostete ungeheure Opfer auf beiden Seiten.

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Militarismus – Flottengesetze – Flottenbau

ALFRED VON TIRPITZ steht als Person für das Flottenbauprogramm des Deutschen Reiches, das er als Staatssekretät energisch vorantrieb. Durch die Flotte sollte der deutsche Anspruch nach Weltgeltung verwirklicht werden. Hauptgegner Deutschlands war erneut die Seemacht Großbritannien. Die Briten sollten durch den aggressiven Ausbau der deutschen Flotte, vor allem mit großen Schlachtschiffen, zur Verständigung mit Deutschland gezwungen werden. Diese Strategie scheiterte jedoch kläglich. Das Flottenbauprogramm führte nicht nur zum Wettrüsten zwischen beiden Großmächten, sondern es verstärkte noch das Misstrauen der britischen Regierung gegenüber Deutschland. Letztendlich wurde Großbritannien von der deutschen Politik geradezu in die Arme von Frankreich getrieben.

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Francis Galton

FRANCIS GALTON (1822 bis 1911), englischer Naturforscher und Schriftsteller
* 16. Februar 1822 Birmingham
† 17. Januar 1911 Haslemere

GALTON war besonders als Anthropologe tätig, er gilt u. a. als Begründer der Daktyloskopie. Zudem konstruierte er die nach ihm benannte Galton-Pfeife für Töne im oberen Frequenzbereich bzw. im Bereich des Ultraschalls.
Mit seinem Namen verbunden ist das sogenannte Galton-Brett, das zur Demonstration der Binomialverteilung verwendet wird.

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Die Neutralitätspolitik Preußens Mitte des 19. Jh. in Europa

Mit der Olmützer Punktation von 1850 waren die Pläne Preußens für eine deutsche Union unter Ausschluss Österreichs gescheitert. Auch wegen der Erfahrung aus dieser Demütigung verfolgte die preußische Regierung in den 50er Jahren des 19. Jh. keine eigene aktive Außenpolitik. Sie versuchte, u. a. im Krimkrieg, der zur Neuordnung der Beziehungen zwischen den europäischen Mächten führte, eine strikte Neutralitätspolitik einzuhalten. Selbst BISMARCK, dessen grundlegende Überzeugung es eigentlich war, dass Preußen eine eigenständige Außenpolitik betreiben sollte, orientierte sein politisches Handeln als Bundestagsgesandter an dieser Politik. Dabei war es aber auch immer sein Ziel, die Position Preußens im Deutschen Bund gegenüber Österreich zu stärken und die deutsche Frage zugunsten Preußens zu entscheiden.

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Der Norddeutsche Bund – Zwischenstufe zur nationalen Einheit Deutschlands

Der Norddeutsche Bund entstand nach der Niederlage Österreichs gegen Preußen im Deutschen Krieg von 1866 um die Vorherrschaft im Deutschen Bund. Im Frieden von Prag wurde der Deutsche Bund nach dem Ausscheiden Österreichs aufgelöst und an seiner Stelle der Norddeutsche Bund gegründet. Er umfasste als Bundesstaat die 22 nördlich der Mainlinie liegenden deutschen Mittel- und Kleinstaaten sowie drei Freie Reichsstädte. Der Bund stand unter der Hegemonie Preußens, das nicht nur die größte Fläche besaß, sondern auch den Präsidenten und Kanzler stellte.
Mit der Gründung des Norddeutschen Bundes wurde die Einheit Deutschlands nördlich der Mainlinie vollzogen. Insofern konnte der Bund auch nur eine Zwischenstufe auf dem Weg zur Einigung Gesamtdeutschlands sein. Bismarck als Bundeskanzler schuf dafür gegen die Interessen Frankreichs durch Bündnisse mit den süddeutschen Staaten die entsprechenden wirtschaftlichen und politischen Voraussetzungen.

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Oktoberrevolution und Bürgerkrieg in Russland

Am 7. November 1917 (nach dem damals in Russland geltenden julianischen Kalender am 25. Oktober) übernahmen die Bolschewiki unter Führung W. I. LENIN im Zuge der Oktoberrevolution in Russland die Macht.
Mit der Übersiedlung der Regierung in den Moskauer Kreml am 10. Juli 1918 und der vom III. Allrussischen Sowjetkongress verabschiedeten Verfassung war die Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik gegründet worden.
Der nach der Revolution einsetzende Bürgerkrieg wurde auf beiden Seiten mit äußerster Härte geführt. Es ging für beide Seiten um Sein oder Nichtsein. Neben großen menschlichen Verlusten waren auch hohe materielle Schäden zu beklagen.

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Der Opiumkrieg und seine Folgen für China

Als Opiumkrieg wird ein englisch-chinesischer Krieg zwischen 1840 und 1842 bezeichnet. Mit ihm begann die Periode der Unterwerfung Chinas unter die wirtschaftlichen Interessen westlicher Großmächte. Als China versuchte, die Einfuhr von Opium durch die Briten aus Indien zu verhindern, griffen überlegene britische Flotteneinheiten das Land an. Am 29. August 1842 mussten die unterlegenen Chinesen den Friedensvertrag von Nangking unterzeichnen, den ersten der sogenannten ungerechten Verträge.

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Das deutsche Weltmachtstreben – der „Panthersprung“ nach Agadir

Ab 1890 beteiligte sich Deutschland aktiv am imperialistischen Weltmachtstreben und griff in den Wettbewerb um die Gewinnung von Kolonien ein.
In diesem Zusammenhang wurde das nordafrikanische Marokko zweimal Herd von Deutschland provozierter internationaler Krisen, der sogenannten Marokkokrisen. An ihnen waren vor allem Deutschland und Frankreich beteiligt. Um der französischen Expansion in Marokko Einhalt zu gebieten und deutsche Handelsinteressen in der Region zu wahren, wurde das deutsche Kanonenboot „Panther“ zum sogenannten „Panthersprung“ nach Agadir gesandt. Dadurch wurde die zweite Marokkokrise im Jahre 1911 ausgelöst.
Deutschland erreichte mit den provozierten Krisen allerdings nicht seine Ziele, sondern musste jeweils diplomatische Niederlagen hinnehmen.

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Die Niederschlagung der Pariser Kommune

Am 18. März 1871 erhob sich die Nationalgarde und die Arbeiterschaft von Paris gegen die antinationale und antisoziale Haltung der bürgerlichen Regierung Frankreichs beim Friedensschluss mit Deutschland nach dem Deutsch-Französischen Krieg. Die Aufständischen gaben damit den Auftakt zur Pariser Kommune. Der vom Volk gewählte Rat der Kommune strebte mit seinem Manifest vom 19. April programmatisch die Umwandlung Frankreichs in einen Bund souveräner Gemeinden (Kommunen) an. Außerdem führte er die Volksbewaffnung, die Gleichberechtigung der Frau und weitere im Interesse der einfachen Menschen stehende politische und soziale Regelungen ein. Mit Unterstützung des deutschen Reichskanzlers Bismarck gelang es Truppen der Regierung, bereits im Mai 1871 in Paris einzudringen, die Kommunarden in blutigen Kämpfen niederzuschlagen und die Pariser Kommune zu beenden.

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Preußens Vormachtstellung im Norddeutschen Bund

Nach dem Sieg über Österreich im Deutschen Krieg 1866 beherrschte Preußen den Norden Deutschlands. Mit dem Norddeutschen Bund wurde ein Bundesstaat geschaffen, in dem Preußen schon allein aufgrund seiner Größe und seiner militärischen Stärke die Vorherrschaft hatte. Die übrigen Einzelstaaten auf dem Gebiet des Norddeutschen Bundes mussten diese Vormachtstellung Preußens anerkennen, konnten aber ihre Eigenständigkeit behalten. Dies war auch in der Einschätzung der politischen Lage durch BISMARCK begründet. Er wollte die preußische Monarchie durch die Annexion der Einzelstaaten, die sich gegen die Interessen anderer europäischer Mächte, vor allem Frankreich, gerichtet hätte, nicht aufs Spiel setzen. Deshalb ging er den Weg über den Bundesstaat. Auch in den einzelnen politischen Institutionen des Bundes sicherte Preußen seine Vormachtstellung ab. Von besonderer Wichtigkeit war hier der Bundesrat, in dem sich Preußen ein Vetorecht sicherte. Geschaffen in Anlehnung an den Bundesrat des ehemaligen Deutschen Bundes, war er das wichtigste politische Organ. Von besonderer Bedeutung war die Position des Bundeskanzlers, zu dem BISMARCK vom preußischen König ernannt wurde. Auf militärischem Gebiet sicherte sich Preußen seine Vormachtstellung dadurch, dass laut Bundesverfassung der preußische König in Friedens- und Kriegszeiten oberster Feldherr der Bundestruppen war.

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Russlands Expansionsstreben nach Osten und Mittelasien

Nach der Niederlage im Krimkrieg war Russland 1855 gezwungen, seine agressive Balkanpolitik aufzugeben. Das Zarenreich verlagerte seinen Expansionsdrang in den Osten, nach Sibirien und Asien. Nach der Befriedung der Kaukasusregion wurde der Herrschaftsbereich Russlands in Sibirien Schritt um Schritt bis an die Pazifikküste ausgedehnt. Die Gründung der Stadt Wladiwostok („Beherrsche den Osten“) an der Pazifikküste war Ausdruck des russischen Machtanspruchs. Auch in die Steppenregion Mittelasiens drangen die russischen Truppen vor. Mit der Eroberung Taschkents wurde 1865 das Zarenreich zur Ordnungsmacht in diesem Gebiet und erreichte seine südlichste Ausdehnung im mittelasiatischen Steppengebiet. Von ganz anderer Qualität war die Ostexpansion Russlands seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert. Mithilfe von Eisenbahnen, vor allem der Transsibirischen Eisenbahn, sollten die riesigen asiatischen und fernöstlichen Gebiete auch wirtschaftlich erschlossen und militärisch gesichert werden. Seine Expansionspolitik im asiatischen Raum führte Russland schließlich in einen ernsthaften Konflikt mit Japan, der im Russisch-Japanischen Krieg 1904/05 endete. Die katastrophale Niederlage Russlands bewirkte eine Änderung der Außenpolitik des Zarenreiches. In Afghanistan und Persien suchte man den Ausgleich mit Großbritannien. Dies führte auch zu einer Festigung der Bündnisse in Europa und zu einer Einbindung Russlands in das Bündnissystem gegen Deutschland und Österreich.

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Konstellation und Konfiguration

Die Bedeutung und Funktion einer Figur lässt sich nur aus der Beziehung zu den anderen Figuren des Dramas erkennen. Dieses Beziehungsgeflecht, die Konstellation, kann vom Ein-Personen-Stück bis zum vielfigurigen Drama mit Massenszenen reichen.
Ein wichtiges gestaltendes Element für den Verlauf des Dramas ist die Figurenkonfiguration. Der Autor lässt immer nur bestimmte Figuren gleichzeitig in einer Szene auftreten.

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Kurzgeschichte

Die Kurzgeschichte ist eine Form der Kleinepik, die in ihrer speziellen Ausprägung, der amerikanischen „short story“, erst im 20. Jahrhundert entstanden ist. Die Kurzgeschichte zeichnet sich durch die strenge Fokussierung auf eine Situation oder ein Ereignis aus. Die Schilderung erfolgt in äußerst lakonischem, schmucklosem, dialogischem Stil bei engem Erzählwinkel und relativ hohem Erzähltempo. Anfang und Ende der Geschichte sind pointiert.

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